Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

spucken

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GrammatikVerb · spuckt, spuckte, hat gespuckt
Aussprache  [ˈʃpʊkn̩]
Worttrennung spu-cken
Wortbildung  mit ›spucken‹ als Erstglied: Spuckerei · Spuckglas · Spuckkuchen · Spucknapf · Spuckschale · Spuckschutz · Spuckschutzwand · Spuckwand
 ·  mit ›spucken‹ als Letztglied: anspucken · ausspucken · bespucken · hinspucken · vollspucken

Bedeutungsübersicht

  1. speien
    1. [bildlich] ...
    2. etw. (in großen Mengen) auswerfen
    3. [übertragen] ...
eWDG

Bedeutung

speien
Beispiele:
auf den Boden spucken
die Jungen standen auf der Brücke und spuckten ins Wasser
er spuckte (sich) [Dativ] in die Hände und griff zum Spaten
sie spuckte die Kirschkerne ins Gras
der Kranke hat Blut gespuckt
umgangssprachlichviele Fluggäste mussten spucken (= sich übergeben)
bildlich
Beispiele:
der defekte Motor spuckt
Unsre Artillerie bellte und spuckte [ RennKrieg315]
etw. (in großen Mengen) auswerfen
Beispiele:
ein Ofen spuckt wohlige Wärme
die Maschinengewehre spuckten Feuer und Tod
übertragen
Beispiele:
salopper wird aber spucken (= schimpfen, wütend sein), wenn er das erfährt
jmd. lässt sich [Dativ] nicht auf den Kopf spucken (= jmd. lässt sich nichts gefallen)
in die Hände spucken (= energisch an die Arbeit gehen)
jmdm. in die Suppe spucken (= jmds. Vorhaben, Pläne durchkreuzen, jmdm. dreinreden)
jmd. spuckt große Bogen, große Töne (= jmd. spielt sich auf)
jmd. spuckt Gift und Galle (= jmd. ist sehr wütend)
Er kann nun einmal nicht leben, ohne Gift zu spucken [ M. WalserHalbzeit404]
auf etw., jmdn. spuckenauf etw., jmdn. keinen Wertlegen, etw., jmdn. verachten
Beispiel:
darauf spucke ich!
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
spucken · Spucke
spucken Vb. ‘Speichel von sich geben, ausstoßen’, frühnhd. (omd.) spūchen, spūgen (15. Jh.), nhd. (mundartlich) spauchen, nordd. mit expressiver Konsonantendoppelung spucken (16. Jh.), eine Intensivbildung mit Guttural zu mhd. (md.) spūwen (s. speien). – Spucke f. ‘Speichel’ (18. Jh.), rückgebildet aus dem Verb.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

speien · spucken  ●  rotzen derb

Fehlzündungen haben · spotzen (Motor) · stuckern  ●  spucken ugs. · stottern ugs.

Medizin
(Nahrung) nicht bei sich behalten (können) · (etwas) erbrechen · (sich) erbrechen · (sich) übergeben · hochwürgen · speien  ●  Magen(inhalt) oral entleeren variabel · speiben österr., bayr. · spucken regional · (Gegessenes wieder) von sich geben ugs. · (das Essen) kommt oben wieder heraus ugs. · (sich) auskotzen derb · Bröckchen lachen ugs. · brechen ugs. · göbeln ugs., regional · kotzen derb · reihern ugs. · rückwärts essen ugs., scherzhaft · vomieren geh., lat.
Assoziationen

ausstoßen (Qualm, Rauch, Gas)  ●  (aus)spucken fig. · emittieren fachspr. · rausschmeißen ugs. · speien geh.

Typische Verbindungen zu ›spucken‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›spucken‹.

Verwendungsbeispiele für ›spucken‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sicher spuckte er vor dem Husten, beim Husten, nach dem Husten. [Schuder, Rosemarie: Agrippa und Das Schiff der Zufriedenen, Berlin u. a.: Aufbau-Verl. 1987 [1977], S. 304]
Wie ich mich einmal umgedreht habe, hat er mir auf die Füße gespuckt. [Langhoff, Wolfgang: Die Moorsoldaten, Stuttgart: Verl. Neuer Weg 1978 [1935], S. 92]
Wenn ich mich weit herausgelehnt hätte, dann hätte ich auf sie spucken können. [C’t, 1993, Nr. 6]
Den ermordeten Kommunisten, auf die es sich beruft, spuckt es bei Bedarf ins Grab. [konkret, 1997]
Man kann zwar leicht nach unten spucken, nach oben nicht – das fällt zurück. [Tucholsky, Kurt: An eine Marie vom Lande. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1916], S. 800]
Zitationshilfe
„spucken“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/spucken>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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