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Die
Erfindung betrifft eine Schaltwelleneinheit für ein elektrisches, kippendes
Kontaktsystem zum Einsatz in einem mindestens einpoligen Niederspannungsschalter
mit einem Isolierstoffgehäuse.
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In
elektrischen Kontaktsystemen werden in der Regel zur Erhöhung der
Kontaktkraft Federelemente eingesetzt. Als Federelemente können Schraubenfedern
benutzt werden, die je nach Konstruktion mittels Zug oder auch mittels
Druck den Kontakthebel in Richtung auf die Schließstellung
des Kontaktssystems beaufschlagen. Die Kontaktkraftverstärkung wird
bei einarmigen als auch bei zweiarmigen Kontakthebeln verwendet.
Der Einsatz von symmetrisch angeordneten Kontaktkraftfedern erlaubt
weiterhin, dass das Kontaktsystem spielbehaftet gelagert werden
kann.
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Hierbei
ergibt sich bei zweiarmigen Kontakthebeln die Möglichkeit, bei unterschiedlicher
Abnutzung der Kontaktstücke
einen Ausgleich der Kontaktkräfte
einzustellen. Trotz Unsymmetrie der Höhen der Kontaktstücke und
der damit verbundenen Lageveränderung
der Drehachse und der Längenänderung
der Hebelarme der angreifenden Kontaktkraftfedern kann eine annähernde Gleichheit
der Kontaktkräfte
erhalten bleiben.
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Die
Weiterentwicklung solcher Kontaktsysteme führte zu sogenannten kippenden
Kontaktsystemen, die ein stabile, die Kontakte schließende und eine
stabile, die Kontakte öffnende
Stellung einnehmen. Hierbei werden die Kräfte der Federelemente über eine
labile Kipppunktebene geführt,
so dass nach dem Aufschleudern mit einer Öffnungskraft, die ausreicht,
die labile Kipppunktlage zu überschreiten, das
Kontaktsystem in der Offenstellung verharrt.
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Kontaktsysteme
als kippende Kontaktsysteme auszubilden – unabhängig davon, ob es sich um einarmige
oder doppelarmige Systeme handelt, setzt voraus, dass ein Kontaktsystem
eine Kipppunktlage hat und der Kontakthebel- oder -arm über diese
Kipppunktlage hinwegschwenken kann.
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Aus
der
EP 889 498 A2 ist
ein zweiarmiges Kontaktsystem mit einer in einem Langloch gelagerten
Schaltwelle bekannt, bei dem zu beiden Seiten des Kontaktarms je
eine Kontaktkraft-Zugfeder angeordnet ist. Die Zugfedern sind beidseitig
in Federbolzen eingehängt,
die in parallel zum Langloch erstreckenden Aussparungen von Schaltwellensegmenten geführt sind
und gegenüberliegende
Angriffsflächen der
Hebelarme beaufschlagen.
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In
der Regel werden Schaltwelleneinheiten in engen Raumgrenzen konstruiert.
Dabei müssen jeweils
relativ kleine Federelemente eingesetzt werden. Dabei ergibt sich
ein relativ kleiner wirksamer Drehpunktabstand. Die resultierenden
Kontaktkräfte sind
dadurch stark toleranzanfällig.
Es kommt zu einer hohen Streuung der Ist-Kontakt-Kräfte. Nach
Abbrand der Kontakte verändern
sich die Hebelverhältnisse
und mit ihnen verändert
sich die Kontaktkraft entsprechend stark. Zur Erzeugung großer Schließkräfte müssen hohe
Federkräfte
aufgebracht werden. Da in der Regel Schaltwellen aus Kunststoff
hergestellt sind, besteht die Gefahr der Deformation der Schaltwelle,
bzw. deren die Kräfte
aufnehmenden Lagerpunkte unter hoher thermischer Last. Eine Materialverstärkung (größere Dicken)
ist kaum möglich, da
der Raumbedarf und die Materialmaße schon optimal auskonstruiert
sind. Die Lagerpunkte (Achsen und Abstützungselemente) unterliegen
daher relativ hohem Verschleiß.
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Ein
Beispiel, in dem im engen Raum der Schaltwelle auf Druck arbeitende
Federelemente eingesetzt sind, ist in der
DE 103 58 828 A1 dargestellt. Diese
Schaltwelleneinheit besteht aus einer relativ großen Zahl
von Einzelteilen. Insbesondere die Lagerung der Druckfedern am Drehkontakt
besteht aus einem komplizierten und hoch beanspruchten Bauteil (Wippe).
