Die Erfindung betrifft einen Marknagel zur chirurgischen Fixierung von Knochenfrakturen, insbesondere von lateralen und pertrochanteren Schenkelhalsfrakturen, mit einem in einer Ebene gebogenen und an einem Ende abgerundeten Stab.
Bekannte Nägel dieser Art sind an ihrem dem abgerundeten Ende gegenüberliegenden Ende hakenförmig umgebogen, um den Nagel in seiner Lage im Bereich der Eintrittsstelle zu sichern. Jedoch ist die erreichte Sicherung nur sehr unzureichend, da nicht verhindert werden kann, dass der Nagel unter Belastung wieder aus dem Knochen, insbesondere dem Oberschenkelknochen herauswandert.
Auch besteht keine einfache Möglichkeit, den Nagel während des Einschlagens zu dirigieren, noch später - aus welchen Gründen auch immer - zu extrahieren, da der Nagel an seinem gebogenen Ende mit einem Werkzeug nur sehr unsicher und im Ergebnis ungenügend erfasst werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Marknagel der eingangs genannten Art so auszubilden, dass er jederzeit einer einfachen und leichten Handhabung zugänglich ist. Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass der Stab an seinem dem abgerundeten Ende entgegengesetzten Ende eine gelochte, im wesentlichen ebene Zunge trägt, deren Hauptflächen praktisch senkrecht zur Krümmungsebene des Stabes liegen.
Die Zunge wird im allgemeinen einstückig an den Stab angeformt sein. Jedoch besteht auch die Möglichkeit, die Zunge nachträglich, z. B. durch Schweissen, an den Stab anzusetzen.
In situ ragt nur die Zunge des Nagels aus dem Knochen hervor und liegt mit ihrer Zungenfläche dem Knochen an, so dass dort die Zunge durch das Zungenloch hindurch am Knochen verschraubt und dadurch der Nagel endgültig in seiner Lage gesichert werden kann. Um dabei die Möglichkeit zu haben, mehrere derartiger Nägel in den Knochen einzusetzen, ohne dass sich die Nägel mit ihren Zungen gegenseitig behindern, kann die Längsachse der Zunge des einen oder anderen Nagels in einem Winkel zur Krümmungsebene des Stabes stehen. Im übrigen kann zur Aufnahme eines Schraubenkopfes das Zungenloch einen Senkkonus besitzen.
Der durch die Erfindung erreichte Fortschritt besteht im wesentlichen zunächst darin, dass es mit Hilfe der Zunge in der beschriebenen Weise ohne weiteres möglich ist, den Nagel in seiner Lage im Knochen zu sichern, so dass er insbesondere nicht unter Belastung aus dem Knochen herauswandern kann.
Darüber hinaus bietet die Zunge eine sehr günstige Angriffsmöglichkeit zum Erfassen des Nagels mittels einer geeigneten Haltevorrichtung, beispielsweise einer Zange oder dergleichen, so dass der Nagel während des Eintreibens genau dirigiert werden kann und das Eintreiben selbst ohne weiteres möglich ist. Auch kann später der Nagel leicht an seiner Zunge, wenn deren Verschraubung gelöst worden ist, erfasst und extrahiert werden.
Im folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 einen Marknagel nach der Erfindung zum Fixieren einer Schenkelhalsfraktur in Seitenansicht,
Fig. 2 in den Teilfiguren a, b, c, Ansichten des Marknagels nach Fig. 1 in Richtung des dort eingetragenen Pfeiles II bei verschiedenen Zungenstellungen,
Fig. 3 eine schematische Darstellung von zwei in den Oberschenkelknochen eingesetzten und an jeweils ihrer Zunge gesicherten Marknägeln.
Der in der Zeichnung dargestellte Marknagel 1 dient zur chirurgischen Fixierung von Schenkelhalsfrakturen, wie sie am Beispiel einer pertrochanteren Fraktur bei 2 in Fig. 3 angedeutet sind.
In dieser Figur ist der Oberschenkelknochen mit 3, der Schenkelhals mit 4 und der Trochanter mit 5 bezeichnet. Der Nagel besitzt einen in einer Ebene, die in Fig. 1 mit der Zeichenebene übereinstimmt, leicht gebogenen und am einen Ende 6 zur Bildung einer Gleitspitze abgerundeten Stab 1.
Mit diesem abgerundeten Ende 6 voran wird der Nagel vom medialen Kniekondylus 7 her in den in Fig. 3 im einzelnen nicht dargestellten Markraum des Oberschenkelknochens 3 eingeschlagen. Wie die Figuren erkennen lassen, trägt der Stab 1 an seinem dem abgerundeten Ende 6 gegenüberliegenden Ende eine gelochte Zunge 8, deren Zungenfläche 9 im wesentlichen quer zur Krümmungsebene des Stabes 1 liegt, wobei das Zungenloch 10 wiederum mit seiner Achse 11 etwa senkrecht auf der Zungenfläche 9 steht. Die Zunge 8 ist im Ausführungsbeispiel einstückig an den Stab 1 angeformt. Sie kann mit ihrer Längsrichtung 12 in der Flucht des Stabes 1 liegen, wie dies die Fig. 2b zeigt; sie kann daher auch mit ihrer Längsrichtung nach links (Fig. 2a) oder nach rechts (Fig. 2c) aus der Krümmungsebene des Stabes 1 abgebogen sein.
