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Österreichische Entwicklungspolitik 2002. Armutsbekämpfung - zur Umsetzung der Millennium Development Goals

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  • Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE)

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Armutsbekämpfung ist im neuen Jahrtausend das primäre Ziel der internationalen Entwicklungsstrategien der bilateralen und multilateralen Geber. Mit der Formulierung der Millennium Development Goals hat sich die Internationale Gemeinschaft ehrgeizige, aber erreichbare Ziele gesetzt. Die Verabschiedung dieser Ziele bildet den gemeinsamen Neustart eines Denk- und Diskussionsprozesses, der in einer globalisierten Welt Entwicklung wieder weiter vorne auf die internationale Agenda rucken mochte. Dieser gemeinsam beschlossene Aufbruch wurde von den Ereignissen des 11. September 2001 stark zurückgeworfen. Nicht die Armutsminderung in den Entwicklungsländern sondern die Terrorbekämpfung geriet in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Dadurch ruckte die Entwicklungsfinanzierung auf der internationalen Prioritätenliste noch weiter zurück. Die internationale Konferenz Financing for Development in Monterrey im Jahr 2002 hat gezeigt, dass kaum ausreichend neue Finanzmittel von der internationalen Gebergemeinschaft zu erwarten sind. Vor diesem Hintergrund ist die Bereitschaft der EU, bis zum Jahr 2006 0,36 % des BNE als durchschnittliche ODA der EU-Mitgliedsländer zur Verfugung stellen zu wollen, bereits als Erfolg anzusehen. Wenn nicht verstärkte Anstrengungen unternommen werden, erscheint die Erreichung der Millennium Development Goals bis zum Jahr 2015 immer unwahrscheinlicher. Die Gefahr ist gros, dass die Legitimationskrise der Entwicklungspolitik bei einem Misserfolg noch verschärft wird. Die Wissenschaft im Bereich der internationalen Beziehungen und der internationalen Entwicklungspolitik steht vor diesem Hintergrund vor besonderen Herausforderungen: Sie muss die Politik und ihre Zusagen auf ihre tatsachliche Umsetzung hin beobachten und die hinter den Ankündigungen der Politik stehenden Absichten kritisch hinterfragen. Sie muss der Gesellschaft Daten und Fakten sowie Orientierungshilfen zur Verfugung stellen, damit das politischen Handeln der Regierenden und Verwaltenden transparent wird. Die OFSE stellt mit der vorliegenden Publikation Grundlagen der internationalen und österreichischen Entwicklungszusammenarbeit zur Verfugung. Schwerpunkte der diesjährigen Ausgabe sind die Fortschritte im Bereich der Millennium Development Goals sowie Strategien zur Armutsbekämpfung. Damit soll die Einbettung der österreichischen EZA in die internationale Diskussion über Armutsbekämpfung ermöglicht werden. Weiters werden die statistischen Grundlagen der gesamten Finanzflüsse Osterreichs dargestellt. Sie bieten einen über die DAC-Statistik hinausgehenden Überblick über die finanziellen Leistungen Osterreichs und zeigen deutlich, wo quantitative und qualitative Verbesserungen erforderlich sind.

Suggested Citation

  • Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) (ed.), 2003. "Österreichische Entwicklungspolitik 2002. Armutsbekämpfung - zur Umsetzung der Millennium Development Goals," Austrian Development Policy Report, Austrian Foundation for Development Research (ÖFSE), number 268183.
  • Handle: RePEc:zbw:oefsea:268183
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