Schloss Wisent
Schloss Wisent | ||
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Staat | Österreich | |
Ort | Amelsdorf | |
Entstehungszeit | 1571 | |
Erhaltungszustand | Teile erhalten | |
Geographische Lage | 48° 35′ N, 15° 47′ O | |
Höhenlage | 402 m ü. A. | |
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Schloss Wisent (auch Schloss Wiesent) ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk (Listeneintrag) in Amelsdorf, einem Ort der Gemeinde Burgschleinitz-Kühnring in Niederösterreich.
Derzeitiger Gutsverwalter am Wiesent ist Wolfgang Hollerer, der Hof gehört zum Benediktinerstift Altenburg.[1]
Geschichte und Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wisent wird erstmals 1353 urkundlich erwähnt. 1514 wurde eine öde Feste in Amelsdorf verkauft, die noch 1602 genannt wird. Da Schloss Wisent allerdings 1571 unter Valentin Polani (Inschrift über dem Haupttor) und seiner Ehefrau Barbara errichtet wurde, handelt es sich dabei höchstwahrscheinlich um zwei verschiedene Bauwerke.
1619 wurde das Schloss von den Truppen Buquoys gestürmt und geplündert. Die Güter Mörtersdorf und Sachsendorf und der Ort Limberg kamen später zur Herrschaft Wisent und gelangten mit dieser 1755 in den Besitz von Stift Altenburg.
Seit einem durch Blitzschlag verursachten Brand im Jahr 1900 hat Schloss Wisent ein rechteckiges, einstöckiges Hauptgebäude, da das zweite Obergeschoß abgetragen wurde. Die den Schlosshof umgebenden Trakte haben sowohl im Erdgeschoß als auch im Obergeschoß Laubengänge.
1944/45 mussten hier etwa 30 ungarische Juden Zwangsarbeit leisten. Deren Aufseher Karl Reschinsky wurde 1947 wegen der Misshandlung der Arbeiter zu 18 Monaten Haft verurteilt.[2]
Heute wird Schloss Wisent vom Stift Altenburg als Meierhof genutzt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Anton Schroll & Co, Wien u. a. 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 44.
- Georg Binder: Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Verlag Hartleben, Wien–Leipzig 1925 II, S. 64.
- Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber: Burgen – Waldviertel, Wachau, Mährisches Thayatal. 2. Auflage, Verlag Freytag & Berndt, Wien 2009, ISBN 978-3-7079-1273-9, S. 83 f.
- Georg Clam-Martinic: Österreichisches Burgenlexikon, Linz 1992, ISBN 978-3-902397-50-8, S. 210.[3]
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber: Burgen Waldviertel Wachau. Verlag Schubert & Franzke, St. Pölten 2001, ISBN 3-7056-0530-5, S. 72 f.
- Hans Tietze: Die Denkmale des politischen Bezirkes Horn. Österreichische Kunsttopographie V, Anton Schroll & Co., Wien 1911, S. 98.
- Georg Matthäus Vischer: Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 137.
- k.k. Zentral-Kommission für Kunst- und historische Denkmale (Hrsg.): Österreichische Kunsttopographie. Band V. Die Denkmale des politischen Bezirkes Horn in Niederösterreich. In Kommission bei Anton Schroll & Co, Wien 1911.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schloss Wiesent. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- Schloss Wisent. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl
- Schloss Wisent im Austria-Forum
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landwirtschaft. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Katalog der NS-Opferorte in Österreich, PDF, 3.6MB; in: NS-Opferorte in Österreich ( des vom 18. August 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf bda.gv.at, abgerufen am 7. August 2022
- ↑ Online bei Austria-Forum