Elektrisch angetriebener Servomotor Die Erfindung bezieht sich auf einen durch einen Elektromotor mit variabler Drehzahl, insbesondere einen Gleichstrommotor, angetriebenen Servomotor, der über ein Addier- oder Subtrahiergetriebe auf das zu betätigende Element einwirkt.
Bei den bekannten Servomotoren dieser Art ist an dem zweiten Eingang des Addier- oder Subtra- hiergetriebes ein selbsthemmender Schneckentrieb mit Handrad angebracht, der dazu dient, bei Ausfall des Elektromotors das vom Servomotor betätigte Element in eine Endstellung zu bringen.
Allgemein haben elektrisch angetriebene Servo motoren den Nachteil, dass der Elektromotor bei Stillstand unter grosser Spannung eine erhebliche Verlustleistung aufnimmt, die zum Überhitzen des Elektromotors führen kann. Es ist bekannt, die aus der Verlustleistung entstehende Wärme durch Fremdventilation abzuführen.
Der Servomotor nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem zweiten Eingang des Addier- oder Subtrahiergetriebes ein Energiewandler angeschlossen ist, der mechanische Energie aufnimmt oder abgibt.
Durch das Anordnen des Energiewandlers wird vermieden, dass bei Stillstand des Servomotors der Antriebselektromotor unter Spannung stillsteht; die ser läuft vielmehr ständig. Damit ergibt sich der Vor teil, dass der Antriebselektromotor weniger Verlust leistung aufnimmt als die Anordnung ohne Energie wandler, so dass er imstande ist, die entstehende ge ringe Wärme durch Selbstkühlung abzuführen. Eine Fremdventilation ist also nicht erforderlich. Als An triebsmotor kann ein handelsüblicher Gleichstrom motor ohne überdimensionierten Kommutator oder auch ein normaler Asynchronmotor verwendet wer- den. Der Antriebsmotor ist somit billiger als bei der bekannten Anordnung.
Nach seiner Ausführungsform der Erfindung ist als Energiewandler ein Hilfselektromotor vorgese hen, der vorzugsweise so eingerichtet ist, dass er auch als Generator laufen kann. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass, wenn der Hilfselektromotor unter be stimmten Betriebsbedingungen als Generator läuft, ein Teil der Leistung des Antriebs-Elektromotors zurückgewonnen wird. Ausserdem kann bei etwaigem Ausfallen des Antriebsmotors das vom Servomotor zu betätigende Element mit Hilfe des Hilfselektromo- tors von einer Warte aus verstellt werden.
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfin dung kann als Energiewandler ein Energieverbrau cher, vorzugsweise eine drehrichtungsumkehrbare Pumpe vorgesehen sein.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispie len anhand der Zeichnung. Es zeigen: Fig. 1 den Servomotor mit einem Hilfselektromo- tor als Energiewandler und mit einem Ventil zusam menwirkend, wobei Servomotor und Ventil im Längsschnitt dargestellt sind, Fig. 2 ein Drehzahl-Schaubild für eine günstige Betriebsmöglichkeit des Servomotors nach Fig. 1, Fig. 3 anstelle des Hilfselektromotors eine Pumpe, deren Drehrichtung umkehrbar ist.
Gemäss Fig. 1 sind am Gehäuseteil 3 des als Ganzes mit 1 bezeichneten Servomotors ein Elektro motor 4 und als mechanische Energie aufnehmender oder abgebender Energiewandler ein Hilfselektromo- tor 5 angebracht, die beide auf ein Addier- oder Sub- trahiergetriebe 6 wirken.
Der Hilfselektromotor 5 ist an einem separaten Netz, vorzugsweise an einem Wechselstromnetz, angeschlossen und seine Drehzahl liegt zwischen 10 und 50 % der maximalen Drehzahl des Elektromotors 4.
Von dem Getriebe 6, das auch als Differentialgetriebe bezeichnet wird, wird die Kraft auf das Kegelrad 7 übertragen, auf dessen Welle 22 das Stirnrad 8 auf,- gekeilt ist. Das Stirnrad 8 wirkt auf ein Stirnrad 9, das mit einem Stirnrad 10 mit derselben Welle, auf der das Stirnrad 9 befestigt ist, fest verbunden ist. Das Stirnrad 10 greift in ein Stirnrad 11, das auf einer auf der Welle 22 drehbaren Hülse 12 sitzt, die zum Sonnenrad 13 eines Planeten getriebes führt.
Das Sonnenrad 13 wirkt auf die Pla netenräder 14, 14', die sich am innen verzahnten Kranz 15 abstützen. Die Planetenräder 14 und 14' sitzen auf Bolzen 16, die in der drehbaren Scheibe 17 verankert sind. Die Scheibe 17 trägt über ein kugel gelagertes Spindelstück die Gewindespindel 18, die in die Gewindemutter 19 eingreift. Die Mutter 19 weist Abstützungsarme 20 auf, die in zwei Parallelführun gen 21 im Gehäuseteil 3' eingreifen.