Wegen der Raumbegrenzung müssen
die Federelemente bis an die Grenze ihrer Materialbelastbarkeit
ausgelegt werden. Weiterhin ist die Materialdicke der Abstützungspunkte
für die
Federelemente in der Schaltwelle relativ dünn, um für die Federn noch einen gewissen
Hubweg zu erlauben. Die geringe Materialdicke am Rand der Schaltwelle
ist ein weiterer Schwachpunkt der Konstruktion.
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Nachteilig
bei solchen Ausführungsformen ist,
dass durch den Einsatz relativ vieler Einzelteile mit jedem Teil
ein Reibungsbeitrag geliefert wird und dass durch die Vielzahl der
Teile Toleranzen eingebracht werden. Als Teile werden metallische
Produkte und Kunststoff-Spritzteile eingesetzt, die zueinander passend
ausgebildet sein müssen.
Fertigungstoleranzen der Teile stehen in einer Toleranzkette, die sich
verschlechternd auf die Stärke
und Gleichmäßigkeit
der Kontaktkräfte,
auf die Lage der Kontaktstücke
(Überdeckung)
auswirkt und damit Abrieb und Verschleiß erzeugt.
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Wenn
relativ kleine Kontaktkraftfedern große Federkräfte bei relativ kleinen wirksamen
Hebelarmen erzeugen sollen, müssen
qualitativ optimale Federwerkstoffe eingesetzt werden, die dennoch
im Grenzbereich der Herstellbarkeit liegen.
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Die
Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine Schaltwelleneinheit für ein kippendes
Kontaktsystem möglichst
ohne Vergrößerung der
geometrischen Abmessungen und möglichst
mit Verringerung der Zahl der Einzelteile zu ertüchtigen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des unabhängigen Anspruches gelöst, während den
abhängigen
Ansprüchen
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zu entnehmen sind.
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Der
Kern der Erfindung besteht darin, dass die Kontaktkraftfedern als
auf Biegung um ihre Zentralachse beanspruchte Federn ausgebildet
sind. Vorzugsweise werden Blattfedern eingesetzt. Die Anordnung
soll für
einen einfach oder einen doppelt unterbrechenden Drehkontakt beansprucht
werden. Insofern kann der Drehkontakt als einarmiger oder als zweiarmiger
Hebel ausgebildet sein.
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Vorzugsweise
befinden sich die Kontaktkraftfedern paarig-symmetrisch zu beiden
Seiten des Drehkontakts. Der Drehkontakt kann sich ohne Behinderung
durch die Federn von einem Langloch begrenzt von einer Endstellung
in die andere Endstellung bewegen und wird dabei von den Kontaktkraftfedern
rotatorisch geführt.
Dadurch wird ein weiter Schwenkbereich des aus der Federstellung
resultierenden Kraftvektors erreicht, mit jeweils großen wirksamen
Hebelarmen in Stellung Kontakt EIN und in Stellung Kontakt Aufgeschleudert.
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Die
Einrichtung erlaubt optimale Hebelverhältnisse. Mit der Erfindung
halten sich die Materialbelastungen (maximale Randspannung) der
Kontaktkraftfedern in beherrschbaren Grenzen. Es treten kleinere
Kräfte
auf und die Fertigungstoleranzen haben geringeren Einfluss auf die
Qualität
des fertigen Produkts. Die relevanten Hebelverhältnisse werden ausführlich in
der Figurenbeschreibung dargestellt.
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Es
werden mindestens drei verschiedene Versionen von gebogenen Blattfedern
vorgeschlagen. Die Blattfedern werden auf Biegung um ihre Zentralachse
beansprucht, wobei die sie nicht flach gestreckt liegen, sondern
mindestens einmal ausgebaucht sind.
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Die
erste Version besteht darin, dass die Blattfedern mit einer einzigen
Ausbauchung ausgebildet sind. Die Form kann als U- oder V-Form bezeichnet
werden, wo die Spitzen des V die Enden der Blattfedern bilden und
dort jeweils abgestützt
sind. Am Scheitel der Ausbauchung tritt die höchste Materialspannung (Randspannung)
auf.
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In
der zweiten Version hat jede Blattfeder zwei Ausbauchungen, die
einen S-Bogen bilden, bei denen die Enden des S die Enden der Blattfedern sind
und dort jeweils abgestützt
sind. Die Ausbauchungen überschreiten
somit beide Seiten der gedachten Linien zwischen den Abstützungspunkten.
