DE10127716A1 - Verfahren zur Herstellung von Metall/Metallschaum-Verbundbauteilen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Metall/Metallschaum-VerbundbauteilenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Metall/Metallschaum-Verbundbauteilen, bei welchem man ein flächiges oder geformtes Metallteil in den Hohlraum einer Gießform einbringt, wobei der Hohlraum zumindest teilweise durch das Metallteil begrenzt wird, und anschließend ein Gemisch aus einer Metallschmelze und einem bei Raumtemperatur festen Treibmittel in den Hohlraum einbringt und dort ausschäumt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Metall/Metallschaum-Verbund
bauteilen, insbesondere von Metallformteilen aus Leichtmetallwerkstoffen, die im Ver
gleich zu konventionell hergestellten Formteilen gewichtsreduziert sind. Die Erfindung
betrifft weiterhin nach diesem Verfahren hergestellte Formteile und deren Verwendung
in Leichtmetallkonstruktionen.
Der Gewichtsreduktion von Metallformteilen, zum Beispiel für Anwendungen im Fahr
zeugbau, Flugzeugbau oder anderen, technologisch anspruchsvollen Anwendungsbe
reichen kommt eine hohe wirtschaftliche aber auch ökologische Bedeutung zu. Neben
der bekannten Anwendung von Leichtmetallen stossen auch geschäumte metallische
Werkstoffe auf zunehmendes Interesse. Diese zeichnen sich durch leichte Bauweise,
hohe Steifigkeit und Druckfestigkeit, gute Dämpfungseigenschaften etc. aus und zu ih
rer Herstellung sind Verfahren bekannt.
Es ist bekannt, Bauteile aus geschäumten, metallischen Werkstoffen herzustellen. So
werden z. B. Giesskerne aus Aluminiumschaum mit einem Aluminiumwerkstoff umgos
sen oder als Formteile in ein Bauteil eingelegt. Hülle und Kern bzw. Formteil werden
getrennt hergestellt und anschließend miteinander verbunden. Dies hat neben dem ho
hen Fertigungsaufwand auch eine geringe Fertigungsqualität zur Folge. Die Basis von
schaumfähigen Aluminiumhalbzeugen ist verdüstes Aluminiumpulver, welchem ein
Treibmittel zugemischt wird. So wird z. B. nach der DE-A-197 44 300 ein aus einer Pul
vermischung gepresster Körper in einem beheizbaren, geschlossenen Gefäss auf Tem
peraturen oberhalb der Zersetzungstemperatur des Treibmittels und/oder der Schmelz
temperatur des Metalls erwärmt.
Das Pulver wird bei diesem Prozess verdichtet und das so entstandene Formteil wird in
den auszuschäumenden Bereich eines Bauteils eingelegt und durch eine Erwärmung
auf bis zu 650°C geschäumt. Dabei kann die Hülle unzulässigen Verformungen unter
liegen oder der Schäumvorgang erfolgt ungleichmässig. Möglich ist ebenso eine Her
stellung von Schäumen durch Sintern metallischer Hohlkugeln oder eine Infiltration von
Metallschmelzen in Kerne bzw. Füllkörper, die nach Erstarrung der Schmelze entfernt
werden.
Nach einem Verfahren gemäß JP-A-03017236 werden metallische Artikel mit Hohlräu
men dadurch erzeugt, dass Gase in einer Metallschmelze gelöst werden und der Auf
schäumvorgang durch plötzliche Druckverringerung eingeleitet wird. Durch Abkühlen
der Schmelze wird der Schaum stabilisiert.
Der Lehre der JP-A-09241780 folgend, wird metallischer Schaum unter kontrollierter
Freisetzung von Treibgasen gewonnen, in dem ein Metall zunächst bei Temperaturen
unterhalb der Zersetzungstemperatur des verwendeten Treibmittels geschmolzen wird.
Durch anschließendes Dispergieren des Treibmittels in geschmolzenem Metall und Er
hitzen der Matrix über die dann zur Freisetzung von Treibgasen benötigte Temperatur
etabliert sich ein Metallschaum.
Vorbekannt ist das Gießen von Metallteilen mit verlorenem Schaum gemäß EP-B-0 461 052.
Die WO 92/21457 beschreibt die Herstellung von Aluminiumschaum dergestalt,
dass Gas unter die Oberfläche eines geschmolzenen Metalls eingeblasen wird, wobei
Abrasiv-Stoffe als Stabilisatoren dienen.
