<Desc/Clms Page number 1>
Orthopädischer Schuhabsatz.
Bei gewissen abnormalen Fussbildungen oder Fussstellungen nehmen die Fersen beim Auftreten eine solche Lage ein, dass der Patient nicht mit der vollen Ferse, sondern je nach der besonderen Art der Fussbildung bzw. -stellung nur mit dem inneren oder äusseren Fersenteil auftritt. Eine solche Stellung der Ferse, die von Abnormitäten des Fuss-oder Beinskelettes oder von sonstigen angeborenen oder (z. B. durch einen Unfall) erworbenen Verunstaltungen des Fusses verursacht sein kann, bringt es mit sich, dass bestimmte Muskeln und Sehnenpartien überbeansprucht werden, wodurch der Patient beim Gehen leicht ermüdet oder gar Schmerzen empfindet. Die Erfindung hat nun einen orthopädischen Absatz aus Gummi od. dgl. zum Gegenstande, durch den derartige fehlerhafte Fussstellungen kompensiert werden.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass die dem Schuh abgekehrte Aussenfläche des Absatzes gegenüber der am Schuh anliegenden Innenfläche in der Querrichtung des Absatzes geneigt verläuft, so dass ein Absatz von im wesentlichen trapezförmigem Querschnitt entsteht, der von einer Seite zur gegenüberliegenden Seite allmählich höher wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Fig. 1 zeigt eine beispielsweise Ausführung des neuen orthopädischen Schuhabsatzes im Querschnitt, Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 veranschaulicht ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in Vorderansicht.
Der Absazt 1 besteht aus einem elastischen Material, z. B. aus Gummi, und ist so gestaltet, dass er von einer Seite zur andern, beispielsweise von der Fussaussen-zur Fussinnenseite, allmählich höher wird. Die dem Schuh abgekehrte Aussenfläche 2 des Absatzes ist daher in der Querrichtung desselben gegenüber der am Schuh anliegenden Absatzinnenfläche 3 geneigt, so dass der Absatz an der einen Seite 4 die geringste und auf der gegenüberliegenden Seite 5 die grösste Höhe aufweist. Der Absatz hat also einen im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt.
Von der überhöhten Seite 5 her sind in den Absatz Einlageblätter 6 eingefügt, die sich vom Rande des Absatzes zu dessen Mitte allmählich verjüngen. Die Einlageblätter, die bereits in den weichen Rohgummi eingearbeitet werden, bestehen aus einem wenigerelastischen Material als Gummi (z. B. aus Asbest oder irgendeinem andern geeigneten Material) oder aus einem unelastischen Stoff, die Elastizität des Absatzes hängt daher von der Dicke der Einlageblätter ab. Da die Einlageblätter, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel noch ein wenig über die Mitte des Absatzes hinausreichen, nach innen zu schmäler werden, nimmt die Elastizität des Absatzes von der überhöhten Seite 5 nach innen zu all- mäl1lich zu, so dass sie entsprechend den an den einzelnen Stellen des Absatzes auftretenden Druckbeanspruchungen verändert wird.
An der von den Einlageblättern 6 nicht durchsetzten Absatzhälfte sind vorzugsweise in der Längsrichtung des Absatzes verlaufende Perforationen 7 vorgesehen, die gleichfalls in den weichen Rohgummi eingearbeitet werden. Nach Einarbeitung der Einlageblätter und der Perforationen wird dann das Werkstück in bekannter Weise vulkanisiert.
Die Perforationen 7 sind derart verteilt und bemessen, dass die sie enthaltende Absatzhälfte eine grössere (und gegen das Absatzende 4 allmählich zunehmende) Elastizität aufweist als die mit den Einlageblättern versehene Hälfte. Auf diese Weise nimmt die Elastizität des Absatzes von der Seite 5 gegen die gegenüberliegende Seite 4 stetig zu.
Der Absatz könnte auch aus zwei oder mehreren Schichten zusammengesetzt sein, zwischen denen die Einlageblätter 6 eingefügt werden, welche in diesem Falle auch über die ganze Breite des Absatzes verlaufen können, so dass die Peiforationen entfallen. Es können jedoch auch statt der Einlageblätter
<Desc/Clms Page number 2>
Perforationen vorgesehen und diese über den ganzen Absatz derart verteilt werden, dass seine Elastizität von der einen Seite gegen die gegenüberliegende Seite allmählich zunimmt, indem beispielsweise an der Seite, an der die geringere Elastizität erwünscht ist, kleinere Perforationen. voigesehen werden.
Die Änderung der Elastizität der einzelnen Stellen kann auch dadurch bewerkstelligt werden, dass die Perforationen in verschiedenen Abständen voneinander angeordnet werden, derart, dass an der Absatzhälfte, welche die grössere Elastizität aufweisen soll, mehrere Perforationen vorgesehen sind als an der andern Absatzhälfte.
In manchen Fällen ist es zweckmässig, auch den Seitenflächen 4,5 des Absatzes eine besondere, der kranken Ferse angepasste Lage zu geben. Bei einer Fussabnormität, bei der der Patient den Boden beim Auftreten nur mit einem Fersenteil, z. B. nur mit dem äusseren oder inneren Fersenrand, berührt, wird auf den Absatz ein Zug in seitlicher Richtung ausgeübt, da hiebei die Fussachse nicht mehr senkrecht zum Boden steht. Hat beispielsweise die Ferse 8 in bezug auf eine waagrechte Standfläche die in Fig. 3 veranschaulichte Lage, so wirkt beim Auftreten eine Zugkomponente in der Pfeilrichtung, die den Absatz in dieser Richtung zu deformieren sucht, wodurch sich eine ungesunde Fussstellung ergibt.
Um dies zu verhindern, ist die Trittfläche 2 des Absatzes gegen dessen Innenfläche 3 gegen die überhöhte Absatzseite zu verschoben. Um dies zu erreichen, sind die Seitenflächen 4, 5 des Absatzes bei dem Aus-
EMI2.1
parallel verlaufen, somit mit der Vertikalen einen Winkel einschliessen. Natürlich kann auch bei diesem Ausführungsbeispiel die Elastizität des Absatzes in der beschriebenen Weise von einem Ende gegen das andere variiert werden. Je nach der abnormen Neigung der Fersen können mehrere Arten von Absätzen vorrätig gehalten werden. Im allgemeinen wird es genügen, die eine Absatzseite um zirka 3-7 mm zu überhöhen, so dass mit vier bis fünf Modellen, von denen jedes etwa um 1 mm überhöht ist, das Auslangen gefunden werden kann.
Der Orthopäde kann dann dem Patienten nach der Untersuchung des Fusses sofort das für ihn passende Modell angeben.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Orthopädischer Schuhabsatz aus Gummi od. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass dessen dem Schuh abgekehrte Aussenfläche (2) gegenüber der dem Schuh anliegenden Innenfläche (3) in der Querrichtung des Absatzes geneigt verläuft, so dass ein Absatz von im wesentlichen trapezförmigem Querschnitt entsteht, der von einer Seite (4) zur gegenüberliegenden Seite (5) allmählich höher wird.