DE1003448B - Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten

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DE1003448B
DE1003448B DEH14466A DEH0014466A DE1003448B DE 1003448 B DE1003448 B DE 1003448B DE H14466 A DEH14466 A DE H14466A DE H0014466 A DEH0014466 A DE H0014466A DE 1003448 B DE1003448 B DE 1003448B
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Dr Erich Baeder
Dr Hellmut Bredereck
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Evonik Operations GmbH
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WC Heraus GmbH and Co KG
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F4/00Polymerisation catalysts

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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
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  • Dental Preparations (AREA)

Description

Zur Polymerisation organischer Stoffe bei vergleichsweise niederen Temperaturen hat man bereits Sulfinsäuren vorgeschlagen. Diese Stoffe zeigen zum Teil eine erhebliche Wirksamkeit, weisen aber den Nachteil auf, daß sie unbeständig sind.
In dem älteren Patent 927 052 wurde gezeigt, daß Salze der Sulfinsäuren mit organischen Basen, insbesondere mit primären und sekundären Aminen, sich durch hohe Wirksamkeit bei der Polymerisation von ungesättigten organischen Verbindungen und durch größere Beständigkeit auszeichnen.
Immerhin läßt auch die Lagerfähigkeit dieser sulfinsäuren Salze noch Wünsche offen.
Die anorganischen Salze der Sulfinsäuren, wie die Alkalisalze oder die Erdalkalisalze, sind völlig stabil, aber für manche Anwendungen nicht mit ausreichender Wirkung auf die Polymerisation. So tritt z. B. bei einem Gemisch aus 1 Teil monomerem und 2 Teilen polymeren! Methylmethacrylat, wie es zur Herstellung von Formstücken in der Dentaltechnik üblich ist, bei Zusatz von p-toluolsulfinsaurem Natrium bei Zimmertemperatur während mehrerer Stunden keine genügende Durchhärtung ein. Auch Zusätze von Peroxyden, z. B. Dibenzoylperoxyd, ergeben unter den angegebenen Bedingungen in brauchbaren Fristen keine Durchhärtung des Materials.
Es wurde nun gefunden, daß man Polymerisationsprodukte, insbesondere Formstücke, aus polymerisierbar en organischen Verbindungen, vorzugsweise Verbindungen mit einer doppelt gebundenen endständigen Methylengrappe bei niedrigen Temperaturen in kürzester Zeit herstellen kann, wenn man als Polymerisationsbeschleuniger anorganische Salze von Sulfinsäuren zusammen mit Hydrohalogeniden, insbesondere Hydrochloriden stickstoffhaltiger organischer Basen, verwendet.
Das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren ist auf die verschiedensten polymerisierbaren organischen Verbindungen anwendbar, insbesondere kommen als zu polymerisierende Stoffe Verbindungen mit einer doppelt gebundenen Methylengruppe in Frage, wie folgende: Ungesättigte Kohlenwasserstoffe aliphatischer Natur, z. B. Butadien, Phenylacetylen oder derenDerivate, z. B. Chlorbutadien, oder solche aromatischer Natur, z. B. Styrol oder Divinylbenzol, Derivate des Vinylalkohole, ζ. Β. Vinylchlorid, Vinylacetat und andere Vinylester oder Vinyläther; vorzugsweise Acrylsäure oder deren Substitutionsprodukte, z. B. Methacrylsäure oder deren Derivate, Ester, Äther, Amine oder Nitrile dieser Verbindungen; Allylverbindungen wie Diallyl-Diglycolcarbonat oder Triallylcyanurat. Es können aber auch Verbindungen polymerisiert werden, in denen sich die Doppelbindung nicht am Ende der Kette, wie bei den angeführten, sondern an einer anderen Stelle befindet, z. B. Crotonsäure und deren Derivate.
Verfahren zur Herstellung von
Polymerisationsprodukten
Anmelder:
W. C. Heraeus Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hanau/M., und Deutsche
Gold- und Silber-Scheideanstalt
vormals Roessler, Frankfurt/M.
Dr. Hellmut Bredereck, Stuttgart,
und Dr. Erich Bäder, Hanau/M.,
sind als Erfinder genannt worden
Als Polymerisationsbeschleuniger verwendet man einerseits anorganische sulfinsaure Salze. Es .kommen alle Salze in Frage, die wirtschaftlich verwendbar sind und keine Verfärbungen der Polymerisationsprodukte ergeben.
Praktisch sind in erster Linie die Alkalisalze, z. B. das Natrium- oder Kaliumsalz, und die Erdalkalisalze, z. B. das Magnesiumsalz der Benzol- oder p-Toluolsulfinsäure, anwendbar. Es können auch Salze aliphatischer Sulfinsäuren, ζ. B. der Octylsulfmsäure, angewandt werden.
Als zweite Komponente bei den neuen Polymerisationsbeschleunigern wendet man Hydrohalogenide stickstoffhaltiger organischer Basen an. Es kommen die verschiedensten Hydrohalogenide, insbesondere Hydrochloride, in Frage. Es haben sich die Hydrochloride von aromatischen oder aliphatischen Aminen bewährt.
Es lassen sich auch die Hydrochloride solcher Amine verwenden, deren sulfinsaure Salze schlecht kristallisieren.
Die beiden polymerisationsbeschleunigenden Komponenten können in verschiedenen Mengenverhältnissen angewandt werden. Es ist jedoch im allgemeinen zweckmäßig, das Hydrohalogenid in einem kleinen Überschuß gegenüber dem stöchiometrischen Verhältnis zu verwenden.
