Aus
der
DE 41 38 283 C1 ist
es bekannt, alle mit dem Heißgas
in Berührung
kommenden ungekühlten
Flächen
des Absperrorganes mit einer hoch wärmedämmenden Zusatzisolierung zu
versehen, die zwischen der feuerfesten Beschichtung und der Metallkonstruktion
angeordnet ist, um den Verschleiß durch Säurekorrosion weitestgehend
zu unterbinden.
Zur
Säurekorrosion
an den Innenseiten der Stahlblechmanteloberflächen kommt es durch korrosiv
wirkende Flüssigkeiten.
Diese entstehen durch Kondensation feuchter Luft und sind angereichert
mit gasförmigen
Schadstoffen aus den durchströmten Bereichen
des Winderhitzers, der Heißwindleitungen und
des Heißwindschiebers.
Neben diesen chemischen Ursachen sind auch der thermische Einfluss durch
die hohen Temperaturen sowie die Temperaturschwankungen korrosionsauslösend oder
korrosionsbeschleunigend. Die Ursachen dafür sind beispielsweise
- – Oxidation
des molekularen Stickstoffs aus der Luft in Stickstoffoxide NOx,
- – erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit
beim chemischen Korrosionsprozess,
- – erhöhter molekularer
Stofftransport der Reaktanden sowie der Reaktionsprodukte infolge
Diffusion,
- – Zerstörung von
Passivschichten und Herabsetzung der mechanischen Festigkeit,
- – Entstehung
von Kondensaten korrosiver Flüssigkeiten
unterhalb und oberhalb der Taupunkttemperatur.
Wasserdampf
ist im Inneren von Winderhitzern, Heißwindleitungen und Heißwindschiebern stets
vorhanden. Während
der Heizperiode kommt er überwiegend
aus den Verbrennungsprodukten, in der Windperiode stammt er aus
der feuchten Luft. Der Wasserdampf gelangt durch Fugen und makroskopische
Risse der Feuerfestauskleidung, wie beispielsweise Feuerfestbeton,
aber auch durch mikroskopische Kanäle der porösen Feuerfeststeine sowie durch
die aus Mineralfasermatten bestehenden Zusatzinnenisolierungen oder
Stampfinassen an die Innenseite der Stahlblechmäntel. Ist die Stahlblechmanteltemperatur
niedriger als die Taupunkttemperatur, so kommt es zur Kondensation
flüssigen
Wassers, das mit Schadstoffen belastet ist. Das mit Schadstoffen
belastete Kondensat führt
zur Korrosion und damit zu entsprechenden Schäden an den Stahlblechmänteln. Beim
Stand der Technik wird versucht, die Korrosion durch Außen- und
Innenisolierungen, Doppelmantelsanierung, Einsatz hochlegierter
Stähle
sowie Absenkung der Kuppeltemperatur zu verhindern. Ferner wird
auch der Einsatz des niedrig legierten Stahls 16Mo3 für die Stahlblechmäntel der
Winderhitzer empfohlen. Die bisherigen Erfahrungen weisen aber klar
darauf hin, dass Schäden durch
eine Außenisolierung
sowie durch den Einsatz hochlegierter Stähle zuverlässig verhütet werden. Auch mit der Innenisolierung
wurden bislang gute Erfahrungen gemacht.
Die
Außen-
bzw. die Innenisolierung verfolgt das Ziel, die Stahlblechmanteltemperatur über der Taupunkttemperatur
zu halten, um damit die Kondensatbildung und somit das Entstehen
korrosiver Flüssigkeiten
zu vermeiden. Die Taupunkttemperatur ist aber abhängig von
der Gasatmosphäre
im Inneren des Winderhitzers, die thermodynamisch als Zweistoffgasgemisch
bezeichnet wird, nämlich
als ein Gas-Dampf-Gemisch, dies sowohl in der Heiz- als auch in
der Windperiode. In dem hier entscheidenden Temperaturbereich ist
der Zustand eines Gases stets so weit von seinem Nassdampfgebiet
entfernt, dass es thermodynamisch immer als Gas behandelt wird. Der
andere Teil des Gases befindet sich jedoch in der Nähe seines
Zweiphasengebietes, so dass es kondensieren kann. Bei diesem Gas
handelt es sich um "Dampf".
Ein
alltägliches
Beispiel für
Gas-Dampf-Gemische ist die feuchte Luft, ein Gemisch aus trockener
Luft und Wasserdampf. Bei einer isobaren Abkühlung der noch ungesättigten
feuchten Luft bleibt der Dampfgehalt zunächst konstant, während die
relative Feuchtigkeit zunimmt. Dieser Prozess geht bis zur Sättigung.
