DE10108292A1 - Bohrvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Bohrvorrichtung (1), insbesondere zum grabenlosen Rohrvortrieb, bestehend aus einem Gehäuse, mindestens einem vortriebsseitigen, drehbaren Schneidrad (3) mit Bohrwerkzeugen und Materialöffnungen (5) zum Durchgang von abgetragenem Material (6) in einen auf der Schneidradrückseite angeordneten Brecherraum (16), einem den Brecherraum (16) zumindest teilweise umschließenden, drehbaren, vorzugsweise mit dem Schneidrad (3) umfangsseitig verbundenen Brecherkorb (7) mit umfangsseitigen Materialabflußöffnungen (10) zum Durchgang von abgetragenem Material (26) in einen umfangsseitig, auf der Brecherkorbaußenseite (14) gelegenen Zwischenraum (15), mindestens einer Antriebsvorrichtung (23) für den Brecherkorb (7) und/oder für das Schneidrad (3), mindestens einer Spülmediumzuleitung (25) und mindestens einer Materialabflußleitung (27) zur Ableitung des mit abgetragenen Material (26) angereicherten Spülmediums aus dem Zwischenraum (15), dadurch gekennzeichnet, daß ein in den Brecherraum (16) axial hineinragender Brechereinsatz (17) vorgesehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Bohrvorrichtung, insbesondere zum
grabenlosen Rohrvortrieb, bestehend aus einem Gehäuse, mindestens
einem vortriebsseitigen, drehbaren Schneidrad mit Bohrwerkzeugen und
Materialöffnungen zum Durchgang von abgetragenem Material in einen
auf der Schneidradrückseite angeordneten Brecherraum, einem den
Brecherraum zumindest teilweise umschließenden, drehbaren,
vorzugsweise mit dem Schneidrad umfangsseitig verbundenen
Brecherkorb mit umfangsseitigen Materialabflußöffnungen zum Durchgang
von abgetragenem Material in einen umfangsseitig, auf der
Brecherkorbaußenseite gelegenen Zwischenraum, mindestens einer
Antriebsvorrichtung für den Brecherkorb und/oder für das Schneidrad,
mindestens einer Spülmediumzuleitung und mindestens einer
Materialabflußleitung zur Ableitung des mit abgetragenen Material
angereicherten Spülmediums aus dem Zwischenraum.
Diese bekannten Bohrvorrichtungen werden zum grabenlosen
Rohrvortrieb eingesetzt. Üblicherweise befindet sich an dem, dem
Schneidrad abgewandten Ende des Brecherraums eine
Durchstiegsöffnung mit einer Durchstiegstür. Diese konstruktive
Maßnahme ist nötig, da es bei herkömmlichen Bohrvorrichtungen häufig
zur Stopferbildung im Brecherraumzentrum kommt. Die Stopfer bestehen
meist aus Findlingen, sowie sehr zähen Lehmverklumpungen, die nicht
durch die Materialabflußöffnungen im Brecherkorb abgeführt werden
können. Kommt es zu einer Stopferbildung muß der Bohrbetrieb
unterbrochen werden, so daß der Brecherraum von Hand durch die
Durchstiegsöffnung freigeräumt werden kann. Die Unterbrechung des
Bohrbetriebs und die manuelle Entfernung von Stopfern aus dem
Brecherraum ist sehr zeitaufwendig und damit kostenintensiv.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Bohrvorrichtung vorzuschlagen, bei der die Stillstandszeiten minimiert
werden.
Diese Aufgabe wird bei einer Bohrvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, daß ein in den Brecherraum axial
hineinragender Brechereinsatz vorgesehen ist.
Durch den Brechereinsatz wird der Totraum innerhalb des Brecherraumes
vermindert. Dies hat mit Vorteil zur Folge, daß Stopferbildungen im
Zentrum des Brecherraumes vermieden werden. Dies bedeutet, daß die
Stillstandszeit der Bohrvorrichtung minimiert wird, was zu einer
erheblichen Kostenreduzierung führt. Ein weiterer Vorteil des
Brechereinsatzes innerhalb des Brecherraumes besteht darin, daß durch
den Brechereinsatz eine zusätzliche Brecherebene gegeben ist. Das
durch das Schneidrad abgetragene Material wird nun zwischen
Brechereinsatz und Brecherkorb gebrochen. Hierdurch wird das Material
wesentlich besser und schneller zerkleinert. Da die Materialzerkleinerung
beschriebenermaßen beschleunigt wird, kann der Vortrieb ebenfalls
beschleunigt werden. Die Bohrzeit wird damit erheblich verkürzt.
