Aufsichtsrat ade! Günther Koch tritt nicht mehr an

9.9.2020, 21:54 Uhr
Aufsichtsrat ade! Günther Koch tritt nicht mehr an

© Sportfoto Zink / DaMa

"Man muss wissen, wann man aufrecht gehen kann", begründete der 78-jährige frühere Lehrer und BR-Radioreporter, der sich als "Stimme Frankens" bundesweit Kultstatus erarbeitete und vielen als seit langem unbequemer, weil kritisch hinterfragender Aufsichtsrat gilt, seine Entscheidung. Koch hätte sich bei der anstehenden Mitgliederversammlung des FCN turnusgemäß ebenso zur Wiederwahl stellen müssen, wie dies beim amtierenden Aufsichtsratschef Thomas Grethlein und dessen Stellvertreter Stefan Müller der Fall ist.

Die Mitgliederversammlung wird voraussichtlich in der zweiten Oktoberhälfte stattfinden, möglicherweise wohl virtuell, wie es der jahrzehntelange Club-Fan Professor Fritz Sörgel (Heroldsberg), der auch Vereinsmitglied ist, ebenso wie die Möglichkeit der Briefwahl angeregt hatte. Er rechne damit, dass dann deutlich mehr Mitglieder an der Versammlung teilnehmen würden als 2019 in der Meistersingerhalle, als weniger als fünf Prozent anwesend gewesen seien. Zumal von den 24.000 Vereinsmitgliedern nur etwa 4600 aus Nürnberg seien.

Auf jeden Fall kein GüKo mehr

Koch hatte sich vor dem Verzicht auf seine Kandidatur offen für Sörgels Anregungen gezeigt. Grethlein hatte zuletzt im Club-TV gesagt, dass "seit Corona alles anders" sei, man aber versuchen wolle, dass eine Jahreshauptversammlung stattfindet. "Es könnte sein, dass es mit der Präsenzveranstaltung (im Stadion) nicht klappen wird." Mit diesen Worten hatte Grethlein bereits am 19. August angedeutet, dass es wohl auf eine virtuelle JHV hinauslaufen wird, wie sie jüngst auch Hertha BSC, der 1. FC Köln und der Karlsruher SC - der sogar mit Wahlen - durchgezogen hatten. Günther Koch - das steht jedenfalls fest - wird nach neun Jahren Aufsichtstratstätigkeit für den Job im Kontrollgremium nicht mehr zur Verfügung stehen.

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