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auftreiben

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GrammatikVerb · treibt auf, trieb auf, hat aufgetrieben
Aussprache 
Worttrennung auf-trei-ben
Wortzerlegung auf- treiben
Wortbildung  mit ›auftreiben‹ als Erstglied: auftreibbar  ·  mit ›auftreiben‹ als Grundform: Auftrieb
eWDG

Bedeutungen

1.
jmdn. hochtreiben, aufjagen
Beispiele:
die Furcht, Unruhe treibt mich auf
Schmerzen trieben ihn auf
Ein kräftiges Hungergefühl trieb mich auf [ RennKrieg116]
2.
etw. aufblähen
Beispiele:
Hefe treibt den Teig auf
Gase, die den Körper auftreiben
stark auftreibende Speisen
der Tote war stark aufgetrieben
schrecklich aufgetrieben war der Leib des Hirsches [ LönsMümmelmann4,110]
3.
umgangssprachlich etw., jmdn. ausfindig machen, beschaffen
Beispiele:
eine Kleinigkeit zu essen auftreiben
ein Quartier, Nachtlager auftreiben
die nötigen Mittel für ein Unternehmen auftreiben
das Buch war schwer aufzutreiben
wo hast du das bloß aufgetrieben?
in der ganzen Gegend war kein Arzt, Taxi aufzutreiben
einen Boten auftreiben
manchen Tag brachte sie damit zu, bei … Wechslern Geld aufzutreiben [ Wasserm.Junker Ernst27]
4.
Wirtschaft Vieh zum Verkauf auf den Markt bringen
Beispiel:
im Oktober wurden 1500 Kälber und 2000 Schweine aufgetrieben
5.
Handwerk
Beispiel:
einen Reifen auf ein Fass auftreiben (= einen Reifen auf ein Faß treiben)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
treiben · Treiben · Treiber · Treibeis · Treibjagd · abtreiben · abgetrieben · Abtreibung · antreiben · Antreiber · Antrieb · auftreiben · Auftrieb · vertreiben · Vertrieb
treiben Vb. ‘vorwärtsbewegen, fortjagen, sich mit etw. beschäftigen’, ahd. trīban (8. Jh.), mhd. trīben, asächs. drīƀan, mnd. mnl. drīven, nl. drijven, aengl. drīfan, engl. to drive, anord. drīfa, schwed. driva, got. dreiban (germ. *dreiban) sowie die unter Trieb und Trift (s. d.) behandelten Substantive lassen sich lediglich vergleichen mit lit. drìbti ‘in Flocken niederfallen, schlaff, schlapp werden’ (vgl. anord. drif, drīfa, drīft, dript ‘Schneegestöber’). Ob ein daraufhin angenommenes ie. *dhreibh- ‘treiben, stoßen’ an die unter Treber, Trester, trübe (s. d.) genannte Wurzel ie. *dher(ə)- ‘trüber Bodensatz einer Flüssigkeit, Schmutz’, auch ‘matschiges Wetter’, angeschlossen werden kann, ist ungewiß. – Treiben n. ‘geschäftiges Tun, Treibjagd’ (18. Jh.). Treiber m. ‘wer bei der Treibjagd den Schützen das Wild zutreibt, wer ein (Arbeits-, Last)tier führt, Vieh (auf die Weide) treibt, Antreiber’, ahd. trībāri (11. Jh.), mhd. trīber, mnd. drīver; als Jagdausdruck seit dem 17. Jh. Treibeis n. ‘auf Gewässern treibende Eisschollen’ (Anfang 18. Jh.). Treibjagd f. (18. Jh.). abtreiben Vb. ‘in eine andere (nicht gewünschte) Richtung bringen, vom Kurs abkommen, eine Schwangerschaft abbrechen, Vieh mit sich forttreiben’, ahd. abatrīban (Hs. 12. Jh.), mhd. abetrīben ‘ver-, forttreiben’; veraltet ist heute die Bedeutung ‘abhetzen, durch Treiben erschöpfen’ (seit Anfang 16. Jh.), erhalten in abgetrieben Part.adj. ‘abgehetzt, erschöpft, kraftlos’, häufig von Zug-, Reittieren (16. Jh.); Abtreibung f. ‘Schwangerschaftsabbruch’ (Anfang 16. Jh.). antreiben Vb. ‘(ein Tier) vorwärtstreiben, jmdn. zu größeren Leistungen, zur Eile drängen, anschwemmen, künstlich zum Treiben bringen’, mhd. anetrīben ‘tun, anstiften, ausüben, fortsetzen’; Antreiber m. ‘wer andere (zur Arbeit) antreibt’ (15. Jh.); Antrieb m. ‘Anstoß, Anreiz, Beweggrund’, in der Technik ‘die einer technischen Vorrichtung zugeführte Bewegungsenergie, Teil einer Maschine, die diese Energie liefert oder überträgt’ (16. Jh.). auftreiben Vb. ‘in die Höhe treiben, aus der Ruhe aufscheuchen, aufblähen, Vieh zum Verkauf auf den Markt bringen, ausfindig machen’, ahd. ūftrīban ‘erhöhen, (eine Fähre) stromaufwärts treiben’ (11. Jh.), mhd. ūftrīben ‘emportreiben, errichten, erbauen, beunruhigen, auferlegen, sich erheben’; Auftrieb m. in der Physik ‘der Schwerkraft entgegengesetzte Kraft, Aufwärtsdruck’, übertragen ‘(Auf)schwung, Elan, Schaffenskraft’ (19. Jh.). vertreiben Vb. ‘verjagen, (Zeit) verkürzen, kurzweilig gestalten, Waren (im großen) verkaufen’, ahd. firtrīban ‘vertreiben, verstoßen, entfernen’ (8. Jh.), mhd. vertrīben; Vertrieb m. ‘Verkauf von Waren’ (16. Jh.), ‘Abteilung eines Betriebes, die die Bestellung und Auslieferung der Waren besorgt’ (20. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

