DE10019767A1 - Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten - Google Patents
Ventil zum Steuern von FlüssigkeitenInfo
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Abstract
Ein Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten weist eine piezoelektrische Einheit (3) zur Betätigung eines in einer Bohrung (8) eines Ventilkörpers (9) verschiebbaren Ventilglieds (2) mit wenigstens einem Stellkolben (7) und wenigstens einem Betätigungskolben (10) zur Betätigung eines Ventilschließglieds (9) auf. Zwischen Stellkolben (7) und Betätigungskolben (10) ist eine als hydraulischer Koppler arbeitende Hydraulikkammer (11) ausgebildet, wobei der Betätigungskolben (10) die Hydraulikkammer (11) begrenzend in einer in Ventilsitzrichtung offenen Sackbohrung (12) des Stellkolbens (7) verschiebbar gelagert ist. Eine an die Hydraulikkammer (11) grenzende Querschnittsfläche (A0) des Stellkolbens (7) einerseits sowie eine kleinere Querschnittsfläche (A1) des Betätigungskolbens (10) und eine Querschnittsfläche (A2) von wenigstens einem Reduzierelement (14) bestimmt eine Übersetzung für den Hubweg des Betätigungskolbens (10), während dessen das wenigstens eine Reduzierelement (14) an einem Anschlag (15) in der Bohrung (8) abgestützt ist (Figur).
Description
Die Erfindung geht von einem Ventil zum Steuern von
Flüssigkeiten gemäß der in Patentanspruch 1 näher definier
ten Art aus.
Aus der EP 0 477 400 A1 ist ein Ventil, welches über einen
piezoelektrischen Aktor betätigbar ist, bereits bekannt.
Dieses bekannte Ventil weist eine Anordnung für einen in
Hubrichtung wirkenden adaptiven, mechanischen Toleranzaus
gleich für einen Wegtransformator des piezoelektrischen
Aktors auf, bei der die Auslenkung des piezoelektrischen
Aktors über eine Hydraulikkammer übertragen wird. Die
Hydraulikkammer, welche als eine sogenannte hydraulische
Übersetzung arbeitet, schließt zwischen zwei sie begrenzen
den Kolben, von denen einer als Betätigungskolben mit einem
kleineren Durchmesser ausgebildet ist und mit einem
anzusteuernden Ventilschließglied verbunden ist und der
andere Kolben als Stellkolben mit einem größeren Durchmes
ser ausgebildet ist und mit dem piezoelektrischen Aktor
verbunden ist, ein gemeinsames Ausgleichsvolumen ein. Über
dieses können Toleranzen aufgrund von Temperaturgradienten
im Bauteil sowie eventuelle Setzeffekte ausgeglichen
werden, ohne daß dadurch eine Änderung der Position des
anzusteuernden Ventilgliedes auftritt.
Die Hydraulikkammer ist dabei derart zwischen den beiden
Kolben eingespannt, daß der Betätigungskolben des Ventil
gliedes einen um das Übersetzungsverhältnis des Kolben
durchmessers vergrößerten Hub macht, wenn der größere
Kolben durch den piezoelektrischen Aktor um eine bestimmte
Wegstrecke bewegt wird. Das Ventilglied, die Kolben und der
piezoelektrische Aktor liegen dabei auf einer gemeinsamen
Achse hintereinander.
Nachteilig ist bei derartigen Ventilen insbesondere die
große Baulänge, welche sich durch die in Längsrichtung
hintereinander angeordneten Kolben ergibt und bei geringem
zur Verfügung stehenden Einbauraum sehr hinderlich ist.
Des weiteren sind bei solchen Ventilen die Leckageverluste
aus der Hydraulikkammer entlang eines den Stellkolben bzw.
den Betätigungskolben umgebenden Spaltes problematisch, da
diese Verluste zu einer empfindlichen Verschlechterung des
Wirkungsgrades führen können.
