⟨jmd. shart etw. (mit jmdm.)⟩
a)
Internet (einen Beitrag, ein Medium o. Ä.) als Empfehlung, Hinweis o. Ä. freigeben, per Link an andere Accounts, Empfänger o. Ä. senden
Beispiele:
Im April ging mein Blog online und seitdem habe ich so viele
tolle Dinge erlebt und Menschen kennengelernt, dass ich mir das Bloggen
kaum mehr aus meinem Leben wegdenken kann. An dieser Stelle nochmals ein
riesiges DANKESCHÖN an alle da draußen, die
mich hierbei unterstützen, die lesen, kommentieren, liken und
sharen. Es macht wahnsinnig viel Spaß mit
euch! [Jahresrückblick 2015, 2015, aufgerufen am 18.09.2020]
Heutzutage kann ja kein Mensch mehr etwas für sich behalten; es
wird alles sofort geshart, also geteilt.
[…] in der Reiseindustrie […] geht es in den
sozialen Medien ganz knallhart um Follower, Comments und Likes, die
neuen Währungen des Internets: Die schöne, im Wald versteckte
Unterkunft, die neuerdings nicht mehr Hotel heißt, sondern Hideaway,
läuft deshalb sofort über Facebook und wird dort von zu vielen Freunden
mit dem Daumen‑hoch‑Button geadelt. [Süddeutsche Zeitung, 30.11.2017]
Ihr seit die Einzigsten
[sic!],
die das Leben verstanden haben. Und deswegen heult Ihr Euch gegenseitig
zu und […]
shart Euer Wehleid mit der ganzen
Welt. [Bilder mit Sprüchen, 26.07.2016, aufgerufen am 01.09.2020]
Ordner lassen sich [in in der Anwendung]
sharen und einzelne Dateien öffentlich oder
privat per Link oder als E‑Mail teilen. Man kann die Dateien im
View‑Only‑Modus sharen oder gemeinsam
Bearbeitungsschritte synchron halten. [App des Tages, 02.10.2013, aufgerufen am 19.08.2020]
E‑Mail ist im Netz das am wenigsten »soziale« Medium[…]. E‑Mails lassen sich nur schlecht
sharen und sie können nicht öffentlich
kommentiert werden. E‑Mails haben keinen öffentlichen Reply‑ oder
Retweet‑Button […], E‑Mails sind kein
Chat. [Wie tot ist die E-Mail?, 08.07.2011, aufgerufen am 01.09.2020]
b)
allgemeiner (Ressourcen) gemeinsam, gemeinschaftlich, im Kollektiv nutzen
Synonym zu teilen (5 a)
Beispiele:
Selbst wenn jeder Mensch, der in den dicht besiedelten Hot Spots
von München, Hamburg, Berlin, Frankfurt, Stuttgart lebt, auf sein
Fahrzeug künftig verzichten und nur noch sharen
würde, dann ließen sich in Deutschland gerade einmal fünf Prozent der
Fahrzeuge reduzieren. [Süddeutsche Zeitung, 10.08.2019]
Heute wird mit Ideen der »shared economy« eine Art Kontrapunkt
zur Konsumgesellschaft gesetzt. Dabei lautet das Credo: »Sharing is
caring« [Überschrift] – Wir
sharen beispielsweise Autos, Wohnräume, Büros
oder Lagerräume […]. Damit einher geht
auch die Idee, dass wir nicht bis ins unendliche Ressourcen verschwenden
und einmal mehr etwas behalten, anstatt es wegzuwerfen. [Lass uns das kaufen und behalten!, 22.06.2020, aufgerufen am 01.09.2020]
Echte Hobbyasketen verzichten heutzutage eigentlich auf alles:
Fleisch, Laktose, Religion und Überzeugungen. Auch analoge Bücherwände
sind lediglich Staubfänger für Angeber aus dem vergangenen Jahrtausend.
Ebenso wie der Privatbesitz von Autos, Fahrrädern, und Partnern.
[…] Puristen
sharen
[…], denn
[…] Eigentum
verpflichtet ja auch bloß. [Aachener Zeitung, 19.02.2018]
Reiche und Mächtige scheren sich nicht ums
Sharen, lassen umweltschädigend produzieren
und pflegen weiter ihren Luxuskonsum. Die Ökonomie des Teilens wird eine
Randerscheinung bleiben, so wie von einem Netzwerk der
Alternativprojekte, 1980 viel diskutiert, heute keiner mehr
spricht. [Fränkischer Tag, 24.01.2015]
Der Screen (= Bildschirminhalt) lässt sich
direkt sharen
(= auf andere Bildschirme projizieren). Ich könnte
euch meinen Bildschirm freigeben und dabei gezeichnete Anmerkungen
machen. [Samsung Galaxy S4: erste Infos zu den Funktionen, 15.03.2013, aufgerufen am 01.09.2020]
c)
allgemeiner, oft ironisch Synonym zu teilen (5 d)
Beispiele:
Aktuell nutzen ihn [den englischen Begriff »Share Economy«] Unternehmen und die Medien noch nach
Belieben. So kann das nicht bleiben. Füllen wir ihn zunächst mit etwas
Humor – und sharen ein paar Gedanken. [Der Communicartoon zum Freitag, 08.03.2013, aufgerufen am 01.09.2020]
Echten Schmerz kann man nicht sharen oder
liken, mit dem muss man allein sein. [Welt am Sonntag, 24.04.2016]
[…] Wow, danke für das
Sharen deiner Gefühle. Man braucht viel
Mut[,] um […] so eine wichtige Entscheidung fürs Leben zu
wagen. [Rückblick in mein altes Leben …, 18.04.2014, aufgerufen am 01.09.2020]