OpenEyes Filmfest Marburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Logo des Festivals
Trägerverein 1994–2019: Café Trauma e. V.2020 - heute: Verein zur Förderung der Filmkultur in Marburg e. V.
Gründung 1994
Sitz Marburg
Website www.openeyes-filmfest.de

Das OpenEyes Filmfest Marburg ist ein jährlich im Juli in Marburg stattfindendes mehrtägiges Open-Air-Filmfestival für Kurzfilm. Das Festival zeigt neueste nationale und internationale Kurzfilme im Publikumswettbewerb und legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Erforschung der Grenzen und Möglichkeiten der filmischen Form.

Darüber hinaus stellt es spezielle Plattformen für lokale oder wenig bekannte Kurzfilme bereit und widmet sich gezielt der Unterstützung von Nachwuchstalenten im Bereich der Festivalorganisation und des Festivaldesigns.[1]

Das Filmfestival finanziert sich maßgeblich durch Förderung der Hessen Film und Medien GmbH,[2] der Universitätsstadt Marburg sowie durch eigene Einnahmen und Unterstützer. Trägerverein ist seit 2020 der Verein zur Förderung der Filmkultur in Marburg e. V.

Das OpenEyes Filmfest ist Mitglied im ‚Verbund der Hessischen Filmfestivals‘ und Gründungsmitglied der bundesweiten AG Filmfestival.[3]

Alle Festivalfilme werden im Rahmen eines Publikumswettbewerbs gezeigt. Hiervon ausgenommen sind Sondervorstellungen wie Retrospektiven, Kooperationen oder ähnliche Formate.

Aus den Wettbewerbs-Filmen wählen die Besucher online oder via Stimmkarten ihre Favoriten. Der undotierte Publikumspreis wird in der Regel in vier Kategorien vergeben:

  1. Spielfilm
  2. Dokumentarfilm
  3. Experimentalfilm | Musikvideo
  4. Animationsfilm

Zusätzlich gibt es jährlich thematische Festival-Schwerpunkte mit eigenem Wettbewerb. Während des Festivals werden ca. 100 Kurzfilme an verschiedenen Spielorten im Wettbewerb gezeigt, ausgewählt aus ungefähr 1200 Einsendungen jährlich (Stand 2021). Darüber hinaus ermöglicht ein Open-Screen eine unkomplizierte und spontane Einreichung von Filmen außerhalb des Wettbewerbs. Jährlich werden die Wettbewerbsfilme von etwa 1200–2000 Besuchern gesehen.[4]

Initiiert wurde das OpenEyes Filmfest 1994 durch das soziokulturelle Zentrum Café Trauma, zunächst unter dem Namen 'Mittelhessisches Amateur Filmfest'. Anfangs wurden Kurzfilme aus der Region und angemietete Langfilme in der Burgruine Amöneburg aufgeführt. 1996 wurde erstmals aus Einsendungen ein Filmprogramm ausgewählt und das Festival erhielt den heutigen Namen. In den Jahren 2007 bis 2009 fand es im Neuen Botanischen Garten in Marburg statt. Ab 2010 fand das Festival auf dem Gelände des Kulturzentrums g-Werk in Marburg statt. Seit 2010 bietet das OpenEyes Filmfest zudem eine Lehrveranstaltung an der Philipps-Universität Marburg zur Festival-Organisation und Kuration an.

2013, zur 20. Ausgabe des Festivals, hat das OpenEyes Filmfest eine Kurzfilm-DVD mit Publikumslieblingen der vergangenen zwanzig Jahre herausgegeben. Von 2011 bis 2019 zeigte das Filmfestival monatlich unter dem Titel ‚OpenEyes Filmfest – Die Serie‘ moderierte Kurzfilm-Zusammenstellungen aus dem eigenen Archiv zu thematischen, technischen oder ästhetischen Schwerpunkten.

Im Jahr 2020 musste das Festival aufgrund der COVID-19-Pandemie ausfallen. Seit 2020 wird es vom Verein zur Förderung der Filmkultur in Marburg e.V. getragen.[5] Im Sommer 2021 fand das OpenEyes als Hybridfestival mit dem Themenschwerpunkt Unsichtbarkeit statt.[6] Im darauffolgenden Jahr kam es aufgrund einer Konsolidierungspause zunächst zu einer erneuten Aussetzung des Festivals, 2023 wurde der Festivalbetrieb wieder aufgenommen. Sowohl das OpenAir-Filmprogramm als auch alle weiteren Screenings und Events finden seit 2023 in der Waggonhalle Marburg als neue Spielstätte statt.[7]

2021 wurden im Zusammenhang mit einem von der Aktion Mensch geförderten Projekt und in Kooperation mit der Deutschen Blindenstudienanstalt und der AG Sprechwissenschaft der Philipps-Universität erstmals für einen Teil der Festivalfilme selbstständig Hörfilmfassungen produziert. Dieses Projekt wurde 2023 mit der Unterstützung der Heidehof Stiftung fortgesetzt.

