Gerd Andres
Gerd Andres (* 8. April 1951 in Wirges[1] im Westerwald) ist ein deutscher Politiker (SPD).
Er war von 1998 bis 2002 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, von 2002 bis 2005 beim Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit und von 2005 bis 2007 beim Bundesminister für Arbeit und Soziales.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Andres eine Lehre zum Maschinenschlosser mit anschließender Facharbeiterprüfung. Auf der Abendschule erwarb er die Fachoberschulreife. Er leistete in den Jahren 1972 bis 1973 seinen Zivildienst bei der AWO ab. Von 1974 bis 1998 war er Sekretär beim Hauptvorstand der IG Chemie, Papier, Keramik und hier von 1981 bis 1987 Leiter der Abteilung Bildung.[2]
Gerd Andres ist verheiratet und hat drei Kinder.[3]
Partei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1968 ist Andres Mitglied der SPD. Von 1976 bis 1977 war er Stellvertretender Bundesvorsitzender der Jusos. Von 1988 bis 1998 war er Mitglied im Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (AfA) der SPD.[4]
Abgeordneter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1987 bis 2009 war Andres als hannoverscher Abgeordneter Mitglied des Deutschen Bundestages.[5] Von 1988 bis 1998 war er hier Mitglied im Vorstand der SPD-Bundestagsfraktion. Von 1997 bis 1998 war er außerdem sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.
Gerd Andres ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Stadt Hannover I in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte er hier 52,9 % der Erststimmen. Zur Bundestagswahl 2009 trat Andres nicht erneut an. Seine Partei nominierte am 12. Dezember 2008 Kerstin Tack als Wahlkreiskandidatin in seinem bisherigen Wahlkreis.[6] Bei der Bundestagswahl 2009 konnte Tack das Direktmandat erneut für die SPD gewinnen.[7]
Öffentliche Ämter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Bundestagswahl 1998 wurde Gerd Andres am 27. Oktober 1998 als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung Walter Riester in die von Bundeskanzler Gerhard Schröder geführte Bundesregierung berufen (Kabinett Schröder I). Im Januar 2002 forderten die CDU und FDP den Rücktritt Andres und Riesters, nachdem das Ministerium Großaufträge mit EU-Geldern ohne Ausschreibung vergeben hatte.[8][9] Nach der Bundestagswahl 2002 wurde dieses Ministerium mit dem Wirtschaftsministerium zusammengelegt. Andres wurde daher am 22. Oktober 2002 zum Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit ernannt (Kabinett Schröder II).[10]
Nach der Bundestagswahl 2005 wurden die Ressorts wieder getrennt und Andres am 23. November 2005 zum Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Arbeit und Soziales berufen (Kabinett Merkel I).[11] Nach dem Rücktritt von Bundesarbeitsminister Franz Müntefering schied auch Andres am 22. November 2007 aus dem Amt.
Im Jahr 2021 wurde Andres zum neuen SPD-Vorsitzenden von Gross-Buchholz gewählt.[12]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 21. Juni 2007 wurde Gerd Andres für seine Verdienste um das Gemeinwohl mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.[13] Er erhielt die Auszeichnung insbesondere wegen seines langjährigen Engagements für die deutsch-türkischen Beziehungen. Er setzte sich ebenfalls langjährig für die Integration von Migranten in die Bundesrepublik ein.
2009 wurde Gerd Andres zum Ehrenmitglied der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft ernannt.[14]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website von Gerd Andres
- Biographie beim Deutschen Bundestag
- Bestand von Gerd Andres im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung (Bonn)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Deutscher Bundestag: Andres, Gerd. In: webarchiv.bundestag.de. Abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ Gerd Andres: Neuer Gerster? In: BZ Berlin. 23. Januar 2004, abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ Gerd Andres im Munzinger-Archiv, abgerufen am 18. April 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
- ↑ Staatssekretär: 0,54 Prozent sind ein Plus. In: NWZ Online. 26. September 2007, abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ SPD-Kandidaten aus Hannover für Bundestagswahl 2009. Ehemals im ; abgerufen am 19. April 2009. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Kerstin Tack, MdB. SPD-Bundestagsfraktion, 27. Juni 2011, abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ FDP fordert Rücktritt von Riester. Welt, 2. Januar 2002, abgerufen am 18. September 2024.
- ↑ Politik: Rechnungshof auf Riesters Spuren. Tagesspiegel, 4. Januar 2002, abgerufen am 18. September 2024.
- ↑ Gerd Andres. In: webarchiv.bundestag.de. Abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ Acht Niedersachsen auf Weg nach Berlin. NWZOnline, 19. November 2005, abgerufen am 18. September 2024.
- ↑ Andres neuer SPD-Vorsitzender in Groß-Buchholz. SPD-Ortsverein Gross-Buchholz, 29. März 2021, abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ Gerd Andres erhält Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. SPD Hannover, 22. Juni 2007, abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ Zur Person, Meldung in Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 16. Dezember 2009, S. 2
Personendaten | |
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NAME | Andres, Gerd |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD), MdB und Parlamentarischer Staatssekretär |
GEBURTSDATUM | 8. April 1951 |
GEBURTSORT | Wirges, Westerwald |
- Parlamentarischer Staatssekretär (Bundesrepublik Deutschland)
- Bundestagsabgeordneter (Niedersachsen)
- Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarats für Deutschland
- SPD-Mitglied
- Politiker (20. Jahrhundert)
- Politiker (21. Jahrhundert)
- Person (Hannover)
- IG-CPK-Funktionär
- Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
- Deutscher
- Geboren 1951
- Mann