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Die
Flachseite der Blattfedern liegt jeweils senkrecht zur vom Drehkontakt
während
eines Schaltvorgangs durchfahrenen Ebene.
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Die
Position der Abstützungspunkte
der Blattfedern hängt
von der gewählten
Form der Blattfedern ab. Die S-Form verlangt eine relativ symmetrische
Lage der Abstützungspunkte
in Bezug auf den Freiraum in der Schaltwelle. Wohingegen die V-Form nur
eine Ausbauchung hat, und daher die Abstützungspunkte aus einer mittleren
Lage herausgerückt sind
und die Ausbauchung dann nur auf einer Seite der Verbindungslinie
zwischen den Abstützungspunkten
liegt.
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Die
jeweiligen Enden der Blattfedern sind den Durchmessern der Lagerbolzen
(Abstützungspunkte)
passend kreisförmig
gebogen, so dass sie dort eine satte Auflage finden.
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Als
Variante beider Versionen wird noch vorzugsweise formuliert, dass
die Blattfedern als Doppelblatt-Federn ausgebildet sind. Man kann
sowohl die Federn in V-Form als auch in S-Form als Doppelblatt einsetzen.
In der Figurenbeschreibung ist näher die
Doppelblatt-Feder in V-Form
dargestellt und besprochen.
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Vorzugsweise überschreiten
die Ausbauchungen der Blattfedern den vorhandenen Raum innerhalb
der Schaltwelle nicht; die Ausbauchungen liegen also innerhalb dieser
vorgegebenen Begrenzung. Allerdings ermöglicht schon eine geringe Überschreitung
dieses Raums die Verringerung der Materialanforderungen. Die bei
größerem Raumangebot entsprechend
größer und
länger
ausgebildeten Blattfedern würden
mit geringerer Randspannung belastet werden.
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In
einer beispielhaften Ausführung
ist der Abstand der Abstützungspunkte
(Enden der Blattfedern 10, 22) 7 bis 8 mm groß. Bei der
Bewegung in die Offen-Stellung verkürzt sich der Abstand um 3 bis
4 mm; dementsprechend werden die Blattfedern biegebeansprucht. Die
Federn können
Kräfte
in der Größenordnung
von 50 N aufbringen. Da sich die Federkraft aus dem Federweg und
der Federkonstante ergibt, kann bei relativ großem Federweg die Werkstoffqualität (Federkonstante)
zu kleineren Werten hin gewählt
werden. An solchen Maß-Betrachtungen wird
auch deutlich, dass eine Endtoleranz (aus der Fertigungskette und
dem möglichen
Spiel der Teile) von 0,3 mm bei einem Federweg von 3 mm etwa 10 %
beträgt.
Toleranzen bei einer Vielzahl von Teilen unter einen Wert von einigen
100 μm zu
halten ist extrem aufwendig.
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Die
Kontaktkraftfedern unterliegen beim Bewegungsdurchlauf durch die
Kipppunktebene aus der Grundstellung heraus einer zunehmenden Biegung.
In den Randbereichen der Ausbauchung entsteht die größte Materialspannung.
Es zeigt sich, dass die größte Randspannung
bei Blattfedern etwa 1800 N/mm
2 betragen
kann, wohingegen beim Einsatz von auf Druck arbeitenden Schraubenfedern (beispielsweise
solche in
DE 38 12
950 C2 , dort mit dem Bezugszei chen
39) die maximale
Materialspannung 5 % darüber
liegt. Weiterhin haben Untersuchungen ergeben, dass bei der weiteren
Ausführungsform "Doppelblatt-Feder" die höchste Randspannung
um 5 % unter dem erstgenannten Wert liegt. Die Federblattstreifen
der Doppelblatt-Feder sind dünner
ausgebildet, beide nehmen jedoch die Kräfte auf. Daher erreicht in
jedem Doppelblatt die Randspannung nicht den Höchstwert wie bei einer Einzelfeder.
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Wegen
der unterschiedlichen Raumausnutzung der vorgeschlagenen Feder-Varianten,
kann eine in S-Form ausgebildete Blattfeder länger sein (nämlich ihre
biegsame Länge)
als eine Blattfeder in V-Form. Daher müsste eine Blattfeder in V-Form
dicker ausgebildet werden als eine Blattfeder in S-Form, um dieselbe
Materialspannung aufbieten zu können.
