„Allen Segens Anfang heißt Besinnung, was der Götter ist entweihe keiner! Überhebung büßt mit großem Falle, dem Alter zur Besinnung.“ - Antigone, 1349f / Chor
„Allzu tiefes Schweigen macht mich so bedenklich wie zu lauter Schrei.“ - Antigone, 1251f / Chor
„Denn wer nur selber einsichtsvoll sich dünkt, begabt mit Geist und Rede wie kein Zweiter, enthüllt bei Licht besehen sich als leer.“ - Antigone, 707-709 / Haimon
„Der allzu starre Sinn zerbricht am ehsten, und der stärkste Stahl, wenn man ihn überhart im Feuer glühte, zersplittert und zerspringt zuallererst.“ - Antigone, 473-476 / Kreon
„Du siehst am winterlich geschwollenen Strom den Baum, der nachgibt, seine Zweige retten, was widersteht, reißt's mit den Wurzeln fort.“ - Antigone, 712-714 / Haimon
„Hat ein Mensch die Freude geopfert, heiß ich es kein Leben mehr, er ist lebendig tot. Füll meinetwegen dein Haus mit Schätzen, leb im Herrscherprunk - Ich gebe nicht den Schatten eines Rauchs für alles, wenn des HerzensFreude fehlt.“ - Antigone, 1165-1171 / Bote
… „Es lässt Städte verwaisen; Menschen ihr Zuhause aufgeben; es verführt und verdirbt ehrliche Menschen und verwandelt Tugend in Falschheit; es lehrt Niedertracht und Respektlosigkeit, Gottlosigkeit.“ - Antigone , 296-303 / Kreon
„Komm, komm, stell dich ein, schönste der Stunden, bring mir des Lebens letztes Ziel!“ - Antigone, 1328f / Kreon
„Unmöglich kann man eines Menschen Herz, sein Denken und sein Wollen ganz erkennen, eh er in Staat und Ämtern sich erprobt.“ - Antigone, 175-177 / Kreon
„Unmögliches soll man auch nicht beginnen.“ - Antigone, 92 / Ismene
(Original altgriech.: "ἀρχὴν δὲ θηρᾶν οὐ πρέπει τἀμήχανα.")
„Von Weisheit kündet ein berühmtes Wort: Wem Gott verführt das Herz zum Unheil, der meint das Gute und gerät in Schuld, nur eine Spanne treib er's frei von Unheil.“ - Antigone / Chor
„Suche nichts zu verbergen, denn die Zeit, die alles sieht und hört, deckt es doch auf.“ - Fragmente, 280
("προς ταυτα κρύπτε μηδέν, ως ο πάνθ' ορῶν // και πάντ' aκουων πάντ' aναπτύσσει χρόνος" - Ιππονους 280, bei August Nauck: Tragicorum Graecum Fragmenta. Leipzig 1856. Seite 155 archive.org)
„Wo nicht die Zeit ist, fasse dich in Reden kurz.“ - Elektra, 1231 / Orest'