Die EP-B-0 666 784 beschreibt ein Verfahren zum Formgießen eines mittels Teilchen
stabilisierten Metallschaumes, insbesondere einer Aluminiumlegierung, in dem ein Ver
bund aus einer Metallmatrix und feinverteilten festen Stabilisierungsteilchen über die
Solidustemperatur der Metallmatrix erwärmt wird und Gasblasen in den geschmolzenen
Metallverbund unterhalb dessen Oberfläche abgelassen werden, um dadurch einen
stabilisierten, flüssigen Schaum an der Oberfläche des geschmolzenen Metallverbun
des auszubilden. Kennzeichnend ist ein Formgießen des Metallschaums durch Pressen
des stabilisierten flüssigen Schaums in eine Form und mit einem Druck, der nur aus
reicht, dass der flüssige Schaum die Gestalt der Form annimmt, ohne dass die Zellen
des Schaums wesentlich komprimiert werden. Der geformte Gegenstand wird dann
durch nachfolgendes Kühlen und Verfestigen des Schaums erhalten. Der Schaum wird
hierbei mittels einer beweglichen Platte in die Form gedrückt. Eine erste bewegliche
Platte drückt den flüssigen Schaum in die Form, und am geformten Schaumgegenstand
wird eine glatte Oberfläche ausgebildet. Eine zweite bewegliche Platte wird in den
Schaum innerhalb der Form gedrückt, um am Schaumgegenstand glatte Innenflächen
auszubilden. Die Formgebung kann auch mittels Rollen erfolgen.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus Metallschaum lehrt die EP-
A-0 804 982. Hierbei erfolgt das Aufschäumen in einer beheizbaren Kammer außerhalb
einer Giessform, wobei das Volumen des in die Kammer eingebrachten pulvermetallur
gischen Ausgangsmaterials für den Metallschaum in seiner mit der gesamten Schaum
kapazität aufgeschäumten Phase dem Volumen einer Füllung der Giessform im We
sentlichen entspricht. Aller in der Kammer befindlicher Metallschaum wird in die Guss
form gedrückt, in der ein Aufschäumen mit der restlichen Schäumkapazität fortgesetzt
wird, bis zum vollständigen Ausfüllen der Giessform. Die Giessform ist eine Sand- oder
Keramikform, der Metallschaum wird als Halbzeug in die Kammer eingebracht und erst
nach dem Aufschäumen, z. B. mittels eines Kolbens, in die Gussform gedrückt. Beim
Drücken des Schaums in die Form wird dieser geschert. Die Form wird nicht mit einem
Schaum mit gewollt inhomogener Struktur gefüllt.
Die DE-A-195 01 508 offenbart ein /erfahren zur Herstellung eines Hohlraumprofils mit
reduziertem Gewicht und erhöhter Steifigkeit, z. B. ein Bauteil für das Fahrwerk eines
Kraftfahrzeuges. Dieses besteht aus Aluminiumdruckguss und in dessen Hohlräumen
befindet sich ein Kern aus Aluminiumschaum. Der integrierte Schaumkern wird auf pul
vermetallurgischem Wege hergestellt und anschließend an dar Innenwand eines Gieß
werkzeuges fixiert und mittels Druckgießverfahren mit Metall umgossen.
Die DE-U-29 72 3749 offenbart ein Rad für ein Kraftfahrzeug, welches mindestens ei
nen metallischen Schaumkern umfasst, der zur Innenseite des Rades hin freiliegend
angeordnet ist und zur Aussenseite des Rades hin eine Gusswandung besitzt. Der
Schaumkern aus Aluminiumschaum wird zum Gießen des Rades in eine Kokille einge
legt und so positioniert, dass zwischen der Kokille und dem Schaumkern beim Giessen
die äussere Gusshaut entsteht.
Die DE-A-195 02 307 beschreibt ein Deformationselement, in dessen Gehäuse eine
Füllung aus einem Aluminiumschaum als Energieabsorber vorgesehen ist. Das Gehäu
se kann aus Metall oder Kunststoff bestehen. Der Füllkörper ist ein bloßes Einlegeteil
ohne Stoffschluss zum Gehäuse.
Das Lösen bzw. Einblasen von Treibgasen in Metallschmelzen ist nicht zur Herstellung
endkonturnaher Bauteile geeignet, da ein System, bestehend aus Schmelze mit okklu
dierten Gasblasen nicht ausreichend zeitstabil ist, um in formgebenden Werkzeugen
verarbeitet zu werden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein einfaches und für die Massenfertigung taugli
ches Verfahren zur Herstellung von Verbundbauteilen aus Metall und Metallschaum
bereitzustellen.
