bewegen
Erscheinungsbild
bewegen (Deutsch)
[Bearbeiten]Verb, regelmäßig
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
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Präsens | ich | bewege | ||
du | bewegst | |||
er, sie, es | bewegt | |||
Präteritum | ich | bewegte | ||
Konjunktiv II | ich | bewegte | ||
Imperativ | Singular | bewege! beweg! | ||
Plural | bewegt! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
bewegt | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:bewegen
|
Worttrennung:
- be·we·gen, Präteritum: be·weg·te, Partizip II: be·wegt
Aussprache:
- IPA: [bəˈveːɡn̩], [bəˈveːɡŋ̍]
- Hörbeispiele: bewegen (Info), bewegen (Info), bewegen (Info), bewegen (Österreich) (Info)
- Reime: -eːɡn̩
Bedeutungen:
- [1] die Lage oder Stellung von etwas im Raum verändern; etwas von einem Ort zum anderen schaffen
- [2] reflexiv: die eigene Lage oder Stellung im Raum verändern; von einem Ort zum anderen kommen
- [3] transitiv oder reflexiv: körperlich betätigen
- [4] jemanden innerlich erregen oder beeindrucken, bestimmte Gefühle hervorrufen
- [5] jemanden gedanklich beschäftigen
- [6] gehoben: sich gedanklich einer Sache widmen, sie bedenken
- [7] sich in bestimmter Art und Weise benehmen, verhalten
- [8] Umgang pflegen, Kontakte haben
- [9] sich (in einem bestimmten Bereich) befinden
- [10] Änderungen zeigen, sich ereignen
Herkunft:
- von mittelhochdeutsch bewegen → gmh, von althochdeutsch biwegan → goh, belegt seit ca. 800, verwandt mit wägen, von indogermanisch *u̯eg̑h- „bewegen, ziehen, fahren“[1]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] transportieren
- [2] regen, rühren
- [4] trainieren
- [5] anrühren, aufrütteln, aufwühlen, beschäftigen, ergreifen, erregen, rühren, treffen
- [8] aufhalten
- [10] ändern, geschehen, sich tun, verändern
Unterbegriffe:
- [1, 2] abwärtsbewegen, aufwärtsbewegen, dahinbewegen, durchbewegen, entgegenbewegen, fortbewegen, hinaufbewegen, hinausbewegen, hinbewegen, hineinbewegen, hinunterbewegen, hinwegbewegen, vorbeibewegen, vorwärtsbewegen, wegbewegen, weiterbewegen, zubewegen, zurückbewegen
- [1] drehen, drücken, fahren, fliegen, rollen, schaukeln, schieben, schleppen, schütteln, schwenken, schwingen, tragen, wenden, werfen, wiegen, ziehen
- [2] gehen, laufen, schwimmen, schwoien/schwojen, springen, tanzen, zappeln
Beispiele:
- [1] Die Wellen bewegen das Schiff.
- [1] Sie bewegte nur den kleinen Finger.
- [1] Der Magnet bewegt das Eisen auf sich zu.
- [1] Er bewegt seine Arm hoch und runter.
- [2] Ein Tier bewegt sich im Gebüsch.
- [2] Das Auto bewegt sich geradeaus.
- [2] „Die wirkliche Bahn des Mondes ist außerordentlich kompliziert, da er sich mit der Erde um die Sonne bewegt und auch unser Sonnensystem als Ganzes nicht ruht.“[2]
- [2] „Vierhundert Jahre vor Lilienthal träumte bereits ein anderes Genie davon, sich mit einem Fluggerät durch die Luft zu bewegen.“[3]
- [2] „Jeder vierte Erwachsene weltweit bewegt sich einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge zu wenig.“[4]
- [2] „Dein Hund bewegt sich frei in der Wohnung, und während ihr drei die neuesten Geschichten austauscht, legt er sich mitten in die Küche, lang ausgestreckt und entspannt.“[5]
- [3] Du musst dich mehr bewegen – das ist gut für deinen Körper.
- [3] „Längst hatten die meisten Reiter ihre Pferde bewegt […].“[6]
- [4] Sein Schicksal bewegt mich.
- [4] Was bewegt dich, dass du so traurig bist?
- [4] Das ist eine sehr bewegende Geschichte, die du erzählst.
- [4] Seine starken Worte und eloquente Ausdrucksweise bewegten die Menschen.
- [4, 5] „Dieses den jungen Goethe ergreifende Verlangen, sich in den unendlichen Luftraum zu stürzen und über den schauerlichen Abgründen zu schweben, frei zu werden wie der Adler im Äther, beflügelt und bewegt auch die heutigen Delta- und Gleitschirmpiloten, die dank des opferbereiten Wagemuts Lilienthals und anderer Flugpioniere diesen Traum heute zu realisieren vermögen.“[7]
- [5] Die Frage bewegt ihn schon seit langem.
- [5] „Die Geschichte der staufischen Herrscher hat nicht nur die deutschen Mittelalterhistoriker im 19. Jahrhundert mächtig bewegt, sondern auch viele Dichter und Schriftsteller.“[8]
- [6] „Sie schwieg und bewegte die Worte in ihrem Herzen.“[9]
- [7] „Sie bewegt sich sicher in verschiedenen Disziplinen […].“[10]
- [7] „Ja, ich fühle mich so ohnmächtig, so klein, so schwach, während ich mir vorstelle, wie frei J. ist, wie er sich sicher und ungezwungen in der Welt bewegt.“[11]
- [8] Seit sie verheiratet ist, bewegt sie sich nur noch in Künstlerkreisen.
- [9] Der Preis solcher Bücher bewegt sich zwischen 20 und 50 Euro.
