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Virtuosität, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Virtuosität · Nominativ Plural: Virtuositäten · wird meist im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Vir-tu-osi-tät · Vir-tuo-si-tät
Wortzerlegung virtuos -ität
Herkunft virtuos, vgl. virtuositasmlat ‘Tugend, Ehre, Ansehen’, virtuosityengl ‘Bildung, Kunstverstand’
eWDG

Bedeutung

meisterhafte Beherrschung einer bestimmten (künstlerischen) Technik
Beispiele:
er spielt, beherrscht dieses Instrument mit erstaunlicher, unnachahmlicher Virtuosität
die Virtuosität ihres Vortrags, der Wandmalereien
die automatische Zusammenkopplung zweier Satelliten im Weltraum, eine herrliche Demonstration der technologischen Virtuosität der Sowjetunion [ Tageszeitung1967]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
virtuos · Virtuos(e) · Virtuosität
virtuos Adj. ‘technisch vollendet, meisterhaft, kunstfertig’ (semantisch dem Substantiv Virtuose folgend, s. unten), entlehnt (2. Hälfte 17. Jh.) aus ital. virtuoso ‘fähig, tüchtig, Wirkungskraft besitzend, tugendhaft, vortrefflich’, dem spätlat. virtuōsus ‘tugendhaft, vortrefflich’ vorausgeht, eine Ableitung von lat. virtūs ‘Tüchtigkeit, Vorzüglichkeit, Wert, (moralische) Vollkommenheit, Tugend’, eigentlich ‘Mannhaftigkeit’; zu lat. vir ‘Mann, Gatte’. – Virtuos(e) m. ‘wer seine Kunst vollendet, meisterhaft beherrscht, hervorragender Künstler’ (um 1700), nach gleichbed. ital. virtuoso (Substantivierung des Adjektivs ital. virtuoso, s. oben), wie dieses meist für Musiker gebraucht mit Bezug auf die technische Brillanz des Vortrags, seit dem 19. Jh. auch mit negativer Wertung (und dann einen Unterschied zum echten Künstler herstellend), daneben gelegentlich in anderen Bereichen für ‘Könner, Meister’ (Ende 18. Jh.); im 18. Jh. außerdem ‘allseitig gebildeter, geistig und moralisch hochstehender Mensch, Kunstkenner, Gelehrter’ (oft in der Form Virtuoso) unter dem Einfluß (besonders durch Shaftesbury) von gleichbed. engl. virtuoso, das ebenfalls aus dem Ital. stammt. Virtuosität f. ‘vollendete Beherrschung einer bestimmten künstlerischen Technik, Brillanz der musikalischen Darbietung, Meisterschaft, Kunstfertigkeit’ (2. Hälfte 18. Jh., manchmal in tadelndem Sinne), latinisierende Bildung entsprechend mlat. virtuositas ‘Tugend, Ehre, Ansehen’, engl. virtuosity ‘Bildung, Kunstverstand’ (vgl. jüngeres frz. virtuosité, ital. virtuosità).

Typische Verbindungen zu ›Virtuosität‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Virtuosität‹.

Verwendungsbeispiele für ›Virtuosität‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Allein an der Virtuosität liegt es selten, wenn junge Musiker schnell sehr berühmt werden. [Die Zeit, 31.12.2012 (online)]
Und dass dies kaum wahrzunehmen ist, gehört zur Virtuosität dazu. [Die Zeit, 20.09.2006, Nr. 38]
Daß ihm keiner zuhört, hat nichts mit seiner mangelnden Virtuosität zu tun. [Die Zeit, 27.02.1989, Nr. 09]
Er bietet seine ganze zeichnerische Virtuosität auf, das Entsetzen harmlos zu verpacken. [Die Zeit, 26.03.1976, Nr. 14]
Dabei ist keines von ihnen im Sinne moderner Virtuosität als besonders schwierig zu bezeichnen. [Richter, Alfred: Aus Leipzigs musikalischer Glanzzeit, Erinnerungen eines Musikers. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1913], S. 43871]
Zitationshilfe
„Virtuosität“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Virtuosit%C3%A4t>.

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