füllen
GrammatikVerb · füllt, füllte, hat gefüllt
Aussprache
Worttrennung fül-len
Wortbildung
mit ›füllen‹ als Erstglied:
Füllautomat
· Füller · Füllfeder · Füllgewicht · Füllhalter · Füllhorn · Füllmaschine · Füllmasse · Füllmaterial · Füllmauer · Füllmauerwerk · Füllmittel · Füllofen · Füllort · Füllrätsel · Füllschriftverfahren · Füllsender · Füllstand · Füllstein · Füllstift · Füllstoff · Füllstrich · Füllung · Füllwort
· mit ›füllen‹ als Letztglied: abfüllen · anfüllen · auffüllen · ausfüllen · befüllen · beifüllen · einfüllen · erfüllen · hineinfüllen · hinterfüllen · nachfüllen · umfüllen · verfüllen · vollfüllen · zufüllen · überfüllen
· mit ›füllen‹ als Binnenglied: abendfüllend · Abendfüller · formatfüllend · Kassenfüller · Pausenfüller
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· mit ›füllen‹ als Binnenglied: abendfüllend · Abendfüller · formatfüllend · Kassenfüller · Pausenfüller
Mehrwortausdrücke
sich die Taschen füllen / sich die eigenen Taschen füllen
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
etw. mit etw. vollmachen
a)
Grammatik: räumlich
Beispiele:
den Eimer (mit Wasser), den Tank (mit Benzin), den Ballon (mit Gas), die Kiste (mit Sand), den Sack (mit Getreide) füllen
das Regal mit Büchern füllen
die ausgehobenen Gräben wieder mit Erde füllen
den (Füll)federhalter neu füllen
die Flaschen automatisch füllen
die Gans, die gebraten werden soll, mit Backobst füllen
die Plombe ist herausgefallen, und der Zahn muss neu gefüllt (= plombiert) werden
das Blatt mit Notizen füllen (= beschreiben)
er hatte sich [Dativ] den Magen mit Kuchen gefüllt
ein mit Honig gefülltes Glas
⟨gefüllt (mit) (= voll (von))⟩
Beispiele:
das Becken ist bis zum Rand gefüllt
der Saal war bis auf den letzten Platz, nur halb gefüllt
die Spalten der Zeitung sind mit belanglosen Meldungen gefüllt
die Schränke sind mit wertlosen Sachen gefüllt
die Pralinen sind (mit Kognak) gefüllt
gefüllte Schokolade, Waffeln, Bonbons (= eine cremeartige Masse enthaltende Schokolade, Waffeln, Bonbons)
gefüllte Tomaten, Paprikaschoten (= Tomaten, Paprikaschoten mit einer Füllung)
gefüllte Blüten (= Blüten mit vielen Blumenblättern, die das Blüteninnere ausfüllen)
gefüllter Flieder
⟨sich füllen⟩voll werden
Beispiele:
das Staubecken füllt sich nach und nach mit Wasser
ihre Augen füllten sich mit Tränen
der Saal füllte sich langsam mit Gästen
b)
c)
bildlich
Beispiele:
sich [Dativ] die Taschen füllen (= sich bereichern)
die Kassen sind gefüllt (= es ist genügend Geld da)
eine gefüllte Brieftasche, einen gefüllten Geldbeutel haben (= genügend Geld haben)
übertragen
Beispiele:
der Schüler muss seine Wissenslücken füllen
jmd. ist bis zum Rand mit Neuigkeiten gefüllt
einen leeren Begriff mit Inhalt füllen
gehobenjmds. Herz mit Hoffnung füllen
gehobentoten Wissensstoff mit Leben füllen (= erfüllen)
2.
etw. in etw. hineintun, hineingießen, hineinschöpfen
Beispiele:
Wasser in den Eimer füllen
Milch mit dem Litermaß in die Kanne füllen
Suppe mit der Kelle in die Terrine, auf den Teller füllen
Bier auf Flaschen füllen
den Zucker mit dem Löffel in die Tüte füllen
beim Wandern am Strand hat er sich [Dativ] Sand in die Schuhe gefüllt
3.
