Deutsches Fremdwörterbuch
Studium
1. Aufl. Band 4 (Kirkness u. a. 1978)
N. (-s; Studien), Anfang 14. Jh. entlehnt aus mlat. studium ‘geistliche (Hoch-)Schule, Lateinschule, Universität’ (⟨ lat. studium ‘eifriges Streben, innerer Drang, Neigung; Ergebenheit, Parteieifer; Lieblingsbeschäftigung; wissenschaftliche Beschäftigung, wissenschaftliches Streben’, zu studere, → Student), bis ins 19. Jh. auch in der lat. (flekt.) Form und in lat. Syntagmen wie ad studia, studia maiora; 1a zunächst in der veralteten Bed. ‘Studienanstalt’ als Bezeichnung für Lateinschulen (studium particulare) und (kirchliche) Hochschulen, Universitäten (studium generale); b seit späterem 15. Jh. gelegentlich in der ebenfalls veralteten Bed. ‘Arbeits-, Studierzimmer’ und später, bis ins 19. Jh., für ‘Künstlerwerkstatt, Atelier’ (vgl. → Studio a).
2 Seit Ende 15. Jh. in der unmittelbar auf das Lat. zurückgehenden heutigen Bed. ‘das Studieren, Lernen, Forschen’ als Bezeichnung für jede eifrige, intensive, eingehende, bes. wissenschaftliche Beschäftigung mit einem Gegenstand zum Zweck der genauen Erforschung, Beobachtung, Betrachtung eines Sachverhalts sowie des schon dazu vorliegenden Wissensstoffes, speziell bezogen auf die akademische Ausbildung, bes. an (Fach-)Hochschulen und Universitäten, von daher auch für den Lebensabschnitt der Ausbildungszeit; früher gelegentlich übertragen auf den Gegenstand der Untersuchung und deren Ergebnis, die daraus hervorgehende (anderen Lernenden wiederum als Erkenntnishilfe dienende) Darstellung eines Gegenstands (vgl. → Studie), auch abgeflacht im Sinne von ‘genaue, aufmerksame Lektüre’, z. B. von Fahrplänen, Speisekar­ten und für ‘das Einstudieren, Auswendiglernen, sich Erarbeiten’ von Schauspiel- und Gesangsrollen (Rollenstudium); häufig im Pl. für ‘mehrere, einzelne Tätigkeiten im Rahmen der (wissenschaftlichen) Beschäftigung mit einem Gegenstand, Untersuchungen’. Überaus häufig als Grundwort in Zss. wie Medizin-, Quellen-, Fern-, Fachstudium und bes. als Bestimmungswort in der pl. Form Studien- in der Bed. ‘mit dem Studium/Studien verbunden, das Studium/Studien betreffend, auf das Studium/Studien bezogen’ in Zss. wie Studienreise, -jahr, -plan, -platz, -bewerber und Studienanstalt ‘Höhere Schule’ und in amtlichen Bezeichnungen wie Studienreferendar, -rat, -direktor für die je nach Dienstrang eingestuften Lehrer an Höheren Schulen. Dazu seit späterem 16. Jh. (ROT) die veraltete lat. Ablativform studio mit der (aus gleichbed. lat. Adv. studiose übernommenen) Nebenform studiose, adv. verwendet für ‘fleißig; eifrig, gern, willig; absichtlich, mit Vorsatz’.
Daneben seit Mitte 20. Jh. das lat. Syntagma Studium generale als Sammelbezeichnung für fachübergreifende, interdisziplinär interessierende, bes. politisch-philosophische Lehrveranstaltungen an Hochschulen und Universitäten.

