Kaffeekanne
Eine Kaffeekanne ist ein Gefäß zur Zubereitung und zum Servieren von Kaffee.
Herkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor der Erfindung der Kaffeemaschine Ende des 19. Jahrhunderts wurde Kaffee meist in Kannen aufgebrüht und serviert. Da man das Getränk früher für gesundheitlich zumindest bedenklich hielt, waren diese ursprünglich sehr viel kleiner als Teekannen. Kaffeekannen bestehen meist aus Porzellan, Steingut, Metall oder Glas. Kaffeewärmer – textile Kaffeehauben, die über die Kanne gestülpt werden – verbesserten die Isolation.
Zubereitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da sich die Zubereitung von Kaffee und Tee beim Brühvorgang und den Gebrauchsgewohnheiten teilweise unterscheiden, sollten Kaffeekannen die Wärme weniger stark ableiten als Teekannen, da ansonsten der Kaffee zu stark abkühlen kann. Bei der Teezubereitung wird – außer z. B. in der ostfriesischen Teekultur – oft die gesamte Wassermenge auf einmal in die Kanne gegeben, während beim Filterkaffee das Wasser erst langsam durch den Filter in die Kanne kommt und auf diesem Wege bereits abzukühlen beginnt. Für die meisten Zubereitungsmethoden wird Wasser knapp unterhalb des Siedepunktes verwendet. Ist die Wassertemperatur zu niedrig, schmeckt der Kaffee dünn, alt und sauer, ist das Wasser zu heiß, werden mehr Bitterstoffe aus dem Kaffeepulver gelöst und er schmeckt bitter und verbrannt. Sogar eine Zubereitung mit Wasser bei Raumtemperatur ist möglich.[1] Beim Tee dagegen meist wird kochendes Wasser in die Kanne gegeben, er ändert seinen Geschmack durch langes Verweilen der Teeblätter im heißen Wasser und kann bitter werden.
Gegenwart
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heute werden Kaffeekannen auch als Bestandteil der Kaffeemaschine verkauft. Günstigere Modelle sind aus Glas und kühlen relativ schnell aus, weshalb die Kaffeemaschine meist eine Wärmeplatte besitzt. Alternativ werden auch Filterkaffeemaschinen mit Isolierkannen angeboten.
Als Serviergefäß standen Kaffeekannen früher im Blickpunkt jeder Kaffeetafel. So gab es sie in den verschiedensten Farben, Formen und Größen, rein sachlich-funktionell oder auch figürlich-kitschig. Die Kaffeekanne wurde zum Sammelobjekt.
Die weltgrößte Sammlung von Kaffeekannen mit etwa 40.000 Exemplaren befindet sich in „Karls Erlebnishof“ in Koserow.[2] Die Kollektion schaffte es 2012 mit damals 27.390 Kannen ins Guinness-Buch der Rekorde.[3]
Varianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jabana
- Kaffeekanne aus Äthiopien und Sudan
- Ibrik oder cezve
- Mokka-Kanne
- Kranenkanne
- Birnenförmige Kanne mit Zapfhahn und Beinen, zwischen die ein Stövchen gestellt werden kann
- Seihkanne
- Kanne mit aufgesetztem Kaffeefilter
- Pressstempelkanne
- Kanne mit Filter, der den Kaffeesatz zum Boden drückt
- Perkolator
- Kanne mit unten angeschraubten Wasserbehälter, bei dem das Wasser beim Erhitzen hochgedrückt wird; bekannter Vertreter ist die Espressokanne
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Helmut Kraussers Geschichte Die Hunde von Pompeii trägt die Hauptfigur, ein kleiner neapolitanischer Hund, den Namen Kaffeekanne.
Anne Kaffeekanne ist der Titel eines Kinderliederbuches von Fredrik Vahle (auch als Hörbuch), vertont mit Dietlind Grabe.
Die Lachende Kaffeekanne war das Logo des im 19. Jahrhundert von Josef Kaiser gegründeten „Kaiser’s Kaffee-Geschäft“.[4]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kaffeekannenmuseum in Schöppenstedt
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ A. Peters: Brewing Makes the Difference. (pdf) In: 14th Colloquium of the Association for Science and Information on Coffee. Ehemals im ; abgerufen am 5. November 2014 (englisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Karls eröffnet auf Usedom Erlebnishof mit Weltrekord. In: Nordkurier. 18. März 2016, abgerufen am 20. April 2022.
- ↑ Largest collection of coffee pots. In: Guinness World Records. 2. November 2012, abgerufen am 20. April 2022.
- ↑ Firma Kaiser´s Kaffee. In: Zeitreisen. Heimatverein Viersen, abgerufen am 31. August 2024.