„Lippehafen Wesel“ – Versionsunterschied
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Der '''Lippehafen Wesel''' war einer von mehreren Schutzhäfen (z. B. zur Sicherung von Schiffen bei Eisgang etc.), die entlang der Lippe |
Der '''Lippehafen Wesel''' war einer von mehreren Schutzhäfen (z. B. zur Sicherung von Schiffen bei Eisgang etc.), die entlang der Lippe im 19. Jahrhundert errichtet wurden, als die Lippe vom Rhein bis Lippstadt durchgehend schiffbar war.<ref>Bezirksregierungen Arnsberg Detmold: ''Informationsblätter zu Standorten rechts und links der Römer-Lippe-Route''</ref> |
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Die Blütezeit begann etwa 1840 und endete am Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Lippe war durch [[Schleuse]]n und [[Wehr (Wasserbau)|Wehre]] mit einer größeren Fahrtiefe und gleichmäßigerem Wasserstand versehen worden; die Schiffe wurden mit Pferden auf [[Leinpfad]]en gezogen. Es gab auch einige Versuche mit kleineren Dampfschiffen. Zunehmende Versandung und der Ausbau anderer Transportwege machten die [[Lippe (Fluss)#Lippeschifffahrt|Lippeschifffahrt]] dann aber unrentabel. Mit dem Start der [[Bahnstrecke Haltern–Venlo|Bahnstrecke Haltern–Wesel–Venlo]] 1874 entfiel der Stückguttransport. Bis kurz nach der Jahrhundertwende wurde der Hafen noch von dem Säge- und Hobelwerk August Böhme genutzt. |
Die Blütezeit begann etwa 1840 und endete am Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Lippe war durch [[Schleuse]]n und [[Wehr (Wasserbau)|Wehre]] mit einer größeren Fahrtiefe und gleichmäßigerem Wasserstand versehen worden; die Schiffe wurden mit Pferden auf [[Leinpfad]]en gezogen. Es gab auch einige Versuche mit kleineren Dampfschiffen. Zunehmende Versandung und der Ausbau anderer Transportwege machten die [[Lippe (Fluss)#Lippeschifffahrt|Lippeschifffahrt]] dann aber unrentabel. Mit dem Start der [[Bahnstrecke Haltern–Venlo|Bahnstrecke Haltern–Wesel–Venlo]] 1874 entfiel der Stückguttransport. Bis kurz nach der Jahrhundertwende wurde der Hafen noch von dem Säge- und Hobelwerk August Böhme genutzt. |
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[[Datei:Wesel Lippehafen01.jpg|mini|Das südliche Ende des ehemaligen Hafenbeckens]] |
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1863 gründeten Luyken und Tigler eine [[Brauerei]] am Lippehafen. Sie stellten das besser lagerfähige [[untergärig]]e Bier her, wie es bereits in Bayern und auch Berlin gebraut wurde. Die Nähe zum Hafen hatte nicht nur Vorteile beim Transport, im Winter konnte dort das Eis für die [[Eiskeller]] geschnitten werden. 1900 wurde das Unternehmen von Habich und Voss übernommen und modernisiert. 1919 verkaufte man die Braukontingente an die Dortmunder Actien-Brauerei. Der Braubetrieb wurde eingestellt. Dafür entstand eine Abfüllungs- und Vertriebsniederlassung. 1965 zählte die Belegschaft noch 52 Mitarbeiter. Es gab einen leistungsfähigen Fuhrpark und einen Festzeltservice. Später änderte die DAB/Hansa-Gruppe ihre Vertriebsstrategie und löste 1981 auch die Weseler Niederlassung auf.<ref> |
1863 gründeten Luyken und Tigler eine [[Brauerei]] am Lippehafen. Sie stellten das besser lagerfähige [[untergärig]]e Bier her, wie es bereits in Bayern und auch Berlin gebraut wurde. Die Nähe zum Hafen hatte nicht nur Vorteile beim Transport, im Winter konnte dort das Eis für die [[Eiskeller]] geschnitten werden. 1900 wurde das Unternehmen von Habich und Voss übernommen und modernisiert. 1919 verkaufte man die Braukontingente an die Dortmunder Actien-Brauerei. Der Braubetrieb wurde eingestellt. Dafür entstand eine Abfüllungs- und Vertriebsniederlassung. 1965 zählte die Belegschaft noch 52 Mitarbeiter. Es gab einen leistungsfähigen Fuhrpark und einen Festzeltservice. Später änderte die DAB/Hansa-Gruppe ihre Vertriebsstrategie und löste 1981 auch die Weseler Niederlassung auf.<ref>{{Internetquelle |url=https:https://www.familie-luyken.de/07Genealogie/09Gen/09005.htm |titel=Christian Luyken |abruf=2023-12-31}}</ref> |
