Tony Rominger «schockiert und enttäuscht»

Tony Rominger ist Manager von zwanzig Radprofis. Zu seinen Klienten zählen unter anderen die zuletzt des Dopings überführten Alexander Winokurow, Patrik Sinkewitz und Matthias Kessler. Gegenüber Radio DRS versicherte der ehemalige Rennfahrer, nichts von den Machenschaften seiner Schützlinge gewusst zu haben.

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Da war die Welt noch in Ordnung: Alexander Winokurow und sein Manager Tony Rominger (Bild: Reuters)

Da war die Welt noch in Ordnung: Alexander Winokurow und sein Manager Tony Rominger (Bild: Reuters)

(si) Er sei sehr schockiert und enttäuscht und könne es nicht nachvollziehen, sagte Tony Rominger. Der ehemalige Giro- und Vuelta-Sieger gab an, kein Interesse daran zu haben, dass sich seine Klienten dopen: «Ich arbeite auf Provisionsbasis. Ich verliere Geld durch diese Fälle.» Rominger wies darauf hin, dass die überführten Fahrer langfristige, gut dotierte Verträge gehabt hätten.

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In Zukunft will Rominger seine Fahrer vorsichtiger auswählen: «Wenn ich weitermache, dann arbeite ich nicht mehr mit Fahrern zusammen, die dubiose Trainer haben.» Sollte gegen Doping nicht rigoros durchgegriffen werden, sieht Rominger den Radsport in akuter Gefahr.

Den Vorwurf, er habe sich zu Doping während seiner Aktivzeit nie geäussert, wehrte Rominger mit dem Hinweis ab, es zähle die Zukunft, nicht die Vergangenheit. Der Schweizer, der als Rennfahrer mit dem umstrittenen italienischen Sportarzt Michele Ferrari zusammenarbeitete, stritt gegenüber Radio DRS ab, sich irgendwann gedopt zu haben.

Rominger hatte stets betont, dass er sich von Ferrari lediglich die Trainingspläne habe gestalten lassen. Noch Anfang Juli dieses Jahres, zwei Wochen bevor sein positiver Test bekannt wurde, hatte auch Patrik Sinkewitz über die Zusammenarbeit mit Ferrari gesagt: «Ich habe den Mann seit Dezember viermal bei Leistungstests gesehen. Er hat mir dann Trainingspläne geschrieben.»