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Vorzugsweise
ist am Drehkontakt mindestens eine Führungskontur vorhanden, die
mit einer Führungskante
am Schaltwellensegment während einer
Drehbewegung des Drehkontakts zusammenwirkt. Kante und Kontur sind
mit Spiel eingestellt, so dass der Drehkontakt in der Nähe der Kipppunktebene
nur wenig ausweichen kann, was im kritischen Fall zu einem 'Ausbrechen' aus der Kipppunktlage
führen würde. Als
weiterer Vorteil ergibt sich, dass bei der Einstellung von Kante
und Kontur mit Spiel möglichst wenig
Reibung vorhanden ist.
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Ein
mit denselben Gründen
eingeführtes Merkmal
ist, dass der Drehkontakt in dem Schaltwellensegment um eine Führungsachse
in einem Langloch spielbehaftet drehbar gelagert ist.
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Die
Einrichtung soll vorzugsweise in Leistungsschaltern oder Motorschutzschaltern
eingesetzt werden.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden,
anhand von Figuren erläuterten
Ausführungsbeispielen.
Es zeigen im Einzelnen
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1 eine
schematische Darstellung eines doppelt-unterbrechenden Kontaktsystems,
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2 die
Ausführungsform
mit S-förmigen Blattfedern
in Geschlossen-Stellung der Kontakte,
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3 die
Ausführungsform
mit V-förmigen Blattfedern,
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4 die
Ausführungsform
mit S-förmigen Blattfedern
in Offen-Stellung der Kontakte und
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5 die
Ausführungsform
mit Doppelblattfedern in Geschlossen-Stellung der Kontakte.
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In üblicher
Weise wird das für
einen Pol eines mehrpoligen Leistungsschalters ausgebildete Kontaktsystem
durch einen nicht dargestellten Betätigungsmechanismus von der
Ausschalt- in die Einschaltstellung und umgekehrt überführt. Bei
einem Kurzschlussstrom treten abstoßende elektrodynamische Kräfte auf,
welche den Drehkontakt von einer Einschaltstellung in eine Abstoßstellung
schleudert. Damit der Drehkontakt von der Abstoß- oder Offenstellung nicht
von al lein wieder in die Einschaltstellung zurückfällt, ist das Kontaktsystem
mit einem Kippsprungwerk ausgestattet, das drehsymmetrisch zur Lagerachse
ausgebildet ist.
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Zeichnerisch
nicht dargestellt ist eine vorgeschlagene Ausführungsform mit einem einarmigen Drehkontakt.
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Die 1 zeigt
schematisch das Kippsprungwerk, das sich aus dem zweiarmigen Drehkontakt 8,
dem Schaltwellensegment 20 und den beiden Paaren der Kontaktdruckfedern 40, 42, 44 zusammensetzt.
Der notwendige Kontaktdruck zwischen den Kontaktstückpaaren
wird durch die als Blattfedern (vorzugsweise aus Federstahl) ausgebildeten
Kontaktkraftfedern 40, 42, 44 erzeugt,
Im Kipppunkt des Kippsprungwerkes verlaufen die Kraftvektoren der
Federn durch die Drehachse 26 des Drehkontakts, wodurch
die Kipppunktebene T gebildet wird.
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Fachüblich ist
bekannt, dass es zwei Möglichkeiten
der Lagerung des Drehkontakts in der Schaltwelle gibt: entweder
kann der Drehkontakt über
eine körperliche
Achse in einer Bohrung in der Schaltwelle gelagert sein oder im
Drehkontakt ist eine Bohrung ausgebildet und der Drehkontakt bewegt
sich um eine Führungsachse,
die in der Schaltwelle ausgebildet ist. Für die Ausführungsformen der Erfindungen
können
beide Gestaltungsmöglichkeiten eingesetzt
werden.
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Der
drehsymmetrische Drehkontakt 8 hat zwei Hebelarme 8A und 8B,
die an ihren Enden mit je einem beweglichen Kontaktstück 11A und 11B versehen
sind. Die Kontaktstücke 11A, 11B treten
bei geschlossenem Kontaktsystem mit jeweils einem feststehenden
Kontaktstück 15A bzw. 15B auf
einer Anschlussschiene 14A bzw. 14B in elektrische
Verbindung. Im oberen und unteren Bereich des Drehkontakts ist je
ein Paar Blattfedern 40, 42, 44 zwischen
einem Lagerbolzen 10 am Drehkontakt und einer Abstützung in
der Schaltwelle eingespannt. Die Abstützung 22 für die Blattfedern
besteht aus einer zwischen den Innenwandungen der Schaltwelle 20 ausgebildeten
Welle 22. Die Blattfedern greifen mit ihrem einen Ende 40A (42A, 44A)
an dem Schaltwellensegment 22 und mit ihrem anderen Ende 40B (42B, 44B)
an einem der Hebelarme 8A bzw. 8B an. Die Kontaktkraftfedern
erzeugen Druck in der Wirkungsrichtung W (siehe 3 oder 4).
