Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

beschädigen

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GrammatikVerb · beschädigt, beschädigte, hat beschädigt
Aussprache 
Worttrennung be-schä-di-gen
Wortzerlegung be- schädigen
Wortbildung  mit ›beschädigen‹ als Erstglied: Beschädigung  ·  mit ›beschädigen‹ als Grundform: beschädigt
eWDG

Bedeutung

etw. schadhaft machen, einer Sache Schaden zufügen
Beispiele:
viele Wohnungen wurden durch das Unwetter schwer, stark beschädigt
die Deichanlagen sind fast vollständig beschädigt worden
sei vorsichtig, damit du das Bild nicht beschädigst
eine beschädigte Tasse
ein beschädigtes Glas, Dach
beschädigte Statuen, Kunstwerke
der Briefumschlag, Einband des Buches ist beschädigt
die Kette war am Schloss beschädigt
sie schlüpfte aus dem beschädigten Schuh [ SeghersDie Toten6,378]
veraltet jmdn. beschädigenjmdm. eine Verletzung zufügen
Beispiel:
die Bäume waren schnell umgestürzt und hatten die Männer mit umgerissen und beschädigt oder gar getötet [ HauffWirtshaus6,220]

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schaden · Schade · schade · schaden · schädigen · beschädigen · entschädigen · unbeschadet · schadhaft · schädlich · Schädling · Schadenersatz · Schadenfreude · schadenfroh · schadlos
Schaden Schade m. ‘negative, beeinträchtigende Einwirkung und das, was sie an Verlust, Zerstörung oder Nachteil zur Folge hat’, ahd. scado (8. Jh.), mhd. schade ‘Schädigung, Verlust, Nachteil, Verderben, Mühsal, Verwundung’, asächs. skaðo, mnd. schāde, mnl. scāde, nl. schade, afries. skatha, aengl. sceaþa, anord. skaði, schwed. skada, got. skaþis (germ. *skaþa(n), *skaþi-) sind Abstrakta zu einem in aengl. scieþþan und got. skaþjan ‘schaden’ (germ. *skaþjan) belegten starken Verb. Als Nomina agentis gehören dazu ahd. scado und scadāri ‘Schädiger, Räuber, Spießgeselle’ (8. Jh.), mhd. schade, asächs. skaðo, aengl. sceaþa. Falls man außergerm. griech. askēthḗs (ἀσκηθής) ‘unversehrt, wohlbehalten’, eine Bildung mit verneinendem a- (ἀ- privativum), und mir. scīth ‘müde’ vergleichen kann, so ist Rückführung auf eine Wurzel ie. *skēth-, *skəth- ‘beschädigen’ möglich. Die Endung -n der heute vorherrschenden Form Schaden entstammt den obliquen Kasus des schwach flektierten Substantivs. Die Wendung schade sein ‘bedauerlich sein’ (16. Jh.) entwickelt sich aus der prädikativen Stellung des Substantivs, vgl. mhd. schade sīn ‘schädlich sein’. Daraus (elliptisch) schade Adj. und Interjektion ‘bedauerlich, betrüblich’ (18. Jh.). Ferner zu schade für etw. ‘zu wertvoll für etw., so daß durch diese Verwendung ein Schaden entstünde’. – schaden Vb. ‘Schaden anrichten, verursachen, verletzen’, ahd. scadōn (8. Jh.), mhd. schaden, asächs. skaðon, mnd. schāden, mnl. scāden, nl. schaden, anord. skaða, schwed. skada, von den oben genannten Abstrakta abgeleitet, dagegen aengl. sceaþian vom Nomen agentis sceaþa (s. oben); vgl. Wissmann Nomina postverbalia 1 (1932) 73 f. schädigen Vb. ‘Schaden zufügen’, mhd. schad(e)gen, sched(e)gen; vgl. mhd. schadec, schedec ‘schädlich’. beschädigen Vb. ‘schadhaft machen, an etw. Schaden verursachen’, mhd. beschedigen. entschädigen Vb. ‘entstandenen Schaden wiedergutmachen, Ersatz zahlen’, spätmhd. entschadegen. unbeschadet Part.adj. ‘unversehrt’, verneintes Part. Prät. zum Simplex beschaden ‘beschädigen’, mhd. beschaden, seit dem 17. Jh. als Präp. ‘ohne zu schmälern’ geläufig. schadhaft Adj. ‘beschädigt, ramponiert’, ahd. scadohaft ‘schädlich’ (9. Jh.), mhd. schadehaft ‘Schaden, Verlust bringend, schädlich, geschädigt, beschädigt’. schädlich Adj. ‘Schaden, Verlust, Nachteil bringend’, mhd. schedelich; vgl. ahd. unscadolīh ‘unschuldig, schuldlos’ (11. Jh.). Schädling m. ‘wer Schaden verursacht’ (19. Jh.), anfangs nur von schädlichen Tieren (zumal Insekten), bald auch von Pflanzen; die Übertragung auf Menschen ‘zerstörungssüchtige Person’ erfolgt Anfang 20. Jh. Schadenersatz m. ‘Wiedergutmachung für zugefügten Schaden’ (Ende 18. Jh.), aus einen Schaden ersetzen. Schadenfreude f. ‘Freude über den Schaden, der anderen entsteht’ (16. Jh.). schadenfroh Adj. (16. Jh.). schadlos Adj. ‘ohne Schaden’, mhd. schadelōs ‘ohne Schaden, unschädlich, nicht nachteilig’; nur noch in der Fügung sich schadlos halten ‘seinen Nachteil, Schaden (auf Kosten anderer) ersetzen’ (18. Jh.), älter jmdn. schadlos halten ‘vor Schaden bewahren’ (16. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Typische Verbindungen zu ›beschädigen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›beschädigen‹.

Verwendungsbeispiele für ›beschädigen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Hier ist also Ausprobieren angesagt – beschädigen kann man immerhin nichts. [C’t, 2000, Nr. 26]
Es wurden einige Gebäude beschädigt, aber es gab keine Opfer. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1941]]
Zwar scheinen die Stäbe nicht weiter stark beschädigt zu sein. [Die Zeit, 18.11.2013 (online)]
Nun aber war das Image der reformpädagogischen Internate so beschädigt wie nie zuvor. [Die Zeit, 18.02.2013, Nr. 07]
Er hat an ihrem Computer herumgespielt und irgend etwas beschädigt. [Becker, Jurek: Amanda herzlos, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1993 [1992], S. 327]
Zitationshilfe
„beschädigen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/besch%C3%A4digen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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