Belege

zu Studium 1a (17)
Johann v. Würzburg 1314 Wilh. v. Österreich 1089
man sach niht anders, als ich lâs in der schrift studium, denne den baum bethellium (DWB);
1343 (Kriegk, Deutsches Mittelalter II 126)
3½ fl. eyme schuler zu lauffen geyn Ludyche an den kentzler von Parys, umb das studium von Parys geyn Frankf. zu legen (NYSTRÖM);
1356 Chron. d. dt. Städte (VIII 484)
dirre keyser hette ouch pfaffen und gelerte lüte liep. derumb mahte er ein studium und schule zuͦ Proge und gap den vil friheite (DWB);
Nd. Rhein 1395 (VIII 1011)
unsme studio to Colne ... unss studioms (MÖLLER);
Volkslied 1414/18 „Text“ (Liliencron I 232)
All hoheschuͦl hand groß lob und pris: Poleni das wunschlich studium mit großen werden maistern kum;
Muffel 1452 Beschr. Roms 58
das studium, darynn die siben kunst gefunden sind;
Kemnat um 1475 Chr. 13
studium zu stifften in dieser statt;
1477 (Urkunden Tübingen 31)
in unserm studio zu Tüwingen;
ebd. 37
des vorbenanten vnsers Studiums zu Tüwingen;
Hanauer Urkunde 1484 (Knepper 281)
es wer dann, das er [der Knabe Ludwig] auff ein studium ziehen und hiermit studieren wolt (NYSTRÖM);
Zwickauer SO 1523 (M. 244)
Ordnung desz Nawen Studij vnd yetzt auffgerichten, Collegij yn Fürstlicher Stadt Zwi­ckaw (NYSTRÖM);
Melanchthon 1543 M. u. Isr. IX 4
deren dienst an Schuelen vnd Studien dennoch der Kirchen auch nützlich gewesen (NYSTRÖM);
Xylander 1562 Euclid (Übers.) Vorr. a4b
M. Wilhelm Holtzman, genant Xylander, Griechischer Professor des Churfürstlichen Studium inn Heydelberg;
16. Jh. (Goedeke, Schwänke 64)
Es zogen auf ein zeit sechs guter frommer studenten mit einander; dieselben wolten auch hinab auf Ofen, und das Ungerland besehen, was für ein studium da were (NYSTRÖM);
Kiechel um 1600 Reisen 225
studium oder universitet;
Knaust 1614 Kunst Bier zu brauen 48
meinem alten Contuber­nalen vnd Condiscipulen zu Wittenberg im studio;
1718 (M. G. P. XLII 310)
dabey es niemals die Intention haben soll, In Freysing ein solches Studium zu errichten, worbey die Alumni graduiren ... das mit Consens eines Würdigen Dom-Capitels daselbst erhebte studium particulare (NYSTRÖM).
zu Studium 1b (5)
Kemnat um 1475 Chr. 6
in seinem studio;
H. Sachs vor 1576 (XIII 92 Lit. Ver.)
wil jetzt gehn in mein studium und lesen den Salustium (DWB);
Mathesius 1592 Ehespiegel 2396
Un die auch diesen Schuelmeister [Quintilian] ... wol gar nicht in jhren Studiis vnd Liberey haben (NYSTRÖM);
Goethe vor 1832 (W. XXXII 10)
Tischbein geht nach Neapel, und ich beziehe sein studium, einen groszen kühlen saal (DWB);
Gaudy 1844 S. W. VI 47
einige der ... künstler vermaszen sich ... eher dem gott-sei-bei-uns den eintritt in ihr studium zu gestatten, als ein autor (DWB).