Die dazu gehörende
Temperatur wird als Taupunkttemperatur bezeichnet. Bei einem weiteren
Sinken unterhalb der Taupunkttemperatur tritt Kondensation ein,
flüssiges
Wasser wird als Kondensat abgeschieden und der Dampfgehalt verringert sich.
Bei einem weiteren Absenken der Temperatur verläuft dieser Prozess entlang
einer Kurve, die als Sättigungskurve
bekannt ist, bis zu einer geringeren Temperatur, bei der die Kondensation
wieder aufhört. Erhöht sich
während
dieses Prozesses der Luftdruck, so verschiebt sich die Sättigungskurve
nach oben. Daraus folgt, dass die Taupunkttemperatur nicht nur vom
Wasserdampfgehalt, sondern auch vom Druck abhängig ist. In diesem Beispiel
würde sie
steigen.
Als
Beispiel für
die Verdeutlichung der Größenordnungen
folgendes: Bei einem Volumengehalt der Wasserdampfkonzentration
von 20 % liegt die Taupunkttemperatur bei einem Druck von 1 bar
bei circa 60 °C,
bei einem Druck von 5 bar steigt die Taupunkttemperatur auf circa
100 °C.
Beim Winderhitzerbetrieb eines Hochofens kommt es in den einzelnen
Phasen auch zu unterschiedlichen Drücken, die auch den Heißwindschieber
und die Heißwindleitungen
betreffen. Es stellen sich somit immer wieder andere Taupunkttemperaturen
ein. Auch die Wasserdampfkonzentration unterliegt Schwankungen,
weil die eingeblasene Luft aus der normalen (Umgebungs-)Atmosphäre kommt
und täglichen
und auch jahreszeitlichen Schwankungen im Feuchtigkeitsgehalt unterliegt.
Ein weiterer Parameter, der die Taupunkttemperatur beeinflusst,
ist die chemische Zusammensetzung der Gasatmosphäre im Winderhitzer. Wenn sich
zusätzlich
zu dem Wasserdampf der Dampf verschiedener Säuren, wie beispielsweise Salpetersäure HNO3, Schwefelsäure H2SO4 oder Salzsäure HCl in der Gasatmosphäre befinden, ändert sich
die Taupunkttemperatur. Bei gleichem Druck und einem Wasserdampfgehalt
von 10 % sowie einem zusätzlichen
Salpetersäuredampfgehalt von
103 ppm ändert
sich die Taupunkttemperatur von 45 °C auf 55 °C. Wenn es sich anstelle des
Salpetersäuredampfgehaltes
um einen gleich großen
Schwefelsäureanteil
handelt, steigt die Taupunkttemperatur von 45 °C auf 185 °C. Die Kondensation korrosiver Flüssigkeiten
lässt sich
durch eine konstruktive Auslegung von Winderhitzern, Heißwindleitungen
und Heißwindschiebern
vermeiden, wenn die Innenflächen
der Stahlmäntel
immer so warm bleiben, dass die Taupunkttemperatur nicht unterschritten
wird. Bei einer Innenisolierung spielt die Umgebungstemperatur eine
entscheidende Rolle. Sie kann, je nachdem, wo auf der Welt sich
der Winderhitzer befindet, erheblich schwanken. In Kanada können sich
im Sommer Temperaturen von über
30 °C einstellen,
in strengen Wintern können
aber auch erhebliche negative Temperaturen von –20 °C bis –40 °C auftreten.
Vorausgesetzt,
die Außentemperatur
beträgt 45 °C und die
Heißwindtemperatur
circa 1150 °C
an der ersten Isolierschicht, dem bei Heißwindschiebern üblichen
Feuerfestbeton, sowie einer hoch wärmedämmenden Zusatzisolierung zwischen
dem Feuerfestbeton und dem Stahlblechmantel, so stellt sich eine
Temperatur an der Innenseite des Stahlmantels von circa 185 °C ein. Dies
entspricht in etwa der Taupunkttemperatur von Schwefelsäuredampf
wie oben beschrieben. Ändert
sich die Temperatur des Stahlblechmantels, aufgrund einer geringeren
Außentemperatur
von circa –20 °C, wird die
Taupunkttemperatur unterschritten und es entstehen an der Innenseite des
Stahlblechmantels durch die Kondensation die nicht gewollten korrosiven
Flüssigkeiten.
Die
Höhe der
Temperatur einer Taupunktunterschreitung hat einen wesentlichen
Einfluss auf die Zusammensetzung des Kondensats und des Korrosionsverhaltens.