Ein erste bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß der Brechereinsatz
konisch, sich in Richtung Schneidrad verjüngend, ausgebildet ist. Der
hierdurch zwischen Brecherkorbwand und Brechereinsatz aufgespannte
Winkel ergibt eine optimale, definierte Brechermöglichkeit für das
abgetragene Material, welches aufgrund des Vorschubs der
Bohrvorrichtung in den Brecherraum gedrückt wird. Durch die konische
Ausgestaltung des Brechereinsatzes wird die Wahrscheinlichkeit von
Stopfern weiter reduziert.
In Ausgestaltung der Erfindung sind mit Vorteil an der Außenseite des
Brechereinsatzes Brecherwerkzeuge angebracht. Mit Hilfe der
Brecherwerkzeuge wird der Wirkungsgrad der Bohrvorrichtung wesentlich
erhöht. Das abgetragene Material wird mit Hilfe der Brecherwerkzeuge
sehr schnell zerkleinert.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Brechereinsatz
rückwärtig aus dem Brecherraum entfernbar ist. Hierdurch ist der
Durchstieg in den Brecherkorb bei entferntem Brechereinsatz
gewährleistet. Dies ist beispielsweise notwendig, falls Brecherwerkzeuge
am Schneidrad, am Brecherkorb oder am Brechereinsatz erneuert werden
müssen. Sollte es wider Erwarten zur Stopferbildung im Brecherraum
kommen, bspw. durch aufkommende Hindernisse wie Spundbohlen oder
Stahlträger, so ist die manuelle Bereinigung des Brecherraumes bei
entferntem Brechereinsatz möglich.
Um die Entfernung des Brechereinsatzes aus dem Brecherraum zu
erleichtern, können Mittel zur Entfernung des Brechereinsatzes aus dem
Brecherraum vorgesehen sein. Hier bieten sich besonders hydraulische
Mittel an. Die Mittel zur Entfernung des Brechereinsatzes aus dem
Brecherraum sind mit Vorteil im hinteren Teil der Bohrvorrichtung
positioniert. Besonders platzsparend kann der Brechereinsatz nach
Entfernung gelagert werden, wenn der Brechereinsatz aus seiner
Axialposition heraus verschoben wird.
Um die Brecherleistung der Bohrvorrichtung weiter zu erhöhen, kann die
Bohrvorrichtung so ausgestaltet sein, daß eine Antriebsvorrichtung für
dem Brechereinsatz vorgesehen ist. In dieser Weiterbildung der Erfindung
ist der Brechereinsatz drehbar ausgebildet. Mit Vorteil befindet sich die
Antriebsvorrichtung axial hinter dem Brechereinsatz. Bei Bedarf können
zwischen Brechereinsatz und Antriebsvorrichtung Getriebe vorgesehen
sein.
Eine besonders zweckmäßige Maßnahme besteht darin, daß zumindest
eine Spülmediumzuleitung innerhalb des Brechereinsatzes vorgesehen
ist. Das Spülmedium gelangt durch eine Spülmediumzuleitung ins Innere
des Brechereinsatzes und von dort aus durch Öffnungen im
Brechereinsatz in den Brecherraum. Das von der Schneidvorrichtung
freigesetzte Material wird mit Spülmedium vermischt und kann problemlos
durch die Materialabflußöffnungen im Brecherkorb in den auf der
Brecherkorbaußenseite gelegenen Zwischenraum gelangen. Von dort aus
wird das mit Spülmedium angereicherte abgetragene Material über
Materialabflußöffnung abgeführt. Im Gegensatz zu dem aus dem Stand
der Technik bekannten Spülmediumzuleitungen, die vorzugsweise im
Brecherkorb endeten, wird der Materialfluß vom Brecherraum in den
Zwischenraum wesentlich verbessert. Das Spülmedium übernimmt
weiterhin Kühl- und Schmierfunktion. Durch die Durchleitung des
Spülmedium durch den Fächereinsatz wird der Materialabtransport
wesentlich begünstigt.
