Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Hinz und Kunz

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GrammatikMehrwortausdruck
Aussprache 
Hauptbestandteile Hinz Kunz
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

umgangssprachlich, meist abwertend jedermann, alle Welt; gewöhnliche Personen (die man nicht besonders schätzt)
Beispiele:
Die so genannten Druckkostenzuschussverlage sind die schwarzen Schafe der Buchbranche, da sie, um es einmal sehr salopp zu sagen, jedem Hinz und Kunz die Veröffentlichung seines Machwerks ermöglichen, wenn er nur genug Geld für die Verlagsleistungen bezahlt. [Von »Buchmachern« und ihren Büchern, 24.07.2016, aufgerufen am 14.09.2018]
Die Filmfestspiele von Cannes sind ja üblicherweise nichts für die breite Masse, für Hinz und Kunz, aber in diesem Jahr haben sie einen solchen Volkstümlichkeitsschub bekommen, dass künftig auch Hinz und Kunz ein Auge darauf haben, was sich auf der Croisette (= zentrale Promenade in Cannes, zwischen den Stränden und der Stadt gelegen) so tut. [Süddeutsche Zeitung, 22.05.2015]
Schon als junge Journalistin schaffte sie es, in Hollywood nicht nur Hinz und Kunz, sondern die großen Stars zu sprechen. [Süddeutsche Zeitung, 02.01.2017]
Die Kontodatenabfrage wird mittlerweile inflationär genutzt. Ursprünglich sollte sie helfen, Terroristen und organisierte Kriminelle zu jagen. Doch nun ist daraus ein Instrument zur Ausspähung von Hinz und Kunz geworden. Hinz und Kunz wissen oft nicht einmal, was die Ämter so alles über sie in Erfahrung bringen. [Süddeutsche Zeitung, 10.04.2015]
Glücklicherweise gibt es alle Jubeljahre ein Konsistorium, an dem der Papst sein Kollegium personell auffüllt und neuen Kardinälen Ring, Titel und Mütze verleiht. Damit das Volk die Neuen begutachten und ihnen gratulieren kann, werden für einen Tag sämtliche Sicherheitsbedenken fallen gelassen, und das Bronzeportal öffnet sich für Hinz und Kunz zum Tag der offenen Tür im Vatikan. [Welt am Sonntag, 05.10.2008]

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Hinz und Kunz redensartlich ‘jedermann’, eine wohl lautspielerische Koppelung der Kosenamen Heinz, Hinz und Kunz für Heinrich und Konrad, zweier bereits im Mittelalter häufiger Namen nach dem Vorbild mehrerer deutscher Kaiser. Schon früh miteinander verbunden in mhd. Kuonrāt und Heinrīch, danach in der redensartlichen Kurzform (Heincz adder Concz, um 1500).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Krethi und Plethi · jeder beliebige · jeder x-beliebige  ●  jeder dahergelaufene abwertend · Hinz und Kunz ugs., abwertend · sonst wer ugs., abwertend
Assoziationen
  • alle · egal wer · jeder · jedermann · wer auch immer · wer immer (...)  ●  Jan und Jedermann ugs. · alle Welt geh.
  • alle restlichen · alle Übriggebliebenen · alle, die noch da sind · alles, was noch da ist  ●  alle, die nicht bei drei auf dem Baum sind ugs., fig., scherzhaft, variabel · alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist ugs., scherzhaft, fig., variabel
Zitationshilfe
„Hinz und Kunz“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Hinz%20und%20Kunz>.

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