Die beschriebenen Nachteile der bekannten Lösungen treffen
vor allem auf Servoventile zur Ansteuerung von als Common-
Rail-Injektoren ausgebildeten Kraftstoffeinspritzventilen
zu, bei denen ein hoher Wirkungsgrad erwünscht ist sowie
ein nur sehr begrenzter Bauraum zur Verfügung steht.
Das erfindungsgemäße Ventil zur Steuerung von Flüssigkeiten
gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 mit einem
Betätigungskolben, welcher in einer Sackbohrung des
Stellkolbens angeordnet ist, und mit wenigstens einem
Reduzierelement zur Realisierung der Übersetzung benötigt
in vorteilhafter Weise einen nur sehr kleinen Einbauraum.
Des weiteren lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Ventil
die Leckverluste aus der Hydraulikkammer deutlich reduzie
ren, da durch die bei der erfindungsgemäßen Lösung parallel
verlaufenden Dichtspalte zwischen Stellkolben, Betätigungs
kolben und Reduzierelement weit weniger Flüssigkeit
entweichen kann als über die zwangsläufig größeren Umfangs
flächen von seriell hintereinander angeordneten Stell- und
Betätigungskolben.
Aufgrund der geringeren Leckverluste insbesondere bei
kleinen Übersetzungen wird ein besserer Wirkungsgrad
realisiert. Zudem kann ein kleinerer bzw. kürzerer piezo
elektrischer Aktor eingesetzt werden, wodurch die Ferti
gungskosten für das erfindungsgemäße Ventil deutlich
gesenkt werden können, da die Dimensionierung des piezo
elektrischen Aktors ein bedeutender Kostenfaktor ist.
Das Übersetzungsverhältnis wird konstruktiv bei dem
erfindungsgemäßen Ventil auf besonders einfache Weise über
die Flächenverhältnisse zwischen der Querschnittsfläche des
Stellkolbens an der Hydraulikkammer, d. h. der Grundfläche
der Sackbohrung, und der Querschnittsfläche, welche sich
aus dem Querschnitt des Betätigungskolbens und dem Quer
schnitt des wenigstens einen Reduzierelementes zusammen
setzt, realisiert.
In einer sehr vorteilhaften Weiterführung der Erfindung
kann vorgesehen sein, daß der Betätigungskolben zusammen
mit dem wenigstens einen Reduzierelement für eine erste
Teillänge seines maximalen Hubweges verschiebbar ist, und
daß der Betätigungskolben ab Erreichen des Anschlags für
das wenigstens eine Reduzierelement in der Bohrung des
Ventilkörpers einen verbleibenden Hubweg ausführt.
Damit wird die Erkenntnis berücksichtigt, daß der piezo
elektrische Aktor zwar eine große Kraftreserve liefert
solange der Aktorhub klein ist, daß aber der maximale Hub
piezoelektrischer Aktoren ebenfalls klein ist. Mit einer
erfindungsgemäßen Stufenübersetzung ist es aber in vorteil
hafter Weise möglich, eine große Kraft auf das Ventil
schließglied für eine erste Teillänge des maximalen
Hubweges aufzubringen, da das Übersetzungsverhältnis
gegenüber dem Stellkolben 1 : 1 beträgt. Damit kann das
Ventilschließglied gegen einen sehr hohen Druck geöffnet
werden. Nachdem das Reduzierelement seinen Anschlag
erreicht hat, kann der Betätigungskolben je nach Dimensio
nierung einen restlichen Hubweg mit geringerer Kraft
überwinden.
Mit einer derartigen erfindungsgemäßen Ausgestaltung des
Ventils kann zudem der piezoelektrische Aktor weiter
verkleinert werden, da zur Ausführung des erforderlichen
Hubweges die maximale Aktorkraft nur noch für einen
geringen Hubweg erforderlich ist.
