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weh
Bedeutungsübersicht
eWDG und ZDL
Bedeutungen
a)
drückt Schmerz, Klage aus
Schreibung: weh
Beispiele:
o weh!
veraltet weh mir!
veraltetach und weh schreien
veraltetach und weh über jmdn. rufen (= jmdn. laut beklagen)
Er [der Lebkuchenmann] läuft und läuft und begegnet Tieren und Menschen. Doch, oh weh, sie haben alle nur eins im Sinn: Ihn zu essen. [Niederösterreichische Nachrichten, 09.11.2022]ZDL
O weh, was habe ich geflucht über diese fürchterliche Stadt. [Basler Zeitung, 10.12.2022]ZDL
b)
drückt eine Drohung aus
Grammatik: mit folgendem Dativ
Beispiele:
wehe dem, der das tut
wenn das geschieht, dann wehe ihm, uns allen
wehe, wenn du nicht pünktlich nach Hause kommst!
Ein interessanter Mann eigentlich – aber wehe dem, der sich mit ihm anlegt. Es ist noch nicht lange her, da eskalierte eine Talkshow im italienischen Fernsehen. [Neue Zürcher Zeitung, 12.08.2022]ZDL
In der Welt werden andere Götter [als das Jesuskind] angebetet, und weh dem, der von ihnen abfällt. [Schweriner Volkszeitung, 24.12.2007]ZDL
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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
weh · Weh · 1Wehe · Wehklage · wehklagen · wehleidig · Wehtag
weh Interjektion Ausruf des Schmerzes, des Schreckens, ahd. wē (um 800; aus germ. *wai, wobei -ai im Auslaut zu -ē; dagegen lautgerecht wei- in ahd. weinōn, s. weinen), mhd. mnd. wē, mnl. nl. wee, aengl. wā, engl. woe, anord. vei, schwed. ve, got. wai. Vergleichbar sind awest. vayōi, griech. oá, ūá, ūá͞i (ὀά, οὐά, οὐαί) Interjektion des Schmerzes, der Bewunderung, lat. vae, lit. (mundartlich) vaĩ, vái, mir. fāe ‘weh’, (mit d(h)-Suffix) fāed, fōid ‘Schrei, Ton’ und erweitert aind. uvḗ, awest. avōi, āvōya, so daß ie. *u̯ai ‘wehe’ angesetzt werden kann. Substantiviert Weh n. ‘(seelischer) Schmerz, Leid’, ahd. (9. Jh.), mhd. wē. In festen Verbindungen weh sein ‘(Seelen)schmerz empfinden’, ahd. (um 1000), mhd. wē sīn; weh werden ‘(seelisches) Leid zu empfinden beginnen, zugefügt bekommen’, ahd. wē werdan (9. Jh.), mhd. wē werden; weh tun ‘Schmerz zufügen, empfinden’ (zunächst von körperlichem Schmerz), ahd. (9. Jh.), mhd. wē tuon. Attributiver Gebrauch begegnet erst in jüngerer Zeit, wohl aus mundartlichen Verwendungen wie wehe Füße, literatursprachlich eine wehe Empfindung (18. Jh.). – 1Wehe f. ‘Schmerz der Gebärenden bei der Geburt’, mhd. wē, wēhe, überwiegend im Plural Wehen, mhd. wēhen. Dazu Wehmutter ‘Hebamme’ (Luther), Wehfrau (18. Jh.). Wehklage f. ‘laute (in Worten ausgedrückte) Klage, Jammer’ (16. Jh.), wohl aus wehklagen Vb. ‘jammern’ (15. Jh.). wehleidig Adj. ‘übertrieben schmerzempfindlich, zum Klagen neigend’ (17. Jh.), obd. Mundarten entstammend. Wehtag m. ‘Schmerz, Krankheit’, eigentlich ‘Leidenszeit’, mhd. wētac, mnd. wedage.