Das Filmkabinett (ehemals Garagenkino) ist eine jährliche Initiative im Rahmen des OpenEyes Filmfest. Organisiert von Studierenden der Philipps-Universität Marburg bietet es lokalen Amateurfilmschaffenden die Gelegenheit, ihre Werke auf einer Leinwand vor Publikum zu präsentieren. Das Konzept wurde 2010 eingeführt, um gezielt Nachwuchsarbeit im Rahmen des Festivals zu fördern. Genre und Inhalt sind den Filmschaffenden überlassen, es findet keine Vorauswahl statt, solange die Spieldauer 15 Minuten nicht überschreitet und die Filmschaffenden anwesend sind. Das Filmkabinett hat sich in den letzten 13 Jahren etabliert und schafft eine Verbindung zwischen Amateur- und professioneller Film- und Festivalarbeit.

Im Laufe der Jahre haben sich die Kategorien für die Vergabe der Publikumspreise verändert. Von 1994 bis 1999 wurden Preisträger mit einem 1., 2. und 3. Platz ausgezeichnet. Ab 2010 wurden die Kategorien auf Hochschul- und Nichthochschulfilm umgestellt. Seit 2011 bewertet das Publikum Kurzfilme im Publikumswettbewerb in den Rubriken Spielfilm, Experimentalfilm/Musikvideo, Animationsfilm und Dokumentarfilm.

Spielfilm Animationsfilm Dokumentarfilm Experimentalfilm
1. Platz Armadingen von Philipp Käßbohrer Ente, Tod und Tulpe von Matthias Bruhn Teheran Kitchen von Pola Beck In Rockland: ein Fragment von F. Balzer, S. Greiner, R. Hofmann, L. Lassonczyk
2. Platz Ab Morgen von Raphael Wallner und Stefan Elsenbruch Der Zusammenhang von Christian Höllner Carmen von Vanessa Gräfingholt Who Lynched the Guy von L. Johna, A. Krauß, L. Losensky, S. Hamann
3. Platz Rausch von Verena Jahnke Ast mit Last von Falk Schuster Odeon: El Tiempo Suspendido von Jo Graell Amsterdam von Sönke Held
Spielfilm Animationsfilm Dokumentarfilm Experimentalfilm
1. Platz Dicen von Alauda Ruiz de Azúa und La Lavadora von Ana Aurora Rodríguez und Andrea Correa Quiroz Duo de Volailles, sauce chasseur von Pascale Hecquet Stimmig - 10 Vokalexkursionen von Lena Giovanazzi und Daniel Büche Wenn ich nicht geboren wäre von Hendrik Schäfer
2. Platz Souterrain von Erwin Häcker Bob von Jacob Frey und Harry Fast L'equip petit von Dani Resines und Roger Gómez Tungu von Marc Rühl
3. Platz Picnic von Gerardo Herrero und Sin Palabras von Bel Armenteros Pirate Pals von Marius Fietzek Saba-Rost von Monika Grassl Rasumowsky von Andreas Kessler
Spielfilm Animationsfilm Dokumentarfilm Experimentalfilm
1. Platz Stufe Drei von Nathan Nill Luminaris von Juan Pablo Zaramella Beige von Sylvie Hohlbaum Momentum von Boris Seewald
2. Platz Felix von Anselm Belser From Dad To Son von Nils Knoblich Portraits de voyages von Bastien Dubois 6. Sinn, 3. Auge, 2. Gesicht von Jan Riesenbeck
3. Platz Spaghetti für Zwei von Betina Dubler, Matthias Rosenberger The Hopper von Alex Brüel Flagstad Das mongolische Mädchen mit der Tüte voller Glücksgefühle von Tatjana Kleut 2011 12 30 von Leontine Arvidsson
Spielfilm Animationsfilm Dokumentarfilm Experimentalfilm/Musikvideo
1. Platz Der späte Vogel von Sascha Vredenburg High Wool von Nikolai Maderthoner und Moritz Mugler Finistère von Daniel Andreas Sager Night Light von Noha Choukrallah
2. Platz Das Begräbnis des Harald Kramer von Marc Schlegel essen - stück mit aufblick von Peter Böving Peter Rist, Idealist von Michael Schwarz MeTube von Daniel Moshel
3. Platz Süße Seeluft von Thomas Hessmann, Stefan Siebert Padre von Santiago 'Bou' Grasso Their skin was their only sin von András B. Vágvölgyi und Bubeníček von Dieu Hao Do Best Part - Vivant & IRIZZ von Julius Schultheiß
Spielfilm Animationsfilm Dokumentarfilm Experimentalfilm/Musikvideo
1. Platz Sadakat von Ilker Çatak Roadtrip von Xaver Xylophon Born to be mild von Andy Oxley Dead fish from Berlin von Marcel Back
2. Platz Nuvola von Giulio Mastromauro The Present von Jacob Frey Boulevard's end von Nora Fingscheidt Hybris von Arjan Brentjes
3. Platz Schnee in Rio von Manuel Vogel Beach flags von Sarah Saidan Ein Bisschen Normalität von Thomas Toth und Michael Schaff The quick guide how to get famous in five minutes. How to get somewhere sometimes von Dennis Stormer und Some entropy in your tea von Alex Anikina
Spielfilm Animationsfilm Dokumentarfilm Experimentalfilm/Musikvideo
1.

