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Die
Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff von
Anspruch 1 genannten Art. Zu den klassischen Bestandteilen eines
Schlosses gehören
eine federbelastete Drehfalle, die beim Schließen der Tür mit einem ortsfesten Schließteil zusammenwirkt
und eine federbelastete, schwenkgelagerte Klinke, die beim Schließen der
Tür in
mindestens eine Rast der Drehfalle einfällt. Zu der vorliegenden Vorrichtung
kommt noch eine sogenannte „Schneelasteinrichtung" hinzu. Die Schneelastsicherung
kommt dann zum Zuge, wenn bei elektrischer und/oder manueller Betätigung der
Klinke die Drehfalle in ihrer sperrwirksamen Schließstellung
verbleibt und den Schließteil
nicht freigibt. Dann lässt sich,
trotz Betätigung,
die Tür
nicht öffnen.
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Dieser „Schneelastfall" tritt bei einem
in einer Heckklappe eines Fahrzeugs angeordneten Schloss dann ein,
wenn auf der geschlossenen Heckklappe eine Schneelast liegt. Diese
Schneelast drückt
nämlich
die Heckklappe so fest in den Schließteil, dass die Rückstellkraft
der Dichtung und/oder der Federbelastung nicht ausreicht, um die
Drehfalle wieder in ihre Offenstellung zu überführen. Von diesem Sachverhalt
ist der Begriff „Schneelastfall" abgeleitet. Ohne
eine „Schneelasteinrichtung" würde die
Klinke von ihrer Klinkenfeder wieder in ihre Sperrlage zurückbewegt
werden, wo sie in eine Rast der Drehfalle einfällt und daher die Drehfalle
wieder in ihrer Schließstellung
festhält.
Die Schneelasteinrichtung hat die Aufgabe, die Klinke so lange in
ihrer durch Betätigung
erlangten Freigabeendlage zu halten, bis die Drehfalle tatsächlich in
ihre Offenstellung gelangt ist. Die Folge ist, dass nach Entfernen
der Schneelast von der Heckklappe die bereits freigegebene Drehfalle
von ihre Federbelastung in ihrer Offenstellung zurückbewegt
wird, ohne dass erneut eine Betätigung
erfolgen müsste.
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Abgesehen
von einem solchen Schneelastfall gibt es bei Vorrichtungen auch
noch andere Störursachen,
wo die Anwendung solcher „Schneelasteinrichtungen" sehr erwünscht ist.
Bei Drehfallen, die außer
der sogenannten Hauptrast auch noch eine Vorrast haben, kann es
nämlich
vorkommen, dass eine Drehfalle, die von der Klinke in ihrer Hauptrast gesichert
ist, nach einer Betätigung
der Klinke sich nicht schnell genug in ihre Offenstellung zurückbewegt,
sondern von der Klinke in ihrer Vorrast erfasst wird. Dann muss
die Klinke erneut betätigt
werden, was störend
empfunden wird. Auch in diesem Fall hilft eine solche Schneelasteinrichtung.
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Vorrichtungen
mit Schneelasteinrichtungen dieser Art sind in verschiedenen Ausführungen
bereits bekannt. So muss man bei der
DE 38 01 581 C1 zum Festhalten der Klinke
in ihrer Freigabeendlage zahlreiche Bauteile verwenden, wie einen
Blockierhebel mit einem Anschlagarm, einen Mitnehmerzapfen an der
Drehfalle und einen Hilfshebel. Die bekannten Schneelasteinrichtungen
sind platzaufwendig und teuer.
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Aus
der
US 6,109,671 A ist
ein Schloss bekannt, bei dem die Kraft der Klinkenfeder stets im gleichen
Richtungssinn auf die Klinke wirkt, diese Kraft aber durch zusätzliche
Sicherungsmittel unwirksam gemacht wird. Diese Sicherungsmittel
bestehen aus einer U-förmigen
Verhakungslasche an einem Mitnehmer, der drehfest mit der Klinke
verbunden ist, und aus Steuerflächen
sowie einem Vorsprung an der Drehfalle. Im Schneelastfall hintergreift
die Verhakungslasche den Vorsprung, wodurch der Mitnehmer sich an
der Drehfalle abstützt
und einen Abstand zwischen der Drehfalle und der Klinke erzeugt.
