Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Ur, der

Lesezeichen zitieren/teilen ausklappen
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Ur(e)s · Nominativ Plural: Ure
Aussprache 
eWDG

Bedeutung

Auerochse
Beispiel:
Verbreitet war der Ur einstmals über ganz Europa, Mittel‑ und Vorderasien sowie Afrika nördlich der Sahara, wo er bis in die geschichtliche Zeit hinein gelebt hat [ BrehmTierleben4,367]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Auerochse · Ur
Auerochse m. ausgestorbenes europäisches Wildrind von beträchtlicher Größe, Kraft und Schnelligkeit, ahd. ūro (um 900), mhd. ūr, ūre, aengl. ūr, anord. ūrr, daneben die verdeutlichenden Zusammensetzungen ahd. ūrohso (um 1100) und ūr(h)rind (10. Jh.). Die Herkunft von germ. *ūr- ist nicht mit Sicherheit anzugeben. Wahrscheinlichkeit ist von einer ursprünglichen Bedeutung ‘Befeuchter, Besamer’ auszugehen und Verwandtschaft mit anord. ūr ‘Feuchtigkeit, Regen’, lat. ūrīna ‘Harn’, aind. várṣati ‘regnet’ (und wohl auch ‘stößt Samen aus’), vṛ́ṣā ‘Mann, männliches Tier (Stier, Roß u. a.)’, vṛṣabhá- ‘Mann, Stier, Besamer’ anzunehmen. Die zugrundeliegende Wurzelerweiterung mit Liquida ie. *aur-, *u̯ē̌r-, *ūr- ‘Wasser, Regen, Fluß’ führt auf die gleiche Wurzel ie. *au- ‘benetzen, befeuchten, fließen’ wie die unter Wasser (s. d.) dargestellte Dentalerweiterung ie. *aud-, *u̯ed-, *ū̌d-. Im 18. Jh. wird Ur m. neben Auerochse wieder ins Nhd. aufgenommen, erscheint zunächst in poetischer Sprache (Klopstock) und geht im 19. Jh. in den allgemeinen Sprachgebrauch über.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Zoologie
Auerochs · Auerochse · Ur
Oberbegriffe

Our  ●  Ur veraltet
Oberbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Ur‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ur‹.

antik Auerochse ausgestorben Babylon Dynastie von Früh in Mesopotamien König von Königsgrab von mesopotamisch Ninive sumerisch Uruk Zikkurat von

Verwendungsbeispiele für ›Ur‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Äußerst großzügig hat er anscheinend in Ur geplant, doch konnte er die Bauten nicht vollenden. [Soden, Wolfram von: Der Nahe Osten im Altertum. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 17905]
So gelang es vor vielen Jahren, ein Rind mit dem Aussehen eines Urs zu züchten. [Die Zeit, 13.09.1991, Nr. 38]
Ur ist der Wald, Ur die Zeit und Ur die Kunde. [Süddeutsche Zeitung, 24.05.2002]
Ur ist der Wald, Ur die Zeit und Ur die Kunde. [Süddeutsche Zeitung, 24.05.2002]
In privilegierten Momenten schreibt sich die Geschichte durch »den Urs« hindurch. [Süddeutsche Zeitung, 27.05.1998]
Zitationshilfe
„Ur“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Ur>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Upperclass
Uppercut
üppig
Üppigkeit
ups
ur-
Urabstimmung
Uradel
Urahn
Urahne

Worthäufigkeit

selten häufig

Geografische Verteilung

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verteilung über Areale

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verlaufskurve

Verlaufskurve 1600−1999
Verlaufskurve ab 1946

Bitte beachten Sie, dass diese Verlaufskurven nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind und Fehler enthalten können. Weitere Informationen dazu erhalten Sie auf dieser Seite. Klicken Sie auf die Verlaufskurve, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Weitere Wörterbücher

Belege in Korpora

Metakorpora

Referenzkorpora

Zeitungskorpora

Webkorpora

Spezialkorpora