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Die
Erfindung betrifft ein Türschloss,
mit einem in ein Türblatt
einzusetzenden Schlosskasten und wenigstens einem mit einer im Schlosskasten beweglich
angeordneten Schlossfalle bewegungskoppelbaren Türgriff.
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Solche
Türschlösser sind
bekannt und kommen an annähernd
jeder Tür
zum Einsatz. Über
den schwenkbar gelagerten Türgriff,
der auf einem das Türschloss
zu beiden Seiten durchsetzenden, in einer Schlossnuss drehbar gelagerten
Achsbolzen sitzt, kann die Schlossfalle, die in eine am Türrahmen vorgesehene
Ausnehmung eingreift, bewegt und in den Schlosskasten zurückgezogen
werden. Zur Bewegungskopplung des Türgriffs mit der Schlossfalle ist
der bereits beschriebene Achsbolzen vorgesehen, der in der Schlossnuss,
die den gesamten Schlosskasten durchsetzt, aufgenommen ist. Die
Schlossnuss ist erforderlich, um den Achsbolzen sicher an drei Stellen
aufzulagern, damit er gegen ein Verkippen beim Drücken des
Türgriffs
sicher gegengelagert ist. Aus diesem Lagererfordernis resultiert
jedoch eine beachtliche Breite bekannter Schlosskästen, die zwischen
15 bis 20 mm beträgt.
Hieraus resultiert nun wiederum das Problem, dass der Türgriff samt Rückholmechanismus
zum Zurückführen des
Türgriffs
in die horizontale Ausgangsstellung nach Drücken des Griffs, der integraler
Bestandteil des Türgriffs
ist, ebenfalls relativ weit aus der Türebene heraussteht. Dies gilt
entsprechend für
das Abdeckschild oder die Abdeckrosette, die auf das Türblatt aufgesetzt
wird, die also ebenfalls sehr weit aus diesem heraussteht. Insgesamt
ergibt sich ein relativ weit aus der Türblattebene herausstehender
Aufbau, der dem äußeren abträglich ist.
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Der
Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein Türschloss
mit relativ schmalem seitlichen Aufbau anzugeben.
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Zur
Lösung
dieses Problems ist bei einem Türschloss
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Türgriff schwenkbar
an einem Griffkasten gelagert und mit einem kastenseitig vorgesehenen
Mitnehmer bewegungsgekop gelt ist, und dass an der Schlossfalle ein
vom Mitnehmer beim Verschwenken des Türgriffs zum Bewegen der Türfalle greifbarer
Vorsprung vorgesehen ist.
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Das
erfindungsgemäße Türschloss
geht ab von dem bis dato bekannten Stand der Technik umfassend die
Schlossnuss und den beidseitig durchsetzenden Achsbolzen. Zur Bewegung
der Schlossfalle ist lediglich am Griffkasten ein Mitnehmer vorgesehen,
der mit dem Türgriff
bewegungsgekoppelt ist und beim Verschwenken des Türgriffs
bewegt wird. Dieser greift an einem Vorsprung, der unmittelbar an der
Schlossfalle angeordnet ist, an, wodurch die längsbeweglich geführte Schlossfalle
zurückgezogen wird.
Da lediglich der an der Schlossfalle seitlich vorspringende Vorsprung
vorzusehen ist und die Schlossfalle insgesamt sehr schmal aufgebaut
werden kann, ergibt sich in diesem Bereich ein sehr schmaler Aufbau,
so dass insgesamt die Aufbaubreite des Türschlosses beachtlich verringert
werden kann. Der gesamte Schlosskasten kann damit in diesem Bereich
sehr schmal aufgebaut werden, das heißt der Schlosskasten ist in
diesem Bereich in seinem Durchmesser deutlich verjüngt, so
dass hinreichend Platz ist, um den Griffkasten vollständig im Türblatt zu
versenken bzw. zu integrieren. Die Rosette oder das Abdeckschild
liegt dann fast ebenflächig auf
dem Türblatt
auf bzw. deckt dieses ab.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Türschlosses liegt darin, dass
bei einem Schlossaufbau, wo lediglich an einer Seite ein Türgriff und
an der anderen Seite ein Türknauf
anzuordnen ist, der Türknauf äußerst einfach
konfiguriert und angebracht werden kann. Während bei bekannten Türschlössern aufgrund
des auch an der Knaufseite vorspringenden Achsbolzens stets Vorkehrungen
getroffen werden mussten, dass der Achsbolzen mitnahme- oder berührungsfrei
im Türknauf
aufgenommen wurde, spielt dies hier insoweit überhaupt keine Rolle, da entweder überhaupt
kein Vorsprung auf der zweiten Seite vorgesehen werden braucht,
oder aber, falls ein solcher vorhanden ist, aufgrund des weiten
Innenliegens des Vorsprungs eine Berührung am Türknauf ausgeschlossen ist.