Mit seiner erfindungsgemäßen Ausgestaltung eignet sich das
Ventil in besonderer Weise als Servoventil zur Ansteuerung
eines Kraftstoffeinspritzventils für Brennkraftmaschinen,
insbesondere eines Common-Rail-Injektors, bei dem ein nur
sehr begrenzter Bauraum zur Verfügung steht und bei dem das
Servoventil gegen einen hohen Raildruck geöffnet werden
muß, damit ein durch eine Einspritznadel vorgegebener
Durchfluß durch den Ventilsitz des Ventilschließgliedes
ermöglicht wird.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des
Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der
Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Ventils zur
Steuerung von Flüssigkeiten ist in der Zeichnung darge
stellt und wird in der folgenden Beschreibung näher
erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine schematische, ausschnittsweise
Darstellung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung bei
einem Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen im
Längsschnitt.
Das in der Figur dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt
eine Verwendung des erfindungsgemäßen Ventils bei einem
Kraftstoffeinspritzventil 1 für Brennkraftmaschinen von
Kraftfahrzeugen. Das Kraftstoffeinspritzventil 1 ist
vorliegend als ein Common-Rail-Injektor ausgebildet, wobei
die Einspritzung von Dieselkraftstoff über das Druckniveau
in einem Ventilsteuerraum 12, welcher mit einer Hochdruck
versorgung verbunden ist, gesteuert wird.
Zur Einstellung eines Einspritzbeginns, einer Einspritzdau
er und einer Einspritzmenge in dem vorliegend nicht
kraftausgeglichen ausgestalteten Kraftstoffeinspritzventil
1 wird ein mehrteiliges Ventilglied 2 über eine als
piezoelektrischer Aktor 3 ausgebildete piezoelektrische
Einheit angesteuert, wobei der piezoelektrische Aktor 3 auf
der ventilsteuerraum- und brennraumabgewandten Seite des
Ventilgliedes 2 angeordnet ist.
Der auf an sich bekannte Weise aus mehreren Schichten
aufgebaute piezoelektrische Aktor 3 weist auf seiner dem
Ventilglied 2 zugewandten Seite einen Aktorkopf 4 auf und
stützt sich auf der dem Ventilglied abgewandten Seite an
einem Ventilkörper 5 ab. An dem Aktorkopf 4 liegt über ein
Auflager 6 ein Stellkolben 7 des Ventilgliedes 2 an. Das
Ventilglied 2 ist in einer als Längsbohrung ausgeführten
Bohrung 8 des Ventilkörpers 5 axial verschiebbar und umfaßt
neben dem Stellkolben 7 noch einen ein Ventilschließglied 9
betätigenden Betätigungskolben 10, wobei der Stellkolben 7
und der Betätigungskolben 10 mittels einer hydraulischen
Übersetzung miteinander gekoppelt sind.
Die hydraulische Übersetzung ist mit einer Hydraulikkammer
11 ausgebildet, über die die Auslenkung des piezoelektri
schen Aktors 3 übertragen wird. Die Hydraulikkammer 11 ist
dabei in einer in Ventilsitzrichtung offenen Sackbohrung 13
des Stellkolbens 7 ausgebildet, in welcher der Betätigungs
kolben 10 verschiebbar gelagert ist und dabei die Hydrau
likkammer 11 in Ventilsitzrichtung begrenzt. Das Überset
zungsverhältnis ergibt sich dabei aus dem Verhältnis
zwischen der an die Hydraulikkammer 11 grenzenden Quer
schnittsfläche A0 des Stellkolbens 7 einerseits und der
kleineren Querschnittsfläche A1 des Betätigungskolbens 10
andererseits.