zu Studium 2 (118)
Riederer 1493 Rhetorik q 5b
damit er sin furgenomen studium volenden ... mög (DWB);
1493 Ann. Ingolstad. Acad. IV 139
dass die Collegiaten ires Studiums und Lernung ... wolgeflissen sein;
Füeterer vor 1500 Bayr. Chron. 222
die schickten in ... ad studiumb in wälsche landt gen Pafia (DWB);
Schwarzenberg 1535 Teütsch Cicero 2b
Wann inn seiner Kindthayt, hat er [Cicero] ain Büchlin mit guͦten Versen gemacht, vnd ist also imm ersten alter sein Studium vnd fleiss in den versen vnd Poeten, hytzigklich gewesst;
ebd. 3a
Da er [Cicero] nun von dem Studio der Kindthait kam, hat er fürther inn der Philosophey, vnd Bürgerlichen Rechten fleyss gethon;
Lorich 1537 Fürstenlehre 9
Die bawern vnnd armer leudt kinder / welche durch das studium sich erneren sollen / fleissig studirn müssen;
Forster 1539–56 Frische teütsche Liedlein 112
practick vnd studiis;
Stumpf 1541 beschreybung Bl. XLIXb
Die Uniuersitet, Studia, Doctorat, Collegia, Grad, Meisterschafft, sind von der Heydenschafft nicht vns geerbt;
1557 (Mitt. V. G. Nürnbergs 10 (1893) 259)
zu anfang seines studii;
Mathesius 1571 Sarepta CXCIIIa
Wenn man der bierkann oder weinflaschen ... nachschleicht, so ists mit dem studio, wo nit gar, doch halb verloren;
Braun 1581 Beschreibung u. Contrafactur 3 1b
mit denen studien, darzu ich meines beruffs halben geweihet bin (DWB);
Neander 1583 Bedencken 32a
Und ob wol etliche meinen / man solle die Jugend mit der hebräischen Grammaticken zufrieden lassen / vnd dasselbe Studium sparen / biß sie erwachsen;
Dreszer 1596 Sächs. Chron. 115
der fleis des abts und seiner brüder, den sie in diesem keiserlichen freien closter in fortpflanzung der religion und studien angewand (DWB);
Ringwald 1598 Lauter Warheit a 7a
ich habe aber ... günstige liebe Herren, eurer gestreng dies mein gering und doch mühsam studium dediciren wollen (DWB);
Sattler 1607 Orthographie 362
wünsche ich euch zu ewren studijs ... glück, fürderung vnd wohlfahrt;
Fröreisen 1613 Wolken (Übers.) 161
auff anderer begeren und wolmeinung, so viel ich neben andern meinen studiis der zeit und Gelegenheit haben können;
Albertinus 1615 Gusman v. Alfarche 352
studia vnd vbungen der Tugenden;
Wallhausen 1616 Ritterkunst 6
Studia vnnd Ubungen der Waffen;
Mengering 1642 Gewissensrüge 1076
darumb auch das herrliche Studium der Rechten von vielen veracht / verhast gemacht;
Greflinger 1647 Complementier-Büchlein A 3b
diss Studium der Weissheit vnd Tugend;
Winckelmann 1649 Bedencken 40
die Studia und freye Künste;
Horneius 1657 Bedenken 24
denn unter allen Studenten niemand zu finden, welcher nicht sein Absehen entweder aufs studium Theologiae oder Concionatorium, studium juridicum oder Medicum fürnemlich habe;
Dalhover 1689 Gartenbeetlein 2
In einer Stadt deß berümbten Flandren enthielten sich zwey Studenten mehr verliebt auff den Bac­chum unnd Venerem als auff jhre obliegende Studien und vergnüglich auff die Gottesfurcht;
Gichtel 1710 Send-Schr. II 16
Studium oder Gelehrtheit;
1711 Neue Bibliothek XV 368
Brotstudium;
Musig 1718 Licht d. Weisheit II 56
Sind aber Kräffte des ingenii vorhanden, und die Umstände fügen sich, dass man studiren kann, so kann wieder eine solche Art der studiorum erwehlet werden, worzu man die vornehmsten Kräffte hat;
1726 Verordn. in mon. germ. paed. XLII 180
von vilen grosz und kleinen gymnasiasten, die ... nit ad studia dichtig seind (DWB);
Bertram 1730 Anfangs-Lehren 4
