Zement
Zement is a aunoaganisches, fein gmohlans Bindemittl fia Meata und Bedau, des hydraulisch wiakt. Waunst Wossa dazua laast, nocha kriagst an Zementleim, dea wos duach Hydratatiaun zan Zementstoa eahärt'. Da Zement is' wichtigste Bindemittl im Bauwesn; Nochtäu is da hoche CO2-Ausstoß bei da Produktiaun.
Gschicht
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Scho de Röma haum den opus caementitium kaunt. In da Mittn vom 19. Joahhundat san de easchtn Zementweak' in Englaund entstaundn. Wäu da Zement de söwe Foabm wia da Koikstoa auf da Insl Portlaund ghobt hod, hod ma eahm ois Portlaund-Zement bezeichnat. Zeascht hod ma de Foamlinge in Schochtöfn, späda daun in Drehrohröfn braunt.
Heastöllung
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Es Rohmateriäu wiad im Togebau ohbaut, brochn, trickat, gmischt und gmoin, sodass' Rohmöh entsteht. Des wiad daun bei 1450 °C im Drehrohrofn zan Zementklinka braunt. Da Drehrohrofn is a großes Rohr, wo auf da oan Seitn des Materiäu eine kummt und auf da aundan des fertige wieda ausse, sodass de Aunlog ständig in Betrieb is. Nochm Ohkühn wiad da Klinka in Silos zwischnglogat und mit Gips und hydraulisch wiaksauman Stoffn wia Hittnsaund oda Fluagoschn in Kuglmühln fein zan Zement vamoihn, dea wos daun ois Sack- oda Silowoa vakaft wiad. Längare Logarung fiaht zua Festigkeitsvalustn (noch drei Maunodn: 10-20 %, noch sechs Maunodn: 20-30 %). Feichtigkeit fiaht zua Knollnbüüdung, is oiso gaunz schlecht.
Bstaundtäu'
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Da Zement bsteht ausm Zementklinka, Zuamoihstoffn, Nebmbstaundtäun und Zementzuasätzn.
Zementklinka
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]De Ausgaungsstoffe fian Zementklinka san Koik und Taun bzw. Meagl, des wiad im Drehrohrofn bei 1450 °C gsintat, dabei schmüüzt de Tauneadn und de Eisnoxide. Meagl is aa nix aundas wia Koik und Taun, de wos scho vo Natua aus mitanaund vamischt san. So entstehngan de chemischn Vabindungan (Klinkaphasn) Trikoiziumsilikat (Alit), Dikoiziumsilikat (Belit), Trikoiziumaluminat und Tetrakoiziumaluminatferrit, in geringan Auntäu aa Koiziumoxid (Freikoik) und Magnesiumoxid (Periklas).
Hydratatiaun
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]De Zementhydratatiaun is a stoak exotherme Reaktiaun, des muasst bei voluminösn Bauweakn beochtn (z. B. Staumauan). Bei da Reaktiaun mim Wossa (Hydratation) büdn se Kalziumsilikathydrat-Fosan, kuaz CSH, de se mitanaund vafüüzn und so de Festigkeit bewiakn. Dane'm wiad Ca(OH)2 freigsetzt, des is alkalisch. De untaschiedlichn Klinkaphasn reagian untaschiedli schnöö. Aum schnööstn reagierts C3A zua Tetrakalziumaluminathydrat. Duachn Zuasotz vo kloanan Mengan Gips im Zementweak büdt se stottdessn Ettringit („Trisulfat“) bzw. späta draus Monosulfat. Da Zement bleibt so vaoawadboa.
De wichtigstn Klinkaphasn san:
- Trikalziumsilikat (3 CaO · SiO2, Kurzzeichn C3S, „Alit“)
- Dicalciumsilikat (2 CaO · SiO2, Kurzzeichn C2S, „Belit“))
- Trikalziumaluminat (3 CaO · Al2O3, Kurzzeichn C3A, „Löfflbinda“)
- Tetrakalziumaluminatferrit (4 CaO · Al2O3 · Fe2O3, Kurzzeichn C4AF)
Phasen vo da Hydratation:
- Stufn I: De Calciumsulfate reagian mim C3A zua Ettringit-Kristoin auf da Obaflächn vo de Klinkerkerna. Nocha hosd de Hydratation vom C3S unta Büüdung vo CSH-Phasn auf da Oberflächn, de behindan de weitere Reaktion („Ruheperiodn“).
- Stufn II: Eastorrn (1-3 h): De Büüdung vo fosafeamiga CSH-Phasn behindat zunehmend de Bewegung vo de Kerna.
- Stufn III: „Bschleinigungsperiodn“ (noch ca. 4 h): Es kummt zua ana vastärktn Reaktiaun vo de Silicatphasn zua laungfosrign CSH-Phasn, länglichn Ettringitkristoin und plattigm Kalziumhydroxid unta zuanehmenda Vazauhnung (des endt noch 12-24 h).
- Stufn IV: De Reaktiaunsgschwindigkeit nimmt weita oh. De vabliebanan Porenraime wean duach feinkristallins, kuazfosrigs Kalziumsilikathydrat und Kalziumaluminathydrat ausgfüüt. Vuaraussetzung dofia is ausreichends Wossa (innan: Aunmachwossa, Obaflächn: Befeichtung).
De Reaktiaunsgleichungan lautn:
- C3S:
- C2S:
- C3A:
- C4AF:
Beiträg vo de oanzlnan Klinkaphasn zua Festigkeit:
- C3S: schnölle Reaktiaun, Friahfestigkeit
- C2S: laungsame Reaktiaun, Festigkeit im hochn Oita
- C3A und C4AF: sofuatige Reaktiaun, gringa Festigkeitsbeitrog
Zuamoihstoffe
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]De Zuamoihstoffe wiakn bei da Festigkeitsentwicklung vom Zement mit, owa es san koane sööbstständign Bindemittl, sondan se brauchn Koikhydrat.