Platz

Die Badewanne

von Tim Ellrich

Trial & Error

von Antje Heyn

Globaleyes

von Jeff Coons

Freedom & Independence

von Bjørn Melhus

2.

Platz

Die Ballade von Ella Plummhoff

von Barbara Kronenberg

Viaje A Pies (Travel By Feet)

von Khris Cembe

Break In

von Mikel Aristregi & José Bautista

Ostrannenie

von Alex Anikina

3.

Platz

Samira

von Charlotte A. Rolfes

We Can't Live Without Cosmos

von Konstantin Bronzit

Gedanken Übermacht

von Oliver Völkel

Metube 2: August Sings Carmina Burana

von Daniel Moshel

Spielfilm Animationsfilm Dokumentarfilm Experimentalfilm/Musikvideo
1.

Platz

Watu Wote |

Watu Wote – All of us

von Katja Benrath

Our Wonderful Nature -

The Common Chameleon

von Tomer Eshed

Künstler Von Unten | Artists From Below

von Jana Papenbroock

The Most Exciting Thing

von Eva Münnich

2.

Platz

Last Call Lenny

von Julien Lasseur

Eine Villa Mit Pinien | The Pine Tree Villa

von Jan Koester

Nobody Dies Here

von Simon Panay

Mikveh

von Adrian Garcia Gomez

3.

Platz

[Out Of Fra]me (Out Of Frame)

von Sophie Linnenbaum

Made In Spain

von Coke Riobóo

Berta

von Julius Dommer

Parasite

von Mauricio Sanhueza

Spielfilm Animationsfilm Dokumentarfilm Experimentalfilm/Musikvideo
1. Platz Off The Hook von Pat Howl Kostyszyn L'aria del Moscerino von Lukas von Berg Tracing Addai von Esther Niemeier Der leere Schatten (Empty Shadow) von Linda Weidmann
2. Platz Regarde von Charles Grammare Sog von Jonatan Schwenk Anderswo von Adrian Figueroa ,[,Unum,], von David Gesslbauer & Michael Lange
3. Platz Haram von Mahir Yildiz Sand von Arjan Brentjes Into The Dawn von José Antonio Jiménez Esquivel Unfollow von Marcel Izquierdo Torres
Spielfilm Animationsfilm Dokumentarfilm Experimentalfilm/Musikvideo
1. Platz Haar Naam Was von Helena Dalemans Der Tod Des Filmemachers von Cornelius Koch und Nuit Chérie von Lia Bertels CSL von Christoph Schwarz Blumenwurst von Roland Cremerius
2. Platz La Famille Dakota von Toni Hilgersson Como Y Porque Se Ha Esfumado Don Jose von Moshe Ben-Avraham Doppelgänger von Michaela Taschek A Year Along The Geostationary Orbit von Felix Dierich und La Via Divina von Ilaria Di Carlo
3. Platz Living With The Never-Mind von Konstantin Enste Inanimate von Lucia Bulgheroni Brocki von Ronja Hemm Der Blaue Kran 2.0 von Marlen Frieß
Spielfilm Animationsfilm Dokumentarfilm Experimentalfilm/Musikvideo
1.

Platz

Branka von Ákos K. Kovács A Goat's Spell von Gerhard Funk Buurman Abdi (engl. Neighbour Abdi) von Douwe Dijkstra Die Zweitbesetzung von Zeno Gries
2.

Platz

Memoir of a Veering Storm von Sofia Georgovassili Transfuzija (engl. Transfusion) von Igor Bojan Vilagoš Alleingang von Raphael Schanz Action! von Arne Körner
3.

Platz

1/4 Ante Meridiem von Alex Noppel Briseño König von Emily Ufken Angelique von Elisabeth Kratzer Study for Clouds von Jyrgen Ueberschär

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. DESIGN CALL 2020 – OpenEyes Filmfest Marburg. Abgerufen am 6. Januar 2024.
  2. Hessen Film und Medien GmbH
  3. Mitglieder. Abgerufen am 6. Januar 2024 (deutsch).
  4. vgl. das-marburger.de
  5. VFFM: PRESSEMITTEILUNG. GRÜNDUNG DES VEREINS ZUR FÖRDERUNG DER FILMKULTUR IN MARBURG E.V. In: OpenEyes Filmfest Marburg. 24. März 2021, abgerufen am 28. Juni 2021.
  6. OpenEyes Filmfest: RESTART:HYBRID. facebook, 24. März 2021, abgerufen am 28. Juni 2021.
  7. 28. OpenEyes Filmfest – COMING UP! – OpenEyes Filmfest Marburg. Abgerufen am 23. April 2023 (amerikanisches Englisch).