Beforderung seines Haupt-Studii;
Zedler 1732 Universallex. I 241
Man hat auch ferner noch eine andere Art von Academien, auf welchen lediglich diejenigen Studia und Exercitia getrieben werden, welche Standes-Personen zu erlernen nöthig haben;
Heel 1748 Kleinod 21
junge Mönche ... ad studia majora nach St. Gallen ... geschickt;
Winckelmann 1755 Nachahmung 17
Studium der Natur;
Goethe 1766 Lügner (W. XXXVIII 52)
Sie sind zwar noch nicht lang von hohen Schulen da ... Doch dort studiert man auch dergleichen Studia;
Klemm 1767 Grüne Hut 53
dass ich es schon weit in diesem Studio gebracht hatte;
Basedow 1768 Vorstellung 39
Studien-stiftungen;
Michaelis 1770 Raisonnement II 203
brachte er sehr gute Schulstudia auf die Universität;
Sulzer 1773 Theorie I 100a
das Studium der Antike;
Dressler 1777 Theater-Schule 106
Von dem besondern Studio des Sängers;
1781 Literar. Pamphlete 12
Es ist ein kleines Lob, das Klopstock mit Schottel und Spate theilet, die Sprache sey Studium bey ihm gewesen;
Zimmermann 1785 Einsamkeit III 489
Studium der schönen Wissenschaften in Europa wieder emporbrachte;
Engel 1785 Mimik I 314
Studiums seiner Rolle;
Matthisson 1786 Rheinfahrt II 77
in Erwägung der hohen Schule, wo er sein Studien­wesen treiben mußte;
Goethe 1787 Br. (VIII 267)
Studium des Landschaft Zeichnens;
Meiners 1789 Anweisungen 43
Ich bin weit entfernt, das Studium der Alten für unentbehrlich zur wahren Aufklärung zu halten, und es allen Gelehrten in gleichem Grade zu empfehlen ... das Studium der Alten, das heisst ... ein solches Studium der Griechischen und Römischen Sprache;
Schiller 1789 Universalg. (H. VI 257)
beim Eintritt in seine akademische Laufbahn ... die Wissenschaften, die er Brotstudien nennt, von allen übrigen, die den Geist nur als Geist vergnügen, auf das sorgfältig­ste abzusondern;
Nicolai 1790 Anekdoten I Einl. XVII
[Er] zog meine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Das Studium seines Charakters ward seit mehreren Jahren mein Lieblingsgeschäft. Ich glaubte den Menschen studiren zu müssen, um den regenten besser kennen zu lernen;
Goethe 1791 Br. (IX 277)
Optische Studium;
Lenz vor 1792 Ges. Schr. II 324
soll ich noch beweggründe brauchen, ihnen die anschaffung einiger glossarien und einiger andern merkwürdigen alten und neuen deutschen bücher und deren studium anzupreisen (DWB);
Humboldt 1793 Studium I 264
Das Studium der Menschen gewönne am meisten durch Studium und Vergleichung aller Nationen aller Länder und Zeiten;
Foote 1796 Ritter (Übers.) I 268
Staatssachen waren immer mein Lieblings­studium;
Adelung 1796 Nachrichten I 40
so sehr auch das studium der deutschen Sprache Mode­studium zu werden anfängt;
Laukhard 1802 Leben V 68
das Hauptstudium der Gelehrten sei Klugheit;
Frank 1802 Biographie 20
einen medicinischen Studienplan ... entwerfen;
Schiller vor 1805 (III 350)
das publicum ist mir jetzt alles, mein studium, mein souverain, mein vertrauter (DWB);
1805 N. T. Merkur (W.) I 200
Geist der Schul- und Studienanstalten in den Österreich. Erb­ländern;
Schubart vor 1806 Ästhet. d. Tonkunst 221
auf ihn folgte der jetzige organist Martin, der alles dem studium, äuszerst wenig aber der natur zu verdanken hat (DWB);
Uklanski 1808 Briefe II 317
die Sänger waren so nachlässig in ihrem Studio gewesen, dass die Oper mit Unwillen unterbrochen wurde;
Sulzer 1809 Lebensbeschr. 17
hatte ich ... meine Schulstudien geendigt, und ward ... unter die Zahl der ordinierten Geistlichen des Züricher Synodus aufgenommen;