Die im Schneelastfall unverändert
wirksame Klinkenfeder-Kraft wird über den Mitnehmer auf die Drehfalle übertragen.
Diese Sicherungsmittel nehmen verhältnismäßig viel Platz im Schloss ein.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässige Vorrichtung
der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art zu entwickeln,
die preiswert und raumsparend ausgebildet ist. Dies wird erfindungsgemäß durch
die im Anspruch 1 genannten Maßnahmen
erreicht, denen folgende besondere Bedeutung zukommt.
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Die
Erfindung schlägt
vor, als Klinkenfeder eine sogenannte „Übertotpunktfeder" zu verwenden. Diese Übertotpunktfeder
wechselt beim Übergang der
Klinke zwischen deren Sperrlage und einer Freigabe-Endlage den Richtungssinn
ihrer Federkraft. Während
die Klinke in der Sperrlage von der Übertotpunktfeder in Richtung
auf die Drehfalle zu belastet wird, ist sie in der Freigabe-Endlage
von der Drehfalle weggerichtet. Bei der Erfindung besteht die Schneelasteinrichtung
praktisch nur aus der Übertotpunktfeder,
die mit der Klinke und mit der Drehfalle zusammenwirkt. Das reicht
für die
Ausbildung einer Schneelasteinrichtung aus. Bei der Erfindung sind also
für die
Schneelasteinrichtung keine zusätzlichen Bauteile
erforderlich; man kommt mit den ohnehin in einem Schloss verfügbaren Elementen
aus, nämlich Klinke,
Klinkenfeder und Drehfalle. Damit werden die bisher erforderlichen
Sonderbauteile der bekannten Schneelasteinrichtung überflüssig. Man
spart nicht nur die Herstellung und die Montage dieser Sonderbauteile,
sondern vor allem kostbaren Platz im Schloss. Die Erfindung ist
sehr einfach aufgebaut, weshalb es zu Störungen nicht kommt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
arbeitet sehr zuverlässig.
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Wie
eine solche Übertotpunktfeder
aussieht, wird in Anspruch 2 angegeben. Weitere Maßnahmen und
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen
ist die Erfindung in drei Ausführungsbeispielen
dargestellt. In den Zeichnungen sind lediglich die zur Beschreibung der
Erfindung wesentlichsten Bauteile gezeigt sind. In übriger Hinsicht
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
in konventioneller Weise ausgebildet werden. Es zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung, wo ohne Darstellung des Schlossgehäuses, die
darin befindlichen wichtigsten Schlossteile in einer Schließstellung
einer Drehfalle und in einer Sperrlage der Klinke gezeigt sind.
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2 bis 5 verdeutlichen
in gleicher Darstellung, aufeinanderfolgende weitere Stellungen bzw.
Zwischenpositionen der Schlossteile. Dabei ist ein „Schneelastfall" nicht dargestellt,
sondern ein Normalfall behandelt, wie er sich bei üblicher
Betätigung
des Schlosses ergibt. Es zeigen:
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2 nach
ihrer Betätigung
eine Zwischenlage der Klinke, bevor diese in die aus
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3 ersichtliche
Freigabeendlage erreicht.
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Dabei
dreht sich die Drehfalle aufgrund ihrer Federbelastung wieder zurück. Im „Schneelastfall" dagegen befindet
sich die Klinke in ihrer aus 3 ersichtlichen
Position, während
die Drehfalle immer noch ihre Schließstellung von 1 aufweist.
Die beiden weiteren Figuren zeigen die Schlossteile, wenn sich die
Drehfalle in eine Offenstellung zurückbewegt. Es zeigen:
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4 eine
Zwischenstellung der Schlossteile, wo Steuerflächen an der Drehfalle mit der
Klinke zusammenwirken und wieder eine mit 2 vergleichbare
Zwischenlage der Klinke vorliegt, und
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5 die
Offenstellung der Drehfalle zusammen mit einer sogenannten „Bereitschaftslage" der Klinke an der
Drehfalle, welche die geöffnete
Tür bzw.