Zitationshilfe
„weh“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/weh#1>.
weh
Bedeutungsübersicht
- 1. [umgangssprachlich] schmerzend infolge einer Verletzung, Krankheit
- 2. [gehoben] traurig, wehmütig
eWDG und ZDL
Bedeutungen
1.
umgangssprachlich schmerzend infolge einer Verletzung, Krankheit
Beispiele:
Gerade als ich mit wehem Kreuz hochzurechnen begann, wie sich die Schließung der Sportclubs wohl auf die Volksgesundheit auswirkt, öffneten sie endlich wieder. [Der Tagesspiegel, 03.06.2020]ZDL
Wenn man Menschen beim Gehen beobachtet, sieht man oft: da Rückenschmerzen, dort ein wehes Knie. [Niederösterreichische Nachrichten, 13.06.2019]ZDL
metonymisch Lotte Rink hatte Buddes heimlichste und weheste Stelle getroffen. [Neues Deutschland, 08.01.1952]ZDL
●
wund, entzündet
Beispiele:
einen wehen Finger haben
Tapfer: […]Ortschef Richard S[…], der trotz durchtanzter Nacht am FF‑Ball (= Ball der Freiwillige Feuerwehr) und weher Zehe den Weg bravourös bewältigte. [Niederösterreichische Nachrichten, 25.04.2016]ZDL
»Ein weher Zahn ist ein schlechter Schlafkumpan«, sagte schon Wilhelm Busch. [Mittelbayerische, 29.02.2016]ZDL
2.
gehoben traurig, wehmütig
Beispiele:
mir ist weh ums Herz
mir ist so weh (zumute)
ein wehes Gefühl ergriff, befiel sie
ein wehes Lächeln
Im Jahr 1914 verließ M[…] seine Gemeinde, »wenn auch mit wehem Herzen«. [Münchner Merkur, 23.08.2022]ZDL
»Was letzte Woche am Weihnachtsmarkt in Berlin passierte [ein Terroranschlag], ist unbegreiflich!«, erzählt sie mit leiser Stimme und wehem Unterton. [Thurgauer Zeitung, 28.12.2016]ZDL
Überhaupt sind viele Spitzenschauspieler hier nur Wurzen, Chargen, Stichwortgeber: […] Nur Peter K[…] schenkt seinem komischen Klosterbruder neben massiger Statur auch einen weheren, tieferen Blick. [Der Tagesspiegel, 15.12.2001]ZDL
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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
weh · Weh · 1Wehe · Wehklage · wehklagen · wehleidig · Wehtag
weh Interjektion Ausruf des Schmerzes, des Schreckens, ahd. wē (um 800; aus germ. *wai, wobei -ai im Auslaut zu -ē; dagegen lautgerecht wei- in ahd. weinōn, s. weinen), mhd. mnd. wē, mnl. nl. wee, aengl. wā, engl. woe, anord. vei, schwed. ve, got. wai. Vergleichbar sind awest. vayōi, griech. oá, ūá, ūá͞i (ὀά, οὐά, οὐαί) Interjektion des Schmerzes, der Bewunderung, lat. vae, lit. (mundartlich) vaĩ, vái, mir. fāe ‘weh’, (mit d(h)-Suffix) fāed, fōid ‘Schrei, Ton’ und erweitert aind. uvḗ, awest. avōi, āvōya, so daß ie. *u̯ai ‘wehe’ angesetzt werden kann. Substantiviert Weh n. ‘(seelischer) Schmerz, Leid’, ahd. (9. Jh.), mhd. wē. In festen Verbindungen weh sein ‘(Seelen)schmerz empfinden’, ahd. (um 1000), mhd. wē sīn; weh werden ‘(seelisches) Leid zu empfinden beginnen, zugefügt bekommen’, ahd. wē werdan (9. Jh.), mhd. wē werden; weh tun ‘Schmerz zufügen, empfinden’ (zunächst von körperlichem Schmerz), ahd. (9. Jh.), mhd. wē tuon. Attributiver Gebrauch begegnet erst in jüngerer Zeit, wohl aus mundartlichen Verwendungen wie wehe Füße, literatursprachlich eine wehe Empfindung (18. Jh.). – 1Wehe f. ‘Schmerz der Gebärenden bei der Geburt’, mhd. wē, wēhe, überwiegend im Plural Wehen, mhd. wēhen. Dazu Wehmutter ‘Hebamme’ (Luther), Wehfrau (18. Jh.). Wehklage f. ‘laute (in Worten ausgedrückte) Klage, Jammer’ (16. Jh.), wohl aus wehklagen Vb. ‘jammern’ (15. Jh.). wehleidig Adj. ‘übertrieben schmerzempfindlich, zum Klagen neigend’ (17. Jh.), obd. Mundarten entstammend. Wehtag m. ‘Schmerz, Krankheit’, eigentlich ‘Leidenszeit’, mhd. wētac, mnd. wedage.
Typische Verbindungen zu ›weh‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›weh‹.
Zitationshilfe
„weh“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/weh#2>.
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