Diedelsheim
Diedelsheim Stadt Bretten
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Koordinaten: | 49° 2′ N, 8° 41′ O |
Höhe: | 179 m |
Fläche: | 7,07 km² |
Einwohner: | 4002 (31. Mai 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 566 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 75015 |
Vorwahl: | 07252 |
Diedelsheim ist seit 1975 ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Bretten in Baden-Württemberg mit rund 4000 Einwohnern und liegt auf einer Höhe von 160 m ü. NN.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überreste einer 2004/2005 ausgegrabenen Villa rustica, eines römischen Gutshofes, zeugen von einer Besiedlung in der Antike.[2]
Im Jahre 767 wurde Diedelsheim erstmals urkundlich erwähnt. Im Lorscher Codex trat das Dorf unter den Namen „Teutinsheim“ und später „Ditinesheim“ in Erscheinung, der Schenkungen verschiedener Eigentümer auf der Gemarkung Diedelsheim an das Kloster Lorsch beinhaltete.
Im 14. Jahrhundert waren im Lehenbuch des Hochstifts Speyer von Diedelsheim drei Belehnungen erwähnt. Die Grafen Katzenellenbogen, die Herren von Sternenfels und die Kechler von Schwandorf waren zu dieser Zeit die Lehenträger des Dorfes Diedelsheim. Die Kechler von Schwandorf konnten die über vier Jahrhunderte bestehenden Rechte bis ins 18. Jahrhundert bewahren. 1749 verkaufte Franz Maximilian Kechler von Schwandorf die Lehen und Eigentümer des Dorfes an die Pfalz.
Wie alle anderen Gemeinden der rechtsrheinischen Kurpfalz, kam auch Diedelsheim 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss zum Großherzogtum Baden. Bis 1936 war Diedelsheim dem Bezirksamt Bretten zugewiesen und kam bei dessen Auflösung zum Landkreis Karlsruhe. Am 1. Januar 1975 wurde der Ort in die Stadt Bretten eingegliedert.[3] In Diedelsheim gibt es einen Ortschaftsrat mit Ortsvorsteher sowie eine Ortsverwaltung. Das Rathaus in Bretten ist allerdings übergeordnet.
Im Jahr 2017 feierte Diedelsheim, wie auch die Stadt Bretten, den 1250. Geburtstag. Hierzu wurde ein Festakt in der Schulsporthalle und anschließend eine Festmeile organisiert, an der sich die örtlichen Vereine beteiligten.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evangelischer Kindergarten „Arche Noah“
- Katholischer Kindergarten (inkl. Kinderhort) „St.Stephanus“
- Private Kindertagesstätte „FAM e. V.“
- Grundschule („Schwandorfgrundschule“, vormals mit Hauptschule – wurde ausgegliedert)
- Förderschule („Pestalozzi-Schule“)
- Evangelische Dorfkirche
- Katholische Kirche
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verschiedene Einzelhandelsgeschäfte, Handwerksbetriebe, Bankfilialen, Gastwirtschaften, Einkaufszentrum auf der Diedelsheimer Höhe.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehrsanbindung über die ehemalige Stadtbahnlinie S9, nun MEX17c (Bahnübergang mit Haltestelle). Züge verkehren in Richtung Bruchsal und Stuttgart.[5]
Buslinie 146 über Rinklingen nach Bretten und zurück.
Straßentechnisch direkter Anschluss an die Bundesstraßen 35, 293 und 294.
Besondere Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rathaus, Kirche, das ehemalige Wasserschloss, Haus Renschler (ältestes Fachwerkhaus in der Alten Poststraße)
Freizeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Drei Kinderspielplätze, Skaterplatz, Bolzplatz, Spielwiese, Tennisplätze, Turn- und Schwimmhalle, Grillplatz mit Hütte, Vereine, Fußball-/Baseballplatz aus Kunstrasen
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diedelsheim ging 1990 mit Hidas in Ungarn eine Gemeindepartnerschaft ein.[6]
Im Süden des Ortes lag lange Zeit ein großes Areal von einem alten Steinzeugwerk brach, welches nun neu bebaut wird. Dort entstehen Eigentumswohnungen und ein Mischgebiet unter dem Namen „Steinzeugpark“.
Söhne und Töchter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Christoph Wilhelm von Steck (1730–1797), Rechtswissenschaftler, Beamter und Hochschullehrer
- Abraham Meier Straus (1856–1934), Bankier und Mäzen in Karlsruhe
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmut Kumlin: Ortssippenbuch Diedelsheim, Ortsteil von Bretten, Baden (= Badische Ortssippenbücher. 63). Interessengemeinschaft Badischer Ortssippenbücher, Lahr-Dinglingen 1995 (Bearbeiteter Zeitraum 1599–1995).
- Otto Bickel: Diedelsheim, Vom ritterschaftlichen Dorf zum Brettener Stadtteil, Bürgermeisteramt Bretten 1985
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bretten in Zahlen | Bretten. Abgerufen am 7. Januar 2024.
- ↑ Heidemarie Leins: Interessante Ausstellungen in Diedelsheims Ortsmitte und Festmeile am 24.–25.6.17. In: kraichgau-news.de, 13. Juni 2017, abgerufen am 15. November 2019 (mit Foto vom Eingang der villa rustica in Diedelsheim).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 482 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Christian Schweizer: Festakt zum 1250. Jubiläum: „Mir ist nicht bange um Diedelsheim“. In: kraichgau-news.de, 25. Juni 2017, abgerufen am 15. November 2019.
- ↑ Fahrplanwechsel am 9. Juni bringt wesentliche Neuerungen auf den Strecken Karlsruhe – Pforzheim – Stuttgart sowie Bruchsal – Bretten – Mühlacker – Stuttgart. ( des vom 28. Juni 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: kvv.de. Karlsruher Verkehrsverbund, 29. Mai 2019, abgerufen am 29. August 2019.
- ↑ Hidas auf Bretten.de