Die Wirkungsrichtung verläuft
jeweils über
die Enden 40A und 40B. Zu beiden Seiten des Drehkontakts 8 sind je
zwei Kontaktkraftfedern angeordnet, so dass sich der Drehkontakt
ungehindert bewegen kann. Die Figuren sind als Längsschnitte zu lesen, so dass
nur ein Paar der Kontaktkraftfedern sichtbar sind.
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Die
ersten Enden 40A (42A, 44A) und die zweiten
Enden 40B (42B, 44B) der Kontaktkraftfedern
stehen sich in Bezug auf die Achse 26 (in der Schaltwelle)
diametral gegenüber.
Wird der Drehkontakt im Kurzschlussfall aufgeschleudert, schwenken die
Kontaktkraftfedern und mit ih nen die resultierende Kräfte über die
Kipppunktebene T, so dass ein aufhaltendes Drehmoment auf den Drehkontakt
wirkt. Es verschiebt sich die Verbindungslinie zwischen dem Lagerbolzen 10 und
der Abstützung 22 über die Kipppunktebene
T und der Drehkontakt 8 verbleibt in Offen-Stellung. 4 zeigt
eine Offen-Stellung.
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Am
Drehkontakt 8 ist mindestens eine kreisförmige Führungskontur 9 vorhanden,
die mit der kreisförmigen
Führungskante 29 am
Schaltwellensegment während
einer Drehbewegung des Drehkontakts zusammenwirkt. Gemäß Darstellung
in den Figuren sind hier zwei Führungskonturen 9 und
zwei komplementäre
Führungskanten
vorhanden. Kante und Kontur sind mit Spiel eingestellt.
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Das
Spiel der Lagerung des Drehkontakts in der Schaltwelle kann etwa
im Bereich von 100 μm
liegen. Das Spiel zwischen Führungskante(n) 29 und Führungskontur(en) 9 ist
bei dem Kontaktsystem weniger kritisch als das Spiel der Führungsachse,
daher sollte dessen Wert immer kleiner sein, als die Spieltoleranz
zwischen Kante und Kontur.
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Der
Drehkontakt ist mit einem Langloch 30 ausgebildet, deren
Längserstreckung
möglichst
in einer solchen Richtung verlaufen sollte, in der eine Spielbewegung
zugelassen werden kann. Senkrecht zur Längserstreckung hat der Drehkontakt
die beste Führung,
wodurch man beispielsweise erreicht, dass in der Geschlossen-Stellung
der Kontakte kein Ausweichen aus der Kontaktüberlagerung möglich ist. Meistens
jedoch wird ein Kompromiss der Lage der Längsrichtung des Langlochs gewählt, was
hier in 1 als Schrägstellung angedeutet werden
soll.
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2 zeigt
als Schnitt senkrecht durch das Schaltwellensegment 20 die
Lage der Kontaktkraftfedern 42 mit zwei Ausbauchungen in
S-Form-Biegung und ihre Abstützungen
(Wellen 22). Die Ausbauchungen der Blattfedern 42 liegen
innerhalb der Begrenzung 28 des Raums der Schaltwelle 20.
Wohingegen in 5 eine Darstellung wiedergegeben
ist, wo die Kontaktkraftfedern (44) die Begrenzung überschreiten.
Die Kontakte sind in Geschlossen-Stellung. Der Drehkontakt 8 ist
strichliert angedeutet. Zwei Löcher 32', 32'' in der Schaltwelle sind für das Einrasten
von Mitnehmerelementen an einer Antriebsachse vorgesehen. In einer
erprobten Ausgestaltung haben die Blattfedern eine Breite von 5
mm und eine Dicke zwischen 0,4 und 0,5 mm, wobei der Drehkontakt
eine Breite von 4 mm hat. Der Freiraum in der Schaltwelle ist in
diesem Fall etwa 10 mm breit.
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Die 3 gibt
die Ausführungsform
mit V-förmigen
Blattfedern 40, die Abstützungs- (22) bzw.