Die Lösung der vorgenannten Aufgabe besteht in einem Verfahren zur Herstellung von
Metall/Metallschaum-Verbundbauteilen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man
ein flächiges oder geformtes Metallteil in den Hohlraum einer Giessform einbringt, wo
bei der Hohlraum zumindest teilweise durch das Metallteil begrenzt wird, und anschlie
ßend ein Gemisch aus einer Metallschmelze und einem bei Raumtemperatur festen
Treibmittel in den Hohlraum einbringt und dort ausschäumt.
Überraschend wurde gefunden, dass sich insbesondere Leichtmetallschäume, z. B. aus
Aluminium oder Aluminiumlegierungen, sehr effizient durch einen Giessvorgang, z. B. in
einer handelsüblichen Druckgiessmaschine in Hohlräume bzw. auf die Oberfläche vor
gefertigter flächiger oder geformter Metallkörper bringen lassen, durch Verwendung fes
ter, gasabspaltender Treibmittel, z. B. eines Metallhydrides, insbesondere eines Leicht
metallhydrides. Beim Verfahren im Sinne der vorliegenden Erfindung wird flüssiges oder
breiiges Metall in eine Form gedrückt, die den auszuschäumenden Hohlraum darstellt.
Diese Form kann also auf einer oder mehreren Seiten die Ausdehnung des entstehen
den Metallschaums begrenzen, zumindest aber ein Teil der Oberfläche des bei diesem
Prozess im Innern des auszuschäumenden Hohlraumes entstehenden Schaums wird
durch das vorher eingelegte Metallteil gebildet.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Herstellung einer breiten Palette von Ver
bundbauteilen. Bei den Metallteilen kann es sich um verschiedenste mit einem Hohl
raum versehene Formteile handeln, die in Metallkonstruktionen anwendbar sind, zum
Beispiel Hohlträger oder Felgen. Somit können auch verschiedenartige Gießverfahren
Anwendung finden, zum Beispiel Niederdruck- oder Druckgiessverfahren.
In den Fällen, wo der ausgeschäumte Formhohlraum nur teilweise von den eingelegten
Metallteilen begrenzt ist, lassen sich beispielsweise U- oder L-Profile mit Metallschaum
ausfüllen. Im einfachsten Fall stellt das eingelegte Metallteil ein Blech dar, auf das er
findungsgemäß Metallschaum aufgeschäumt werden kann. Durch Einlegen mehrerer in
Abstand angeordneter Bleche in den Formhohlraum lassen sich so auf leichte Weise
Sandwich-Bauteile erzeugen.
Beim Warmkammerverfahren wird das Metall direkt aus dem Schmelzraum mit bis ca.
107 Pa in die Form gespritzt, beim erfindungsgemäss bevorzugten Kaltkammerverfah
ren, z. B. für Werkstoffe aus Al- und Mg-Legierungen, wird die Schmelze erst in eine
kalte Zwischenkammer und von dort mit mehr als 108 Pa in die Form gepresst. Die
Giessleistung des Warmkammerverfahrens ist höher, allerdings auch die Abnutzung der
Anlage. Die Vorzüge des Druckgusses liegen in der guten Werkstoff-Festigkeit, der
sauberen entstehenden Oberflächen des entstehenden Körpers an der Innenseite des
Formenhohlraumes, der hohen Maßgenauigkeit, der Möglichkeit komplexer Gussstück
gestaltung und der hohen Arbeitsgeschwindigkeit. Diese Vorteile können durch Unter
druck (Vakuum in der Form) weiter verbessert werden. Vorteilhaft sind bei diesem Pro
zess am Markt erhältliche, echtzeitgeregelte Druckgiessmaschinen. In einer bevorzug
ten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Metalle ausgewählt aus
Nichteisenmetallen und Nichtedelmetallen, insbesondere ausgewählt aus Magnesium,
Kalzium, Aluminium, Silizium, Titan oder Zink sowie deren Legierungen. Andererseits
sind aber auch Eisenmetalle und Edelmetalle mit Hilfe der vorliegenden Erfindung zum
resultierenden Verbundstück mit einem vorgeformten Metallteil verschäumbar. Wenn im
Sinne der vorliegenden Erfindung der Begriff Legierung verwendet wird, so ist dieser
dahingehend zu verstehen, dass diese wenigstens 30 Gew.-% des genannten Metalls
enthält. Der erfindungsgemäss bevorzugte Verfahrensablauf umfasst das Einfüllen des
erforderlichen Volumens an Metallschmelze in die Füll- bzw. Gießkammer und deren
Einbringen in einen Formhohlraum, in den das auszuschäumende Metallteil eingelegt
ist, unter Zugabe des Treibmittels zu der Metallschmelze. Metallschmelze und Treibmit
tel werden in einer bevorzugten Ausführungsform in dem Formhohlraum zusammenge
bracht, wobei die Form bzw. der in der Form verbleibende Hohlraum volumendefiniert
mit dem Schmelze-Treibmittel-Gemisch gefüllt respektive unterfüllt wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Treibmittel nicht direkt in den
Formhohlraum, sondern in einer Füll- oder Giesskammer mit der Metallschmelze in
Kontakt gebracht und das Gemisch anschließend in den Formhohlraum mit dem einge
legten Metallkörper eingebracht.
