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nass

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GrammatikAdjektiv · Komparativ: nasser · Superlativ: am nassesten
Adjektiv · Komparativ: nässer · Superlativ: am nässesten
Aussprache 
Ungültige Schreibung naß
Rechtschreibregel § 2
Wortbildung  mit ›nass‹ als Erstglied: Nassbeize · Nassdampf · nassfest · nassforsch · Nassfäule · Nassgalle · nassgrau · nasskalt · Nassrasierer · Nassrasur · Nassraum · Nassschleifen / Nass-Schleifen · Nassschnee / Nass-Schnee · nassspritzen / nass-spritzen · Nasstreber · Nasswäsche · Nasszelle · nässeln · nässlich
 ·  mit ›nass‹ als Letztglied: klatschnass / klatschenass · klitschnass / klitschenass · patschnass / patschenass · pitschnass / pitschenass · pitschpatschnass / pitschepatschenass · platschnass · pudelnass · quatschnass · quietschnass · quitschnass · regennass · schneenass · schweißnass · taunass · triefnass · tropfnass · tränennass
 ·  mit ›nass‹ als Binnenglied: Nass-in-Nass-Druck  ·  mit ›nass‹ als Grundform: Nass · Nässe · nässen
eWDG

Bedeutung

mit Flüssigkeit benetzt, durchtränkt
in gegensätzlicher Bedeutung zu trocken
Beispiele:
ein nasser Lappen, Schwamm
nasse Wäsche
nasse Umschläge machen
er hatte ein nasses Tuch auf der Stirn
meine Kleider, Strümpfe sind ganz nass vom Regen
ich habe nasse Haare, Füße bekommen
ich habe gerade nasse Hände
nasse Straßen, Dächer
ein nasser Boden
das Gras ist nass vom Tau
umgangssprachlich, scherzhaftWasser ist nun mal nass
die Farbe, Tinte ist noch nass (= ist noch nicht getrocknet)
nasses Holz brennt schlecht
nasses (= regnerisches) Wetter
wir hatten einen nassen Sommer
nasse Kälte, Schnee
nasse Augen haben (= weinen)
mit nassen Augen lächeln, Abschied nehmen
ihr Gesicht, ihre Wangen sind nass von Tränen
der Seemann fand ein nasses Grab (= ist ertrunken)
seine mutige Tat bewahrte das Kind vor dem nassen Tod
umgangssprachlich, scherzhaft nass wie ein Pudel, wie eine gebadete Katze
salopper hängt am Reck wie ein nasser Sack
triefend, durch und durch, zum Auswringen nass
ich bin vom Regen tüchtig, bis aufs Hemd, bis auf die Haut nass geworden
Es regnet, es regnet, die Erde wird nass [Kinderlied]
das Baby ist nass, hat die Windeln, das Bett nass gemacht
der Kleine hat sich [Dativ] schon wieder die Höschen nass gemacht
sprichwörtlichMai kühl und nass, füllt dem Bauer Scheuer und Fass
salopp[…] Obervormann Schulze bediente sich […] zweier immer wiederkehrender Schimpfwörter: »Sie Untier« und »Sie nasser Sack« […] [ NollHolt1,347]
Naß und nässer / Wirds im Saal und auf den Stufen […] [ GoetheZauberlehrling]

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
naß · Naß · Nässe · nassen
naß Adj. ‘mit Flüssigkeit benetzt, vollgesogen, feucht’, ahd. (um 800), mhd. naʒ, mnd. mnl. nl. nat, got. *nats (aus der Ableitung natjan ‘benetzen’ zu erschließen, s. netzen), germ. *nata-; vgl. auch anord. Nǫt (Flußname). Falls nicht mit aind. nadī́ ‘Fluß’, nádati ‘tönt, brüllt, rauscht’ zu verbinden, dann vielleicht (nach de Vries Nl. 464) aus einer nicht-ie. Substratsprache stammend. Dazu die Substantivierung Naß n. ‘Flüssigkeit, Regen, Getränk’, mhd. naʒ, und die Abstraktbildung Nässe f. ‘starke Feuchtigkeit’, ahd. naʒʒī, neʒʒī (9. Jh.), mhd. neʒʒe, mnd. nette. nassen Vb. ‘Feuchtigkeit absondern, naß machen’ (17. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Chemie, Geografie
feucht · humid · nass
Assoziationen
  • Feuchtigkeit · Nass · Nässe
  • anfeuchten · befeuchten · feucht machen · nass machen · netzen · nässen · wässern
  • Wasser  ●  Aqua fachspr., lat. · H2O fachspr., Abkürzung · H₂O fachspr., Abkürzung · Nass geh. · Quell des Lebens geh., poetisch · blaues Gold geh., literarisch · das nasse Element geh., literarisch · kostbares Nass geh. · kühles Nass ugs., mediensprachlich

feucht · nass · regnerisch · verregnet

(wieder) zur Flasche greifen fig. · nass (sein) (Alkoholiker) Jargon · (voll) drauf sein ugs., salopp, Jargon · (wieder) abgestürzt sein ugs. · auf (...) sein ugs. · konsumieren fachspr., Jargon
Unterbegriffe
Assoziationen
  • einen Rückfall haben · rückfällig (sein) · rückfällig geworden sein  ●  (einen) Rückfall gebaut haben ugs. · (wieder) abgestürzt sein ugs., fig. · (wieder) voll drauf sein ugs.
  • (einer Sache) verfallen · (körperlich) abhängig (von) · angewiesen auf · süchtig (nach) · unbedingt brauchen
  • ...man · ...süchtig  ●  ...abhängig medizinisch · ...krank fachspr., medizinisch
  • an Entzugserscheinungen leidend  ●  auf Entzug ugs. · auf Turkey ugs. · entzügig fachspr.
Antonyme
  • nass (sein) (Alkoholiker) Jargon

Typische Verbindungen zu ›naß‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›naß‹.

Verwendungsbeispiele für ›nass‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

NASS NEI ist es den Wirten der Münchner Biergärten in diesem Sommer gegangen. [Süddeutsche Zeitung, 09.08.1996]
NASS GEMACHT hat Bayern‑Stürmer Carsten Jancker sich und die Rostocker Abwehrspieler. [Süddeutsche Zeitung, 11.09.1998]
Zitationshilfe
„nass“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/nass>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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