Tondo
Ein Tondo (das oder der Tondo; Mehrzahl: Tondi oder Tondos)[1] oder Rundbild ist ein kreisrundes Bildwerk. Ein Tondo kann als Gemälde oder Relief gestaltet sein. Das Wort ist vom italienischen rotondo für „rund“ (lateinisch rotundus) abgeleitet; es ist davon eine abgekürzte Form.
Tondi waren bereits in der griechischen Antike und im Alten Rom beliebt. Das Tondo war auch seit der Antike bis in die Epoche des Historismus ein häufig verwendetes Gestaltungselement in der Architektur. Oft wurden Tondi an den Giebelseiten von Gebäuden unterhalb der Dachkonstruktion als dekoratives Element in die Fassade oder im Bereich der Risalite eingefügt.
Tondi waren auch bei der innenarchitektonischen Ausschmückung der Gebäude weit verbreitet. Zur Zierde von Aulen, Foyers, Eingangshallen und Treppenanlagen wurden sie gerne, in eigens gestalteten Nischen, zur Gliederung der Wandflächen eingebunden. Ebenso sind Tondi bis heute auf Stelen und Grabmalen zu finden.
Das kreisrunde Format sollte die Würde und Distanziertheit des Dargestellten unterstreichen, aber auch die mögliche Konzentration auf ein Bildthema ermöglichen und seine Wirkung verstärken.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Steffan Biffiger: Stefan Haenni – Tondi, edition KHT, Thun 2024.
- Roberta J. M. Olson: The Florentine Tondo, Oxford University Press, New York 2000.
- Roberta J. M. Olson: The Perfection of the Circle: Florentine Tondi and Neoplatonism, in: Girolami Cheney, Liana / Hendrix, John: Neoplatonism and the Arts, Lewiston [u. a.]: Mellen 2002, S. 81–108.
- Moritz Hauptmann: Der Tondo: Ursprung, Bedeutung und Geschichte des italienischen Rundbildes in Relief und Malerei. Frankfurt a. M. 1936.
- William Zimmer: The Tondo, in: Art Journal 50, 1 (1991), S. 60–63.
- Laura Arici: Der Tondo im Werk von Fritz Glarner. Eine Deutung. Dissertation Universität Zürich, 1987.