Wikiquote:Quellenangaben
In Kürze:
- Alle bei Wikiquote neu eingestellten Zitate müssen eine Quellenangabe aufweisen.
- Die Quelle (Fundstelle, benützte Ausgabe) ist - nach den weiter unten spezifizierten Regeln - genau anzugeben (mit Seitenzahl). Das gilt auch für Übersetzungen.
- Die Quelle ist auch auf den Themenseiten ungekürzt anzugeben.
Mit Quellenangaben werden das Zitat selbst und alle begleitenden Angaben für Dritte nachprüfbar belegt. Die verwendeten Quellen müssen frei zugänglich sein, etwa über das Internet oder öffentliche Bibliotheken. Die Quellenangabe muss so ausführlich sein, dass sich das Zitat einfach auffinden lässt.
Alle bei Wikiquote eingestellten Zitate müssen eine Quellenangabe aufweisen. Unbelegte Zitate von Autoren, deren Werke noch urheberrechtsgeschützt sind, werden entfernt. Gemeinfreie Zitate ohne Quellenangabe nützen niemandem und können ebenfalls entfernt werden. Wer sie erneut einstellen will, muss eine ordentliche Quellenangabe nach den folgenden Grundsätzen beibringen.
Notwendigkeit von Quellenangaben
[Bearbeiten]Folgende Gründe sprechen für eine sorgfältige und konsequente Erfassung von Quellenangaben in Wikiquote:
- Quellenangaben sind ein Qualitätsmerkmal, das Wikiquote von den unzähligen anderen im Netz verfügbaren Zitatensammlungen positiv unterscheiden soll.
- Bei urheberrechtlich geschützten Werken ist Wikiquote gesetzlich verpflichtet, die Quellen, aus denen die Zitate entnommen wurden, exakt zu benennen.
- Wenn Zitate einer Person "untergeschoben" werden, kann das ihr Persönlichkeitsrecht verletzen.
Es ist notwendig, die Quelle hinreichend genau anzugeben, damit sie mit einem Minimum an Aufwand überprüft werden kann. Wenn man weiß, dass ein Zitat irgendwo in einem dicken Buch steht, hilft das nicht weiter. Hat man aber das Kapitel oder noch besser die Seitenzahl, so kann man es vergleichsweise schnell verifizieren.
§ 57 des österreichischen Urheberrechtsgesetzes enthält detailliertere Vorschriften über die Quellenangabe als das deutsche UrhG, unter anderem: Werden Stellen oder Teile von Sprachwerken nach § 46 vervielfältigt, so sind sie in der Quellenangabe so genau zu bezeichnen, daß sie in dem benutzten Werke leicht aufgefunden werden können. In den Erläuterungen (ErlRV) heißt es: Bei Entlehnungen aus umfangreichen Werken muß also in der Quellenangabe auch die Seite, der Abschnitt, das Kapitel oder der Akt, wo sich die entlehnte Stelle befindet, angeführt werden (Dillenz, Materialien zum österreichischen Urheberrecht, 134, zitiert nach Robert Dittrich: Zur Quellenangabe bei Zitaten, in: Urheberrecht im Informationszeitalter. Festschrift für Wilhelm Nordemann, München 2004, S. 617-624, hier S. 621).
Form von Quellenangaben
[Bearbeiten]Gedruckte Literatur
[Bearbeiten]- Bücher
Zur Formatierung von Literatur existiert eine Anleitung in Wikipedia. Ihr könnt euch gerne an diesen Beispielen orientieren. Pflichtangaben sind auf jeden Fall:
- Autor, soll bei Autorenartikeln für Werke des Autors weggelassen werden
- Titel
- Übersetzer (möglichst mit Lebensdaten, siehe unten!)
- Herausgeber, falls ein solcher existiert und es sich um eine natürliche Person handelt
- Verlag
- Auflage
- Verlagsort oder "o.O." für ohne Ort
- Erscheinungsjahr oder "o.J." für ohne Jahr
- (möglichst auch ISBN-Nummer)
- Seitenzahl oder Spalte, abgekürzt S. oder Sp.
Beispiel:
- "Und so setzt gute Kunst sich durch, weil man gut nennt, was sich durchsetzt." - Thomas Kapielski: Sozialmanierismus, Merve Verlag, Berlin 2001, ISBN 388396170-1, S. 89, Erstvortrag unter dem Titel "Baden Baden", bachmannpreis.orf.at
Weicht der Namen des Autors von der Ansetzungsform in unserem Artikel ab, kann die abweichende Form des Autorennamens angegeben werden. Ist das Zitat einem Text mit einem eigenen Titel entnommen (z. B. ein Gedicht oder ein Zeitschriftenaufsatz), sollte dieser genannt werden.