- [9] „Wer die Gesellschaft von Morgen, die Next Society, skizzieren will, bewegt sich auf unsicherem Terrain.“[12]
- [9] „Das Projektmanagement konventioneller Baumaßnahmen bewegt sich üblicherweise in einem Rahmen, der hinreichend deutlich durch Gesetze, Normen etc. abgedeckt ist.“[13]
- [10] „Aber es gibt nicht selten Zeiten, da scheint sich nichts zu bewegen, weder im eigenen Inneren, noch im Außen.“[14]
Redewendungen:
Wortbildungen:
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] die Lage oder Stellung von etwas im Raum verändern
[2] reflexiv: die eigene Lage oder Stellung im Raum verändern
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[3] körperlich betätigen
[4] jemanden innerlich erregen oder beeindrucken, bestimmte Gefühle hervorrufen
[5] jemanden gedanklich beschäftigen
[6] gehoben: sich gedanklich einer Sache widmen, sie bedenken
[7] sich in bestimmter Art und Weise benehmen, verhalten
[8] Umgang pflegen, Kontakte haben
[9] sich (in einem bestimmten Bereich) befinden
[10] Änderungen zeigen, sich ereignen
- [*] Wikipedia-Suchergebnisse für „bewegen“
- [1–7, 9] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „bewegen“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „bewegen“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „bewegen“
- [1–5, 7–10] The Free Dictionary „bewegen“
- [1–7] Duden online „bewegen (schwaches Verb)“
- [1, 2, 4, 7] PONS – Deutsche Rechtschreibung „bewegen“
Quellen:
- ↑ Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „bewegen“
- ↑ In Verbindung mit der Verlagsredaktion herausgegeben von Professor Dr. Ernst Neef (Herausgeber): Das Gesicht der Erde Band 2. VEB F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1970, ISBN ohne , Seite 725
- ↑ Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1 , Seite 104.
- ↑ Peter Kolakowski: Gefäßverkalkung – Die kaum bekannte Volkskrankheit. In: Deutschlandradio. 16. September 2018 (Deutschlandfunk Kultur / Berlin, Sendereihe: Nachspiel, Text und Audio, Dauer 24:02 mm:ss, URL, abgerufen am 17. September 2018) .
- ↑ Eckard Wulfmeyer: So kannst du deinen Hund überallhin mitnehmen. BoD – Books on Demand, 2020, ISBN 978-3-7526-1210-3, Seite 21 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Katharina Sperberg: Perljunge - Pferde, Menschen & die Liebe. neobooks Self-Publishing, 2016, ISBN 978-3-7380-5373-9, Seite 50 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1 , Seite 89.
- ↑ Knut Görich: Die Staufer. In: G/Geschichte. Nummer 3/2017, ISSN 1617-9412, Seite 17.
- ↑ Gabrielle Jesberger-Günther: Glaube, Irrglaube und die Macht der Liebe. neobooks, 2019, ISBN 978-3-7485-6130-9, Seite 66 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Kristin Köhler: Investor Relations in Deutschland. Springer-Verlag, 2015, ISBN 978-3-658-09245-0 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Rahel von Wroblewsky: Protokoll eines Berliner Herbstes und Winters. tredition, 2017, ISBN 978-3-7345-9562-2, Seite 355 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Wolfgang Zimmermann: Umbruch in der Chefetage. Haufe-Lexware, 2016, ISBN 978-3-648-09019-0, Seite 71 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Gustav A. Henke: Altlasten-Sanierung. Vulkan-Verlag GmbH, 1998, ISBN 978-3-8027-2826-6, Seite 27 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Zora Gienger: Das Zora Gienger Märchenbuch. epubli, 2014, ISBN 978-3-9551702-4-0, Seite 9 (Zitiert nach Google Books)
Verb, unregelmäßig
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
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Präsens | ich | bewege | ||
du | bewegst | |||
er, sie, es | bewegt | |||
Präteritum | ich | bewog | ||
Konjunktiv II | ich | bewöge | ||
Imperativ | Singular | bewege! | ||
Plural | bewegt! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
bewogen | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:bewegen
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Worttrennung:
- be·we·gen, Präteritum: be·wog, Partizip II: be·wo·gen
Aussprache:
- IPA: [bəˈveːɡn̩], [bəˈveːɡŋ̍]
- Hörbeispiele: bewegen (Info), bewegen (Info), bewegen (Info), bewegen (Österreich) (Info)
- Reime: -eːɡn̩
Bedeutungen:
- [1] die Handlung von jemandem in eine beabsichtigte Richtung beeinflussen; jemanden dazu bringen, etwas zu tun
Herkunft:
- von mittelhochdeutsch bewegen → gmh, von althochdeutsch biwegan → goh, belegt seit ca. 800, verwandt mit wägen, von indogermanisch *u̯eg̑h- „bewegen, ziehen, fahren“[1]
Synonyme:
- [1] zu etwas bringen, veranlassen
Beispiele:
- [1] Die Finanzlage bewog ihn zu einer raschen Entscheidung.
- [1] „Ein so erbärmlicher Anblick nun hat ihn zum Mitleiden bewogen; er hat alle Beleidigungen vergessen, die ihm sein Bruder erwiesen hatte […].“[2]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] jemanden zu einer Handlung bewegen
Wortbildungen:
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] die Handlung von jemandem in eine beabsichtigte Richtung beeinflussen
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „bewegen“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „bewog“
- [1] The Free Dictionary „bewegen“
- [1] Duden online „bewegen (starkes Verb)“
- [1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „bewegen“
Quellen:
- ↑ Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „bewegen“
- ↑ Fritz Mauthner: Der letzte Tod des Gautama Buddha. Aus dem Märchenbuch der Wahrheit. Deutsche Verlags-Anstalt, 1919, Seite 108 (Zitiert nach Google Books)