Bei kleinen Temperaturunterschreitungen der Taupunkttemperatur stellen
sich kleine pH-Werte ein. Bei pH-Werten unter 3 ist allgemein bekannt,
dass es nicht zur interkristallinen Spannungsrisskorrosion an niedrig
legierten Stählen kommt,
sondern zu einer Flächenkorrosion,
auch als Muldenkorrosion bekannt.
Bei
der Konstruktion von Winderhitzern, Heißwindleitungen und Heißwindschiebern
spielt die Auslegung des Stahlblechmantels eine wichtige Rolle wegen
des Einflusses der Außentemperatur
auf die Taupunkttemperatur, insbesondere bei einer Innenisolierung.
Wird die Temperatur an der Innenfläche des Stahlblechmantels konstruktiv
deutlich über der
Taupunkttemperatur gehalten, treten temperaturabhängige Festigkeits-
und Zugspannungsprobleme ein. Das An- und Abschwellen der Zugspannungen, die
durch das periodische Wechselspiel der Heiz- und Windperiode beim Winderhitzerbetrieb
prozessbedingt gegeben sind, verursacht Wechseldehnung, die in einer
Frequenz von jährlich
5000 bis 8000 Lastwechseln erfolgt und zu Beschädigungen der meist spröden Schutzschichten
der Mantelbleche sowohl des Winderhitzers, der Heißwindleitung
als auch des Heißwindschiebers
führt.
Bei
Winderhitzern wird eine Reihe von Maßnahmen angewandt, um die Bildung
von Kondensaten weitestgehend zu vermeiden. Während der Windperiode werden
dann aber die schädlichen
Gase in die Heißwindleitung,
den Heißwindschieber
und in die Hochofenringleitung geblasen, wo sie kondensieren können. Das
Korrosionsproblem ist also verlagert.
Neben
der Korrosionsentstehung unterhalb der Taupunkttemperaturgrenze
kommt es auch oberhalb der Taupunkttemperaturgrenze zu chemischen Reaktionen,
die korrosionsauslösend
sind. Eine schädigende
Wirkung auf das Stahlmantelblech geht vom Ammoniumnitrat NH4NO3, einer gesättigten, wässerigen
Korrosionsflüssigkeit,
aus. Sie bildet sich in einem begrenzten Bereich oberhalb der Taupunkttemperatur.
Für die Bildung
des korrosionsauslösenden Ammoniumnitrats
ist die Entstehung von Stickoxiden NOx während der
verschiedenen Betriebsphasen des Winderhitzers verantwortlich. Es
ist bekannt, dass beispielsweise die NOx Konzentration
mit zunehmender Temperatur steigt. Des weiteren spielen temperaturunabhängige Ursachen
eine Rolle für
die Entstehung von Stickoxid: Beispielsweise entsteht NO während der
Heizperiode durch den Brennstoff. Das Hochofengas enthält HCN und
NH3, bei der Verbrennung wird daraus NO
gebildet. Hingegen erfolgt die NO-Bildung in den Umstellperioden,
in der Warte- sowie Windperiode aus N2 und
O2 thermisch. Der konvektive Stofftransport
in den Umstellperioden hat darüber
hinaus einen erheblichen Einfluss auf die NO-Konzentration. Auffällig ist
die besonders hohe NO-Konzentration beim Füllen. Der damit verbundene
konvektive Stofftransport bewirkt, dass das Gas mit der hohen NO-Konzentration
aus dem Innenraum auch tatsächlich
zum Stahlmantel gelangt. Aufgabe der Erfindung ist es daher, die
auf Basis von Stickoxiden entstehende Korrosion zu vermindern.
Der
Versuch des Absenkens des Stickoxidgehaltes beispielsweise durch
- – Absenken
der O2-Konzentration beim Abstellen des
Brenners,
- – Winderhitzerbetrieb
ohne Warteperiode,
- – Verringerung
der Stellzeiten der Steuerarmaturen beim Umstellen,
- – Verringern
der Füllzeit,
- - Verringern des freien Brennervolumens,
führt nicht
zum gewünschten
Erfolg, da die Stickoxidumwandlung hauptsächlich beim Füllen des
Winderhitzers erfolgt. Bei der hierbei herrschenden niedrigen Temperatur
gelangt das im Innenraum gebildete Stickoxid an die Stahlblechmäntel des
Winderhitzers sowie des Heißwindschiebers.
Hier erfolgt dann die Umwandlung zu NO2.
Im Ergebnis ändern
die oben erwähnten
Maßnahmen
lediglich die Menge des gebildeten NO2,
verhindern jedoch nicht dessen Bildung.