Das Einbringen des Treibmittels in die Füll- oder Gießkammer einerseits und/oder den
nach Einlegen des Metallstückes verbleibenden Hohlraum innerhalb der Form oder des
eingelegten Metallstückes andererseits kann vor, während und/oder nach dem Einbrin
gen der Metallschmelze in die jeweilige Kammer erfolgen. Von Bedeutung für die vor
liegende Erfindung ist jedoch, dass das Ausschäumen bedingt durch die Gasabspaltung
des Treibmittels aus einem fliessfähigen Metall oder einer fliessfähigen Metall-
Legierung im Wesentlichen erst im auszuschäumenden Hohlraum erfolgt. Dieser aus
zuschäumende Formhohlraum stellt eine geschlossene Form dar. Diese kann jedoch,
wie beim Druckgiessen oder dergleichen üblich, über Steigkanäle zur Entlüftung verfü
gen. Danach erfolgt das Ausstossen des geschäumten Metallverbundkörpers, beste
hend aus dem in die Form eingelegten Metallformkörper und dem zusätzlich im Form
hohlraum erzeugten Metallschaum.
In einer weiteren Ausgestaltung wird das Treibmittel direkt in der Füll- oder Giesskam
mer oder in der Formkavität zur Metallschmelze hinzugegeben, wobei jeweils in einem
Arbeitsgang aus dem vorher gebildeten nicht geschäumten Metallkörper die entspre
chende Metallschaumstruktur hergestellt wird. Diese weist als Oberfläche entweder die
Oberfläche des eingelegten Metallteiles oder die bei der Bildung des Schaumkörpers
neu in dem Formenhohlraum entstandene Oberfläche auf. Selbst die neu an der Wand
der Giessform entstandene Schaumoberfläche ist glatt, ihre Bildung ist gut reproduzier
bar. In Folge der bei dem Prozess möglichen Sprühfüllung sind unterschiedliche Wand
stärken dieser neuen Schaumoberfläche gut einstellbar. Die Wandungen sind allseitig
geschlossen, sauber, dicht und homogen. Eine Nachbehandlung ist in der Regel nicht
erforderlich. Nach innen sind die bei diesem Prozess hergestellten Bereiche des ent
stehenden Metallverbundkörpers zunehmend porös und weisen einen Dichtegradienten
auf.
Das Treibmittel sollte hinsichtlich seiner Zersetzungstemperatur auf die Schmelztempe
ratur des Gießwerkstoffes (Metallschmelze) abgestimmt sein. Die Zersetzung darf erst
oberhalb von 100°C beginnen und sollte nicht höher als ca. 150°C oberhalb der
Schmelztemperatur sein. Generell ist es nicht nötig, dass der Schmelzpunkt der einge
pressten Metallschmelze oder Metalllegierung, die am entstehenden Werkstück die
Schaumstruktur ausbildet, unterhalb der Schmelztemperatur des vorher in die Giess
form eingelegten Metalls liegt. Im Gegenteil wird in Fällen, bei denen die Schmelztem
peratur der Metallschmelze oberhalb der Schmelztemperatur des eingelegten Metalltei
les liegt, ein besonders guter Verbund zwischen vorgeformtem Metallteil und entste
hender Schaumstruktur gebildet.
Die Menge des einzusetzenden Treibmittels richtet sich nach den erforderlichen Gege
benheiten. Besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung wird das Treib
mittel in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,2-1 Gew.-%, bezogen
auf die Masse der für die Bildung des Metallschaums eingesetzten Metallmenge ver
wendet.
