Verfahren zum Betriebe einer Anlage zur Gewinnung von Roh- oder Weisszucker aus Rüben oder Zuckerrohr, sowie Einrichtung zum Ausführen dieses Verfahrens.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betriebe einer Anlage zur Gewinnung von Roh- oder Weisszueker aus Rüben oder Zuckerrohr, die eine Eindampfstation, eine Kochstation sowie weitere Heizdampf benötigende Apparaturen, wie Vorwärmer, und allenfalls eine Diffusionstation, aufweist. Ferner betrifft die Erfindung eine Einrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum Betrieb einer solchen Anlage ermöglicht, den Wärmeverbraueh niedrig zu halten. Gemäss dem Verfahren nach der Erfindung wird die Kochstation nur mit Thermokompression, die Eindampfstation dagegen nur mit Abdampf einer Dampfkraftmaschine betrieben; ferner wird die Eindampfstation so durchgebildet, dass sich deren Abdampfmenge bei der verlangten Verdampfungsleistung praktisch restlos in den übrigen Heizdampf benötigenden Apparaturen der Anlage nutzbar verwerten lässt.
Bei der Einrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens ist gemäss der Erfindung von zwei Dampfturbinen die eine als Gegen druekdampfturbine, die den Abdampf für die Eindampfstation liefert, und die andere als Kondensationsturbine, die den Kompressor für die Thermokompression antreibt, ausgebildet.
Auf der Zeichnung ist in vereinfachter narRtellnngsweise eine beispielsweise Ausführungsform einer Einrichtung zur Durehführung des erfindungsgemässen Verfahrens gezeigt, an Hand welcher auch das Verfahren beispielsweise erläutert wird.
In der Figur bezeichnet 1 einen Kessel, in dem Dampf mit möglichst hohem Druck und guter Überhitzung erzeugt wird. Dieser Dampf wird unter Arbeitsleistung in zwei Dampfturbinen 2 und 3 entspannt, von denen erstere als Gegendruek-und die zweite als Kondensationsturbine ausgebildet ist. Die Gegendruckturbine 2 treibt einen Generator 4 an, der Strom an ein Netz 5 abgibt, das den Strom für den Antrieb der verschiedenen nicht gezeigten Motoren der gezeigten Zuckerfabrik liefert und allenfalls auch an ein nicht gezeigtes Fremdnetz angeschlossen sein kann.
Der Abdampf der Gegendruckturbine 2 beheizt eine als Sechskörperanlage ausgebildete Eindampfstation 6, deren Abdampf seinerseits eine Diffusionstation 7, die zur Sehnitzelauslaugung dient, und Vorwärmer 8, in denen die Vorwärmung der Säfte für die chemische Reinigung und Eindampfung erfolgt, beheizt. Eindampfstation 6, Diffusionstation 7 und Vorwärmer 8 sind so durchgebildet, dass sich die Abdampfmenge der Station 6 bei der von ihr verlangten Verdampfungsleistung praktisch restlos in der Diffusionstation 7 und den Vorwärmern 8 nutzbar verwerten lässt. Vom Gesichtspunkte der Wärmewirtschaft stellt das die vorteilhafteste Lösung dar.
Die Kondensationsturbine 3 treibt einen als zweigehäusigen Turboverdichter 9 ausgebildeten Kompressor an, der den in einer drei Kocher aufweisenden Kochstation 10 benötigten Dampf liefert. Somit ist es nur die Kochstation 10, die in der beschriebenen Anlage mit Thermokompression betrieben wird. Dabei besteht hinsichtlich Dampfbedarf keine Verkupplung zwischen Eindampfstation 6, Diffusionstation 7 und Vorwärmern 8 einerseits und Kochstation 10 anderseits.
Das ist insofern vorteilhaft, als der Dampfbedarf der Kochstation 10 am meisten und stärksten schwankt, so dass durch die Vermeidung einer Kupplung der Dampfbelieferung der Kochstation 10 mit derjenigen der als Vielkörperanlage arbeitenden Eindampfstation 6 sich für letztere hinsichtlich Regulierung ein einfacherer und stabilerer Betrieb ergibt. Dadurch lassen sich Dampfverluste durch Kondensation vermindern und Abblaseverluste vermeiden. Ferner ergibt sich ein einfacheres Rohrleitungsnetz.
Unter Umständen kann es zweckmässig sein, Mittel vorzusehen, welche einmal die den Generator antreibende Gegendrucktllrbine mit der den Kompressor antreibenden Kondensationsturbine und sodann letztere mit dem Kompressor lösbar zu kuppeln gestatten. Wird in einem solchen Falle überdies die Gegendruckturbine durch eine ein Absperrventil enthaltende Leitung mit dem Kondensator der andern Turbine verbunden und ferner in die Frisch- und in die Abdampfleitung der Gegendruckturbine je ein Absperrventil eingeschaltet, so kann, wenn kein Zucker zu gewinnen ist, sondern nur Leistung nach aussen abgegeben werden soll, die Kondensationsturbine bei abgekuppeltem Kompressor und nach erfolgter Kupplung mit der andern Turbine zum Antrieb des mit der Gegendrucktur- bine verbundenen Generators dienen,
wobei sich durch entsprechende Einstellung der erwähnten Absperrventile erreichen lässt, dass die Gegendruekturbine im Vakuum leer mitläuft.
