Rothenditmold
Rothenditmold Stadtteil von Kassel | ||
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Koordinaten | 51° 19′ 51″ N, 9° 28′ 25″ O | |
Fläche | 2,76 km² (14/23) | |
Einwohner | 7302 (31. Dez. 2020) (14/23) | |
Bevölkerungsdichte | 2646 Einwohner/km² (11/23) | |
Ausländeranteil | 40,9 % (31. Dez. 2020) (2/23) | |
Eingemeindung | 1. Apr. 1906 | |
Postleitzahl | 34127 | |
Vorwahl | 0561 | |
Website | Stadtteilinfo Rothenditmold | |
Politik | ||
Ortsvorsteher | Hans Roth (AUF-Kassel) | |
1. und 2. stellv. Ortsvorsteherinnen | Renate Bendrien (Grüne) und Renia Hornemann (CDU) | |
Sitzverteilung (Ortsbeirat) | ||
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Quelle: Statistikatlas Kassel |
Rothenditmold ist einer von 23 Stadtteilen der nordhessischen Großstadt Kassel (Hessen, Deutschland).
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stadtteil Rothenditmold befindet sich nordwestlich des Stadtteils Mitte. Im Uhrzeigersinn von Norden gesehen grenzen die Stadtteile Nord-Holland, Mitte, West, Kirchditmold, Harleshausen und im Nordwesten der Jungfernkopf an. Rothenditmold wird von der Wolfhager Straße, die vom Holländischen Platz kommend in Richtung der äußeren Stadtteile Kirchditmold und Harleshausen führt, durchschnitten. In umgekehrter Richtung führt der vom Habichtswald kommende Geilebach, der ab dem Gleisfeld des ehemaligen Ausbesserungswerks „Döllbach“ genannt wird, unterhalb des Rothenbergs in Richtung Möncheberg. Ab der ehemaligen Hammerschmiede ist der Bach als „Mombach“ seit 1908 verrohrt und verläuft unter der gleichnamigen Straße am Hauptfriedhof und Schlachthof vorbei, bis er in Höhe des Nordstadtparks in die Ahna mündet.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsvorsteher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsvorsteher ist Hans Roth. 2016 wurde Roth trotz seiner MLPD-Mitgliedschaft von der CDU unterstützt, da es sich bei der Wahl zum Ortsvorsteher um eine Personen- und nicht Parteiwahl handelt. Die SPD gab jedoch an, Roth auf Grund seiner Mitgliedschaft nicht zu unterstützen.[1]
Ortsbeiratswahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wahlbeteiligung bei der Ortsbeiratswahl 2021 lag bei 23,5 %.
Wahlen im Stadtteil
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Wahl | Wbt. | AfD | SPD | CDU | Grüne | Linke | FDP | FW | AUF-Kassel | Sonst. |
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2023 | Landtagswahl | 37,8 | 23,6 | 17,6 | 17,2 | 16,4 | 13,4 | 2,7 | 1,9 | — | 7,2 |
2021 | Bundestagswahl | 52,3 | 10,7 | 29,2 | 10,1 | 19,1 | 11,9 | 7,0 | 1,3 | — | 10,7 |
Ortsbeirat | 23,5 | — | 17,9 | 16,3 | 22,5 | 16,0 | — | — | 27,4 | — | |
Stadtverordnetenversammlung | 23,5 | 9,2 | 21,9 | 13,3 | 26,2 | 19,4 | 3,8 | 2,6 | — | 3,71 | |
2016 | Ortsbeirat | 25,6 | — | 33,7 | 22,6 | 14,9 | — | — | — | 28,7 | — |
Stadtverordnetenversammlung | 25,5 | 14,3 | 28,0 | 15,2 | 18,2 | 17,4 | 1,9 | 2,9 | — | 2,12 | |
2011 | Ortsbeirat | 27,0 | — | 39,0 | 26,4 | 17,3 | — | — | — | 14,9 | — |
Stadtverordnetenversammlung | 27,4 | — | 38,5 | 22,5 | 18,8 | 10,6 | 1,2 | 0,7 | 5,5 | 2,23 | |
2006 | Ortsbeirat | 25,2 | — | 45,2 | 35,8 | — | — | — | — | 19,0 | — |
2001 | Ortsbeirat | k. A. | — | 53,5 | 35,9 | — | — | — | — | 10,6 | — |
Fußnoten
1 2021: zusätzlich: Bienen: 2,7 %; PARTEI: 1,0 %
2 2016: zusätzlich: Piraten: 2,1 %
3 2011: zusätzlich: Piraten: 2,2 %