Gasabspaltende, bei Raumtemperatur feste Treibmittel umfassen insbesondere
Leichtmetallhydride, wie Magnesiumhydrid. Besonders bevorzugt im Sinne der vorlie
genden Erfindung ist autokatalytisch hergestelltes Magnesiumhydrid, das beispielswei
se unter der Bezeichnung TEGO Magnan® vertrieben wird. In gleicher Weise sind aber
auch Titanhydrid, Carbonate, Hydrate und/oder leicht verdampfbare Stoffe einzusetzen,
die auch im Stand der Technik bereits für die Verschäumung von Metallen eingesetzt
worden sind.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben. In
einer handelsüblichen Druckgiessmaschine sollte ein Fahrzeugteil aus einem Alumini
umwerkstoff mit einer integral geschäumten Metallstruktur hergestellt werden. Hierzu
wurde in eine Gießkammer der Druckgießmaschine eine entsprechende Menge an Me
tallschmelze gefüllt. In den Formhohlraum der Druckgiessmaschine wurde eine vorher
hergestellte Metallstruktur eingelegt, die im Inneren einen durch einen Metallschieber
hervorgerufenen Hohlraum aufwies. Das Einlegen in die Formkammer erfolgte derart,
dass der Anschuss (Öffnung zum Einbringen des flüssigen Metalls) an der Stelle des
Metallhohlraumes in den Formhohlraum mündete. In die geschlossene Gießkammer
der Druckgießmaschine wurde als Treibmittel Magnesiumhydrid in Pulverform dem flüs
sigen Metall zugegeben. Nahezu gleichzeitig begann ein schnelles Einschieben des
Gemisches aus Treibmittel und Metallschmelze in den Formhohlraum und damit auch in
den im eingelegten Metallwerkstück verbliebenen Hohlraum. Der Hohlraum wurde vo
lumendefiniert unterfüllt. Durch die entstehenden Turbulenzen erfolgte eine gute
Durchmischung in dem verbleibenden Formhohlraum die das Ausschäumen unterstützt.
Es bildete sich eine Schaumstruktur im Innern der Kavität des eingelegten Metallteiles
aus, die an den Wandungen der Druckgussform eine dichte und homogene Oberfläche
zeigte. Der "Schuss" erfolgte vor der Schaumbildung, der Schäumungsprozess lief in
situ in dem Formhohlraum ab. Es wurde schnell in die Form geschäumt. Das erhaltene
Bauteil hatte im Innern der vorher gebildeten Formstruktur einen fest mit der ursprüng
lich eingelegten Metallstruktur verbundenen Schaumkörper ausgebildet, der besonders
das Schwingungsverhalten gegenüber einem nicht schaumgefüllten Vergleichsstück po
sitiv beeinflusste.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Metall/Metallschaum-Verbundbauteilen, dadurch
gekennzeichnet, dass man ein flächiges oder geformtes Metallteil in den Hohl
raum einer Gussform einbringt, wobei der Hohlraum zumindest teilweise durch
das Metallteil begrenzt wird, und anschließend ein Gemisch aus einer Metall
schmelze und einem bei Raumtemperatur festen Treibmittel in den Hohlraum
einbringt und dort ausschäumt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den Hohlraum
volumendefiniert füllt oder unterfüllt und das Schäumen in einem nicht beheiz
ten Formhohlraum erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man das
Treibmittel in einer Füll- oder Gießkammer mit der Metallschmelze in Kontakt
bringt und anschließend das Gemisch in den auszuschäumenden Hohlraum
einbringt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man das
Treibmittel in den auszuschäumenden Hohlraum einbringt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man das Treibmittel
vor, nach und/oder während des Einbringens der Metallschmelze in den auszu
schäumenden Hohlraum in diesen einbringt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der auszuschäumende Hohlraum innerhalb der Form nur auf einer Seite durch
das eingelegte Metallteil begrenzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
der auszuschäumende Hohlraum aus mehr als einer voneinander unabhängi
gen Kavität besteht, die durch mehr als einen Anschusskanal gefüllt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
man eine Metallschmelze aus Leichtmetall, besonders aus Aluminium oder ei
ner Aluminiumlegierung einsetzt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
man eine Metalldruckgiessmaschine einsetzt.
10. Metallkörper, hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1
bis 9.
11. Metallkörper nach Anspruch 10, mit einer allseitig geschlossenen Oberfläche
und einer Hohlstruktur im Innern.
12. Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten Metallkörper zum Aufbau von
Leichtmetallkonstruktionen.
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