Für das Wesen der Erfindung spielt es keine Rolle, ob eine Diffusionstafion vorhanden oder nicht vorhanden ist.
PATENTAN8PRCIlE:
I. Verfahren zum Betriebe einer Anlage zur Gewinnung von Roh- oder Weiss zucker aus Rüben oder Zuckerrohr, die eine Eindampfstation, eine Kochstation sowie weitere Heizdampf benötigende Apparaturen aufweist, dadurch gekennzeiehnet, dass die Kochstation nur mit Thermokompression, die Eindampfstation dagegen nur mit Abdampf einer Dampfkraftmaschine betrieben und die Eindampfstation ferner so durchgebildet wird, dass sich deren Abdampfmenge bei der verlangten Verdampfungsleistung praktisch restlos in den übrigen Heizdampf benötigenden Apparaturen der Anlage nutzbar verwerten lässt.
Process for operating a plant for the extraction of raw or white sugar from beets or sugar cane, as well as the device for carrying out this process.
The invention relates to a method for operating a plant for the production of raw or white sugar from beets or sugar cane, which has an evaporation station, a cooking station and other apparatuses requiring heating steam, such as preheaters, and possibly a diffusion station. The invention also relates to a device for carrying out this method.
The inventive method for operating such a system makes it possible to keep the heat consumption low. According to the method according to the invention, the cooking station is operated only with thermocompression, whereas the evaporation station is operated only with exhaust steam from a steam engine; Furthermore, the evaporation station is designed in such a way that its amount of evaporation can be utilized practically without residue in the other apparatuses of the plant that require heating steam at the required evaporation output.
In the device for performing this method, according to the invention, one of two steam turbines is designed as a counter-pressure steam turbine, which supplies the exhaust steam for the evaporation station, and the other as a condensation turbine, which drives the compressor for the thermocompression.
The drawing shows, in a simplified manner, an exemplary embodiment of a device for carrying out the method according to the invention, on the basis of which the method is also explained, for example.
In the figure, 1 denotes a boiler in which steam is generated with the highest possible pressure and good superheating. This steam is expanded while performing work in two steam turbines 2 and 3, of which the former is designed as a counter pressure and the second as a condensation turbine. The back pressure turbine 2 drives a generator 4, which delivers electricity to a network 5, which supplies the electricity for driving the various motors of the sugar factory shown, not shown, and can possibly also be connected to an external network, not shown.
The exhaust steam from the back pressure turbine 2 heats an evaporation station 6 designed as a six-body system, whose exhaust steam in turn heats a diffusion station 7, which is used to leach out sinews, and preheaters 8, in which the juices are preheated for chemical cleaning and evaporation. Evaporation station 6, diffusion station 7 and preheater 8 are designed in such a way that the amount of evaporation from station 6 can be utilized practically without residues in diffusion station 7 and preheaters 8 with the evaporation output required by it. From the point of view of the heating economy, this is the most advantageous solution.
The condensation turbine 3 drives a compressor designed as a two-casing turbo compressor 9, which supplies the steam required in a cooking station 10 having three cookers. It is therefore only the cooking station 10 that is operated with thermocompression in the system described. With regard to the steam requirement, there is no coupling between the evaporation station 6, diffusion station 7 and preheaters 8 on the one hand and cooking station 10 on the other.
This is advantageous in that the steam requirement of the cooking station 10 fluctuates the most and the most, so that by avoiding a coupling of the steam supply to the cooking station 10 with that of the evaporation station 6, which works as a multi-body system, the latter results in a simpler and more stable operation in terms of regulation. In this way, steam losses through condensation can be reduced and blow-off losses avoided. Furthermore, a simpler pipeline network results.
Under certain circumstances it can be expedient to provide means which allow the counterpressure turbine driving the generator to be detachably coupled to the condensation turbine driving the compressor and then the latter to be detachably coupled to the compressor. If, in such a case, the back-pressure turbine is connected to the condenser of the other turbine by a line containing a shut-off valve and a shut-off valve is also switched on in the fresh and exhaust lines of the back-pressure turbine, then if no sugar can be obtained, only Power is to be released to the outside, the condensation turbine is used with the compressor disconnected and after coupling with the other turbine to drive the generator connected to the back pressure turbine,
whereby it can be achieved by appropriate setting of the shut-off valves mentioned that the counter-pressure turbine runs idle in the vacuum.
For the essence of the invention, it does not matter whether a diffusion stafion is present or not.
PATENT PRINCIPLE:
I. A method for operating a plant for the extraction of raw or white sugar from beets or sugar cane, which has an evaporation station, a cooking station and other equipment that requires heating steam, characterized in that the cooking station only works with thermocompression, while the evaporation station only has one The steam engine is operated and the evaporation station is also designed in such a way that its amount of evaporation can be utilized practically without residue in the other apparatuses of the plant that require heating steam at the required evaporation output.