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine erste urkundliche Erwähnung des Ortes „Roden-Ditmelle“ gab es im Jahr 1219. Der Namenssuffix „Ditmelle“ taucht auch in dem benachbarten Stadtteil Kirchditmold auf, mit dem eine ursprüngliche Markgemeinschaft bestanden haben soll. Der Stadtteil bestand als eigenständige Gemeinde zwischen den Bruchwassern unterhalb des Kratzenbergs und den durch den Rücken des Rothenbergs geteilten Flächen des Niederfelds im Westen und des Mittelfelds im Nordosten bis zu seiner Eingemeindung nach Kassel im Jahre 1906. Infolge des Anschlusses Kassels an die Eisenbahn im Jahr 1848 entwickelte sich das Dorf unterhalb des Kasseler Hauptbahnhofs rapide zu einem industriellen Arbeiterstadtteil. 1871 entstand mit der Gründung des Unternehmens „Sehte und Kribben“ der Vorläufer der Waggonfabrik Wegmann & Co. Im Zuge der Expansion der Firma Henschel wurde deren Werk Rothenditmold gegründet und bald größter und prägendster Bestandteil des Dorfes. 1882 bestand neben einer Spinnerei auch bald die Brauerei Schöfferhof unterhalb des Rothenbergs. Die Einwohnerzahl stieg rasant von nur 589 im Jahre 1864 auf 1279 im Jahre 1871, 2759 im Jahre 1885 auf 4003 im Jahre 1895 und 5250 im Jahre 1905.[2] Angeregt durch dieses Bevölkerungswachstum, wurde 1896 eine evangelische Kirche fertiggestellt, 1907 die katholische Kirche St. Joseph[3] und 1913 das Marienkrankenhaus[4].
Die Rothenbergsiedlung auf der Anhöhe oberhalb des Ortskerns wurde von 1929 bis 1931 vor Beginn der Weltwirtschaftskrise nach Plänen des Celler Architekten Otto Haesler errichtet; sie ist ein architekturgeschichtlich bedeutender, kommunaler Sozialwohnungsbau der frühen Industriemoderne.
Der Stadtteil erlitt im Zweiten Weltkrieg durch alliierte Luftangriffe auf die Fabrik- und Eisenbahnanlagen schwere Schäden.
Der durch den Gleisanschluss an den Unterstadtbahnhof geteilte Bereich der Altindustrie wird heute im südlichen Areal durch das Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW), einem Folgeunternehmen der Wegmann & Co. genutzt. Die Struktur des Stadtteils aus kleinen Geschäften, Bäckereien, Obst- und Gemüsehändlern, Schlachtern und Gaststätten hielt sich bis weit in die 1980er Jahre. Seither bestimmen Konzentration und Leerstand das Bild im Stadtteil.
Am Fuß des Rothenbergs werden seit 1962 das Hessenkolleg und das Anne-Frank-Haus als Jugend- und Ausbildungseinrichtungen betrieben.
Der Stadtteil ist seit 2011 in die Förderung Europäischer Stadterhaltungs- und Entwicklungsprogramme aufgenommen worden.
Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stadtteil Rothenditmold ist in Ost-West-Richtung von der Wolfhager Straße (Teil der B 251) durchzogen. Die Buslinie 10 verbindet Waldau und den westlichen Stadtteil Harleshausen miteinander. Von Bettenhausen kommend führt die Buslinie 13 an der Philippistraße über den Rothenberg und die Nordstadt nach Wolfsanger und bis zur Ihringshäuser Straße. Auf den Rothenberg führt die Linie 12 vom Hauptbahnhof kommend bis zum Werk Mittelfeld.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seite des Ortsbeirates auf www.stadt-kassel.de ( vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wirbel im Ortsbeirat: Neuer Ortsvorsteher ist Mitglied in marxistischer Partei. 8. Juni 2016, abgerufen am 21. Juli 2021.
- ↑ „Rothenditmold, Stadt Kassel“. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 22. September 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Rothenditmold 'Dorf' - Die Zeit vor den Weltkriegen - Zerstörung - Heute. Abgerufen am 9. April 2022.
- ↑ Geschichtliches. In: Marienkrankenhaus Kassel gGmbH. Abgerufen am 9. April 2022 (deutsch).