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Gleichwohl
kann natürlich
an beiden Seiten der Schlossfalle ein mit jeweils einem seitlichen
Türgriff
bewegungsgekoppelter Vorsprung vorgesehen sein, so dass an beiden
Seiten ein Türgriff
angebracht werden kann. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion
liegt ferner darin, dass bei Drücken
eines Türgriffs
der andere nicht mitbewegt wird, da die Türgriffe insoweit nicht miteinander bewegungsgekoppelt
sind. Der Vorsprung wird lediglich über den gedrückten Türgriff bewegt,
der Mitnehmer des anderen Türgriffs
bleibt unbewegt, weshalb der nicht gedrückte Türgriff auch bei einer Bewegung des
Vorsprungs und damit der Schlossfalle nicht verschwenkt wird. Auf
jeden Fall ist jeden der Schlosskasten beidseitig im Durchmesser
verjüngt,
so dass beide Türgriffe
unmittelbar in die Türblattebene
integriert werden können.
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Um
eine sichere Mitnahme des Vorsprungs durch den griffkastenseitigen
Mitnehmer zu gewährleisten
ist es zweckmäßig, wenn
der Vorsprung als zur Bewegungsrichtung der Schlossfalle, die horizontal
geführt
und bewegt wird, im Wesentlichen rechtwinklig verlaufender Längsvorsprung
ausgebildet ist. Der oder die Vorsprünge sind zweckmäßigerweise an
einem eine Stärke ≤ 6 mm, insbesondere ≤ 4 mm aufweisenden
Fallenabschnitt vorgesehen. Die Schlossfalle kann also in diesem
Bereich aus einem länglichen,
flachen Blechabschnitt sehr geringen Durchmessers gebildet werden.
Zweckmäßigerweise sind
im Schlosskasten eine oder zwei Durchbrechungen vorgesehen, die
von je einem Vorsprung durchsetzt sind. Das heißt der Schlosskasten kapselt
nach wie vor die Schlossfalle, wenngleich mit sehr geringem Durchmesser.
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Der
Mitnehmer ist zweckmäßigerweise
als länglicher
oder gebogener Mitnehmerarm ausgebildet, über den ein hinreichender Bewegungsweg
beim Verschwenken des Türgriffs
realisiert wird, so dass der Vorsprung hinreichend weit verschoben
und damit die Schlossfalle vollständig eingezogen werden kann.
Zweckmäßigerweise
sind der Mitnehmer und der Türgriff
um eine gemeinsame Achse verschwenkbar. Der Mitnehmer ist zweckmäßigerweise
an einem Griffachsbolzen vorgesehen, der den Griffkasten durchsetzt,
und auf dem der Türgriff über eine
Madenschraube oder dergleichen gehaltert aufgesetzt ist.
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Um
nach einem Verschwenken des Türgriffs und
damit einem Einziehen der Schlossfalle diese nach Lösen der
Drückkraft
wieder in die Ausgangsstellung zu rückzuführen ist im Schlosskasten im
vorderen Bereich, wo zweckmäßigerweise
der Kasten einen größeren Durchmesser
aufweist, wenigstens ein Federelement vorgesehen, das an der Schlossfalle
angreift und gegen dessen Federkraft die Schlossfalle in den Schlosskasten
bewegbar ist. Bereits dieses Federelement kann ausreichend sein, die
Schlossfalle und gemeinsam mit ihr den Türgriff wieder zurückzuführen, was
in diesem Fall dadurch erfolgt, dass der Vorsprung den Mitnehmer
wieder zurück
in die Ausgangsstellung drängt.
Um jedoch für eine
separate Griffrückführung zu
sorgen ist es zweckmäßig, wenn
im Griffkasten eine Federmechanik zum Rückführen und Halten des Türgriffs
in eine Ruhestellung vorgesehen ist, wobei hierzu zweckmäßigerweise
eine an einem Ende lagefest gehaltene Spiralfeder, die mit dem anderen
Ende am Türgriff angeordnet
ist, vorgesehen sein kann. Der Griffkasten selbst kann im Wesentlichen
querschnittlich rund ausgeführt
sein.
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Zur
Befestigung des Türgriffs
an der Tür
ist am Griffkasten wenigstens eine Spanneinrichtung zum Verspannen
des Griffkastens in einer türblattseitigen
Ausnehmung, in die der Griffkasten eingesetzt wird, vorgesehen.