In
den Kondensaten von Winderhitzern befinden sich neben den Nitrationen
auch Ammoniumionen. Die Gasatmosphäre des Winderhitzers enthält aber
kein Ammoniak, weshalb Fachleute davon ausgehen, dass die Ammoniumionen
im Kondensat nur aus den Nitrationen entstehen können. Hierfür ist der Korrosionsangriff
des salpetersauren Kondensats aus dem Stahl verantwortlich. Es wird
ein Belag mit dem Korrosionsprodukt des Eisens auf dem Stahlblechmantel
gebildet. Durch eine chemische Redoxreaktion wird ein Teil des Nitrats
durch das korrodierende Eisen bis zum Ammoniak reduziert. Mit überschüssiger Salpetersäure entsteht
daraus das Salz Ammoniumnitrat. Dieses ist insbesondere aus der Düngemittelindustrie
schon lange als spannungsrisskorrosionsauslösend bekannt. Es ist deshalb
davon auszugehen, dass auch bei den Winderhitzern, den Heißwindleitungen
und bei den Heißwindschiebern die
Bildung des Ammoniumnitrat enthaltenden Korrosionsbelages mit verantwortlich
für die
Auslösung
der Spannungsrisskorrosion ist.
Bei
der Betrachtung der Taupunkttemperatur an den Stahlblechmänteln der
Winderhitzer, der Heißwindleitungen
und der Heißwindschieber
konnte festgestellt werden, dass unterhalb, aber auch oberhalb der
Taupunkttemperatur korrosionsauslösende chemische Verbindungen
entstehen. Bei der Verhinderung von Korrosion kommt erschwerend
hinzu, dass die in der Gasatmosphäre befindlichen chemischen
Schadstoffe und ihre Konzentrationen auch untereinander reagieren
und damit verschiedene Arten von Korrosion auslösen.
Wenn
die feuchte Gasatmosphäre
neben Stickoxiden NO2 auch Schwefeloxide
SO2 enthält, wird
bei der Abkühlung
ein Kondensat mit Schwefelsäure
H2SO4 und Salpetersäure HNO3 gebildet. Bei ausreichender H2SO4-Konzentration wird HNO3 nahezu
vollständig
zu NH3 reduziert. Durch die Neutralisation
mit H2SO4 werden
dann Ammoniumsulfate (NH4)2SO4 bzw. NH4HSO4 gebildet. Fehlt jedoch das SO2 in
der Gasatmosphäre,
so enthält
das gebildete Kondensat lediglich HNO3.
Unter diesen Bedingungen wird Ammoniumnitrat NH4NO3 gebildet. Dies entspricht einem 50%igen
Umsatz zu NH3, aber einer 100%igen Neutralisation
der HNO3. Dem SO2 in
der Gasatmosphäre
muss deshalb eine Schutzwirkung gegenüber dem spannungsrisskorrosionsauslösenden Ammoniumnitrat
zugestanden werden, weil es dessen Entstehen durch Reduktion der
Nitrationen verhindert. Allerdings führt die Anwesenheit von SO2 zu der bereits oben erwähnten abtragenden Korrosion.
Es
sind betriebliche Maßnahmen
bekannt, welche die Spannungsrisskorrosion herabsetzen durch Verringerung
der NO-Bildung, insbesondere beim Füllen. Die oben beschriebenen Änderungen bei
der Betriebsweise eines Winderhitzers wirken sich direkt auf die
Neubildung von NH4NO3 aus.
Ist infolge der Betriebsweise jedoch bereits NH4NO3 auf der Stahlmanteloberfläche gebildet
worden, so kann deshalb – selbst
durch einen Winderhitzerbetrieb ohne NO-Bildung – die Spannungsrisskorrosion
nicht sicher unterbunden werden. In diesem Fall bieten nur Sekundärmaßnahmen,
wie beispielsweise die Außenisolierung,
einen wirkungsvollen Schutz. Die Innenisolierung ist aufgrund ihrer
Gasdurchlässigkeit
kein wirkungsvoller Schutz: Auch wenn das Stahlmantelblech kurz
oberhalb der Taupunkttemperatur gehalten wird, sind doch die schwankenden
Außentemperaturen
eine der Ursachen dafür,
dass es zur Unterschreitung der Taupunkttemperatur kommen kann. Wie
bereits erläutert
muss bei SO2-haltigem Gasgemisch die Stahlblechmanteltemperatur
auf circa 195 °C
gehalten werden. Dies hat dann nicht nur hohe Energieverluste zur
Folge, sondern auch erhebliche thermische Zugspannungen in der Stahlmantelkonstruktion.
Bei Temperaturen über
120 °C sinkt
die Zugfestigkeit des Stahls, ferner wird die Passivschicht, die
gegen Korrosion schützen
soll, zerstört.