Im allgemeinen genügen die erfindungsgemäß zu verwendenden Polymerisationsbeschleuniger, um die Polymerisation bei Zimmertemperatur oder wenig erhöhter Temperatur in Fristen von 4 bis 20 Minuten durchzuführen. Es kann jedoch zweckmäßig sein, die Polymerisation in Gegenwart von an sich bekannten sauerstofE-
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haltigen Polymerisationskatalysatoren, wie Sauerstoff, Luft, anorganischen oder organischen Perverbindungen durchzuführen. Die Peroxydmenge, die man am besten zusetzt, ist in den einzelnen Fällen außerordentlich verschieden und richtet sich vorwiegend nach der Art des verwendeten Hydrohalogenids. Beim Arbeiten mit Hydrochloriden aromatischer und heterocyclischer Basen genügt bereits die kleinste Peroxydmenge, wie sie in den meisten Polymerpulvern ohnehin enthalten ist.
Bei Verwendung der Hydrohalogenide aliphatischer Amine empfiehlt sich dagegen im allgemeinen ein Zuschlag von 0,1 bis 5 °/0 Peroxyd.
Um die Polymerisation noch weiter zu begünstigen, kann man den zu polymerisierenden Ansätzen außer den erfindungsgemäßen Beschleunigern weitere wirksame Stoffe zusetzen. So ist es zweckmäßig, den Polymerisationsansätzen Alkohole und zwar sowohl einwertige Alkohole, wie in dem älteren Patent 942 540 beschrieben, als auch mehrwertige Alkohole zuzusetzen.
Weiterhin hat sich der Zusatz von geringen Mengen Schwermetallen oder deren Verbindungen, insbesondere Salze bewährt, der den Gegenstand des älteren Patents 955 633 der Patentanmelderinnen bildet.
Es können die verschiedensten bekannten Polymerisationsverfahren angewandt werden. Am besten, hat sich das erfindungsgemäße Verfahren bei der Blockpolymerisation bewährt. In vielen Fällen ist es zweckmäßig, die Polymerisation in Gegenwart von bereits polymerisierten Anteilen der zu polymerisierenden Verbindung durchzuführen. Hierbei kann man Gemische von pulver förmigen Polymeren mit flüssigen oder gelösten Monomeren oder teilweise polymerisierten Verbindungen verwenden. Polymerisationsansätze für diese Erfindungsform der Polymerisation, wie sie insbesondere auf dem Gebiet der Dentaltechnik zweckmäßig sind, bestehen aus zwei getrennt aufzubewahrenden Teilen.
Die flüssige zu polymerisierende Verbindung enthält entweder keine Komponente der beschleunigenden Mischung oder nur das Hydrohalogenid der organischen stickstoffhaltigen Base. Das pulverförmige Polymerisat hingegen kann sowohl die anorganischen Salze der Sulfmsäure als auch die Hydrohalogenide der organischen stickstoffhaltigen Base enthalten.
Beispiel 1
Monomerer Methacrylsäuremethylester, der 3°/0 Methanol, 0,0006 0I0 Hydrochinon und 1 Gamma Cu** pro ecm enthielt, wurde in Gegenwart seines Polymerisats im Verhältnis 1 ecm Monomeres auf 2 g Polymeres in Gegenwart verschiedener sulfinsaurer Salze und verschiedener Hydrochloride organischer stickstoffhaltiger Basen polymerisiert. Die Polymerisation wurde zum Teil ohne Zusatz, zum Teil unter Zusatz von 2 % Benzoylperoxyd durchgeführt. Die Ergebnisse gehen aus folgender Tabelle hervor, in der mit Zt. die Polymerisationsdauer in Minuten und mit Max. das erreichte Temperaturmaximum in 0C angegeben sind.
Metallsalz Hydrochloride aus p-AminodimethylaniHn Mit Peroxyd Max. Ohne Peroxyd Max.
m-Phenylendiamin Zt. Zt. 56,9
Benzolsulfinsaures Natrium Äthylanilin Monomethylamin 54,9 5,75
saures Natrium Benzyl-methyl-amin Monobutylamin 11,0 49,0-
p-Toluolsulfinsaures Natrium Anilin Benzylamin 47,5 6,0 52,2
p-Toluidin Cyclohexylamin 5,0 58,5 4,5 57,7
Äthylanilin Dibutylamin 4,0 4,0 49,3
Diphenylamin Benzyl-methylamin 4,5 41,0
Tetrabase Triethylamin 7,5
(4,4'-Tetramethyldiaminodiphenylmethan) 2-Dimethylamiaothiazol 46,8
4, 5-Diäthylimidazol 6,75 46,2
Betain 27,1 6,75
O ctylisothioharnstoff 35,0 46,0
Diphenylamin 9,75 49,3 39,0
8,25 47,5 16,0
8,75 52,5 39,9
5,75 54,0 18,0 45,9
6,5 50,6 12,5
7,75 59,7
43,2 4,75 38,4
12,0 13,0 46,5
39,1 12,0
9,25 45,5
Octylsulfinsaures Magnesium 6,0
Beispiel 2
Monomeres Vinylacetat, das 3% Methanol, 2,5% p-toluol-sulfinsaures Natrium und 2 Gamma Cu** pro ecm enthielt, wurde mit Hydrochloriden verschiedener organischer Basen in gelindem Überschuß und sulfinsaurem Natrium polymerisiert.
An Stelle von Vinylacetat ist auch Acrylnitril, Acryl-6g säure und Methacrylsäure geeignet. Bei Verwendung von Vinylacetat wurden zusätzlich noch 3 % Benzoylperoxyd zugesetzt. Die Ausgangstemperatur für die Polymerisationsversuche betrug jeweils 23°.
Die Ergebnisse sind aus der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen, in der die Polymerisationsdauer in Minuten
und das erreichte Temperaturmaximum m C angegeben ist. Tempe
ratur
Acrylnitril Tempe
ratur
Acrylsäure Tempe
ratur
Methacrylsäure Tempe
ratur
Hydrochloric! Vinylacetat 48° Zeit
in Minuten
46° Zeit
in Minuten
151° Zeit
in Minuten
145°
aus Zeit
in Minuten
30° 7' 59° 2 1W 82° 3V2' 91°
1. Dibutylamin 4V2' 46° 9V2' 59° 3V2' 138° 4' 104°
2. Methylamin .. 24' 50° 8' 73° IV2' 148° 3' 96°
3. Benzyl-
methylamin ..
3V2' 27° 10' 32° 2 V/ 106° 3V2' 71°
4. 2-Dimethyl-
amino-thiazol
T 27° , 28° SV/ 108° 6V2' 80°
5. Octylisothio-
harnstoff ....
15' 6' 23W 5'
6. Betain 23'