Hierzu sind z. B. über
eine Schraube nach außen
bewegbare Spannblöcke
oder -klammern, die sich in der Ausnehmung verspreizen, verwendbar.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der
Zeichnungen.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
Prinzipdarstellung durch ein erfindungsgemäßes Türschloss,
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2 eine
Darstellung der Schlossfalle mit Vorsprung und des Mitnehmers in
einer ersten Stellung,
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3 eine
Darstellung entsprechend 2 mit zurückgezogener Schlossfalle,
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4 eine
Teilansicht zur Darstellung der Positionssicherung des Türgriffs
im Griffkasten, und
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5 eine
Prinzipdarstellung des Griffkasteninneren.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Türschloss 1 umfassend
einen Schlosskasten 2, von dem der obere Bereich, in dem
die Türfalle 3 angeordnet
ist, gezeigt ist. Im unteren, ebenfalls geschlossenen Schlosskastenbereich
befindet sich die über den
Türschlossschlüssel zu
bedienende Verschließmechanik,
auf die hier nicht näher
eingegangen wird. Die Schlossfalle 3 besteht aus dem vorderen
Riegel 4, der zum Schließen und Verriegeln der Tür in eine entsprechende
Ausnehmung in der Türlaibung
eingreift. Der Riegel 4 ist an einen flachen, blechartigen und
im gezeigten Beispiel gewinkelt ausgeführten Fallenabschnitt 5 (s. 2)
angeordnet. Dieser Fallenabschnitt beträgt im Durchmesser beispielsweise 4
mm, ist also als flaches Blechteil ausgeführt. Der Fallenabschnitt 5 und
mit ihm die Schlossfalle 3 ist am Schlosskasten 2 horizontal
beweglich geführt, wozu
im gezeigten Beispiel drei Durchbrechungen 6 am Fallenabschnitt 5 vorgesehen
sind, in die entsprechende Führungszapfen 7,
die schlosskastenseitig lagefest vorgesehen sind, eingreifen. Ferner
ist im vorderen, breit dimensionierten Schlosskastenbereich eine
Fallenfeder 8 vorgesehen, die am Riegel 4 angreift,
und die beim Einziehen des Riegels in den Schlosskasten komprimiert
wird.
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Der
schmal bemessene Fallenabschnitt ist im Bereich seiner schlosskastenseitigen
Führung
in einem deutlich verschmälerten
Schlosskastenbereich 9 aufgenommen. Das heißt der Durchmesser
ist gegenüber
der sonstigen Breite des Schlosskastens im vorderen und unteren
Bereich, die in der Regel ca. 15 mm beträgt, in diesem oberen Bereich
deutlich reduziert, beispielsweise auf ca. 6 mm bei einer gegebenen
Stärke
des Fallenabschnitts 5 von 4 mm. Am Schlosskastenabschnitt 9 sind
zwei Durchbrechungen 10 vorgesehen, durch die jeweils ein
an der Schlossfalle 3 beidseitig vorgesehener Vorsprung 11 durchgreift.
Dieser Vorsprung 11 ist, siehe beispielsweise 2,
im Wesentlichen länglich
ausgeführt und
erstreckt sich im Wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung der
verschiebbar gelagerten Schlossfalle 3.
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Das
erfindungsgemäße Türschloss 1 umfasst
im gezeigten Beispiel ferner zwei Türdrücker 12. Jeder Türdrücker 12 besteht
zum einen aus dem Türgriff 13 selbst
sowie einen Griffkasten 14, der von einem im Griffkasten
drehbar aufgenommenen Griffachsbolzen 15 durchsetzt ist,
auf den der Türgriff 13 aufgesteckt
und über
eine Madenschraube 16 gehaltert ist. Am schlosskastenseitigen
Ende des Griffachsbolzens 15 ist ein Mitnehmer 17 angeordnet, der
beim Drücken
des Türgriffs 13 verschwenkt
werden kann. Der Mitnehmer 17 ist als länglicher Mitnehmerarm ausgebildet,
der leicht gebogen ist, siehe 2. Der Griffkasten 14 selbst
ist im Wesentlichen zylindrischen oder rundlichen Querschnitts,
er hat eine Dosenform und kann in eine entsprechend rundliche Ausnehmung
im Türblatt 18 eingesteckt
und dort befestigt werden, worauf nachfolgend noch eingegangen wird.
Aufgrund der deutlichen Reduzierung des Durchmessers des Schlosskastens
im oberen Bereich, in dem der Griffkasten dem Schlosskasten gegenüberliegt,
ist es möglich,
den Griffkasten fast vollständig
im Türblatt 18 zu
integrieren, so dass dieser auf dem Türblatt bis auf den dünnen Anschlagbund
kaum aufbaut. Dabei ist die Länge
des Vorsprungs 11 bzw. das Stück, um das er seitlich aus dem
Schlosskasten heraussteht, und die Einbauposition des Mitnehmers 14 derart
bemessen bzw. aufeinander abgestimmt, dass der Mitnehmer 17 am Vorsprung 11 angreifen
kann.