aufspüren · aufstöbern · auftreiben · ausfindig machen · finden (was man sucht) · fündig werden · sich (irgendwo / irgendwie) besorgen  ●  aufgabeln ugs. · ausbaldowern ugs. · drankommen (an) ugs. · kommen (an) ugs. · sich an Land ziehen ugs.
Assoziationen

Oberbegriffe
Assoziationen

(jemanden) bekommen · (jemanden) finden · (jemanden) kriegen  ●  (jemanden) einfangen fig. · (jemanden irgendwo) her haben ugs., variabel · (jemanden) abkriegen ugs., negativ · (jemanden) auffischen ugs., fig. · (jemanden) aufgabeln ugs., fig. · (jemanden) auflesen ugs., fig. · (jemanden) auftreiben ugs., salopp · (sich jemanden) an Land ziehen ugs., fig. · (sich jemanden) greifen ugs., fig. · sich jemanden angeln ugs., fig.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›auftreiben‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›auftreiben‹.

Verwendungsbeispiele für ›auftreiben‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie sei bereit, erklärte sie, das Geld für ihn aufzutreiben. [Feuchtwanger, Lion: Erfolg. In: ders., Gesammelte Werke in Einzelbänden, Bd. 6, Berlin: Aufbau-Verl. 1993 [1930], S. 651]
Kannst Du denn gar nicht einmal ein bißchen Kaffee auftreiben? [Brief von Irene G. an Ernst G. vom 17.07.1940, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Und da nicht mehr Geld aufzutreiben war, ruhen nun die Arbeiten. [Der Spiegel, 01.10.1984]
Wenn wir mehr machen wollen, müssen wir mehr Geld auftreiben. [Die Zeit, 26.08.2013, Nr. 34]
Zudem war es dem Amt gelungen, die Akten von 1944 aufzutreiben. [Die Zeit, 20.07.2012, Nr. 30]
Zitationshilfe
„auftreiben“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/auftreiben>.

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