Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Rain, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Rain(e)s · Nominativ Plural: Raine
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Rain‹ als Erstglied: Rainfarn  ·  mit ›Rain‹ als Letztglied: Ackerrain · Feldrain · Grasrain · Grenzrain · Waldrain · Wegrain · Wiesenrain
 ·  mit ›Rain‹ als Grundform: rainen
eWDG

Bedeutung

als Trennungslinie dienender schmaler, grasbewachsener Streifen zwischen zwei Feldern oder an Feldwegen
Beispiele:
ein schmaler Rain
auf dem, am Rain blühen bunte Feldblumen
Man sah ihn oft stundenweit … an den Rainen der abgeernteten Felder dahinwandeln [ G. Hauptm.Quint1,238]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Rain · rainen · anrainen · Anrainer · Flurbereinigung
Rain m. ‘unbebauter Grasstreifen als Ackergrenze, begrenzende Bodenerhöhung’, ahd. rein (9. Jh.; auch in ahd. reinifano ‘Rainfarn, Heilkraut’, eigentlich ‘Grenzfahne’, wegen des hohen Wuchses und des doldenartigen Blütenstandes als Grenzzeichen angesehen, 9. Jh.), mhd. mnd. rein, mnl. rein, reen (nl. noch in reengenoot ‘Besitzer angrenzenden Landes’) und anord. rein(a) f., schwed. ren sind als Bildungen mit dem Suffix ie. -no- wohl vergleichbar mit mir. rōen ‘Weg, Bergkette’, bret. run ‘Erhöhung, Hügel’ und weiter mit lat. rīma ‘Ritze’, lit. raiveė͂, rieveė͂ ‘Rille, Riefe, Streif’, lett. rieva ‘Vertiefung, Falte, Furche’. Alle Formen dürften als unterschiedliche Ableitungen von der Wurzel ie. *rei- ‘ritzen, reißen, schneiden’ (zu der auch reif, Reihe und Riege, s. d., gehören) anzusehen sein. Die im Obd. schon seit ahd. Zeit übliche Schreibung mit -ai- setzt sich im 18. Jh. auf Gottscheds Vorschlag (in dem Bestreben, Homonyme orthographisch zu unterscheiden) allmählich durch (s. auch Laib, Laich, Saite, Waise). – rainen Vb. ‘ab-, umgrenzen, angrenzen, jmds. Feldnachbar sein’, ahd. (Hs. 15. Jh.), spätmhd. reinen; anrainen Vb. (16. Jh.); Anrainer m. ‘Nachbar, Anlieger’ (16. Jh.). Dazu wohl auch heute als zu reinigen, bereinigen (s. rein) gehörig empfundenes Feld-, Flurbereinigung f. ‘Festsetzung der Ackergrenzen, zweckdienliche Einteilung der Fluren, Felder, besonders Zusammenlegung von zersplittertem Landbesitz’ (19. Jh.); vgl. spätmhd. bereinen ‘abgrenzen’, schweiz. Berain ‘Verzeichnis der Grundstücke mit Beschreibung der Grenzen’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Oberbegriffe
Assoziationen

Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Rain‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Rain‹.

an Lech Hecke hochstädter schmal schwäbisch Staatsstraße von trocken

Verwendungsbeispiele für ›Rain‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Oder die Baronin zieht mich am Arm von der Straße weg auf einen Rain. [Johst, Hanns: Die Torheit einer Liebe, München: Langen Müller 1942 [1930], S. 181]
Er blieb in der Flur an einem Rain sitzen und ließ das Gewitter über sich hinwegziehen. [Weismantel, Leo: Die höllische Trinität, Berlin: Union-Verl.1966 [1943], S. 477]
Aber in der harten Welt der Tatsachen ist doch die Liebe nur eine Blume, im Vorbeigehen am Raine gepflückt. [Rafaeli, Max u. Le Mang, Erwin: Ueber die Liebe. In: Das große Aufklärungswerk für Braut- und Eheleute, Dresden: Buchversand Gutenberg o.J. 1933 [1927], S. 191]
Sie bevorzugt grasige Raine und Abhänge und trockene Wiesen auf Kalk‑ oder Mergelboden. [Lais, Robert: Dr. Hans Kauffmann's hinterlassene Schneckensammlung, Naumburg: Lippert 1925, S. 6]
Zitationshilfe
„Rain“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Rain>.

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