Raumer 1813 briefl. (Leben I 269)
Daher auch neben der höchst verehrungswürdigen Consequenz seines Studien­plans, doch die Unruhe an jedem Orte des Aufenthalts;
Fouqué 1819 Gefühle, Bilder II 29
ich widme diesem werke schon seit jahren ein ange­strengtes studium (DWB);
Döderlein 1821 Reden u. Aufsätze I 1
im ersten Jahr nachdem das Erlanger Gymnasium aus einer Localanstalt in eine Königliche Studienanstalt umgeschaffen ... worden war;
Meyer 1824 Gesch. d. bild. Künste I 204
auch ging das studium der antiken denkmale von bildnern fast einzig auf dieses äuszere (DWB);
Hauff vor 1827 S. W. II 6
bald glaubte man einen mann von schon vorgerückten jahren vor sich zu haben, der durch eifriges studium einer reichen toilette sich zu conservieren weisz (DWB);
Schaffner 1828 Konr. Pilater 133
den tag der arbeit, die nacht dem studium (DWB);
Graff 1830 (Jahrbücher f. wissenschaftliche Kritik II 376)
Das Verdienstliche dieses Unternehmens [Heliand-Ausgabe Schmellers] wird ... von jedem anerkannt werden, der da weiss, wie wenige Quellen dem Studio unsrer alten Sprache zu Gebote stehen;
Goethe vor 1832 (W. II 6)
Linnés philosophie der botanik war mein tägliches studium (DWB);
ebd. IV 8
ich bringe ihnen auch ein schön studium antiker marmorarten mit (DWB);
ebd. XXII 175
eigentlich hat mein wunsch, den Hamlet zu spielen, mich bei allem studium des stücks aufs äuszerste irre geführt (DWB);
Gentz vor 1832 Schr. I 12
der jüngling, der in Straszburg seine studien absolviert (DWB);
1836 Atlas v. Bayern Einl. 94
der Grundtypus der älteren Satzungen, nämlich Studienfreiheit;
Steffens 1841 Was ich erlebte III 61
[Alpenpflanzen] zum Gegenstand eines genauen Studiums gemacht;
Liebig 1844 Chemische Briefe 99
sie beruhen heutzutage auf den Grundsätzen, zu denen man durch das genaue Studium der erwähnten Eigenschaften gelangt ist;
Gaudy 1844 S. W. II 83
sie auf der hohen schul zu Tübingen dem studio der wissenschaften obgelegen (DWB);
Bettine 1844 Brentanos Frühlingskranz 213
die vögel philosophieren in den lüften ... und ich versuche ihnen nachzusingen ... derweile sie ihre studia absolvieren (DWB);
Moltke 1845–46 Wanderbuch (Rom) 92
Eine Reihe erzählender Aufsätze sollte diese Ruhepunkte bezeichnen, indem sie für jeden Ort der Umgebung Roms die Geschichten und Sagen, durch welche er bemerkenswerth geworden, auf Grund umfassender Quellenstudien anschaulich vorführten;
1852 Prutz’ Museum II 239
Vorsteher unserer höheren Studienanstalten;
Ehrlich 1858 Abenteuer I 50
denn kommt er einmal zur Ausübung seines Brodfaches, so bleibt ihm zum Lebens­studium keine Zeit mehr;
Suckow 1862 Sold'leben 135
Ruhig widmeten wir uns dem Garnisons­dienste, der Zerstreuung und dem Studium;
Hartman 1866 Erlebnisse 53
In trauriger Stimmung lag ich den Studien ... ob;
Marlitt 1868 Geheimnis 149
sie hatte das ernste, tiefe Studium des Arztes durch ihren Gesang unterbrochen und ihm möglicherweise eine sich eben gestaltende neue Idee verscheucht;
Nitzsch 1879 Deutsche Studien 40
dieses gefühl, das ihn selbst in der täglichen übung des studiums, des gebets und der geschäfte nicht ermatten liesz (DWB);
Conradi 1884 briefl. (Liebesbeichte 18)
Unter den modernen Sprachen bin ich fast an alle herangetreten. Aber die Sprach­studien wurden durch philosophische immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Und die philosophischen durch litterarische Spezialstudien;