Diese Abbiegungen der Zunge 8 ermöglichen es, mehrere Nägel dicht nebeneinander in den Knochen 3 einzusetzen, ohne das sich dabei ihre Zungen 8 behindern, wie dies in Fig. 3 am Beispiel von zwei Nägeln angedeutet ist. Das Zungenloch 10 dient zur Aufnahme der Schraube 13, mit der die Zunge 9 am Kniekonylus 7 verschraubt ist. Um den Schraubenkopf versenken zu können, kann das Zungenloch 10 mit einem Senkkonus 14 versehen sein, der auf der konkaven Krümmungsseite des Stabes 1, in Fig. 1 also auf der rechten Seite der Zunge 8 liegt. Im einzelnen richtet sich die Abbiegung der Zungen 8 sowohl in der Krümmungsebene des Stabes wie senkrecht dazu nach den jeweiligen individuellen Verhältnissen am Knochen.
In der Zeichnung sind Nägel mit rundem Querschnitt ihres Stabes 1 dargestellt. Jedoch können die Nägel nach der Erfindung auch andere Querschnittsprofile und Längen besitzen, je nach Art des mit dem Nagel zu versorgenden Knochens, wie beispielsweise der Röhrenknochen im Bein oder Arm, auch des Schlüsselbeines.
The invention relates to an intramedullary nail for the surgical fixation of bone fractures, in particular lateral and pertrochanteric femoral neck fractures, with a rod that is bent in one plane and rounded at one end.
Known nails of this type are bent over like a hook at their end opposite the rounded end in order to secure the nail in its position in the area of the entry point. However, the securing achieved is only very inadequate, since the nail cannot be prevented from migrating out of the bone, in particular the thigh bone, under load.
There is also no easy way of directing the nail while it is being driven in, or of extracting it later - for whatever reason - since the nail at its curved end can only be grasped with a tool with great uncertainty and the result is insufficient.
The invention is based on the object of designing an intramedullary nail of the type mentioned at the outset in such a way that it is easily accessible at all times. According to the invention, this object is achieved in that the rod has a perforated, essentially flat tongue at its end opposite the rounded end, the main surfaces of which are practically perpendicular to the plane of curvature of the rod.
The tongue will generally be integrally formed on the rod. However, there is also the possibility of using the tongue afterwards, e.g. B. by welding to attach to the rod.
In situ, only the tongue of the nail protrudes from the bone and its tongue surface rests against the bone, so that there the tongue can be screwed to the bone through the tongue hole and the nail can thus be finally secured in its position. In order to have the possibility of inserting several such nails into the bone without the nails interfering with one another with their tongues, the longitudinal axis of the tongue of one or the other nail can be at an angle to the plane of curvature of the rod. In addition, the tongue hole can have a countersunk cone to accommodate a screw head.
The progress achieved by the invention consists essentially in the fact that it is easily possible with the help of the tongue in the manner described to secure the nail in its position in the bone, so that it cannot wander out of the bone under load.
In addition, the tongue offers a very favorable way of engaging the nail by means of a suitable holding device, for example a pair of pliers or the like, so that the nail can be precisely directed during driving and the driving itself is easily possible. The nail can also be easily grasped and extracted later on its tongue when its screw connection has been loosened.
In the following the invention is explained in more detail using an exemplary embodiment shown in the drawing; show it:
1 shows an intramedullary nail according to the invention for fixing a femoral neck fracture in side view,
Fig. 2 in the sub-figures a, b, c, views of the intramedullary nail according to Fig. 1 in the direction of the arrow II entered there with different tongue positions,
3 shows a schematic representation of two intramedullary nails inserted into the femur and secured to their respective tongue.
The intramedullary nail 1 shown in the drawing is used for the surgical fixation of femoral neck fractures, as indicated by the example of a pertrochanteric fracture at 2 in FIG.
In this figure, the thigh bone is denoted by 3, the femoral neck by 4 and the trochanter by 5. The nail has a rod 1 which is slightly curved in a plane which corresponds to the plane of the drawing in FIG. 1 and which is rounded at one end 6 to form a sliding point.
With this rounded end 6 ahead, the nail is driven from the medial knee condyle 7 into the medullary canal of the femur 3, not shown in detail in FIG. As the figures show, the rod 1 carries at its end opposite the rounded end 6 a perforated tongue 8, the tongue surface 9 of which lies essentially transversely to the plane of curvature of the rod 1, the tongue hole 10 in turn with its axis 11 approximately perpendicular to the tongue surface 9 stands. In the exemplary embodiment, the tongue 8 is integrally formed on the rod 1. It can lie with its longitudinal direction 12 in alignment with the rod 1, as shown in FIG. 2b; it can therefore also be bent with its longitudinal direction to the left (FIG. 2a) or to the right (FIG. 2c) from the plane of curvature of the rod 1.
These bends of the tongue 8 make it possible to insert several nails close to one another in the bone 3 without their tongues 8 getting in the way, as is indicated in FIG. 3 using the example of two nails. The tongue hole 10 serves to receive the screw 13 with which the tongue 9 is screwed to the knee conylus 7. In order to be able to countersink the screw head, the tongue hole 10 can be provided with a countersunk cone 14 which lies on the concave curved side of the rod 1, that is to say on the right side of the tongue 8 in FIG. 1. In detail, the bending of the tongues 8 is based both in the plane of curvature of the rod and perpendicularly to the respective individual conditions on the bone.
In the drawing, nails with a round cross-section of their rod 1 are shown. However, the nails according to the invention can also have other cross-sectional profiles and lengths, depending on the type of bone to be supplied with the nail, such as the tubular bone in the leg or arm, including the collarbone.