Klappe des Fahrzeugs kennzeichnet.
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Ein
wichtiger Bauteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist auch im
ausgebauten Zustand gezeigt, nämlich
in
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6 eine
als Schenkelfeder ausgebildete Klinkenfeder.
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Anhand
einer der 1 entsprechenden Darstellung
werden zwei alternative Ausführungen der
Klinkenfeder gezeigt, nämlich
in
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7 ist
die Klinkenfeder als Druckfeder ausgebildet und in
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8 als
Zugfeder.
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Bei
diesen letztgenannten beiden Ausführungsbeispielen treten im Übrigen die
gleichen Wirkungen ein wie im ersten Ausführungsbeispiel von 1 bis 6.
Es genügt
daher die Wirkungen anhand dieses ersten Ausführungsbeispiels näher zu erläutern.
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Geht
man davon aus, dass jedes Schloss der erfindungsgemäßen Art
eine Drehfalle 20 und eine Klinke 30 besitzt,
so besteht die erfindungsgemäße Schneelasteinrichtung 10 lediglich
in der Ausbildung der Klinkenfeder 40 in besonderer Weise,
nämlich
als sogenannte „Übertotpunktfeder". Wie bereits erwähnt wurde,
ist im ersten Ausführungsbeispiel
diese Übertotpunktfeder
als Schenkelfeder ausgebildet. Da natürlich immer eine Klinkenfeder 40 für jedes Schloss
erforderlich ist, lässt
sich sagen, dass die erfindungsgemäße Schneelasteinrichtung durch
die Besonderheit gekennzeichnet ist, ohne zusätzliche Schlossteile auszukommen.
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Die
Drehfalle 20 ist auf einem ortsfesten Drehzapfen 21 im
nicht näher
gezeigten Schlossgehäuse
drehbar gelagert und steht unter der Wirkung einer durch den Kraftpfeil 22 veranschaulichten
Federbelastung. Diese Federbelastung 22 ist bestrebt, die
Drehfalle 20 in ihre aus 5 ersichtliche
Offenstellung zu überführen, die
dort mit der Hilfslinie 20.1 markiert ist. Diese Offenstellung 20.1 ist
dadurch bestimmt, dass die Drehfalle 20 sich an einem ortsfesten
Anschlag 12 im Gehäuse
abstützt.
Das in den Fig. gezeigte Schloss ist an einer nicht näher gezeigten
Heckklappe eines Fahrzeugs montiert, könnte alternativ aber auch an
einer Tür
sitzen.
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Die
Offenstellung 20.1 der Drehfalle 20 von 5 kennzeichnet
die Position der geöffneten Heckklappe.
Ein ortsfest am Fahrzeug sitzender Schließteil 11 ist mit der Öffnung eines
in der Drehfalle 20 vorgesehenen Ausschnitts 24 ausgerichtet. Wird
die Heckklappe im Sinne des Bewegungspfeils 13 von 5 zugeklappt,
so gelangt der Schließteil 11 in
den Drehfallen-Ausschnitt 24 und bewegt die Drehfalle 20 gegen
ihre Federbelastung 22 in verschiedene Raststellungen zurück. Dafür gibt es
an Drehfallen sogenannte „Vorrasten" und „Hauptrasten". Im vorliegenden,
vereinfachten Ausführungsbeispiel
ist lediglich eine einzige Rast 23 an der Drehfalle 20 dargestellt.
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Beim
manuellen oder motorischen Schließen der Heckklappe gelangt
die Drehfalle 20 in ihre aus 1 ersichtliche
Schließstellung,
wo der erfasste Schließteil 11 tief
ins Innere des Schlosses mitgenommen worden ist. Diese Schließstellung
der Drehfalle 20 ist in 1 durch
die mit 20.2 gekennzeichnete Hilfslinie markiert. Diese
Schließstellung 20.2 ist durch
eine bereits erwähnte
Klinke 30 gesichert. Wie 1 zeigt,
ist die Klinke 30 an einem Zapfen 31 schwenkgelagert,
der ebenfalls ortsfest im Schlossgehäuse sitzt. Die Klinke 30 wird
im ersten Ausführungsbeispiel
von einer Schenkelfeder 40 federbelastet, die erfindungsgemäß als „Übertotpunktfeder" wirkt. Die besondere
Wirkungsweise einer solchen Übertotpunktfeder 40 ist
in 6 erläutert.
