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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

befehlen, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
befehlen Vb. ‘anordnen, gebieten’. Ahd. bifel(a)han ‘anvertrauen, begraben, empfehlen’ (8. Jh.), mhd. bevelhen ‘anvertrauen, übergeben’, asächs. bifelhan, mnd. bevēlen, afries. bifela, aengl. befēolan ‘anvertrauen, verbergen’ sind Präfixbildungen zu einem germ. Simplex, das in ahd. fel(a)han ‘zurechtlegen, einsäen, anvertrauen’ (8./9. Jh.), aengl. fēolan ‘eindringen’, anord. fela ‘verbergen’, got. filhan ‘begraben, verbergen’ (germ. *felhan) und auch in nhd. empfehlen (s. d.) erhalten ist. Weitere Herkunft ungewiß. Außergerm. finden sich keine sicheren Verwandten. Ein Vergleich mit griech. pélas (πέλας) ‘Haut, Fell’, apreuß. pelkis ‘Mantel’, der die germ. Formen als k-Erweiterungen der Wurzel ie. *pel- ‘bedecken, verhüllen’ erklären würde, ist wenig wahrscheinlich. Auszugehen ist von einer Bedeutung ‘eindringen’ und ‘verbergen, begraben, der Erde anvertrauen’, die zu ‘anvertrauen’ im allgemeinen Sinne weiterentwickelt; über ‘ein Amt, einen Auftrag anvertrauen, geben’ wird das Verb synonym mit ‘gebieten’. Nur in religiöser Sprache (etw. Gott befehlen) wird die alte Bedeutung ‘anvertrauen’ bis heute bewahrt. Vom Verbum abgeleitet Befehl m. ‘Auftrag, Gebot’, spätmhd. bevelch, bevel ‘Übergebung, Obhut’, frühnhd. auch Befehlich, Befehlig m., wovon befehligen Vb. (16. Jh.).
Zitationshilfe
„befehlen“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/befehlen>.

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