Lermoos

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lermoos
Wappen Österreichkarte
Wappen von Lermoos
Lermoos (Österreich)
Lermoos (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Reutte
Kfz-Kennzeichen: RE
Fläche: 56,45 km²
Koordinaten: 47° 24′ N, 10° 53′ OKoordinaten: 47° 24′ 0″ N, 10° 53′ 0″ O
Höhe: 1004 m ü. A.
Einwohner: 1.166 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 21 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6631
Vorwahl: 05673
Gemeindekennziffer: 7 08 21
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Unterdorf 15
6631 Lermoos
Website: www.lermoos.gv.at
Politik
Bürgermeister: Stefan Lagg (Lermoos für Alle)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(13 Mitglieder)

9 Lermoos für Alle, 4 Dorfliste

Lage von Lermoos im Bezirk Reutte
Lage der Gemeinde Lermoos im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)BachBerwangBiberwierBichlbachBreitenwangEhenbichlEhrwaldElbigenalpElmenForchachGränGramaisHäselgehrHeiterwangHinterhornbachHöfenHolzgauJungholzKaisersLechaschauLermoosMusauNamlosNesselwänglePfafflarPflachPinswangReutteSchattwaldStanzachSteegVorderhornbachTannheimVilsWängleWeißenbach am LechZöblenTirol
Lage der Gemeinde Lermoos im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Lermoos, Ortsmitte mit Pfarrkirche, Dietrichscher Ansitz und Hotel Post
Lermoos, Ortsmitte mit Pfarrkirche, Dietrichscher Ansitz und Hotel Post
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Lermoos ist eine Gemeinde mit 1166 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Reutte in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Reutte.

Lermoos liegt am Westrand der Beckenlandschaft des von der Loisach durchflossenen Lermooser Mooses, einer ehemaligen Sumpflandschaft, zwischen den Lechtaler Alpen, den Ammergauer Alpen und dem Wettersteingebirge. Die Gemeindefläche beträgt 56,4 km², davon entfallen knapp 10 % auf Siedlungsfläche und 60 % auf Wald.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Lermoos (1063)
  • Obergarten (41)
  • Untergarten (62)

Der Hauptort Lermoos wird unterteilt in die drei Ortsbereiche Unterdorf (zwischen Bahnhof und Oberdorf), Oberdorf (um St. Katharina und Ansitz Felsenheim) und Gries (zwischen Bahnhof und Untergarten).

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reutte Garmisch-Partenkirchen
(Bayern, Deutschland)
Heiterwang
Bichlbach
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Ehrwald

Biberwier

Lermoos gilt als einer der ältesten Orte im Außerfern. Ersturkundlich wird er als „Larinmos“ in den Jahren 1073–1078 in einer Aufzeichnung des Hochstifts Freising über den Grenzverlauf im Werdenfelser Land genannt.[2] Lermoos gehörte zu dieser Zeit zum Bistum Brixen.

Bereits im ersten Jahrhundert führte durch das heutige Gemeindegebiet eine Römerstraße, die Via Claudia Augusta. Durch die Lage an der wichtigen Verbindung von Norditalien bzw. von den Salzlagern in Hall über den Fernpass nach Bayern und Schwaben wurde Lermoos im Mittelalter wirtschaftlich recht bedeutsam. Es bestand dort um 1500 ein Warenzwischenlager, und bereits im Jahr 1318 wurde ein „neuer Salzstadel“ erwähnt, welcher 1678 durch einen Neubau ersetzt wurde.[3] Dieser wurde 2007 abgetragen und teilweise auf dem Gelände der Burgenwelt Ehrenberg in Nachbarschaft zur Ehrenberger Klause wieder aufgebaut.[4][5]

Lermoos, Ansicht vom nordwestlichsten Ausläufer-Buckel des Tummebichl

Weitere Belege für die damalige Blüte des Ortes sind die Errichtung einer eigenen Poststation zu Beginn des 16. Jahrhunderts sowie eines Spitals und Hospizes 1558.[6]

Mit dem Ausbau der Verkehrswege über den Arlberg im neunzehnten Jahrhundert ging die Blütezeit von Lermoos zu Ende, was sich auch im Rückgang der Einwohnerzahl niederschlug: während die Gemeinde im Jahr 1832 noch 818 Einwohner hatte, ging die Zahl bis 1900 auf 564 zurück.[7]

Mit dem starken Zuwachs des Fremdenverkehrs gelang nach dem Zweiten Weltkrieg der Aufstieg zur wichtigsten Tourismusgemeinde im Außerfern. Mittlerweile (Stand 2019) weist die Statistik für Lermoos über 600.000 Übernachtungen pro Jahr aus, die sich in etwa zu gleichen Teilen auf Sommer-[8] und Wintersaison[9] verteilen. Lermoos ist Teil des Tourismusverbands Tiroler Zugspitz-Arena und hat mit dem Grubigstein ein eigenes Skigebiet, das von den Bergbahnen Langes betrieben wird.

Die Herkunft des Ortsnamens ist nicht restlos geklärt; der in der ersten urkundlichen Erwähnung verwendete Name Larinmoos könnte von Lärchenmoos abgeleitet sein.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Lermoos

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat insgesamt 13 Mitglieder.

  • 2004–2016 Maria Zwölfer (Unabhängiges Lermoos)
  • seit 2016 Stefan Lagg (Lermoos für Alle)

Seit 1973 führt Lermoos offiziell das wie folgt beschriebene Wappen:

In Gold ein siebenspeichiges schwarzes Rad, in der unteren Hälfte der Schildform folgend. Das Wappen versinnbildlicht die geschichtsbestimmende Bedeutung des Verkehrs für Lermoos.[10]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berühmte Gäste oder Einwohner

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Lermoos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Lermoos – Reiseführer

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 217–218, Nr. 245.
  3. Ignaz Mader: Der Turm und der Salzstadel in Lermoos. In: Veröffentlichungen des Museums Ferdinandeum. Band 12, Innsbruck 1932, S. 233–238 (zobodat.at [PDF; 440 kB]).
  4. Fingernagel-Grüll, Schmid-Pittl: Salzmagazin, Salzstadel. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 28. Mai 2020.
  5. Schumacher, Wiesauer: Salzstadel. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 28. Mai 2020.
  6. Heinz Moser: Lermoos (Ortschroniken des Tiroler Landesarchivs Nr. 40). In: Tiroler Landesarchiv (Hrsg.): Ortschroniken des Tiroler Landesarchivs. Band 40. Gemeinde Lermoos, Innsbruck 1979, S. 22.
  7. Heinz Moser: Lermoos (Ortschroniken des Tiroler Landesarchivs Nr. 40). In: Tiroler Landesarchiv (Hrsg.): Ortschroniken des Tiroler Landesarchivs. Band 40. Gemeinde Lermoos, Innsbruck 1979, S. 82–84.
  8. Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Statistik: Der Tourismus im Sommer 2018, S. 28.
  9. Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Statistik: Der Tourismus im Winter 2018/2019, S. 28.
  10. Heinz Moser: Lermoos (Ortschroniken des Tiroler Landesarchivs Nr. 40). In: Tiroler Landesarchiv (Hrsg.): Ortschroniken des Tiroler Landesarchivs. Band 40. Gemeinde Lermoos, Innsbruck 1979, S. 6.