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Die
im ersten Ausführungsbeispiel
als Schenkelfeder ausgebildete Übertotpunktfeder 40 besteht
aus einer Wendel 43, von der zwei Schenkel 44, 45 abragen.
Die freien Enden dieser Schenkel 44, 45 bilden
zwei Federenden 41, 42, von denen das eine Federende 41 an
der Klinke 30 angreift und daher beim Verschwenken der
Klinke 30 mitbewegt wird und folglich „Bewegungsende" bezeichnet werden soll.
Das andere Federende 42 dagegen ist ortsfest im Schlossgehäuse angeordnet
und ruht. Deswegen soll es „Festende" der Übertotpunktfeder 40 genannt werden.
Die Übertotpunktfeder 40 übt stets
eine Federkraft aus, die bestrebt ist, ihre beiden Schenkel 44, 45 auseinanderzuspreizen.
Dies ist durch Kraftpfeile 47 in 6 veranschaulicht.
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Die Übertotpunktfeder 40 besitzt
eine sogenannte „Totpunktlinie 46" bezüglich der
das Bewegungsende 41 in zwei einander gegenüberliegende Lagen
gelangen kann. Diese Totpunktlinie 46 ist durch eine gedachte
geradlinige Verbindung zwischen dem Schwenklager 31 der
Klinke 30 und dem ortsfesten Festende 42 der Übertotpunktfeder 40 bestimmt.
In Abhängigkeit
von den verschiedenen Schwenklagen ergeben sich an der Klinke 30 unterschiedliche
Wirkungen.
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Wenn
die Schließstellung 20.2 der
Drehfalle 20 gemäß 1 vorliegt,
so befindet sich das Bewegungsende 41 auf der der Drehfalle 20 zugekehrten Seite
der Totpunktlinie 46. Die im Zusammenhang mit 6 bereits
erläuterten
Federkräfte 47 üben in diesem
Fall ein durch den Pfeil 32.2 in 1 veranschaulichtes
Drehmoment auf die Klinke 30 aus. Dieses Drehmoment 32.2 belastet
die Klinke im Gegenuhrzeigersinn und sorgt dafür, dass eine am einen Ende 34 der
Klinke 30 vorgesehene Gegenrast 33 hinter eine
an der Drehfalle 20 vorgesehene Rast 23 einfällt. Durch
das Drehmoment 32.2 wirkt die Klinke 30 im Sperrsinne
von der Übertotpunktfeder 40 federbelastet.
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Die
in 1 vorliegende Lage ist somit die „Sperrlage" der Klinke 30 und
dort durch die Hilfslinie 30.2 veranschaulicht. Das Bewegungsende 41 der Übertotpunktfeder 40 nimmt
die durch die Hilfslinie 48.1 markierte erste stabile Endposition
ein. Es ist eine nicht näher
gezeigte manuelle oder motorische Betätigung bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen,
mittels welcher die Klinke 30 im Sinne des in 1 und 2 gezeigten
Betätigungspfeils 36 aus
ihrer Sperrlage 30.2 herausgehoben werden kann. Wenn nicht
ein „Schneelastfall" vorliegt, der noch
näher erläutert werden
wird, und die Klinke 30 betätigt wird, so ergibt sich die
aus 2 ersichtliche instabile Zwischenlage 30.0 der
Klinke 30.
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In
der Zwischenlage 30.0 von 2 befindet sich
das Bewegungsende 41 der Übertotpunktfeder 40 auf
der Totpunktlinie 46. Dann heben sich die beiden auf der
Totpunktlinie 46 liegenden Federkräfte 47 gegeneinander
auf. Die Klinke 30 ist in der Totpunktlage 30.0 kräftefrei.