Zum Ausgleich der Differenz zwischen der Querschnittsfläche
A1 des Betätigungskolbens 10 und der größeren Querschnitts
fläche A0 an dem Stellkolben 7 ist seitens des Betätigungs
kolbens 10 ein als Bolzen ausgebildetes Reduzierelement 14
vorgesehen, welches in eine axial in dem Betätigungskolben
10 ausgebildeten Durchgangsbohrung 17 eingesetzt ist und
mit einer Querschnittsfläche A2 an die Hydraulikkammer 11
grenzt. Die Querschnittsfläche A1 des Betätigungskolbens 10
und die Querschnittsfläche A2 des Reduzierelementes 14
ergeben zusammen unter Vernachlässigung von Spaltflächen
die an die Hydraulikkammer 11 grenzende Querschnittsfläche
A0 des Stellkolbens 7. Damit ist bei Betätigung des
Stellkolbens 7 über die Hydraulikkammer 11 ein Verschieben
des Betätigungskolbens 10 in Ventilsitzrichtung über
wenigstens eine Teillänge seines maximalen Hubweges
möglich, während der als Reduzierelement vorgesehene Bolzen
14 an einem Anschlag 15 in der Bohrung 8 abgestützt ist.
Bei der in der Figur dargestellten Ausführung ist die Länge
des Bolzens 14 größer als die Länge eines Bereiches 10A des
Betätigungskolbens 10 mit der an das Ausgleichsvolumen der
Hydraulikkammer 11 grenzenden Querschnittsfläche A1
gewählt. Der Querschnitt des Betätigungskolbens 10 verjüngt
sich von diesem Bereich 10A entgegen einer Anlagefläche 16
für das Ventilschließglied 9.
In weiteren erfindungsgemäßen Ausführungen kann selbstver
ständlich auch vorgesehen sein, daß als Reduzierelement
mehrere Bolzen vorhanden sind oder daß das Reduzierelement
eine andere Form, wie z. B. eine Ringform, aufweist.
Des weiteren kann das Reduzierelement 14 in Ventilsitzrich
tung auch etwas kürzer ausgeführt sein, so daß eine
gestufte Übersetzung möglich ist, bei der der Betätigungs
kolben 10 zunächst zusammen mit dem Reduzierelement 14 für
eine erste Teillänge seines maximalen Hubweges verschiebbar
ist, nämlich bis das Reduzierelement an dem vorzugsweise an
einer Teilungsfläche des geteilt ausgeführten Ventilkörpers
5 ausgebildeten Anschlag 15 zum Anliegen kommt. Mit der bis
dahin wirkenden 1 : 1 Kopplung kann eine große Kraft auf das
Ventilschließglied 9 aufgebracht werden, während bei der
anschließenden alleinigen Fortbewegung des Betätigungskol
bens 10 ein großer Resthub durchgeführt werden kann, der
einen stabilen Betrieb des Kraftstoffeinspritzventils 1
sicherstellt, da zum einen die Ventilstellung eindeutig ist
und zum anderen eine für Common-Rail-Injektoren typische
Ablaufdrossel 18 sicher kavitieren kann.
Zur Erzielung dieses Effekts kann es ausreichend sein, das
Reduzierelement 14 gegenüber der zuvor beschriebenen
Ausführung in einer so geringen Größenordnung zu verkürzen,
daß sich diese Variante bei den gegebenen Größenverhältnis
sen von der in der Figur gezeigten Ausführung zeichnerisch
unmerklich unterscheidet.
Das Ventilschließglied 9, welches vorliegend mit Kugelkap
pen ausgebildet ist und an dem ventilsteuerraumseitigen
Ende des Ventilgliedes 2 vorgesehen ist, wirkt mit an dem
Ventilkörper 5 ausgebildeten Ventilsitzen 19, 20 zusammen,
wobei dem unteren Ventilsitz 20 eine Federeinrichtung 21
zugeordnet ist, die das Ventilschließglied 9 bei Entlastung
des Ventilsteuerraumes 12 am oberen Ventilsitz 19 hält. Die
Ventilsitze 19, 20 sind in einem in dem Ventilkörper 5
gebildeten ersten Ventilraum 22 ausgebildet, der mit einem
Leckageablaufkanal 23 und mit einem zu einem Ventilsystem
druckraum 24 führenden Ausgleichkanal 25 einer Befüllein
richtung 26 verbunden ist.