Es ist mit Vorteil vorgesehen, daß im Brechereinsatz Spüldüsen
vorgesehen sind. Die Spüldüsen erlauben einen gezielten
Spülmediumaustritt und erhöhen die Strömungsgeschwindigkeit des
Spülmediums. Schon die Verwendung von Spüldüsen unterstützt die
Zerkleinerung des abgetragenen Materials.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher
beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 Eine Darstellung der erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung mit
einem, in den Brecherraum axial hineinragenden Brechereinsatz.
In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Bohrvorrichtung mit der Bezugsziffer 1
gekennzeichnet. Die Bohrvorrichtung 1 wird zum grabenlosen
Rohrvortrieb eingesetzt. Der mit der Bezugsziffer 2 gekennzeichnete Pfeil
gibt die Vortriebsrichtung der Bohrvorrichtung 1 an. Vortriebsseitig ist ein
Schneidrad 3 vorgesehen. Das Schneidrad 3 ist um eine
Vorrichtungsachse 4 drehbar gelagert. Im Schneidrad 3 sind
Materialöffnungen 5 zum Durchgang von vortriebsseitig abgetragenem
Material 6 eingebracht. Die Materialöffnungen 5 verjüngen sich
umfangsseitig entgegen der Vortriebsrichtung 2. Das Schneidrad 3 ist
rückseitig mit einem Brecherkorb 7 fest verbunden. Der Brecherkorb 7 ist
weitgehend rotationssymmetrisch zur Vorrichtungsachse 4 ausgebildet
und weitgehend konisch ausgestaltet. Der Brecherkorb 7 ist um die
Vorrichtungsachse 4 in einem Doppelkugellager 9 koaxial drehbar
gelagert. Der Brecherkorb 7 wird von fünf Brecherkorbarmen 8 gebildet,
zwischen denen umfangsseitige Materialabflußöffnungen 10 vorgesehen
sind. Weitgehend parallel zu den Brecherkorbarmen 8 befindet sich
umfangsseitig eine Gitterschicht 11. An dieser Gitterschicht 11 befinden
sich in brecherkorbseitig Brecherwerkzeuge 12. Weitere
Brecherwerkzeuge 13 befinden sich ebenfalls zu beiden Seiten der
Brecherkorbarme 8. Die Gitterschicht 11 ist ebenfalls
rotationssymmetrisch zur Vorrichtungsachse 4 ausgebildet und befindet
sich in einem auf der Brecherkorbaußenseite 14 gelegenen Zwischenraum
15.
Der Brecherkorb 7 ist im wesentlichen trichterförmig ausgebildet und
umschließt einen Brecherraum 16, der vorderseitig von dem Schneidrad 3
begrenzt wird. In den Brecherraum 16 hinein ragt ein kegelstumpfförmiger
Brechereinsatz 17. Dieser Brechereinsatz 17 verjüngt sich in Richtung
Schneidrad 3. Der Brechereinsatz 17 ist so ausgebildet, daß er von einer
Betriebsposition 18 problemlos in eine Betriebsposition 19 verfahren
werden kann. Der Brechereinsatz 17 ist in diesem Ausführungsbeispiel
nicht drehbar gelagert, sondern im Zentrum des Brecherkorbes 7 fixiert.
An der Brechereinsatzaußenseite 20 sind ebenfalls Brecherwerkzeuge 21
angebracht. In den Brechereinsatz 17 sind Spüldüsen 22 eingelassen, die
in Richtung Brechereinsatz 17 ausgerichtet sind.