Die Klinke 30 wird manuell oder motorisch über die
Totpunktlage 30.0 hinausbewegt und ragt bereits in der
Totpunktlage mit einer Steuerfläche 37 in
den strichpunktierten 2 verdeutlichten Drehweg der
Umfangskontur 25 der Drehfalle 20 hinein. Dadurch
gelangt die Klinke 30 schließlich in ihre aus 3 ersichtliche
Freigabeendlage 30.1, die durch einen Endanschlag 14 der
Klinke begrenzt ist. Bereits in 2 hat die
Klinke 30 die Rast 23 der Drehfalle 20 freigegeben,
weil ihre Gegenrast 33 sich in Abstand zur Umfangskontur 25 der
Drehfalle 20 befindet. Auf die sich daraus ergebenden Folgen
wird später
noch näher
eingegangen werden.
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In
der Freigabeendlage 30.1 befindet sich das Bewegungsende 41 der Übertotpunktfeder 40 auf
der bezüglich
der Drehfalle 20 gegenüberliegenden
Seite der Totpunktlinie 46. Wegen des Klinkenanschlags 14 liegt
dann eine zweite, durch die Hilfslinie 28.2 markierte Endposition
vom Bewegungsende 41 vor. Die im Zusammenhang mit 6 näher erläuterten
Kraftverhältnisse
lassen ein im Sinne des Pfeils 32.1 in 3 verdeutlichtes
Gegendrehmoment entstehen, das im Uhrzeigersinn wirkt. Dieses Gegendrehmoment 32.1 ist
dem im Zusammenhang mit 1 beschriebenen Drehmoment 32.2 entgegengerichtet.
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Wie
bereits erwähnt
wurde, hat die Klinke 30 sowohl in ihrer Totpunktlage 30.0 von 2 als
auch in ihrer Freigabeendlage 30.1 von 3 die
Drehfalle 20 freigegeben. Die Nachgiebigkeit der elastischen Türdichtung
drückt
den Schließteil
weg, wodurch die Drehfalle 20 mitgedreht wird unter Ausnutzung
der auf sie wirkenden Federbelastung 22.
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Es
kann aber, wie bereits einleitend gesagt wurde, der besondere „Schneelastfall" eintreten, wo die
Drehfalle 20 sich auch nach Freigabe der Klinke 30,
gemäß 3,
sich immer noch in ihrer Schließstellung 20.2 von 1 befindet.
Abgesehen von anderen Ursachen kann es, wie auch schon erläutert wurde,
die Drehfalle 20 nicht schnell genug drehen, um sich, wie
z.B. 2 zeigt, mit ihrer Rast 23 an der Gegenrast 33 der
Klinke 30 vorbeizubewegen. Dann würde, wenn nicht erfindungsgemäß das in 3 erläuterte Gegendrehmoment 32.1 erzeugt
werden würde,
die Klinke wieder in die Rast 23 oder eine andere Rast,
z.B. eine Vorrast der Drehfalle 20 einfallen. Das würde dem
Stand der Technik ohne „Schneelasteinrichtung" entsprechen. Die
Heckklappe wäre
nicht zu öffnen.
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Wegen
des Gegendrehmoments 32.1 in 3, das stets
im Freigabesinne auf die Klinke 30 wirkt, ist das nicht
zu befürchten;
die Klinke 30 wird in ihrer dortigen Freigabeendlage 30.1 festgehalten. Die
Klinke 30 bleibt in dieser Freigabeendlage 30.1 solange,
bis die Klinke 20 in ihre aus 5 ersichtliche,
bereits beschriebene Offenstellung 20.1 gelangt ist. Das
geschieht selbsttätig,
weil die erfindungsgemäße Schneelasteinrichtung 10 noch
folgende, an der Drehfalle 20 und der Klinke 30 vorgesehene
Profile 37, 27 besitzt.
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Die
Klinke 30 weist außer
ihrem sperrwirksamen Arm 34 noch einen Gegenarm 35 auf
der gegenüberliegenden
Seite bezüglich
ihres Schwenklagers 31 auf. Am Gegenarm 35 befindet
sich eine Steuerfläche 37,
die durch einen abgewinkelten Vorsprung 38 erzeugt wird.
