Oderwald
Oderwald
(Oder)
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Der Oderwald mit Bereich des Hungerbergs von Osten mit Hedwigsburger Okermühle (rechts) bei Ohrum | |
Höchster Gipfel | Hungerberg (205 m ü. NHN) |
Lage | bei Wolfenbüttel; Landkreis Wolfenbüttel, Niedersachsen (Deutschland) |
Nördliches Harzvorland | Ostbraunschweigisches Hügelland |
Koordinaten | 52° 7′ N, 10° 31′ O |
Der Oderwald, naturräumlich Oder genannt, ist ein maximal etwa 205 m ü. NHN hoher Höhenzug des Ostbraunschweigischen Hügellandes im niedersächsischen Landkreis Wolfenbüttel (Deutschland).
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Oderwald erstreckt sich etwa 11,6 km nordnordwestlich der Grenze zu Sachsen-Anhalt im Nördlichen Harzvorland. Er liegt zwischen Wolfenbüttel im Norden und Werlaburgdorf im Süden insbesondere im Bereich der Samtgemeinde Oderwald, deren Namensgeber er ist; wenige Kilometer westlich liegt Salzgitter. Südwestlich erstreckt sich der Salzgitter-Höhenzug, nördlich das Fümmelser Holz, östlich bis nordöstlich die Erhebung Ösel, der Höhenzug Asse und jenseits davon der Höhenzug Elm, südöstlich die Höhenzüge Großer Fallstein und Kleiner Fallstein und südlich der Harly-Wald, hinter dem sich der Harz erhebt.
Beim Oderwald handelt es sich um einen Breitsattel.[1][2]
Naturräumliche Zuordnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Oderwald bildet in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Nördliches Harzvorland (Nr. 51), in der Haupteinheit Ostbraunschweigisches Hügelland (512) und in der Untereinheit Okerrandhöhen (512.0) den Naturraum Oder (512.01).[3] Im Norden schließt sich das Thieder Lößhügelland (512.02) an, im Osten das Börßum-Braunschweiger Okertal (512.03) und im Westen die Beinumer Mulde (512.00), die jeweils Naturräume der Okerrandhöhen sind. Nach Süden leitet die Landschaft in der Haupteinheit Harzrandmulde (510) und in der Untereinheit Harli (510.0) in den Naturraum Wedde-Warne-Mulde (510.01) über und nach Nordwesten in der Haupteinheitengruppe Niedersächsische Börden (52) und der Haupteinheit Braunschweig-Hildesheimer Lößbörde (520) in die Untereinheit Lebenstedter Börde (520.6).[4]
Erhebungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Erhebungen des Oderwaldes gehören – sortiert nach Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN; ungefähre Höhen laut obersten Höhenlinien):[5]
- Hungerberg (ca. 205 m), zwischen Cramme, Ohrum und Dorstadt
- Erhebung beim Schusterhai (ca. 189 m), zwischen Klein Flöthe, Dorstadt und Heiningen
- Erhebung im Papenholz (ca. 188 m), zwischen Klein Flöthe, Heiningen und Werlaburgdorf
- Calenberg (ca. 187,5 m), zwischen Groß und Klein Flöthe sowie Dorstadt
- Königsberg (ca. 177 m), zwischen Klein Flöthe und Heiningen
- Sandschollenberg (ca. 134 m), zwischen Altenrode und Werlaburgdorf
- Erhebung im Hegholz (ca. 122,5 m), zwischen Adersheim, Wolfenbüttel und Halchter
Fließgewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Östlich wird der Oderwald vom in Süd-Nord-Richtung fließenden Aller-Zufluss Oker passiert, an seinen Westhängen entspringt der Aller-Zufluss Fuhse, und im Süden wird er vom aus dem Salzgitter-Höhenzug kommenden Oker-Zufluss Warne umflossen. Im Höhenzug entspringen mehrere Bäche als Zuflüsse der zuvor genannten Fließgewässer – zum Beispiel der Oker-Zufluss Brückenbach.
Ortschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Ortschaften am und nahe dem Oderwald gehören:
- Samtgemeinde Oderwald, umgibt den Oderwald östlich und westlich:
- Gemeinde Schladen-Werla, südlich:
- Altenrode, südwestlich
- Gielde, südsüdwestlich:
- Schladen (etwas entfernt), südlich
- Werlaburgdorf, südlich
- Stadt Wolfenbüttel, nördlich:
Landschaftsschutz und Naturdenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im stark bewaldeten Oderwald liegen drei Landschaftsschutzgebiete (LSG), die teilweise über seine naturräumlichen Grenzen hinausreichen: im Norden das LSG Fümmelser Holz (CDDA-Nr. 320931; 1966 ausgewiesen; 1,45 km² groß), südlich davon das LSG Oderwald (Nord) (CDDA-Nr. 323448; 1966; 9,909 km²) und wiederum südlich davon das LSG Oderwald (Süd) (CDDA-Nr. 323449; 1971; 16,649 km²).[6] Etwa 2 km westlich von Heiningen liegt im Oderwald der Heininger Ziegelleiteich,[7] der als Naturdenkmal ausgewiesen ist.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Sehenswürdigkeiten des Oderwaldes gehören die als Kulturdenkmal ausgewiesene Schalksburg (ca. 160 m), die sich östlich der Ortschaft Groß Flöthe befindet und von der lediglich Überreste von Ringwällen[8] zu erkennen sind. Derartige Reste zeugen auch auf dem Burgberg (ca. 155 m), der sich südwestlich des Oderwaldes nördlich von Gielde befindet, von einer Wallanlage. Markante Bäume des Oderwaldes sind die Freundschaftsbuche (nördlich des Hungerbergs) und die Posteiche (am Nordrand des Höhenzugs).
In der Nähe des Naturfreundehauses Oderwald im Norden des Höhenzugs liegt das Gelände eines ehemaligen Truppenübungsplatzes mit Bunkeranlagen.
Die Grenzsteine des Herzogtums Braunschweig (HB) bzw. des Königreichs Hannover (KH) durchziehen den Oderwald längs nummeriert von Nord nach Süd aufsteigend. Es handelt sich um eine Grenzmarkierung von etwa 1824, als das Bistum Hildesheim mit dem Königreich Hannover verschmolz. Kurioserweise gehörte der nach Hildesheim orientierte Westteil zu Braunschweig und der Ostteil zu Hannover.
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr und Wandern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Westflanke des Oderwaldes verläuft in Nord-Süd-Richtung die Bundesautobahn 36. Zu erreichen ist er unter anderem auf zwei diese Autobahn unter- oder überquerenden Landesstraßen mit jeweiligen Anschlussstellen (AS): im Norden die L 495 (AS Wolfenbüttel-Süd), zwischen den Ortschaften Adersheim im Westen und Halchter im Osten, und im Süden die L 512 (AS Flöthe), zwischen den Ortschaften Klein Flöthe im Westen und Heiningen im Osten. Östlich vorbei am Höhenzug führt von Wolfenbüttel nach Schladen in Nord-Süd-Richtung die Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg. Durch den Oderwald führen zahlreiche Wald- und Forstwege, auf denen gewandert werden kann, und der Europäische Fernwanderweg E6.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemarkung Heiningen besteht seit 2010 ein 11 ha großer Bestattungswald, der „Ruheforst Vorharz“.[9]
Für die umliegenden Ortschaften dienten die ehemaligen Kalksteinbrüche des Oderwaldes über viele Jahre als Mülldeponie.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lydia Bäuerle, Wolfhard Klie (Hrsg.): Exkursionsführer Braunschweig, vom Harz zur Heide, Höller und Zwick, Braunschweig 2. Aufl. 1990, ISBN 3-89057-009-7, S. 89
- ↑ Robert Slawski: Ostfalen, Verlag Jörg Mitzkat, Holzminden 2007, ISBN 978-3-931656-90-4, S. 11
- ↑ Das Bundesamt für Naturschutz fasst die Räume Elm, Asse, Oderwald unter der Nr. 51202 zusammen; siehe Landschaftssteckbrief Elm, Asse und Oderwald des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise).
- ↑ Theodor Müller: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 87 Braunschweig. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 4,8 MB)
- ↑ Topographische Karte mit dem Oderwald ( des vom 15. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (ÜKN 500; Höhen laut oberste Höhenlinien in AK 5/2,5), auf natur-erleben.niedersachsen.de
- ↑ Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Heininger Ziegelleiteich (Objekt WF 52) in der Liste Naturdenkmale im Landkreis Wolfenbüttel ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , auf lk-wolfenbuettel.de (PDF; 670,2 kB)
- ↑ Ringwälle im Oderwald, auf region-braunschweig.de
- ↑ Waldbestattung im RuheForst Vorharz. Abgerufen am 3. Juni 2015.