fasslich
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung fass-lich
Ungültige Schreibung faßlich
Rechtschreibregel § 2
Wortbildung
mit ›fasslich‹ als Erstglied:
Fasslichkeit
·
mit ›fasslich‹ als Letztglied:
gemeinfasslich
· leichtfasslich / leicht fasslich · schwerfasslich / schwer fasslich · unfasslich
eWDG
Bedeutung
verständlich, begreifbar
Beispiele:
der Lehrsatz, die Abhandlung, Rede ist (für jmdn.) leicht, schwer, kaum fasslich
der Unterrichtsstoff ist für Kinder von 6 bis 8 Jahren fasslich (= dem geistigen Fassungsvermögen der Kinder angepasst)
etw. in fasslicher Form darstellen
etw. klar und fasslich formulieren, vortragen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
fassen · faßlich · faßbar · unfaßlich · unfaßbar · gefaßt · Fassung · fassungslos · abfassen · befassen · erfassen · einfassen · Einfassung · umfassen · umfassend
fassen Vb. ‘(mit der Hand) ergreifen, in Gewahrsam nehmen, enthalten, eine Fassung, Umrahmung geben, sich innerlich zu eigen machen, begreifen’, reflexiv ‘die Selbstbeherrschung (wieder)erlangen’, ahd. faʒʒōn ‘in ein Gefäß füllen, gießen, beladen, bepacken, mit etw. bekleiden’ (9./10. Jh.), mhd. vaʒʒen ‘ergreifen, zusammenpacken, aufladen, überziehen mit etw., rüsten, kleiden, schmücken’, mnd. mnl. vāten, vatten, nl. vatten, anord. fata ‘lose zusamenfügen’ ist wohl zu einem in ahd. faʒʒa ‘Bündel, Bürde, Gepäck, Last’ (um 800), anord. fata ‘Kanne, Bütte’ belegten Substantiv gebildet und gehört daher etymologisch zu Faß (s. d.); vgl. . Ausgangsbedeutung ist ‘(in ein Gefäß) füllen, umhüllen, bekleiden’, die in den heute vielfältigen Verwendungsweisen sowie in den meisten Ableitungen und Komposita noch erkennbar ist. – Nomina postverbalia 1 (1932) 12 faßlich Adj. (17. Jh.), faßbar Adj. (19. Jh.) ‘gut verständlich, einprägsam, konkret’; unfaßlich Adj. (16. Jh.), unfaßbar Adj. (17. Jh.) ‘das geistige Fassungsvermögen übersteigend, absurd’; gefaßt Part.adj. ‘innerlich gerüstet, beherrscht, gelassen’ (16. Jh.). Fassung f. ‘Umrahmung, Vorlage, Version, Selbstbeherrschung’, ahd. faʒʒunga ‘Last, Ladung’ (Hs. 12. Jh.), mhd. vaʒʒunge ‘Faß, Bekleidung, Schmuck’; fassungslos Adj. ‘bestürzt, außer sich’ (19. Jh.). abfassen Vb. ‘in Schriftform bringen, konzipieren’ (17. Jh.), ‘abfangen, festnehmen’ (19. Jh.). befassen Vb. mhd. bevaʒʒen ‘besetzen, befestigen’, später (bis zum 17. Jh.) ‘mit den Händen begreifen, umfassen, einschließen, erfassen’, heute meist reflexiv sich mit etw. befassen ‘beschäftigen’ (18. Jh.). erfassen Vb. ‘ergreifen, begreifen, registrieren’ (17. Jh.). einfassen Vb. ‘umgeben, umschließen, einfüllen’, mhd. īnvaʒʒen; Einfassung f. ‘Einrahmung’ (16. Jh.). umfassen Vb. ‘(mit den Armen) umfangen, einschließen’ (15. Jh.); umfassend Adj. ‘weitreichend, universal’ (18. Jh.). Ferner s. verfassen.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
augenfällig ·
begreiflich ·
eingängig ·
einleuchtend ·
einsichtig ·
einsichtsvoll ·
erklärlich ·
ersichtlich ·
fassbar ·
fasslich ·
glaubhaft ·
klar ·
nachvollziehbar ·
nachzuvollziehen ·
plausibel ·
schlüssig ·
sinnfällig ·
triftig ·
verstehbar ·
verständlich ·
überzeugend ●
evident geh. ·
gut ugs. ·
intelligibel fachspr., Philosophie ·
noetisch fachspr., griechisch, Philosophie
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›faßlich‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›faßlich‹.
Verwendungsbeispiele für ›fasslich‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wie gerne glaubte ich an die sittigende Kraft dieses übermenschlichen Buches, dieser kaum faßlichen Übersetzung von Luther.
[konkret, 1983]
Diese wirkliche Armut ist kaum faßlich, sie kann auch nicht gut im politischen Kampf verwendet werden.
[Der Tagesspiegel, 28.08.1998]
Von der kaum faßlichen Armut der östlichen Länder wird bei uns weniger gesprochen.
[Die Zeit, 09.08.1956, Nr. 32]
Um jedem verständlich zu sein, bediente er sich einer faßlichen Bildsprache.
[o. A.: Lexikon der Kunst – P. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1993], S. 10653]
Hier sind doch nur dramatisch spannende Momente einem breiteren Leserkreis faßlich vorgeführt.
[Jahresberichte für deutsche Geschichte, 1931, S. 299]
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