- Zeitungen und Publikumszeitschriften
Auch bei Zeitungen und Publikumszeitschriften ist es sinnvoll, Seitenzahlen anzugeben. Auf jeden Fall ist das Datum (Datumskonventionen beachten) oder die Ausgabe genau zu bezeichnen.
Existieren mehrere Ausgaben/Auflagen, so sind diese genau zu bezeichnen
[Bearbeiten]Aus Gründen der Überprüfbarkeit muss die jeweils benutzte Ausgabe, Auflage oder Übersetzung genau bezeichnet und zitiert werden.
Autopsieprinzip
[Bearbeiten]Siehe auch w:Autopsieprinzip
Werden Schriften aus zweiter Hand angeführt, so ist die direkte Quelle mit zitiert nach anzufügen.
Beispiel:
- "Die Liebe der Türken und Deutschen zueinander ist so alt, daß sie niemals zerbrechen wird." - Otto von Bismarck im Gespräch mit Basiretçi Ali Efendi im August 1871, wie von diesem mitgeteilt in seinem Buch İstanbul'da Yarım Asırlık Vekayi-i Mühimme (1909), ed. Nuri Sağlam, İstanbul 1997, p. 128. In deutscher Übertragung zitiert in "Türken in Berlin 1871-1945" von Ingeborg Böer, Ruth Haerkötter, Petra Kappert, Berlin, New York 2002, S. 24 Google Books
Wird die direkte Quelle später eingesehen, sollte der "zitiert nach"-Teil mit einem entsprechenden Kommentar in der Zusammenfassungszeile entfernt werden.
Interne Zitierweise
[Bearbeiten]Bei manchen Textgattungen ist es üblich, sich auf die interne Gliederung des Werkes zu beziehen, wie etwa Kapitel, Verse, Sätze, Paragraphen, Abschnitte. Beispiel:
- Griechisch-römische Klassiker - Marcus Tullius Cicero De finibus 2, 105
- Juristische Texte - Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland Art. 1
- Ludwig Wittgenstein - Tractatus logico-philosophicus, 6.4311 (Sätze sind durchnummeriert)
- Die Bibel - Matthäus 5, 12
Die Angabe der Seitenzahl wird dadurch nicht entbehrlich, aber es ist sinnvoll, die interne Zitierweise ergänzend anzuführen, um Benutzern anderer Ausgaben entgegenzukommen. Da es meist verschiedene Ausgaben/Übersetzungen gibt, muss trotzdem eine bibliographische Angabe erfolgen. Fehlt diese, ist bei Gesetzen und Rechtsnormen die gültige Fassung mit Datum anzugeben, da sich diese Normen ändern können. Bei der Bibel muss die zitierte Übersetzung bezeichnet werden.
Beiträge in Hörfunk und Fernsehen, audiovisuelle Medien
[Bearbeiten]Der Titel der Sendung und das Datum sind unverzichtbar. Liegen Filme auf DVD vor, ist diese in geeigneter Form anzuführen. Werden Filmdialoge oder andere mündliche Äußerungen nach einer schriftlichen Vorlage angeführt, ist diese zusätzlich anzugeben.
Online-Quellen / Weblinks
[Bearbeiten]Werden gedruckte Medien nach der Online-Ausgabe zitiert, so ist das Datum der gedruckten Ausgabe ebenfalls zu nennen, damit man das Zitat auch "verifizieren" (nachprüfen, als richtig nachweisen kann), wenn der Artikel aus dem frei zugänglichen Internet verschwindet. Zu einem Weblink muss das Datum angegeben werden, zu dem der Link als Referenz eingefügt wurde. Dies erleichtert das Auffinden in Internetarchiven, wenn die Website einmal nicht mehr verfügbar sein sollte.
Beispiel: Stuttgarter Nachrichten, 10. Mai 2008, S. 19
Das Datumsformat folgt der Wikipedia.
Lebensdaten von Übersetzern
[Bearbeiten]Die Namen der Übersetzer sind immer zu nennen.
Nach Möglichkeit sind den Namen von Übersetzern die Lebensdaten beizugeben, da Übersetzungen urheberrechtlich geschützt sind und das Urheberrecht an ihnen 70 Jahre nach dem Tod des Übersetzers erlischt.
Formatierung
[Bearbeiten]Die Quellenangabe erfolgt durch "-" abgetrennt hinter dem Zitat. Gibt es zusätzlich zu einer gedruckten Quelle eine Online-Fassung, kann ein Link auf diese angegeben werden. Wird eine Quelle häufig zitiert, kann sie auch unter dem eigenen Abschnitt "== Quellen ==" angegeben werden. Dann reicht ein kurzer Verweis beim Zitat.