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Die alte Hafenmauer an der Straße „Am Lippehafen“ in [[Wesel]] und der nahegelegene Teich, hervorgegangen aus dem Hafenbecken, zeugen noch von der Ausdehnung des ehemaligen Lippehafens. Heute sind dort die Kanufreunde Lippe stationiert, der Kanuverband NRW betreibt das Otto Vorberg Haus als Kanuheim und Sportschule. Der heutige Teich wird für den Fischereisport genutzt, das umliegende Gelände als Zeltplatz. |
Die alte Hafenmauer an der Straße „Am Lippehafen“ in [[Wesel]] und der nahegelegene Teich, hervorgegangen aus dem Hafenbecken, zeugen noch von der Ausdehnung des ehemaligen Lippehafens. Heute sind dort die Kanufreunde Lippe stationiert, der Kanuverband NRW betreibt das Otto Vorberg Haus als Kanuheim und Sportschule. Der heutige Teich wird für den Fischereisport genutzt, das umliegende Gelände als Zeltplatz. |
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Aktuelle Version vom 31. Dezember 2023, 17:42 Uhr
Der Lippehafen Wesel war einer von mehreren Schutzhäfen (z. B. zur Sicherung von Schiffen bei Eisgang etc.), die entlang der Lippe im 19. Jahrhundert errichtet wurden, als die Lippe vom Rhein bis Lippstadt durchgehend schiffbar war.[1]
Die Blütezeit begann etwa 1840 und endete am Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Lippe war durch Schleusen und Wehre mit einer größeren Fahrtiefe und gleichmäßigerem Wasserstand versehen worden; die Schiffe wurden mit Pferden auf Leinpfaden gezogen. Es gab auch einige Versuche mit kleineren Dampfschiffen. Zunehmende Versandung und der Ausbau anderer Transportwege machten die Lippeschifffahrt dann aber unrentabel. Mit dem Start der Bahnstrecke Haltern–Wesel–Venlo 1874 entfiel der Stückguttransport. Bis kurz nach der Jahrhundertwende wurde der Hafen noch von dem Säge- und Hobelwerk August Böhme genutzt.
1863 gründeten Luyken und Tigler eine Brauerei am Lippehafen. Sie stellten das besser lagerfähige untergärige Bier her, wie es bereits in Bayern und auch Berlin gebraut wurde. Die Nähe zum Hafen hatte nicht nur Vorteile beim Transport, im Winter konnte dort das Eis für die Eiskeller geschnitten werden. 1900 wurde das Unternehmen von Habich und Voss übernommen und modernisiert. 1919 verkaufte man die Braukontingente an die Dortmunder Actien-Brauerei. Der Braubetrieb wurde eingestellt. Dafür entstand eine Abfüllungs- und Vertriebsniederlassung. 1965 zählte die Belegschaft noch 52 Mitarbeiter. Es gab einen leistungsfähigen Fuhrpark und einen Festzeltservice. Später änderte die DAB/Hansa-Gruppe ihre Vertriebsstrategie und löste 1981 auch die Weseler Niederlassung auf.[2]
Die alte Hafenmauer an der Straße „Am Lippehafen“ in Wesel und der nahegelegene Teich, hervorgegangen aus dem Hafenbecken, zeugen noch von der Ausdehnung des ehemaligen Lippehafens. Heute sind dort die Kanufreunde Lippe stationiert, der Kanuverband NRW betreibt das Otto Vorberg Haus als Kanuheim und Sportschule. Der heutige Teich wird für den Fischereisport genutzt, das umliegende Gelände als Zeltplatz.
Der Lippehafen gehört zur Route der Industriekultur.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur (archivierte Version)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bezirksregierungen Arnsberg Detmold: Informationsblätter zu Standorten rechts und links der Römer-Lippe-Route
- ↑ Christian Luyken. Abgerufen am 31. Dezember 2023.
Koordinaten: 51° 39′ 0″ N, 6° 38′ 52″ O