Das Ventilschließglied 9, welches in einer alternativen
Ausführung selbstverständlich auch mit nur einem Ventilsitz
zusammenwirken kann, trennt einen Niederdruckbereich 27 mit
einem Systemdruck von einem Hochdruckbereich 28 mit einem
Hochdruck bzw. Raildruck.
An dem piezoseitigen Ende des Ventilglieds 2 schließt sich
an die Anbohrung 8 ein zweiter Ventilraum 29 an, welcher
einerseits durch den Ventilkörper 5 und andererseits durch
ein mit dem Stellkolben 7 und dem Ventilkörper 5 verbunde
nes Dichtelement 30 begrenzt ist, wobei das Dichtelement 30
vorliegend als faltenbalgartige Membran ausgebildet ist und
verhindert, daß der piezoelektrische Aktor 3 mit dem in dem
Niederdruckbereich 27 enthaltenen Kraftstoff in Kontakt
kommt.
Über die Befülleinrichtung 26 wird die Hydraulikkammer 11
während einer Ansteuer- bzw. Bestromungspause des piezo
elektrischen Aktors 3 zum Ausgleich einer Leckagemenge des
Niederdruckbereiches 27 mit Hydraulikflüssigkeit aus dem
Hochdruckbereich 28 wiederbefüllt. Hierzu mündet ein
kanalartiger Hohlraum 31 in den Systemdruckraum 24 des
Niederdruckbereiches 27, welcher als Bohrung in einem den
Betätigungskolben 10 umgebenden Bereich 7A des Stellkolbens
7 zwischen einem den Stellkolben 7 umgebenden Spalt 32 und
einem den Betätigungskolben 10 umgebenden Spalt 33 ausge
führt ist.
Es versteht sich, daß auch andere konstruktive Ausgestal
tungen des Systemdruckraumes denkbar sind und daß die
Befülleinrichtung 26 eine geeignete Drosselung gegenüber
dem Hochdruckbereich 28 sowie eine geeignete Vorrichtung
zum Ablassen eines Überdruckes aufweisen kann.
Das Kraftstoffeinspritzventil 1 gemäß der Figur arbeitet in
nachfolgend beschriebener Weise.
In geschlossenem Zustand des Kraftstoffeinspritzventils 1,
d. h. bei unbestromtem piezoelektrischen Aktor 3, wird das
Ventilschließglied 9 des Ventilglieds 2 durch den Hochdruck
bzw. Raildruck in dem Hochdruckbereich 28 in Anlage an dem
oberen Ventilsitz 19 gehalten, so daß kein Kraftstoff aus
dem mit einem für mehrere Kraftstoffeinspritzventile
gemeinsamen Hochdruckspeicherraum (Common-Rail) verbundenen
Ventilsteuerraum 12 in den ersten Ventilraum 22 gelangen
und dann durch den Leckageablaufkanal 23 entweichen kann.
Bei einer langsamen Betätigung, wie sie bei einer tempera
turbedingten Längenänderung des piezoelektrischen Aktors 3
oder weiterer Ventilbauteile auftritt, drückt der Stellkol
ben 7 unter Verkleinerung des Ausgleichsvolumens der
Hydraulikkammer 11 in Ventilsitzrichtung und zieht sich bei
Temperaturabsenkung entsprechend zurück, ohne daß dies
Auswirkungen auf die Schließ- und Öffnungsstellung des
Ventilgliedes 2 und des Kraftstoffventils 1 insgesamt hat.