Homberger 1884 Schr. 104
reif für jene unbefangene heitere Menschlichkeit, welche die edelste Frucht des Menschenstudiums ist;
Schack 1891 Mosaik 42
machte er ... sein Zimmer zu einem musikalischen Studiensaal, indem er in Gesellschaft von Freunden ... alle ... Werke älterer und neuerer Zeit ... zur Aufstellung brachte;
Ludwig 1891 Ges. Schr. V 498
[es] trifft mit meinen alten studiumsresultaten vollständig zusammen (DWB);
Lingg 1899 Lebensreise 38
das sogenannte Fachstudium;
Polenz 1900 Liebe 143
ging Jutta tagein, tagaus ihren Malstudien nach;
Moll 1902 ärztl. Ethik 317
dass das medizinische Studium nicht ein Brotstudium, sondern ein Hungerstu­dium sei;
Zobeltitz 1902 papierene Macht I 135
sogenannte Studienjahr bei den Saxo-Borussen in Heidelberg;
Heer 1902 Joggeli 320
Studienauf­enthalt im wallisischen Hochgebirge;
Eyth 1904 Strom 41
wurde mir mit jedem Tage klarer, dass ich mich nicht auf einer Studienreise, sondern auf meiner Lebensreise befand;
Heinroth 1906 Enttäuschungen I 60
Interesse an einer neuen Menschen-Spezies, ein psychologischer Reiz. Was ist denn schliesslich interessanter, als Men­schenstudium?;
Wahle 1906 Mechanismus 21
das Studium seiner selbst;
Kretzer um 1910 Stehe auf 167
und vertieften sich in das Studium der Speisekarte;
Sperber 1923 Bed'lehre 4
Soweit der Forscher sich selbst als Studienobjekt verwendet;
Mellmann 1929 Philologen-Verband 90
Oberstudienrat;
Voss. Ztg. 15. 11. 1929
die „Studienstiftung des deutschen Volkes“ ... [jene Einrichtung] die wirklich hochbegabten jungen Menschen ein sorgenfreies Studium sichert;
Berichte Dtsch. Hochschule f. Politik 8 (1930) 65
wird vom Wintersemester an eine besondere Studienberatung eingerichtet;
Abenteuer 1930 März 23
Da kam eines Tages mein lieber, lustiger Studienfreund;
Voss. Ztg. 12. 11. 1930
Das Unterrichtsministerium wendet sich soeben ... an die Provinzialschulkollegien und die wissenschaftlichen und pädagogischen Prüfungsämter, ob Vorschläge für eine Beschränkung der Studienratslaufbahn gemacht werden können;
ebd. 12. 11. 1930
die Berufsausbildung der Referendare findet neuerdings in Studien­seminaren statt, die nur soviel von ihnen vorbil­den, als dem Bedarf an Studienräten entspricht;
Dtsch. AZ. 19. 2. 1933
Der Studienplan ist auf ein Mindest-Studium von sechs Semestern zugeschnitten;
Lokal-Anz. 8. 3. 1933
Ich bin hinge­gangen, um Verbrecherstudien zu machen. Dieses ganze Leben zog mich an;
Lokal-Anz. 28. 3. 1933
Heute abend ... spricht Prof. Dr. ... vor etwa 500 Studienassessoren und Referendaren;
Berl. Illustr. Nachtausg. 8. 6. 1933
wurde er als Studien­direktor an das hannoversche Predigerseminar ... berufen;
Lokal-Anz. 28. 6. 1934
Im vergangenen Herbst habe ich ... meinen Studienkreis erweitert und das prächtige Edelwild in dem Romintener Forst näher beobachtet;
Dtsch. AZ. 6. 1. 1935
auf ein nach festgelegten Studienplänen erlernbares spezialisiertes Wissen beschränkt;
ebd. 10. 2. 1935
Die neue Studienordnung ... ist von dem gleichen Grundgedanken – Heranbildung eines volksnahen und umfassend gebildeten Rechts­wahrerstandes – getragen;
Berliner Morgenpost 30. 5. 1936
Die will als Studentin in den Semester-Ferien das Studiengeld verdienen;
Münch. N. N. 22. 10. 1942
Durch das „Rollenstudium“, mit dem in den meisten Fällen sofort begonnen wird, wird der Anfänger [Schauspielschüler] von der Realität ... notwendig abgelenkt;
ebd. 27. 6. 1944