Im vorliegenden Fall ist die bereits erwähnte Umfangskontur 25 der
Drehfalle 20 ein Kreis bezüglich des Drehzapfens 21.
Strichpunktiert ist in 2 und 3 auch der
sich daraus ergebende Drehweg angedeutet, der sich ergibt, wenn
die Drehfalle 20 sich schließlich doch im Sinne des Bewegungspfeils 26 von 3 zurückgedreht.
Dabei fährt
die Umfangskontur 25 der Drehfalle 20 mit ihrem
als Gegensteuerfläche 27 fungierenden
Anfangsstück
gegen die Klinken-Steuerfläche 37.
Die Gegensteuerfläche 27 stößt an die
klinkenseitige Steuerfläche 37 an.
Dadurch wird die Klinke 30 im Gegenuhrzeigersinne, gegen
das auf sie ausgeübte Drehmoment 32.1 im
Sinne des in 4 gezeigten Bewegungspfeils 39 zwangsbewegt.
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Die 4 zeigt
wieder den instabilen Grenzfall, wo sich die Klinke 30 bereits
in der mehrfach beschriebenen Totpunktlage 30.0 befindet.
Auch in diesem Fall ist ein Zusammenwirken der Steuerfläche 37 und
der Gegensteuerfläche 27 gewährleistet,
bis die Drehfalle 20 tatsächlich ihren Anschlag 12 erreicht
hat und sich in ihrer aus 5 ersichtlichen
Offenstellung 20.1 befindet. Der Schließteil 11 ist frei, wie
aus 5 zu entnehmen ist.
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In 5 befindet
sich das Bewegungsende 41 der Übertotpunktfeder 40 wieder
auf der der Drehfalle 20 zugekehrten Seite der Totpunktlinie 46.
Es liegen wieder ähnliche
Verhältnisse
wie in 1 vor; die Übertotpunktfeder 40 erzeugt
ein im Gegenuhrzeigersinne wirksames Drehmoment 32.2. Durch
dieses Drehmoment 32.2 stützt sich die Klinke 30 mit
einer Kante 15 an der Umrisskontur 25 der Drehfalle 20 federnd
ab. Diese Kante 15 befindet sich an dem die Gegenrast 33 aufweisenden
Armende 34 der Klinke 30. Die Klinke 30 ist
in Bereitschaft ist aufgrund des Drehmoments 32.2 sich
hinter die Rast 23 der Drehfalle 20 zu begeben,
wenn diese wieder in ihre im Zusammenhang mit 1 erläuterte Schließstellung gebracht
worden ist. Deswegen kann die durch die Hilfslinie 30.3 in 5 verdeutlichte
Lage der Klinke 30 als „Bereitschaftslage" bezeichnet werden.
In der Bereitschaftslage 30.3 liegt, wie aus 5 hervorgeht,
bereits ein Luftspalt zwischen der Klinken-Steuerfläche 37 und
der Fallen-Gegensteuerfläche 27 vor.
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In
der Schließstellung 20.2 der
Drehfalle 20 kann die Eingriffstiefe der Klinken-Gegenrast 33 in der
Fallen-Rast 23 durch eine Schulter 16 begrenzt sein,
die sich an einer entsprechenden Gegenschulter der Drehfalle 20 aufgrund
des beschriebenen Klinken-Drehmoments 32.2 federnd abstützt. Dies
ist in 1 dargestellt. Im vorliegenden Fall wird diese Gegenschulter
von der Umrisskontur 25 der Drehfalle 20 gebildet.
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Die
Erfindung ist nicht nur für
den Schneelastfall von Interesse. Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung
hat die Drehfalle 20 stets ausreichend Zeit, um aufgrund
ihrer Federbelastung 22 aus ihrer Schließstellung 20.2 von 1 in
ihre Offenstellung 20.1 in 5 zu gelangen.
Die Klinke „wartet" bis die Drehung
der Drehfalle 20 beendet ist. Erst dann geht sie in ihre
aus 5 ersichtliche Bereitschaftslage 30.3 über.