Zur Kraftstoffeinspritzung muß das Ventilschließglied 9
gegen die Strömungsrichtung und damit gegen den Raildruck
im Hochdruckbereich 28 geöffnet werden. Die hierzu erfor
derliche Aktorkraft wird durch den piezoelektrischen Aktor
3 erzeugt, welcher sich bei Bestromung schlagartig axial
ausdehnt und durch Verschiebung des Stellkolbens 7 in
Ventilsitzrichtung einen bestimmten Druck in der Hydraulik
kammer 11 aufbaut. Damit wird über die Hydraulikkammer 11
auf den Betätigungskolben 10 sowie das Reduzierelement bzw.
den Bolzen 14 eine hydraulische Kraft ausgeübt, welche der
Kraft des piezoelektrischen Aktors 3 entspricht. Da bei der
gezeigten Ausführung das Reduzierelement 14 an dem Absatz
15 in der Bohrung 8 des Ventilkörpers 5 abgestützt ist,
wird lediglich der Betätigungskolben 10 um einen umso
größeren Hub bewegt, je größer die Querschnittsfläche A2
des Reduzierelements 14 im Vergleich zu der Querschnitts
fläche A1 des Betätigungskolbens 10 ist.
Bei dem in der Figur gezeigten Doppelsitzventil wird dabei
das Ventilschließglied 9 in eine Mittelstellung zwischen
den beiden Ventilsitzen 19, 20 gebracht und anschließend in
eine Schließstellung an den unteren Ventilsitz 20 bewegt,
wodurch kein Kraftstoff mehr aus dem Ventilsteuerraum 12 in
den ersten Ventilraum 22 gelangt.
Wenn die Bestromung des piezoelektrischen Aktors 3 unter
brochen wird, verkürzt sich dieser wieder, und das Ventil
schließglied 9 wird in die Mittelstellung zwischen die
beiden Ventilsitze 19, 20 gebracht, wobei eine erneute
Kraftstoffeinspritzung erfolgt. Nach dem Druckabbau in dem
Ventilraum 22 durch den Leckageablaufkanal 23 bewegt sich
das Ventilschließglied 9 in seine Schließstellung zum
oberen Ventilsitz 19, in der es durch die Federeinrichtung
21 gehalten wird.
Bei jeder Ansteuerung des piezoelektrischen Aktors 3 wird
eine Kraftstoffeinspritzung und eine erforderliche Wieder
befüllung der Hydraulikkammer 11 bei dem erfindungsgemäßen
Ventil 1 durchgeführt, wobei im Hochdruckbereich 28 durch
axiale Bewegungen eines Ventilsteuerkolbens in dem Ventil
steuerraum 12 eine Einspritzdüse auf an sich bekannte Art
mit Kraftstoff versorgt wird.
Wenngleich sich das Ausführungsbeispiel auf ein nicht
kraftausgegliches Kraftstoffeinspritzventil bezieht, kann
die Erfindung selbstverständlich auch bei kraftausgeglichen
gestalteten Ventilen Verwendung finden. Die Erfindung ist
auch nicht auf Kraftstoffeinspritzventile beschränkt,
sondern sie eignet sich bei allen Ventilen mit einer
piezoelektrischen Aktuatorik, bei denen ein Ventilschließ
glied einen Hochdruckbereich von einem Niederdruckbereich
trennt, wie z. B. in Pumpen.
