Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

nett

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GrammatikAdjektiv · Komparativ: netter · Superlativ: am nettesten
Aussprache 
Wortbildung  mit ›nett‹ als Erstglied: netterweise · Nettigkeit
eWDG

Bedeutung

Gefallen, Sympathie erregend
a)
ansprechend, liebenswert, sympathisch
Beispiele:
sein neuer Freund ist sehr nett
ich finde ihn nett
ein netter Mensch, ein nettes Mädchen, Kind
umgangssprachlichein netter Kerl
nette Leute
ein netter Kreis
in netter Gesellschaft sein
angenehm
Beispiele:
einen netten Abend verbringen
wir haben uns nett unterhalten
»wie war es gestern abend?« »Sehr nett, wirklich nett«
nett zu, mit jmdm. seinsich so zu jmdm. verhalten, dass Sympathie, Freude erregt wird
Beispiele:
der Junge ist sehr nett zu seinen kleinen Geschwistern
heute war der Chef besonders nett
wenn man ihn einmal trifft, ist er mit einem sehr nett, mit jedem, und gerade das macht ihn so verdächtig [ BahrHimmelfahrt50]
etw. ist nett von jmdm.jmd. verhält sich in einer Situation so, dass er Sympathie, Freude erregt
Beispiele:
das ist nett, dass du gekommen bist
nett von dir, dass du daran gedacht hast!
»hast du Grüße von mir bestellt? Das ist nett
es war doch nett von ihm, seine Hilfe anzubieten
das war nicht nett, dass er so von ihr gesprochen hat
höflich abgeblasst   freundlich, liebenswürdig
Grammatik: in Redewendungen
Beispiele:
bitte sei so nett und reiche mir das Buch herüber!
Herr N war so nett, etwas für mich zu besorgen
wollen Sie bitte so nett sein, hier Ihren Namen einzutragen
b)
hübsch, ansprechend in seiner Art und Weise
Beispiele:
ein nettes Kleid
ich finde dieses am nettesten
das ist ein nettes Städtchen
das war ein netter Einfall
das ist aber etwas Nettes!
das Kleid, jmd. sieht nett aus
sie war nett angezogen
die Dekoration ist nett gemacht
die Speisen sind nett angerichtet
er plaudert sehr nett
Nett haben Sie es hier‹, sagt sie, in meinem Zimmer sich umsehend [ St. ZweigAmok21]
umgangssprachlich, spöttisch wenig ansprechend, unangenehm, unschön
Beispiele:
hier sieht's ja nett aus!
das ist ja eine nette Geschichte!
nette Zustände, Aussichten
das kann ja nett werden!
c)
umgangssprachlich
Beispiele:
eine nette (= beträchtliche) Summe
eine nette Rechnung
das hat ihn ein nettes Sümmchen gekostet

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
nett · Nettigkeit
nett Adj. ‘freundlich, liebenswert, hübsch’. Afrz. (frz.) net ‘rein, sauber, lauter, rechtschaffen, höflich’, aus lat. nitidus ‘glänzend, hell, ungetrübt, sauber’ (zu lat. nitēre ‘glänzen, blinken, strahlen’), wird Ende des 14. Jhs. in die Kaufmannssprache Flanderns übernommen und im Sinne von ‘rein, nach den notwendigen Abzügen (von Geld und Gewicht) verbleibend’ verwendet. Von da gelangt der Ausdruck ins Westmd. (altköln. net, Mitte 15. Jh.) und ins Nd. (mnd. net ‘genau, völlig, gänzlich’ bei Angabe von Geldsummen, nd. net ‘die reine Ware ohne Verpackung betreffend’, 18. Jh.), vermag sich aber nicht gegen netto (s. d.) durchzusetzen. In der 2. Hälfte des 15. Jhs. wird net(t) am Niederrhein, danach auch im Hd. (Anfang 16. Jh.) mit der Bedeutung ‘sauber glänzend’ (zuerst von Metall), später auch (17. Jh.) von Gestalt und Wesen des Menschen ‘hübsch anzusehen, liebenswürdig, reizend’ üblich. – Nettigkeit f. (17. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Assoziationen

Assoziationen

Assoziationen

(ganz) nett (so weit) · gefällig (Film, Inszenierung) · glatt · mittelmäßig · ohne Ecken und Kanten · ohne Höhen und Tiefen · ohne weitergehenden Anspruch  ●  so weit okay ugs.
Assoziationen

nett  ●  schick fig. · schnatz fig., regional · schnuckelig fig.

Assoziationen

Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›nett‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›nett‹.

Verwendungsbeispiele für ›nett‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ich komme schon alleine raus, es war wieder mal nett! [Schwarz, Peter-Paul (Hg.), Gepflegte Gastlichkeit, Wiesbaden: Falken-Verl. Sicker 1967, S. 301]
Raum ist in der kleinsten Hütte für einer netten Gäste Schar! [Meißner, Hans-Otto: Man benimmt sich wieder, Giessen: Brühl 1950, S. 89]
Eigentlich hätte es eine nette Fortbildung in gediegener Atmosphäre werden sollen. [Die Zeit, 18.11.1999, Nr. 47]
Der damalige Direktor, das sagen jetzt alle, sei »zu nett« gewesen. [Die Zeit, 05.08.1999, Nr. 32]
Es ist doch nett, wieder mal in Bewegung zu sein. [Brief von Hans Stegemann vom 23.11.1915. In: Witkop, Philipp (Hg.), Kriegsbriefe gefallener Studenten, München: Müller 1928 [1915], S. 209]
Zitationshilfe
„nett“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/nett>.

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