Wer sich über sein zukünftiges Studiumsgebiet im klaren ist ... kann ... in die Studienbetreu­ung ... einbezogen werden;
Sieburg 1950 Jahre 71
Sogenannten Studien in den Bereichen des Elends bin ich ... abhold gewesen;
Süddtsch. Ztg. 25. 3. 1953
Die Pressen wurden ... jedoch nur zu „Studienzwecken“ verwendet;
FAZ 2. 10. 1970
Das Institut für Fernstudien nennt als eines der Ziele dieser Veröffentlichung, auch bei uns empirische Untersuchungen zu einer Form des Studierens anzuregen, die ... gerade erst die Universitäten zu interessieren beginnt;
Bad. Ztg. 29. 1. 1971
daß Beamte auf Widerruf und Studien­referendare, die nur zu ihrer Ausbildung beschäftigt werden, bei Personalratswahlen nicht wahlberechtigt sind;
ebd. 29. 9. 1971
Nach einem einjährigen Vertiefungsstudium, in dem sich der Kandidat seinem beruflichen Schwerpunkt zu­wendet, ist die Ausbildung beendet;
ebd. 4. 2. 1972
Professor Denninger weist selbst darauf hin, daß die Studienreform seit 1967 liegengeblieben ist;
FAZ 18. 2. 1972
Diese Zahl schließt auch diejenigen Studienanfänger im Fach Medizin ein, die aus einer anderen Studienrichtung überwech­seln;
Die Zeit 9. 4. 1976
Alle an der wirtschaftlichen Bedarfsdeckung orientierten Rituale der Ausbildungsplatz- und Studienplatzvergabe verfehlen den Kern unserer freiheitlichen ... Verfassung ... Warum also so tun, als sei diese Wahlfreiheit mit dem Numerus-clausus-Studien­zwang eines Studenten gleichzusetzen ... daß das Parkstudienverbot auch das liberale Grundrecht auf Korrektur einer als Irrtum erkannten Studienentscheidung aufhebt ... Wer Studienplätze zur Mangelware erklärt, kann sich kaum gegen ihre Zwangsbewirtschaftung wehren. Nachdem die Universitäten immer mehr Studien­bewerber ausschlossen, blieb ... keine andere Wahl als einheitliche, objektiv meßbare Kriterien zu fordern, nach denen die Ausbildungskapazität einer Hochschule festzustellen ist.
zu Studium generale (6)
Süddtsch. Ztg. 18. 1. 1949
Ausgehend von der Notwendigkeit der Hebung des allgemeinen Bildungsniveaus der Studenten und einer Hochschulreform wurde die Einführung eines 13. Schuljahres vorgeschlagen, das als zweisemestriges „Studium generale“ der Universität angegliedert werden soll;
ebd. 9. 2. 1951
An der Universität Freiburg wird an Stelle der propädeutischen Kurse und des bisherigen Studium generale, die für die ersten beiden Semester Pflicht waren, noch in diesem Semester ein neues Studium generale eingerichtet ... um den Studierenden aller Fakultäten und Semester auf freiwilliger Basis eine Erweiterung ihrer allgemeinwissen­schaftlichen Bildung zu ermöglichen;
ebd. 9. 2. 1952
bei dem Gedanken, eine Bildung könne gar nicht realistisch und lebenspraktisch genug sein, wobei man das alte „studium generale“ mit seiner Grundlage grammatisch-logischen Unterrichts mit Vorliebe als Bestandteil eines über­lebten Bildungsprivilegiendünkels abtat;
1954 Veritas 288
Das für uns so brennend gewordene theoretische Problem der Einheit der Wissenschaft (das mit dem praktischen Problem des studium generale unlösbar verzahnt ist);
Arbeitgeber 20. 5. 1957
Eine bessere Durchführung des studium generale entspricht der Forderung nach Überwindung der bestehenden Diskrepanz zwischen Technik und humanistischer Bildung;
Süddtsch. Ztg. 12. 10. 1957
Das vielzitierte Studium generale als der Versuch, mit einer neuen Harmonisierung der Natur- und Geisteswissenschaften einen akademischen Bildungsbegriff zu schaffen, der lehrbar ist.