An den Gehäuseteil 3' schliesst sich ein Zwi schenstück 40 an, über das das Ventilgehäuse 30 mit dem Servomotor 1 verbunden ist. Die Ventilspindel 31 ist an eine spindelförmige Verlängerung der Ge windemutter 19 über eine Kupplung 41 angeschlos sen, die radiale Ausschläge zulässt. Die von aussen durch ein Fenster 39 zugängliche Kupplung 41 trägt einen Lappen 42 mit Schlitz, in den ein an einem Kurbelarm 50 befestigter Stift eingreift. Der Kurbel arm 50 gehört zu einem Stellungsgeber 51, der ein Stellungssignal über die Signalleitung 52 abgibt. Die Leitung 52 führt zum Vergleichsorgan 53, dem über die Leitung 55 ein Stellungssollwertsignal zugeführt wird.
Das Ausgangssignal des Vergleichsorgans 53 gelangt über die Leitung 54 zum Verstärker 58, der über die Leitung 56 mit Energie versorgt wird. Der Ausgang des Verstärkers ist über die Leitung 57 mit dem Elektromotor 4 verbunden.
Bei der beschriebenen Anordnung wird gemäss Fig. 2 der Hilfselektromotor 5 (Kurzachlussläufer- motor) mit praktisch konstanter Drehzahl n5 und konstantem: Drehsinn angetrieben, während die Dreh zahl n4 des Elektromotors 4 veränderlich und sein Drehsinn dem des Hilfselektromotors 5 entgegenge setzt ist.
Wie Fig. 2 weiter zeigt, beträgt die konstante Drehzahl n. -50 % der maximalen Drehzahl des Elektromotors 4, dessen Drehzahl n4 entsprechend der Grösse des Signals in der Leitung 57 zwischen 0 und +100 % variiert;
die Drehzahl n, des Abtriebs- rades des Differentialgetriebes 6 ergibt sich als Mit telwert aus den beiden jeweiligen Drehzahlen der Motore 4 und 5 und beträgt höchstens
EMI0002.0064
und mindestens.
EMI0002.0065
Unterschreitet also die Drehzahl n,, die Drehzahl n5, so kehrt sich die Bewegungsrichtung der Spindel 31 um.
Während bei diesem Beispiel sich die Drehzahlen n:, und n, wie 2 : 1 verhalten, können sie sich bei einem anderen Beispiel wie 10 : 1 verhalten. In die sem Fall muss der Drehsinn des Elektromotors 4 um kehrbar sein; dann werden die maximale und die mi nimale Drehzahl n, des Abtriebsrades des Differen tialgetriebes 6 und damit auch die entsprechenden Ge schwindigkeiten der Spindel beim Öffnen und beim Schliessen verschieden gross.
Unter bestimmten Bedingungen kann der Hilfs elektromotor 5 auch als Generator laufen je nachdem, wie die Bewegungsrichtung der Spindel 31 und die Kraftrichtung an dieser Spindel zueinander wirken. Infolge des Druckes des durch das Ventil strömenden Mediums besteht die Möglichkeit, dass im Verlaufe eines Schliess- oder eines Öffnungsvorganges die Kraftrichtung sich umkehrt und dann den Motor an treibt, so dass dieser als Generator arbeitet und Lei stung abgibt.
Gemäss Fig. 3 ist anstelle eines Hilfselektromo tors als Energiewandler ein Energieverbraucher in Form einer drehrichtungsumkehrbaren Zahnradpum pe 60 vorgesehen. In diesem Falle ändert der Elek tromotor 4 seinen Drehsinn bei Umkehr der ge wünschten Bewegungsrichtung der Spindel 31. Der Energieverbraucher weist steigende Charakteristik auf, d. h., dass mit grösser werdender Drehzahl das. aufgenommene Drehmoment grösser wird. Die Zahn radpumpe 60 saugt aus einem Behälter 61 über eine Leitung 62 Öl an, das, über ein Rückschlagventil 63 in den Pumpenraum gelangt.
Von hier wird das Öl über ein Rückschlagventil 64 in eine Druckleitung 65 gefördert, die zu nicht dargestellten Verbrauchern, z. B. Regelapparaten, führt. Bei umgekehrter Dreh richtung der Zahnradpumpe 60 gelangt das Öl aus dem Behälter 61 über ein Rückschlagventil 66 in den gegenüberliegenden Raum der Pumpe und von da aus über ein Rückschlagventil 67 in die Druckleitung 65. Die Rückschlagventile 63 und 64 sind dabei ge schlossen. Durch die Schaltung der Pumpe wird ebenfalls sichergestellt, dass auch bei stillstehender Spindel 31 der Antriebselektromotor 4 läuft, so dass in diesem keine beträchtlichen Wärmemengen infolge zu grosser Verlustleistung auftreten.
Nach einer anderen Ausführungsform kann auch auf der Welle des Hilfselektromotors 5 zusätzlich zu diesem ein Energieverbraucher angebracht sein. Fer ner ist es möglich, anstelle des Hilfselektromotors 5 einen Getriebemotor vorzusehen. Der erfindungsge- mässe Servomotor ist nicht auf solche beschränkt, die mit einem Ventil zusammenwirken.