Angriffsstellen (10) der Blattfedern, ohne nähere Wiedergabe
der Schaltwelle und des Drehkontakts in Offen-Stellung der Kontakte
wieder. Alle weiteren Einzelheiten sind weggelassen; es ist noch
sichtbar die Lagerachse 26 und die Wirkungslinien W.
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In 4 ist
vergleichbar mit 3 (Kontakt in Offen-Stellung)
die Ausführungsform
mit S-förmigen Blattfedern 42 dargestellt.
Weiterhin sind in 4 zur Erläuterung der Hebelverhältnisse
der Kontaktkraftfedern die Radien R1 und R2 eingezeichnet. Die Angriffsstelle 10 bewegt
sich auf dem Kreis mit Radius R2 mit dem schematisch angedeuteten
Schwenkwinkel SW. Das von der Blattfeder 42 erzeugbare
Drehmoment ist von der Federstärke
und vom Hebelarm H bestimmt. An der Skizze wird deutlich, dass die
maximale Federspannung in Bezug auf den Hebelarm im umgekehrten
Verhältnis
steht. Je größer der
Hebelarm, umso kleiner kann die Federspannung sein. Mit längeren Hebelarmen
ist der Einsatz schwächerer
Federn möglich.
Das heißt,
dass es unter dem Aspekt der Materialbelastung günstig ist, die Raumausnutzung
möglichst
so zu gestalten, dass große
Hebelarme vorhanden sind. Es versteht sich, dass die Kraftverhältnisse
von der Lage der Abstützungs- 22 und
Angriffsstellen 10 abhängig
sind, dass heißt
in Bezug auf die verschiedenen Ausführungsformen natürlich auch,
die Kraftverhältnisse sind
abhängig
von der gewählten
Form der Blattfedern. In dieser Beziehung hat eine Blattfeder in V-Form
günstigere
Spannungsverhältnisse,
weil sie tief in der Schaltwelle abgestützt ist, und die Angriffsstelle 10 einen
relativ langen Weg auf dem Kreis mit Radius R2 machen kann.
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5 zeigt
die Ausführungsform
mit Doppelblattfedern 44 in Geschlossen-Stellung der Kontakte. Beide
Paare der Doppelblattfedern 44 sind perspektivisch gezeichnet.
Es ist klar, dass für
jedes Ausführungsbeispiel
jeweils zwei Paare der Kontaktkraftfedern (40, 42, 44)
derselben Ausbildung eingesetzt sind. Die Wirkungslinie W verläuft oben
links und unten rechts mit relativ großem Abstand (H) an der Drehachse 26 vorbei.
Schematisch ist strichpunktiert der Umriss des Schaltwellensegments
eingezeichnet, um darzustellen, dass in diesem Ausführungsbeispiel
die Ausbauchungen der Blattfedern 44 außerhalb der Begrenzung 28 des Raums der
Schaltwelle 20 liegen. Hierdurch gewinnt man eine größere Länge der
Blattfedern, wodurch sich die maximale Randspannung der Blattfedern
verringern lässt.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die vorstehend in den Figuren
beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt,
sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden
Ausführungsformen.
So lässt
sich die Erfindung für
einen einfach- als auch für
einen doppeltunterbrechenden Drehkontakt einsetzen. Die Ausbildung
des Hebelarms, seine Lagerung in der Schaltwelle und die Position
der Lagerpunkte für
den Hebelarm und die Blattfedern ist dementsprechend zu variieren.
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- 2
- Kontaktsystem
- 8
- Drehkontakt
- 8A,
8B
- Hebelarme
- 9
- Führungskontur
- 10
- Lagerbolzen,
Angriffstelle
- 11A,
11B
- Kontaktstück (bewegl.)
- 14A,
14B
- Stromschienen
- 15A,
15B
- Festkontaktstücke
- 20
- Schaltwelle
- 22
- Welle,
Abstützung
- 26
- Drehachse
- 28
- Freiraum
in Schaltwelle
- 29
- Führungskante
in Schaltwelle
- 30
- Langloch
- 32', 32''
- Loch
für Mitnehmer
an einer Antriebsachse
- 40
- Kontaktkraftfeder
(V-Form)
- 40A,
42A, 44A
- erstes
Federende
- 40B,
42B, 44B
- zweites
Federende
- 42
- Kontaktkraftfeder
(S-Form)
- 44
- Kontaktkraftfeder
als Doppelblatt
- R1,
R2
- Radien
- SW
- Schwenkwinkel
- W
- Wirkungslinie