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Ehemalige Professorin spendet Milliarden für Erlass von Studiengebühren

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Ruth Gottesman übergibt ihr Milliardenerbe an ihre alte Universität. Damit hat sie das Leben von tausenden Studenten positiv verändert.

Bronx, New York City – Am Montag (26. Februar) wurde der Hörsaal des Albert Einstein College of Medicine von Emotionen geflutet. Die Studenten sprangen auf, nahmen einander in die Arme und weinten vor Freude. Grund war die Rede der ehemaligen Professorin Ruth Gottesman. Sie verkündete: „Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass das Albert Einstein College of Medicine ab August dieses Jahres gebührenfrei sein wird.“ Dafür spendet sie ihre Milliarden.

Ehemalige Professorin spendet geerbte Milliarden von verstorbenen Mann

Dieser lebensverändernde Moment wurde auf der Plattform X (ehemals Twitter) von der Universität geteilt. Lebensverändernd ist er vor allem, da die Studenten sich nun keine Sorgen mehr über die enorm hohen Studiengebühren von rund 60.000 US-Dollar pro Jahr machen müssen. Insgesamt kostet das Studium am Albert Einstein College of Medicine über 200.000 US-Dollar. Diese Kosten werden dank der Milliardenspende der ehemaligen Professorin Gottesman gedeckt.

Das Geld stammt aus dem Nachlass ihres verstorbenen Mannes David „Sandy“ Gottesman. Dieser war ein Freund des legendären Investors Warren Buffet, weswegen er früh in dessen Firmenkonglomerat Berkshire Hathaway investierte. So hat er über eine Milliarde US-Dollar Gewinn gemacht – ohne das Wissen seiner Frau, wie Gottesman der New York Times verriet. Das Erbe hinterließ er ihr mit folgender Anweisung: „Mach damit, was immer du für richtig hältst.“

Und das tat sie. Nun fragt sich Gottesman, ob ihr Mann ihre Entscheidung wohl unterstützt hätte. „Ich hoffe, er würde lächeln und nicht die Stirn runzeln“, erzählte sie lachend einem Reporter der New York Times. „Aber er hat mir die Möglichkeit gegeben, dies zu tun, und ich denke, er wäre glücklich — ich hoffe es.“ Wer auf jeden Fall glücklich ist, sind die derzeit 1100 eingeschriebenen Studenten. Sie bekommen auch den Semesterbeitrag für das Sommersemester erstattet.

Milliardenspende der ehemaligen Professorin soll „schuldenfreien Start“ ermöglichen

Der Präsident der Universiät, Philip Ozuah, bezeichnete die Spende als revolutionär. Er sei überzeugt, dass der Zugang zu Bildung der Schlüssel zu Spitzenleistungen sei. Vor allem die Bürger der Bronx – der Standort des Albert Einstein College of Medicine – haben schlechte Aufstiegschancen. Im ärmsten Viertel von New York City herrschen Armut, Kriminalität und Arbeitslosigkeit. Die allgemein teuren Studiengebühren in den USA stellen eine zusätzliche Hürde dar.

Um die Kosten zu bewältigen, gibt es die Möglichkeit, einen oder mehrere Studienkredite aufzunehmen, die über Jahre zurückgezahlt werden müssen. Diese gehören mittlerweile fest zum amerikanischen System, wie das Deutsche Ärzteblatt berichtet. Demnach liegen die Schulden durchschnittlich im sechsstelligen Bereich. Nach Angaben der US-Regierung hatten allein im Jahr 2023 43 Millionen Amerikaner Studienschulden von insgesamt 1,6 Billionen US-Dollar.

Die ehemalige Professorin Ruth Gottesman schafft mit einer Milliarden-Spende die Studiengebühren am Albert Einstein College of Medicine ab.
Die ehemalige Professorin Ruth Gottesman schafft mit einer Milliarden-Spende die Studiengebühren am Albert Einstein College of Medicine ab. © Mary Altaffer / dpa

Gottesman hoffe, dass ihre Spende nicht nur künftigen Studenten einen schuldenfreien Start ins Berufsleben ermögliche, sondern auch mehr angehenden Ärzten die Möglichkeit gebe, sich für ein Medizinstudium zu bewerben. „Wir haben hervorragende Medizinstudenten“, so die ehemalige Professorin, „aber das wird auch vielen anderen Studenten die Möglichkeit geben, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Lage nicht einmal an ein Medizinstudium denken würden.“

Die mittlerweile 93-Jährige hat eine lange Geschichte am Albert Einstein College of Medicine. 55 Jahre lang lehrte und forschte sie dort als Professorin im Bereich der Kinderheilkunde. Gottesmans Fokus lag auf Lernschwächen, weswegen sie Tests entwickelte und Bildungsprogramme leitete. Ihr Engagement habe dazu beigetragen, die Fakultät zu der bemerkenswerten Institution zu machen, die sie heute ist, heißt es im offiziellen Pressebericht der Universität. (cln)

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