- Siehe auch: Wikiquote:Styleguide
Google Books
[Bearbeiten]Für das Zitieren von Google Book Search gilt, dass nur ID und Seitenzahl anzugeben sind und zwar in der Vorlage
Näheres siehe Wikisource.
Es entsteht die Zeichenfolge Google Books als Linktext.
Der Link auf Schnipsel (Snippets) ist ausnahmsweise zulässig, wenn das gesamte Zitat dort dargestellt wird. Es ist dann aber die kürzestmögliche Adresse zu wählen.
Beispiel. Aus
wird
- https://books.google.com/books?id=fpy0AAAAIAAJ&q=%22Denn+Kunst+ist+nichts+anderes+als+Gestaltung+mit+beliebigem+Material%22 (nur ID und q)
in Wikisyntax:
Selbstverständlich sind Google-USA- oder Schnipsel-Zitate unerwünscht, wenn ein frei zugängliches Digitalisat z.B. im Internet Archive existiert. Für Digitalisate im Internet Archive ist die Vorlage:IA zu verwenden.
Beispiele für Quellen
[Bearbeiten]Beispiele für unbrauchbare Quellen
[Bearbeiten]Zitate lassen sich nur mit zuverlässigen Quellen überprüfen. Beispiele für Webseiten, die als Quellenangaben unbrauchbar sind:
- Die Schwesterprojekte Wikipedia und anderssprachige Versionen von Wikiquote müssen ihre Angaben ebenfalls mit externen Links belegen.
- Zitatedatenbanken, die Zitate nicht prüfen und keine Angabe zu den Fundstellen machen: zitate.de, zitate.net, zitate-online.de …
Beispiele für gute Online-Quellen
[Bearbeiten]Es gibt auch im Internet seriöse Quellen. Sie haben den großen Vorteil, dass sie sich mit einem Mausklick überprüfen lassen. Für viele Zitate reicht eine Online-Quelle völlig aus. In anderen Fällen können sie eine Offline-Quelle ergänzen. Hier sind einige Webseiten, die wir als zuverlässige Quellen akzeptieren:
Es gibt natürlich noch viele andere, sie sollten aber einen vergleichbaren Standard haben. Werden Online-Quellen verwendet, die hier noch nicht als gute Beispiele aufgeführt sind, sollte deren Qualität im Zweifelsfall in der Diskussion zu der jeweiligen Seite kurz begründet werden. Wenn Du eine neue gute Online-Quelle gefunden hast, die voraussichtlich über einen Einzelfall hinaus in Wikiquote genutzt werden wird, kann sie nach vorheriger Diskussion der Auflistung auf dieser Seite hinzugefügt werden.
Was tun, wenn Quellenangaben unvollständig sind?
[Bearbeiten]Eine Möglichkeit, um auf fehlende Quellenangaben aufmerksam zu machen, ist, die Vorlage:Unvollständig mit dem Text {{unvollständig}}
in den betreffenden Artikel einzubinden.
Neueingestellte Zitate von Personen, für deren Werke noch Urheberrecht besteht, müssen stets eine ordentliche Quellenangabe aufweisen. Andernfalls können sie sofort entfernt werden.
Literatur
[Bearbeiten]Zitierfähige Klassiker zu Zitate- und Sprichwörterforschung:
- Horst und Annelies Beyer : Sprichwörterlexikon. Sprichwörter und sprichwörtliche Ausdrücke aus deutschen Sammlungen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Bibliographisches Institut Leipzig, Leipzig, 1984 sowie 1985 ISBN 3-406-09885-1
- Karl Peltzer, Reinhard von Normann: Das treffende Zitat. Geist, Weisheit, Witz und Schlagfertigkeit in weit über 30 000 aktuellen und klassischen Zitaten. 14. Auflage. Thun, Ott Verlag, 2003 ISBN 3-7225-6134-5
- Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. 3 Bände. Herder, Freiburg, 1992 ISBN 3-4510-5400-0
- Karl Friedrich Wilhelm Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon. 5 Bände. Brockhaus, Leipzig, 1867-1880. Digital bei Zeno.org und Scans auf Commons
Wichtige Autoren zu Sprichwörter- und Zitateforschung: Wolfgang Mieder.
- Wissenschaftliche Zitate - nach Wissensgebieten gegliedert: Archäologie, Chemie, Medizin, Physik, usw. (auch als DVD erhältlich): Gaither's dictionary of scientific quotations. Springer, New York, 2007 ISBN 978-0-387-49575-0 ISBN 0-387-49575-4
Literatur, die für Wikiquote benötigt wird, kann über die Bibliotheksrecherche (Wikipedia) vermittelt werden.