Boeing T-7

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Boeing eT-7A Red Hawk

Zwei T-X-Prototypen
Typ Schulflugzeug
Entwurfsland
Hersteller
Erstflug 20. Dezember 2016
Stückzahl 2 Prototypen

Die Boeing/Saab eT-7A Red Hawk (zuvor Boeing T-X) ist ein einstrahliges Schulflugzeug, das gemeinsam von der schwedischen Saab und US-amerikanischen Boeing entwickelt wird. Es ersetzt die Northrop T-38 der United States Air Force (USAF).

Die beiden Hersteller waren seit 2010 in Verhandlungen über eine gemeinsame Entwicklung und unterzeichneten im Dezember 2013 einen Vertrag. Der Erstflug des ersten von zwei Prototypen erfolgte am 20. Dezember 2016 in St. Louis.[1][2][3]

Mit dem Trainer nahmen die beiden Hersteller unter der Führung von Boeing gemeinsam am T-X-Programm der USAF teil, wo ein Nachfolger für die Northrop T-38 gesucht wurde. Die USAF plante, 350 neue Trainer mit einem Auftragsvolumen von 16,3 Mrd. Dollar anzuschaffen. Am 27. September 2018 gab die U.S. Air Force Boeing als Sieger des T-X-Programmes bekannt. Die Programmkosten wurden mit 9,2 Mrd. Dollar angegeben.[4][5] Die Initial Operating Capability sollte 2024 erreicht werden.[6] Nach Verzögerungen ist mit einer Einsatzfähigkeit erst nach 2027 zu rechnen.[7] Im Juni 2023 waren die fünf Maschinen einer Vorserie für das Trainingskommando fertig gestellt und erstmals flog ein Angehöriger der Luftwaffe mit einer T-7A.[8][9][10] Ab September 2023 bis Ende Jahr erhielt die Air Force die ersten 3 ihrer 5 Testmaschinen für die Erprobung in Edwards.[11]

Eine „Red-Tail“ – Mustang im Jahr 1944

Am 16. September 2019 erhielt das Flugzeug offiziell den Namen T-7A Red Hawk, als Hommage an die Tuskegee Airmen genannte 332nd Fighter Group der United States Army Air Forces.[12] Rund ein Jahr später wurde der Name ergänzt: eT-7A Red Hawk. Das „e“ steht dabei für die digitale Entwicklung und den virtuell Test des Flugzeuges und geht auf eine Initiative der USAF zurück, um Kosten zu senken und Probleme rasch zu erkennen und schnell zu lösen.[13] Die Produktion von Teilen begann, bevor die Flugzeuge offiziell bestellt wurden.[14] Ein großer Teil der Verzögerungen entstand durch die Anpassungen am Schleudersitz, der neu laut der geänderten Anforderungen nicht nur mehr bei Piloten von 64–96 Kilogramm funktionieren musste, sondern neu von 47–111 Kilogramm.[15]

Technische Daten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kenngrößen Boeing T-X[16][17]
Besatzung 2
Länge 14,15 m
Spannweite 10 m
Höhe 4 m
Leermasse 3.250 kg
normale Startmasse
max. Startmasse 5.500 kg
Treibstoffkapazität
g-Limits
Rollvermögen
Höchstgeschwindigkeit 1.300 km/h (702 kn)
max. Dienstgeschwindigkeit
Minimalgeschwindigkeit
Dienstgipfelhöhe 15.240 m
max. Steigleistung 10.211 m/min
Einsatzradius 1.840 km
max. Waffenlast
Triebwerk ein General Electric F404-402
Schubkraft 78,7 kN mit Nachbrenner
Schub-Gewicht-Verhältnis

Neben der USAF ist das Flugzeug auch im Rennen bei der Royal Australian Air Force und den Luftstreitkräften Serbiens. In Australien sollen die BAE Hawk in einigen Jahren ersetzt werden, die seit 2001 im Einsatz sind. In Serbien sind es die Schulflugzeuge Soko G-4 Super Galeb und der Jagdbomber Soko J-22 Orao, die ersetzt werden müssen.[18][19] Die Türkei ersetzt ihre T-38 durch die Eigenentwicklung TAI Hürjet.

Commons: eT-7A Red Hawk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Boeing T-X startet zum Erstflug (Memento vom 10. November 2018 im Internet Archive), abgerufen am 31. Juli 2024.
  2. Boeing T-X Trainer Aircraft (englisch), abgerufen am 6. Januar 2018
  3. Boeing/Saab T-X – Combat Aircraft. In: combataircraft.net. Key Publishing Ltd, 12. Oktober 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Januar 2018; abgerufen am 13. Februar 2024 (englisch).
  4. Boeing gewinnt T-X-Trainerwettbewerb. FlugRevue, 28. September 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. September 2018; abgerufen am 31. Juli 2024.
  5. Boeing wins $9.2b T-X trainer contract with USAF. FlightGlobal, 27. September 2018, abgerufen am 28. September 2018 (englisch).
  6. Textron Backs Out Of USAF $16.3 Billion T-X Trainer Competition. In: defenseworld.net. Defense World, American Consumer News, LLC, 17. März 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Dezember 2021; abgerufen am 13. Februar 2024 (englisch).
  7. Patrick Zwerger: Die Türkei will mit dem Hürjet Boeing ausstechen. In: flugrevue.de. 28. Juni 2023, abgerufen am 13. Februar 2024.
  8. The Supersonic T-7 Red Hawk Is a Year Behind Schedule. Blame Crash Test Dummies.
  9. T-7A Red Hawk Completes First Flight With U.S. Air Force Pilot
  10. The T-7A Red Hawk Jet Trainer Has Taken Its First Flight
  11. Ryan Finnerty: Fiexed Wing – Boeing pushes delivery of fourth T-7A to February. In: flightglobal.com. DVV Media International Limited, 7. Februar 2024, abgerufen am 31. August 2024 (englisch).
  12. Valerie Insinna: This is the name of the Air Force’s new training jet. 17. September 2019, abgerufen am 18. September 2019 (amerikanisches Englisch).
  13. Neue Bezeichnungen: USAF nennt die T-7A künftig eT-7A Red Hawk, abgerufen am 30. Oktober 2020
  14. Peter Felstead: PAS 2023: Boeing Mounts Robust Defence of the T-7 and its Capabilities. In: euro-sd.com. European Security & Defence, Mittler Report Verlag GmbH, 23. Juni 2023, abgerufen am 21. August 2024 (englisch).
  15. Georg Mader: Boeing & Saab: Verzögerung beim T-7-Trainer. In: militaeraktuell.at. QMN GmbH, 17. März 2024, abgerufen am 22. August 2024.
  16. Leigh Giangreco: Boeing and Saab complete first T-X flight. In: flightglobal.com, DVV Media Group, 20. Dezember 2016, abgerufen am 13. Februar 2024 (englisch)
  17. Boeing-Saab T-X 5th Generation Advanced Jet Trainer Aircraft Prototype (United States). (englisch), abgerufen am 6. Januar 2018
  18. Boeing bietet in Australien die T-7A Red Hawk an, abgerufen am 30. Oktober 2020
  19. Australia, Serbia Emerge As First Potential T-7A Red Hawk Jet Trainer Export Customers (englisch), abgerufen am 30. Oktober 2020