Das Schneidrad 3 und der damit fest verbundene Brecherkorb 7 drehen
sich synchron und werden mit Hilfe eines Motors 23 angetrieben. Der
Motor 23 steht in Wirkverbindung mit dem Brecherkorb 7. Durch die
Rotation des Schneidrades 3 mit nicht dargestelltem Brecherwerkzeug
wird Material 6 abgetragen und gelangt durch Materialöffnungen 5 im
Schneidrad 3 in den Brecherraum 16. In den Brecherraum 16 gelangt
Spülmedium 24 über eine Spülmediumzuleitung 25. Die
Spülmediumzuleitung 25 verläuft axial zur Vorrichtungsachse 4 in den
Brechereinsatz 17 hinein. Von dort gelangt das Spülmedium 24 über
Spüldüsen 22 in den Brecherraum 16. Das abgetragene Material wird im
Brecherraum 16 zwischen Brecherkorb 7 und Brechereinsatz 17
zerkleinert und vermischt sich mit dem Spülmedium 24. Die
Fließeigenschaften werden hierdurch wesentlich verbessert. Das Material-
Spülmediumgemisch 26 gelangt nun durch Materialabflußöffnungen 10
zwischen den Brecherarmen 8 in den Zwischenraum 15 zwischen
Gitterschicht 11 und Brecherkorbaußenseite 14. Hier erfolgt eine weitere
Zerkleinerung durch die Drehbewegung des Brecherkorbs 7 mit Hilfe der
Brecherwerkzeuge 12, 13. Das so noch weiter zerkleinerte Material-
Spülmediumgemisch 26 wird über eine parallel zur Vorrichtungsachse 4
gelegene Materialabflußleitung 27 aus dem Zwischenraum 15 abgezogen.
1
erfindungsgemäße Bohrvorrichtung
2
Vortriebsrichtung der Bohrvorrichtung
3
Schneidrad
4
Vorrichtungsachse
5
Materialöffnungen
6
abgetragenes Material
7
Brecherkorb
8
Brecherkorbarme
9
Doppelkugellager
10
Materialabflußöffnungen
11
Gitterschicht
12
Brecherwerkzeuge
13
Brecherwerkzeuge
14
Brecherkorbaußenseite
15
Zwischenraum
16
Brecherraum
17
Brechereinsatz
18
Betriebsposition
19
Betriebsposition
20
Brechereinsatzaußenseite
21
Brecherwerkzeug
22
Spüldüsen
23
Motor
24
Spülmedium
25
Spülmediumzuleitung
26
Material-Spülmediumgemisch
27
Materialabflußleitung
Claims (8)
1. Bohrvorrichtung, insbesondere zum grabenlosen Rohrvortrieb,
bestehend aus einem Gehäuse, mindestens einem
vortriebsseitigen, drehbaren Schneidrad mit Bohrwerkzeugen und
Materialöffnungen zum Durchgang von abgetragenem Material in
einen auf der Schneidradrückseite angeordneten Brecherraum,
einem den Brecherraum zumindest teilweise umschließenden,
drehbaren, vorzugsweise mit dem Schneidrad umfangsseitig
verbundenen Brecherkorb mit umfangsseitigen
Materialabflußöffnungen zum Durchgang von abgetragenem
Material in einen umfangsseitig, auf der Brecherkorbaußenseite
gelegenen Zwischenraum, mindestens einer Antriebsvorrichtung für
den Brecherkorb und/oder für das Schneidrad, mindestens einer
Spülmediumzuleitung und mindestens einer Materialabflußleitung
zur Ableitung des mit abgetragenen Material angereicherten
Spülmediums aus dem Zwischenraum, dadurch gekennzeichnet,
daß ein in den Brecherraum (16) axial hineinragender
Brechereinsatz (17) vorgesehen ist.
2. Bohrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Brechereinsatz (17) konisch, sich in Richtung Schneidrad (3)
verjüngend, ausgebildet ist.
3. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Außenseite des Brechereinsatzes
(17) Brecherwerkzeuge (21) angebracht sind.
4. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Brechereinsatz (17) rückwärtig aus dem
Brecherraum (16) entfernbar ist.
5. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel zur Entfernung des Brechereinsatzes
(17) aus dem Brecherraum (16) vorgesehen sind.
6. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Antriebsvorrichtung für dem
Brechereinsatz (17) vorgesehen ist.
7. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest eine Spülmediumzuleitung (25)
innerhalb des Brechereinsatzes (17) vorgesehen ist.
8. Bohrvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
im Brechereinsatz (17) Spüldüsen (22) vorgesehen sind.
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