Claims (11)
1. Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten, mit einer piezo
elektrischen Einheit (3) zur Betätigung eines in einer
Bohrung (8) eines Ventilkörpers (9) verschiebbaren Ven
tilglieds (2), welches wenigstens einen Stellkolben (7)
und wenigstens einen Betätigungskolben (10) aufweist zur
Betätigung eines Ventilschließgliedes (9), welches mit
wenigstens einem an dem Ventilkörper (5) vorgesehenen
Ventilsitz (19, 20) zum Öffnen und Schließen des Ventils
(1) zusammenwirkt, und mit einer als Toleranzausgleichs
element und als hydraulische Übersetzung arbeitenden
Hydraulikkammer (11) zwischen Stellkolben (7) und Betä
tigungskolben (10), dadurch gekennzeichnet, daß der
Stellkolben (7) eine in Ventilsitzrichtung offene Sack
bohrung (12) aufweist, in welcher der Betätigungskolben
(10) die Hydraulikkammer (11) begrenzend und verschieb
bar gelagert ist, wobei eine jeweils an die Hydraulik
kammer (11) grenzende Querschnittsfläche (A0) des Stell
kolbens (7) wenigstens annähernd einer kleineren Quer
schnittsfläche (A1) des Betätigungskolbens (10) zusammen
mit einer Querschnittsfläche (A2) wenigstens eines Reduzierelementes
(14) entspricht, und wobei eine Überset
zung derart vorgesehen ist, daß der Betätigungskolben
(10) für wenigstens eine Teillänge seines maximalen
Hubweges in Ventilsitzrichtung verschiebbar ist, während
das wenigstens eine Reduzierelement (14) an einem An
schlag (15) in der Bohrung (8) abgestützt ist.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
gestufte Übersetzung derart vorgesehen ist, daß der
Betätigungskolben (10) zusammen mit dem wenigstens einen
Reduzierelement (14) für eine erste Teillänge seines
maximalen Hubweges verschiebbar ist, und daß der Betäti
gungskolben (10) ab Erreichen des Anschlags (15) für das
wenigstens eine Reduzierelement (14) einen verbleibenden
Hubweg ausführt.
3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das wenigstens eine Reduzierelement als ein Bolzen
(14) ausgebildet ist, welcher in eine axial in dem Betä
tigungskolben (10) ausgebildete Durchgangsbohrung (17)
eingesetzt ist.
4. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Länge des (der) Bolzen(s) (14)
größer ist als die Länge des Bereiches (10A) des Betäti
gungskolbens (10) mit seiner Querschnittsfläche (A1).
5. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sich der Querschnitt des Betäti
gungskolbens (10) entgegen einer Anlagefläche (16) für
das Ventilschließglied (9) verjüngt.
6. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anschlag (15) für den (die)
Bolzen (14) als Absatz in der Bohrung (8) des Ventilkör
pers (5), vorzugsweise an einer Teilungsfläche des Ven
tilkörpers (5), ausgebildet ist.
7. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Betätigungskolben (10) an einen
ersten Ventilraum (22) grenzt, in dem der wenigstens
eine Sitz (19, 20) für das Ventilschließglied (9) vorge
sehen ist, wobei das Ventilschließglied (9) einen Nie
derdruckbereich (27) in dem Ventil (1) von einem Hoch
druckbereich (28) trennt, und daß der Stellkolben (7) in
einem an die Bohrung (8) des Ventilkörpers (5) anschlie
ßenden Bereich von einem zweiten Ventilraum (29) umgeben
ist.
8. Ventil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Befülleinrichtung (26) zum Ausgleich einer Leckagemenge
des Niederdruckbereiches (27) durch Entnahme von Hydrau
likflüssigkeit des Hochdruckbereichs (28) vorgesehen
ist, wobei die Befülleinrichtung (26) in dem Ventilkör
per (5) mit einem kanalartigen Hohlraum (31) ausgebildet
ist, der in einen Systemdruckraum (24) des Niederdruck
bereiches (27) mündet, vorzugsweise in einen den Stell
kolben (7) und/oder den Betätigungskolben (10) umgeben
den Spalt (32, 33), und der hochdruckseitig vorzugsweise
in den ersten Ventilraum (22) mündet.
9. Ventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Systemdruckraum (24) als Bohrung in einem den Betätigungskolben
(10) umgebenden Bereich (7A) des Stellkol
bens (7) ausgeführt ist, wobei der Systemdruckraum (24)
in den den Betätigungskolben (10) umgebenden Spalt (33)
mündet.
10. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß es in sich kraftunausgeglichen aus
gestaltet ist.
11. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet
durch seine Verwendung als Bestandteil eines Kraft
stoffeinspritzventils für Brennkraftmaschinen, insbeson
dere eines Common-Rail-Injektors (1).
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