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Soll
nun die Schossfalle 3 in den Schlosskasten 2 bewegt
werden so wird der Türgriff 13 in
bekannter Weise nach unten geschwenkt. Hierdurch wird der Mitnehmer
ausgehend von der in 2 gezeigten Ruhestellung nach
rechts um die zentrale Achse, um die der Türgriff 13 und der
Mitnehmer 17 verschwenkbar sind, geschwenkt. Er greift
dabei am Vorsprung 11 an, wodurch die Schlossfalle 3 nach rechts
verschoben und der Riegel 4 in den Schlosskasten 2 eingezogen
wird. Die Drehbewegung und die horizontale Verschiebebewegung sind
durch die Pfeile A und B in 2 dargestellt.
Die eingezogene Endstellung zeigt 3. Ersichtlich
wurde der Mitnehmer 17 verschwenkt und die Schlossfalle 3 verschoben.
Die Verschwenkbewegung wird beispielsweise durch die Führungszapfen 7,
die dann an den Enden der Durchbrechungen 6 anschlagen,
begrenzt.
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Wird
nun der Türgriff 13 wieder
entlastet so kehrt die gesamte Mimik wieder in die in 1 bzw. 2 gezeigte
Ausgangs- oder Ruheposition zurück.
Die Rückführung erfolgt
zum einen über
die Fallenfeder 8, zum anderen über ein nachfolgend noch beschriebenes
Federelement, das im Griffkasten angeordnet ist und zum Rückführen des
Türgriffs 13 in die
horizontale Ruhestellung dient.
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Wie
die 4 und 5 zeigen ist der Türgriff 13 über einen
im Durchmesser etwas verjüngten Abschnitt 19 in
einer Lagerhülse 20,
die in den Griffkasten 14 eingepresst ist, schwenkbar gelagert.
Am anderen Ende des Abschnitts 19 ist eine Sicherungsscheibe 21 vorgesehen,
die eine randseitige Ausnehmung 22 aufweist, in die ein über eine
Feder 23 gelagertes Rastelement 24, das am Schlosskasten
lagefest angeordnet ist, bei Erreichen einer entsprechenden Stellung
des Griffs im Rahmen der Montage einrastet und den Griff so sichert. Über dieses
Rastelement kann gleichzeitig auch die Verschwenkung des Türgriffs
nach unten und oben begrenzt werden.
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Weiterhin
zeigt 5 ein Federelement 25 in Form einer Spiralfeder.
Diese ist mit einem Ende 26 (s. 4) lagefest
am Griffkasten 14 gehaltert, mit dem anderen Ende 27 greift
sie in die Ausnehmung 22 der Sicherungsscheibe 21 ein.
Wird nun der Türgriff
nach unten gedrückt
so wird die Spiralfeder gespannt. Bei Lösen der Drückkraft entspannt sich die Spiralfeder
und führt
so den Türgriff
wieder in die Horizontalstellung.
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5 zeigt
ferner drei Spanneinrichtungen 28, über die der Griffkasten 14 in
der türblattseitigen kreisförmigen Ausnehmung
verspannt werden kann. Diese Spanneinrichtungen sind mit einem Schraubenzieher
von der Türblattseite
her zugänglich.
Zum Verspannen sind entsprechende Spannschrauben vorgesehen, die
Verspannblöcke 29 nach
außen
drücken
können,
so dass diese aus der Fläche
des Griffkastens 14 nach außen gegen die Innenwand der Türblattausnehmung
gedrückt
werden. Insgesamt sind drei solche Verspanneinrichtungen vorgesehen, die
für eine
hinreichende Befestigung ausreichend sind.
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Zum
Montieren des Türschlosses
wird zunächst
der Schlosskasten 2 in die entsprechende türblattseitige
Ausnehmung eingesetzt und dort befestigt. Anschließend wird
der Griffkasten 14 in die entsprechende Ausnehmung eingesetzt
und mit seinem Mitnehmer entsprechend bezüglich eines Vorsprungs positioniert,
wonach der Griffkasten über
die Spanneinrichtungen 28 festgelegt wird. Anschließend wird
der Griff 13 mittels der Madenschraube 16 am Griffachsbolzen 15 befestigt.
Die endgültige
Abdeckung erfolgt mittels eines Schildes 30, das von außen her
aufgesetzt wird.