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bleich

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
formal verwandt mitBleichert
Wortbildung  mit ›bleich‹ als Erstglied: Bleicherde · Bleichgesicht · bleichgesichtig · Bleichsand · Bleichspargel · bleichwangig
 ·  mit ›bleich‹ als Letztglied: fahlbleich · geisterbleich · kreidebleich · marmorbleich · schreckbleich · schreckensbleich · totenbleich · wachsbleich
 ·  mit ›bleich‹ als Grundform: 1Bleiche · 2Bleiche · 3Bleiche · 1bleichen · 2bleichen
eWDG

Bedeutung

fast ohne Farbe, sehr blass
Beispiele:
ein bleiches Gesicht, ein bleiche Stirn
bleiche Hände, Lippen
ein bleiches Kind
bleich vor Angst, Furcht, Erwartung, Erregung, Erschöpfung, Entsetzen, Wut werden
sie war bleich wie Wachs, wie die Wand
gehobendas bleiche Mondlicht
gehobenein bleicher Schein, Schimmer
gehobender bleiche Himmel
gehobendie bleiche Sonne
gehobenein bleicher Schatten
gehobendie bleiche Dämmerung
»Was wollt ihr?« ruft er für Schrecken bleich [ SchillerBürgschaft]
gehobenhier wurde gehockt bis gegen den bleichen Morgen [ ViebigTägl. Brot46]
übertragen
Beispiele:
bleiches Grausen, Entsetzen
der bleiche Tod
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
bleich · 1bleichen · erbleichen · verbleichen · 2bleichen · Bleiche · Bleichert
bleich Adj. ‘blaß, fahl’, ahd. bleih (8. Jh.), mhd. bleich, asächs. mnd. blēk, mnl. bleec, nl. bleek, aengl. blāc ‘glänzend, hell, blaß’, anord. bleikr (germ. *blaika-) sind verwandt mit dem starken Verb germ. *blīkan, ahd. -blīhhan (in ahd. biblīhhan ‘erstrahlen, erglänzen’, 8. Jh., irblīhhan ‘erstrahlen, funkeln’, um 1000, firblīhhan ‘an Glanz verlieren, glanzlos werden’), mhd. blīchen ‘glänzen, erröten’, asächs. blīkan, mnl. bliken, nl. blijken, afries. blika, aengl. blīcan ‘glänzen, leuchten, scheinen’, nhd. (selten) 1bleichen Vb. erhalten in erbleichen Vb. ‘bleich werden’, verbleichen Vb. ‘bleich werden, sterben’. Für germ. *blaika- Adj. ergibt sich daher als ursprüngliche Bedeutung ‘glänzend’. Außergerm. sind zu vergleichen lit. blaikštýtis ‘sich aufklären, leuchten’, blyškė́ti ‘funkeln, glänzen’, blỹkšti ‘weiß, bleich werden’, russ.-kslaw. blěskъ, russ. b’lesk (блеск) ‘Glanz’, aslaw. bliskati, blьštati ‘funkeln, glänzen’, so daß sich ie. *bhlē̌ig̑-, *bhlī̌g̑- ‘glänzen’ erschließen läßt, eine über ie. *bhlē̌i-, *bhlī̌- hinausgehende Erweiterung der Wurzel ie. *bhel- ‘glänzen(d), weiß’ (s. 1Blei, Blech, 1Blick, blitzen). Neben dem starken Verb (s. oben) steht ein schwaches Faktitivum 2bleichen Vb. ‘bleich, weiß machen’, ahd. bleihhen ‘bleich machen’ (9. Jh.), mhd. bleichen ‘bleich machen, werden’. Bleiche f. ‘Blässe, Bleichplatz für Wäsche’, ahd. bleihhī(n) ‘Blässe, fahle Farbe’, mhd. bleiche. Bleichert m. blaßroter Wein, Bleichart (16. Jh.), zusammengesetzt mit der Namenskomponente -hart.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

...lich · blass · bleich · blässlich · fahl · farbarm · farblos · glanzlos · matt
Assoziationen

blass (vor) · bleich (vor)

Typische Verbindungen zu ›bleich‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›bleich‹.

Verwendungsbeispiele für ›bleich‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Plötzlich stand sie vor ihm, klein, bleich, unauffällig, mit unruhigen Augen. [Schulze, Ingo: Neue Leben, Berlin: Berlin Verlag 2005, S. 703]
Um die Nase war er bleich, wie an einem schlimmen Tag. [Kuckart, Judith: Lenas Liebe, Köln: DuMont Literatur und Kunst Verlag 2002, S. 117]
Oben funkeln die Sterne, unten spiegelt sich ein bleicher Mond. [Die Zeit, 09.10.2012 (online)]
Man wird bleich, das Herz rast, die ganze Physiologie ändert sich. [Die Zeit, 14.04.2008, Nr. 15]
Und bei Nacht gar, im bleichen Licht des Mondes, schien sie in ihrer gottverlassenen Öde nicht mehr von dieser Welt zu sein. [Süskind, Patrick: Das Parfum, Zürich: Diogenes 1985, S. 144]
Zitationshilfe
„bleich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/bleich>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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