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten, insbesondere Formstücken aus polymerisierbaren organischen Verbindungen, wie Verbindungen mit einer doppelt gebundenen endständigen Methylengruppe, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polymerisationsbeschleuniger anorganische Salze von Sulfinsäuren zusammen mit Hydrohalogeniden, wie Hydrochloriden stickstoffhaltiger organischer Basen verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungen der Acrylsäure und deren Substitutionsprodukte, wie Acrylsäure- bzw. Methacrylsäureester, polymerisiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation in Gegenwart von an sich bekannten sauerstoff haltigen Polymerisationskatalysatoren, wie Sauerstoff, Luft, anorganischen oder organischen Per-Verbindungen, durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Polymerisationsgeschwindigkeit [Alkohole zugesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur weiteren Erhöhung der Polymerisationsgeschwindigkeit Schwermetalle oder deren Verbindungen, insbesondere Salze, zugesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation in Gegenwart von bereits polymerisierten Anteilen der zu polymerisierenden Verbindung durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es durchgeführt wird mit Polymerisationsansätzen, bestehend aus der flüssigen monomeren oder teilweise polymerisierten Verbindung, die gegebenenfalls die Halogenide der stickstoffhaltigen organischen Basen enthält, einerseits und aus dem pulverförmigen Polymerisat der zu polymerisierenden Verbindung, dem die anorganischen Salze der Sulfinsäuren und gegebenenfalls die Halogenide der stickstoffhaltigen organischen Basen zugesetzt werden, andererseits.
© 609 837/500 2.57
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