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Wie
bereits erwähnt
wurde, zeigen die 7 und 8 zwei Alternativen
einer Übertotpunktfeder. In 7 wird
als Übertotpunktfeder
eine Druckfeder 50 benutzt, die sich einerends an einem
ruhenden Festende 52 abstützt, welches auf der bereits im
ersten Ausführungsbeispiel
beschriebenen Totpunktlinie 46 befindet. Das andere Federende 51 greift
an der Klinke 30 an und fungiert daher als „Bewegungsende". Es wirken hier
die analogen Wirkungen ein, wie sie im Zusammenhang mit dem ersten
Ausführungsbeispiel
beschrieben wurden.
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Letzteres
gilt auch für
das dritte Ausführungsbeispiel
gemäß 8.
Dort ist die Übertotpunktfeder
als Zugfeder 60 ausgebildet, deren Enden bei 61, 62 in 8 angreifen.
Das eine Ende 61 ist an der Klinke 30 mitbeweglich
angeordnet und somit als „Bewegungsende" zu bezeichnen. Das
andere Federende 62 ist ortsfest angeordnet und liegt auf der
bereits mehrfach erwähnten
Totpunktlinie 46. Dieses Ende 62 ist daher das „Festende" der Zugfeder 60.
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- 10
- Schneelasteinrichtung
- 11
- Schließteil
- 12
- Drehfallen-Anschlag
für 20
- 13
- Pfeil
der Zuklappbewegung der Heckklappe
- 14
- Klinken-Anschlag
für 30
- 15
- Steuerkante
an 30
- 16
- Schulter
an 30
- 17
- Abstand
zwischen 37, 28 (1)
- 20
- Drehfalle
- 20.1
- Offenstellung
von 20 (5)
- 20.2
- Schließstellung
von 20 (1)
- 21
- Drehzapfen
von 20, Drehlager
- 22
- Kraftpfeil
der Federbelastung von 20
- 23
- Rast
an 20
- 24
- Ausschnitt
in 20 für 11 (1)
- 25
- Umfangskontur
von 20
- 26
- Pfeil
der Rückdrehung
von 20 (3)
- 27
- Gegensteuerfläche von 20 für 37
- 28
- Drehweg
von 25 (1)
- 30
- Klinke
- 30.0
- Totpunktlage
von 30 (2, 4)
- 30.1
- Freigabeendlage
von 30 (3)
- 30.2
- Sperrlage
von 30 (1)
- 30.3
- Bereitschaftslage
von 30 (5)
- 31
- Zapfen
für 30,
Schwenklager (1)
- 32.1
- Pfeil
des Gegendrehmoments von 30 im Freigabesinne (3)
- 32.2
- Pfeil
des Drehmoments von 30 im Sperrsinne (1)
- 33
- Gegenrast
an 30 für 23
- 34
- sperrwirksames
Armende von 30 (1)
- 35
- Gegenarm
von 30 (3)
- 36
- Pfeil
der motorischen oder manuellen Bewegung von 30 im Freigabesinne
-
- (1, 2)
- 37
- Steuerfläche an 30
- 38
- Vorsprung
für 37 an 35 (3)
- 39
- Rückschwenkpfeil
von 30 (4)
- 40
- Übertotpunktfeder,
Schenkelfeder
- 41
- erstes
Federende von 40, Bewegungsende
- 42
- zweites
Federende von 40, Festende
- 43
- Wendel
von 40 (6)
- 44
- erster
Schenkel von 43 für 41 (6)
- 45
- zweiter
Schenkel von 43 für 42 (6)
- 46
- Totpunktlinie
für 40
- 47
- Pfeil
der Federkräfte
von 40 (6)
- 48.1
- Erste
Endposition von 41 (1)
- 48.2
- zweite
Endposition von 41 (3)
- 49
- Weiterbewegungspfeil
von 30 (4)
- 50
- Übertotpunktfeder,
Druckfeder (7)
- 51
- Bewegungsende
von 50 (7)
- 52
- ruhendes
Festende von 50 (7)
- 60
- Übertotpunktfeder,
Zugfeder (8)
- 61
- Bewegungsende
von 60 (8)
- 62
- ruhendes
Festende von 60 (8)