Auch aus Gründen
der Unfallverhütung
können
Stahlblechmanteltemperaturen von circa 195 °C nicht akzeptiert werden, weil
sie eine Gefahr für
die in der Anlage tätigen
Mit arbeiter darstellen. Aus Kostengründen kommen aber korrosionsbeständige, hochlegierte Stähle für die Stahlkonstruktion
nicht zum Einsatz.
Bereits
im Einsatz befindliche, hoch wärmedämmende Innenisolierungen
aus Mineralfasermatten schützen
nicht ausreichend gegen die Taupunktkorrosion, weil die Stahlblechmanteltemperaturen
bei circa 195 °C
gehalten werden müssen,
was aber durch die äußeren Temperaturschwankungen
wie erwähnt
nicht permanent möglich
ist.
Die
bei der aus
DE 41 38
283 C1 bekannten Absperrvorrichtung zwischen der feuerfesten
Beschichtung und der Metallkonstruktion angeordneten hoch wärmedämmenden
Zusatzisolierung ist nicht gasdruckdicht, so dass schädliche Gase
an die Stahlblechmantelkonstruktion gelangen können. Bei den hier beschriebenen
heutigen Lösungen
geht es primär
darum, dass durch Außen-
oder Innenisolierung die Stahlblechmantelkonstruktion ausreichend
warm gehalten wird, so dass es weder zu einer Taupunktunterschreitung
und infolge dessen zur Korrosion, noch zu großen Energieverlusten kommt.
Die
Befestigung des Wärmedämmmaterials erfolgt
bei herkömmlichen
Heißwindschiebern
beispielsweise durch Spreizanker aus Metall, welche mit Bolzenschweißgeräten an der
Stahlblechmantelkonstruktion befestigt sind. Mit den metallenen
Spreizankern wird das Wärmedämmniaterial
gehalten und das Gesamtsystem durch das Einbetonieren der Feuerfestauskleidung
zusammengehalten. Nachteil dieser metallischen Lösung ist, dass die Spreizanker die
Wärme an
die Stahlblechmantelkonstruktion weiterleiten. Stand der Technik
sind Verankerungen, die aus einem Gewindestift bestehen, auf welchen
eine keramische Kappe befestigt wird, um eine gewisse Wärmedämmung zu
erzielen. An diesen keramischen Kappen lässt sich allerdings eine Feuerfestbetonschicht
nicht befestigen.
Die
Wasserrohrleitungen für
den Zu- und den Ablauf des Kühlmittels
werden beim Stand der Technik nicht isoliert, obwohl sie beim geschlossenen Schieber
mit den heißen
Gas-Dampf-Gemischen in Berührung
kommen. Die der geöffneten
Position des Heißwindschiebers
mit dem heißen
Gas-Dampf-Gemischen in Berührung
kommenden Dicht- und Um gangsflächen
der Heißwindschieberplatte
sowie die gehäuseseitigen
Dichtflächen
sind beim Stand der Technik ebenfalls nicht isoliert. In geschlossener
Position kommt die Umgangsfläche
der Heißwindschieberplatte
sowie ein Gehäusedichtsitz
und der auf der Absperrseite gegenüberliegend angeordnete Dichtsitz
der Heißwindschieberplatte
mit dem Heißgas
in Berührung.
Korrosionsprobleme an diesen nicht isolierten Dichtsitzen des Gehäuses und
der Heißwindschieberplatte
sowie am Außenumfang
der Heißwindschieberplatte
und an den Wasserrohrleitungen werden heute durch die Materialauswahl
gelöst,
indem höher
legierte Stähle
mit einer entsprechend besseren Korrosionsbeständigkeit verwendet werden.
Maßnahmen
gegen Energieverlust existieren jedoch nicht.
Eine
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Absperrvorrichtung dahingehend
weiter zu entwickeln, dass Säure-
und Spannungsrisskorrosion am Stahlblechmantel weitestgehend vermieden
wird.
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Absperrvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Die an der Innenseite der
Trägerkonstruktion,
also der Innenwandung der Stahlblechmanteloberfläche, angeordnete Gas-Dampf-Gemisch-Sperre
verhindert, dass schädliche
Gas-Dampf-Gemische überhaupt mit
der Stahlblechmantelkonstruktion in Berührung kommen. Das mehrlagige
Innenisolationssystem besteht zumindest aus einer feuerfesten Beschichtung an
einer Schicht aus wärmedämmendem
Material, wobei die feuerfeste Beschichtung zum Innenraum der Trägerkonstruktion
hin ausgerichtet ist.