- Hittnsaund (S)
- Natialiche Puzzolane (P)
- Natialiche getempate Puzzolane (Q)
- kieslsairereiche Flugoschn (V)
- koikreiche Flugoschn (W)
- Braunta Schiefa (T)
- Koikstoa mit an Auntäu vo oaganischm Kuinstoff vo unta 0,5 Massnprozent (L)
- Koikstoa mit an Auntäu vo oaganischm Kuinstoff vo unta 0,2 Massnprozent (LL)
- Silicastaub (D)
Nebmbstaundtäu
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Bis zua fünf Massnprozent deafn fein zakloanate, aunoaganische minaralische Stoffe sei. Do hauns ois eine, wos iagndwo im Zementweak iwa bliem is, wia z. B. Rohmöh aus da Klinkaproduktiaun.
Zementzuasätz'
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Fias Regln vom Eastorrn wiad ihm Zement im Weak a kloa wengl Koiziumsulfat (Gips, Anhydrit) zuage'm. Des deafst owa söwa nia mochn, Zement und Gips mitanaund mischn, wäu sunst kaunst das daune haun.
Zementoatn
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Noamäuzemente
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Bezeichnung | Druckfestigkeit [N/mm²] | Kennfoabm | |||
---|---|---|---|---|---|
noch 2 Togn | noch 7 Togn | noch 28 Togn | Sackfoabm | Aufschriftfoabm | |
32,5 L | – | ≥ 12,0 | ≥ 32,5 und ≤ 52,5 | hööbraun | |
32,5 N | – | ≥ 16,0 | ≥ 32,5 und ≤ 52,5 | schwoaz | |
32,5 R | ≥ 10,0 | – | ≥ 32,5 und ≤ 52,5 | rod | |
42,5 L | – | ≥ 16,0 | ≥ 42,5 und ≤ 62,5 | grean | |
42,5 N | ≥ 10,0 | – | ≥ 42,5 und ≤ 62,5 | schwoaz | |
42,5 R | ≥ 20,0 | – | ≥ 42,5 und ≤ 62,5 | rod | |
52,5 L | ≥ 10,0 | – | ≥ 52,5 | rod | |
52,5 N | ≥ 20,0 | – | ≥ 52,5 | schwoaz | |
52,5 R | ≥ 30,0 | – | ≥ 52,5 | weiß |
Noch da ÖNORM EN 197-1 gibt's fünf Hauptzementoatn:
- CEM I: Portlaundzement
- CEM II: Portlaundkompositzemente (Portlaundhittnzement, Portlaundpuzzolanzement, Portlaundfluagoschnzement, Portlaundschiefazement, Portlaundkoikstoazement, Portlaundsilikatstaubzement, Portlaundkompositzement)
- CEM III: Hochofnzement
- CEM IV: Puzzolanzement
- CEM V: Kompositzement
De Zemente wean mit da Zementoat, dem Auntäu und da Oat vom Zuamoihstoff, da Festigkeitsklassn und da Aunfaungsfestigkeit bezeichnat.
Zan Beispüü waun aum Sackl fuigands draufsteht, wos hoaßt des?
CEM II A - L 42,5 R
CEM II is a Portlaundkompositzement, mim Auntäu A (des steht beim CEM II fia 6 - 20 M.-%) aun Koikstoa (mit an Auntäu vo oaganischm Kuinstoff vo unta 0,5 Massnprozent), oiso a Portlaundkoikstoazement. Des 42,5 is de Festigkeitsklassn, des hoaßt de Druckfestigkeit noch 28 Togn beträgt 42,5 N/mm² (= MPa); R steht fia Rapid, damit san ned de Hüttldoafa gmoant, sondan des is englisch fia schnöö, oiso hod a a hoche Aunfaungsfestigkeit.
Sondazemente
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Maunchmoi kauns sei, dassd an speziöön Zement brauchst, drum san in da ÖNORM EN 197, ÖNORM EN 14216 und ÖNORM B 3327 Sondazemente gregelt.
- Zemente mit niadriga Hydratatiaunswärman (LH - low heat): zan Betaunian vo massign Bautäun und bei hochn Außntemperatuan.
- Zemente mit seah niadriga Hydratatiaunswärman (VLH - very low heat): zan Betaunian vo seah massign Bautäun wia Staudämman, fia de gibt's extra de Festigkeitsklassn 22,5.
- Zemente mit stoak eahähtm Widastaund gegn Sulfataungriff (SR - sulfat resistance, CEM I), den gibt's aa C3A-frei, daduach wiad de Wärmeentwicklung gringa und de Rissbüüdung minimiat.
- Zemente mit mäßig eahähtm Widastaund gegn Sulfataungriff (SR, CEM III).
- Schnöözement: dea eahärt' schnölla wengan hochm Aluminiumauntäu.
- Weißzement: eisnoxidfreia Zement fia Sichtbetaunowaflächn.
- Quöözement: de quöön beim Eahärtn auf, bestengan aus Portlaundzement, Aluminatn, Gips und Hochofnschlackn.
Beleg
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- ↑ Zementeigenschaften – Druckfestigkeit. HeidelbergCement, archiviert vom Original [1] am 8. August 2013; abgerufen am 19. August 2013.
Im Netz
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- Zemente und ihre Herstellung (PDF-Datei; 309 kB)
- Zement-Taschenbuch, 50. Auflage 2002 (PDF-Datei; 7,3 MB)
- Virtuelle Zementfabrik
- Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie
- VDZ – Darstellung der Geschichte