etw. ausfüllen, in einer Sache den Platz einnehmen
a)
Grammatik: räumlich
Beispiele:
10 Liter Wasser füllen den Eimer
die Suppe füllt nur den Magen und macht nicht satt
diese Sachen füllen den Koffer nicht
es waren dort so viele Regale, dass sie die eine Wand des Zimmers füllten
sie waren nur eingeladen, um den Saal zu füllen
wenn man alle Tatsachen aufführen wollte, so würde das Bände füllen
jede Zeitung braucht kleine Artikel, die die Spalten füllen
diese Neuerscheinung füllt eine spürbare Lücke auf dem Büchermarkt
Tränen füllten ihre Augen (= standen ihr in den Augen)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Fülle · füllig · Füllhorn · füllen · Füller · Füllfederhalter · Füllsel · Füllung
Fülle f. ‘Zustand des Vollseins, Menge, Umfang’, ahd. fullī, follī ‘Fülle, Sattheit, Sättigung’ (8. Jh.), mhd. mnd. vülle, aengl. fyllu, engl. fill, anord. fylli, got. (in der Zusammensetzung) ufarfullei ‘Überfülle’ ist Abstraktbildung (germ. *fullin-) zu dem unter voll (s. d.) abgehandelten Adjektiv. – füllig Adj. ‘beleibt, dick’, im 16. Jh. Übersetzung von lat. farsilis ‘gefüllt’. Füllhorn n. (Günther 1723), älter (17. Jh.) Horn der Fülle für lat. cornū cōpiae, ursprünglich ‘das Horn überreichen Segens’, bereits in antiker Darstellung ein mit Früchten und Blumen übervoll gefülltes Horn als Sinnbild des Überflusses und Reichtums. füllen Vb. ‘vollmachen’, ahd. fullen (8. Jh.), mhd. mnd. vüllen, asächs. fullian, mnl. nl. vullen, aengl. fyllan, engl. to fill, anord. schwed. fylla, got. fulljan ist eine faktitive Ableitung von dem unter voll (s. d.) behandelten Adjektiv. Füller m. ‘wer etw. füllt, vollmacht’, spätmhd. vüller ‘Fresser und Säufer, wer Mörtel einfüllt und den Maurern zuträgt, Schankwirt’; Kurzform (20. Jh.) für Füllfederhalter m. nach voraufgehenden Füllfeder, Füllhalter. Füllsel n. ‘zum Füllen Dienendes ohne besonderen Wert’ (15. Jh.), s. das Suffix -sal, -sel. Füllung f. ‘das Füllen, ausfüllender Inhalt’, spätmhd. vüllunge ‘Anfüllung, Völlerei’; heute auch Kurzwort für Zahnfüllung (20. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
abfüllen ·
eingießen ·
einschenken ·
einschütten ·
füllen ·
zugießen ●
beschicken fachspr. ·
verleitgeben ugs., süddt.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›füllen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›füllen‹.
Verwendungsbeispiele für ›füllen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es schien fast undenkbar, sie wieder mit Leben zu füllen.
[Düffel, John von: Houwelandt, Köln: DuMont Literatur und Kunst Verlag 2004, S. 146]
Schweigend füllte sie dem Vater das Glas, ungelenk, nichts mehr war selbstverständlich, nicht einmal den Hahn aufzudrehen.
[Hahn, Ulla: Unscharfe Bilder, München: Deutsche Verlags-Anstalt 2003, S. 164]
Der Begriff »Volk« füllte sich für sie mit einem Inhalt, der es ihr unmöglich machte, ihn in einem abwertenden Sinne zu gebrauchen.
[Wünsch, G.: Jugendbewegung. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1959], S. 19892]
Wohl aber läßt sich der Begriff Kirche durch den der G. inhaltlich füllen.
[Vicedom, G. F.: Gemeinde. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1958], S. 2114]
Mit den ausgewerteten Quellen ließen sich leicht mehrere Bücher füllen.
[Die Zeit, 20.01.2000, Nr. 4]
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