Bevorzugt
handelt es sich um eine technische Anlage aus der Gruppe der Heißwindschieber, Winderhitzer,
Winderhitzerleitungen oder Abgasleitungen in Kraftwerken, bei denen
wie oben beschrieben Umgebungsluft erhitzt wird und diese durch Änderung
in der chemischen Zusammensetzung ein korrosives Kondensat bildet.
Neuere
Untersuchungen der Wärmeverteilung
innerhalb solcher Vorrichtungen vom Durchgang über den Schachtbereich bis
in die Haube haben gezeigt, dass in Teilbereichen der Vorrichtung
temperaturabhängig
auf eine Feuerfestbeschichtung mit Feuerfest- oder Feuerleichtbeton
verzichtet werden kann. Hier ist es völlig ausreichend feuerbeständige Materialien
zu verwenden. In weiteren Teilbereichen kann man Materialien verwenden,
deren Beständigkeit
unterhalb einer Temperaturgrenze von 600 °C liegt.
An
diesen Stellen verwendet man in der hier vorgestellten neuen Technologie
Materialien mit einer feinporösen
Xonolit-Struktur, deren Kristalle als feinporöser Dämmstoff und als Matrixstabilisator
pyrogene Kieselsäuren
haben. Solche Materialien zeichnen sich durch ihre Homogenität, Festigkeit
und gute Verarbeitbarkeit aus; ferner sind ihre Wärmeleitfähigkeitswerte
um ein Vielfaches niedriger als z.b. Feuerfest- oder Feuerleichtbeton.
Wenn bisher Wärmedämmstoffe üblicherweise
als Hinterdämmung eingesetzt
wurden, lassen sich diese neuen Werkstoffe auch direkt im Feuerraum
einsetzen. Es handelt sich dabei beispielweise um Wärmedämmplatten mit
einer Vermiculit-Beschichtung.
Für den Spezialisten
gilt die DIN 51060 Juni 2000: Diese Norm beinhaltet die DIN-EN 993
März 1997,
in der für "feuerfest" ein Temperaturbereich
von 1500-1800 °C
angegeben ist.
Im
allgemeinen Sprachgebrauch werden solche Erzeugnisse als "feuerfest" bezeichnet, die
bei hohen Temperaturen (etwa 600 bis 2000 °C) beständig sind. Wenn wir von Teilbereichen
innerhalb der Vorrichtung sprechen, für die keine Feuerfestbeschichtung
mit Feuerfest- oder Feuerleichtbeton notwendig ist, sprechen wir
von Temperaturbereichen kleiner 600°C, um uns dem allgemeinen Sprachgebrauch
anzupassen.
Die
Wärmedämmplatten
mit einer Vermiculit-Beschichtung haben aber Klassifizierungstemperaturen
von um die 1000°C
und sind somit zwar im Sprachgebrauch "feuerfest", aber nicht mehr entsprechend der vom
Fachmann zu berücksichtigenden
Normtemperatur von 1500°C.
Vorteil
der Erfindung ist, dass bei Verwendung einer Gas-Dampf-Gemisch-Sperre
die Wärmedämmung gesteigert
und somit Energieverlust vermindert werden kann, da die Stahlblechmanteltemperatur
bis auf die Umgebungstemperatur oder darunter abgesenkt werden kann,
weil die Taupunkttemperaturunterschreitung im Innenraum keine Rolle mehr
spielt.
Nach
einer weiteren Ausführungsform
ist die Gas-Dampf-Gemisch-Sperre alternativ ausgeführt durch
- (a) Anordnen zwischen der feuerfesten Auskleidung,
beispielsweise einem Feuerfestbeton, einem Feuerleichtbeton oder
Feuerleichtsteinen, feuerraumbeständigen Wärmedämmplatten mit Vermiculit-Oberfläche und
der Wärmedämmung,
- (b) Integrieren in der feuerfesten Auskleidung bei einem mehrschichtigen
Aufbau derselben oder
- (c) Integrieren innerhalb der Wärmedämmung bei mehrschichtigem Aufbau
derselben.
Vorteil
der Variante (a) ist, dass die Gas-Dampf-Gemisch-Sperre bei Anordnung
zwischen der Feuerfestauskleidung und der Wärmedämmung so ausgeführt sein
kann, dass kein Wasser an die Wärmedämmung gelangt,
diese also nicht zwangsläufig
aus wasserabweisendem Material hergestellt werden muss. Die Ursache
für die
Verwendung wasserabweisenden Materials bei der Herstellung der Wärmedämmung liegt
in der Verarbeitung der feuerfesten Auskleidung. Bei der Verarbeitung von
Feuerfestbeton oder Feuerleichtbeton wird Wasser verwendet, welches
an das für
die Wärmedämmung verwendete
Material gelangt.
Je
höher die
Temperaturbeständigkeit
der Gas-Dampf-Gemisch-Sperre ist, desto dichter kann sie an die
gasförmigen
korrosiven Medien hoher Temperatur geführt werden, also in die feuerfeste Auskleidung
integriert werden (Variante (b)). Je nachdem, aus welchem Werkstoff,
metallisch oder nicht metallisch, die Gas-Dampf-Gemisch-Sperre ausgeführt ist,
sind weitere Parameter zu berücksichtigen, wie
beispielsweise das Wärmeausdehnungsverhalten
und auch das Korrosionsverhalten der Gas-Dampf-Gemisch-Sperre selbst.
Nach
Variante (c) ist die Gas-Dampf-Gemisch-Sperre innerhalb der Wärmedämmung integriert,
welche einen mehrschichtigen Aufbau aufweist. Bei dieser Variante
sind die Ansprüche
an die Temperaturbeständigkeit
geringer.
Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung wird als Wärmedämmstoff
ein Stoff mit einer deutlich gegenüber den im Patent
DE 41 38 283 C1 vorgeschlagenen
Mineralfasermatten reduzierten Wärmeleitfähigkeit
verwendet, und zwar Pulver-Filamentmischungen in festen Platten,
in Blöcken
oder in Glasgewebe gepresst. Deren Wärmeleitfähigkeit ist um das Vierfache
bis Fünffache
geringer als die von Mineralfasermatten. Durch Reduzierung der Dicke
des Wärmedämmstoffes
ist es konstruktiv möglich,
eine Gas-Dampf-Gemisch-Sperre hinzuzufügen und trotzdem das Gehäuse der
Absperrvorrichtung mit bekannten Dimensionen zu konstruieren.
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform lässt sich
durch den Einsatz von in Vakuum evakuiertem, gepresstem Pulver-Filament
die Wärmeleitfähigkeit
in einem Temperaturbereich von 100 °C bis 500 °C auf die Größenordnung von λ < 0,01 W/mK bis λ < 0,016 W/mK verringern.
So können
die Dicken der Wärmedämmschichten
erheblich reduziert und die Trägerkonstruktionen
mit weniger Innenraum ausgeführt
werden. Dadurch werden die Trägerkonstruktionen
preisgünstiger.
Das Wärmedämmmaterial wird
durch die Vakuumverkleidung zusätzlich
vor Feuchtigkeit und Wasser geschützt. Wasserabweisende, nicht
durch eine Vakuumverkleidung geschützte Pulver-Filamente müssen vom
Hersteller extra behandelt werden, um eine wasserabweisende Eigenschaft
zu erreichen. Diese gepressten Pulver-Filamente sind teurer, haben
eine höhere
Wärmeleitfähigkeit
und somit eine geringere Wärmedämmung. Wird
kein vakuumverkleidetes Pulver-Filament verwendet, übernimmt
die Gas-Dampf-Gemisch-Sperre auch den Schutz vor Feuchtigkeit und Wasser,
allerdings verdoppelt sich dabei in etwa die Wärmeleitfähigkeit. Der Umfang der Wärmedämmung lässt sich
der Temperaturverteilung im Innenraum der Trägerkonstruktion entsprechend
anpassen.
Nach
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung besteht die Gas-Dampf-Gemisch-Sperre der Absperrvorrichtung
alternativ aus
- (d) einem Metall
- (e) einem Nichtmetall oder
- (f) einer Vakuumhülle.
Nach
Variante (d) ist die Gas-Dampf-Gemisch-Sperre metallisch. Dann muss
auch das Hochtemperaturkorrosionsverhalten berücksichtigt werden, da bei einer
metallischen Ausführung
eine Mindesttemperatur eingehalten werden muss, die über dem
Taupunkt des verwendeten Gas-Dampf-Gemisches liegt, im Beispiels
eines Heißwindschiebers
bei circa 200 °C.
Bei dieser Ausführungsform
lässt sich die
Gas-Dampf-Gemisch-Sperre auch in der Wärmedämmung integrieren oder zwischen
der feuerfesten Auskleidung und der Wärmedämmung.
Nach
Variante (e) ist die Gas-Dampf-Gemisch-Sperre nicht metallisch ausgeführt, so
dass sie nicht durch Korrosion angegriffen werden kann. Eventuell
jedoch entstehende Kondensate müssten abgeführt werden,
so dass bevorzugt die Mindesttemperatur von 200 °C bei einem Heißwindschieber ebenfalls
eingehalten wird.
Nach
Variante (f) ist die Gas-Dampf-Gemisch-Sperre als Vakuumhülle einer
vakuumevakuierten Wärmedämmung mit
einem Pulver-Filament-Material ausgeführt. Variante (f) reduziert
die Kosten, da das Material für
die Wärmedämmung nicht
wasserabweisend sein braucht.
Die
einzelnen Komponenten Material zum Wärmedämmen, Gas-Dampf-Gemisch-Sperre
und Feuerfestbeschichtung beeinflussen sich gegenseitig und müssen in
ihrer Wärmeausdehnung
so zueinander abgestimmt werden, dass sie sich zueinander bewegen
können,
ohne sich dabei zu beschädigen.
An
technischen Anlagen, wie beispielsweise einem Heißwindschieber,
befinden sich unter anderem innenbewegliche Teile wie die wassergekühlte Schieberplatte
mit den umlaufend stirnseitigen Dichtflächen. Auch solche gekühlten Bauteile
lassen sich mit der oben beschriebenen Technik zum einen feuerfest
schützen,
zum anderen mit einer Gas-Dampf-Gemisch-Sperre versehen und des
weiteren wärmedämmend isolieren.
Dies nicht nur an den Absperrflächen,
sondern auch am gesamten Umfang, bis auf die eigentlichen metallischen
Dichtflächen.
Eine
technische Anlage mit einem bevorzugt als Schieber ausgebildeten
Absperrorgan, welches von einer Flüssigkeit gekühlt wird
und je eine Rohrleitung für
den Zulauf und den Ablauf der Kühlflüssigkeit aufweist,
wobei die beiden Rohrleitungen in einer Rohr-in-Rohr-Konstruktion
angeordnet sind und zwischen ihnen eine Wärmedämmung aufweisen. Die Auslegung
der Wärmedämmung richtet
sich dabei nach den beiden Betriebssituationen
- – geöffneter
Zustand des Heißwindschiebers:
Die Wasserrohre befinden sich außerhalb des Schiebergehäuses und
unterliegen freier Konvektion mit der Umgebungstemperatur,
- – geschlossene
Position: Die beiden Wasserrohre befinden sich im Gehäuse und
unterliegen dort dem Temperatureinfluss des heißen Gas-Dampf-Gemisches.
Nach
einer Ausführungsform
weist die technische Anlage einen Innenraum, in dem das Absperrorgan
verschiebebeweglich angeordnet ist, eine Durchtrittsöffnung für den Zulauf
und den Ablauf des Kühlwassers
auf und ist an der Durchtrittsöffnung
für die
Rohr-in-Rohr-Konstruktion ein Faltenbalg angeordnet. Dadurch wird
die Trägerkonstruktion
der Durchtrittsöffnung
für die
Rohr-in-Rohr-Konstruktion gegenüber
der Umgebung abgedichtet.
Die
Erfindung wird im folgenden lediglich beispielhaft erläutert, wobei
1 eine
Absperrvorrichtung in einem Schnitt quer zur Strömungsrichtung zeigt,
2 die
in 1 dargestellte Absperrvorrichtung in einem Schnitt
parallel zur Strömungsrichtung
zeigt,
3 in
einem Schnitt einen Ausschnitt der Innenverkleidung mit zwischen
einer feuerfesten und einer wärmedämmenden
Schicht angeordneter Gas-Dampf-Gemisch-Sperre zeigt,
4 in
einem Schnitt ein Ausführungsbeispiel
mit innerhalb der feuerfesten Auskleidung integrierter Gas-Dampf-Gemischsperre
zeigt,
5 in
einem Schnitt ein Ausführungsbeispiel
mit einer Gas-Dampf-Gemisch-Sperre zeigt, welche innerhalb einer
mehrschichtig aufgebauten Wärmedämmung integriert
ist,
6 in
einem Schnitt ein Ausführungsbeispiel
mit einer Gas-Dampf-Gemisch-Sperre zeigt, welche als Vakuumhülle ausgebildet
ist,
7 in
einem Schnitt ein Ausführungsbeispiel
einer Rohr-in-Rohr-Konstruktion mit einer Wärmedämmung zwischen dem äußeren und
dem inneren Rohr zeigt,
8 in
einem Schnitt ein Ausführungsbeispiel
einer Rohr-in-Rohr-Konstruktion mit einer Wärmedämmung zwischen einem äußeren und
einem mittleren Rohr sowie einem Zu- bzw. Ablauf zwischen einem
mittleren Rohr und einem inneren Rohr zeigt und
9 in
einem Schnitt ein Absperrorgan, Zu- und Ableitungen, eine Haube
sowie Stopfbuchen zeigt.