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Geblüt, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Geblüt(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Ge-blüt
Wortzerlegung ge- Blut
Wortbildung  mit ›Geblüt‹ als Erstglied: Geblütsrecht

Bedeutungsübersicht

  1. 1. [gehoben] Abstammung, Herkunft
    1. Veranlagung
  2. 2. [veraltet] Blut
eWDG

Bedeutungen

1.
gehoben Abstammung, Herkunft
Beispiele:
sie ist aus fürstlichem, königlichem Geblüt
eine Dame von edlem Geblüt
ein emigrierter Prinz von Geblüt [ Lernet-HoleniaMaltravers7]
Veranlagung
Beispiele:
der Bourgeois steckte ihm wie seiner sentimentalen Frau tief im Geblüt [ FontaneTreibelI 3,460]
Österreichisches Barock, durch jüdisches Geblüt intellektualisiert [ Th. Mann11,480]
2.
veraltet Blut
Beispiele:
so ist es alsbald, als trete ihnen Galle ins Blut und vergifte ihr Geblüt [ le FortPapst273]
Es steigt mir das Geblüt so auf [ RoseggerWaldschulmeister1,271]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Geblüt n. ‘Herkunft, Abstammung’ (in der Regel auf Angehörige von Adelsgeschlechtern bezogen), frühnhd. geblut, geblüete (Anfang 15. Jh.) ist Kollektivbildung zu dem unter Blut (s. d.) angeführten Substantiv und bezeichnet zunächst die ‘Gesamtheit des Blutes in einem Körper’, daher oft in medizinischen Angaben über die vermeintliche Beschaffenheit des Blutes (dickes, zähes, gutes Geblüt) bzw. im Zusammenhang mit der Temperamentenlehre (schwarz Geblüte für ‘Melancholie’, 17. Jh.); es gilt (wie Blut) als Träger bestimmter sich fortpflanzender Eigenschaften, so daß sich die Bedeutung ‘Verwandtschaft, Abstammung, Herkunft, Geschlecht’ entwickeln kann (16. Jh.), vgl. adel des geblüts oder geburt, von Davids geblüte (Luther).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Familie · Familienbande · Geblüt · Geschlecht · Haus · Sippe · Stamm  ●  Mischpoke ugs., abwertend
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Geblüt‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Geblüt‹.

Verwendungsbeispiele für ›Geblüt‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Von Geblüt ist er mehr für Ordnung als für Freiheit. [Die Zeit, 08.07.1954, Nr. 27]
Mein Geblüt hatte ich vorher schon durch mein unzüchtiges Leben verdorben, und alle Kräfte geschwächt. [Die Zeit, 29.04.1988, Nr. 18]
Kunst aber ist nun einmal nach wie vor eher aristokratisch von Geblüt und kaum mit republikanischen Mitteln erfaßbar. [Die Zeit, 11.11.1966, Nr. 46]
Krischan wußte plötzlich auch, woher es kam, dieses Frösteln im Geblüt. [Welk, Ehm: Die Heiden von Kummerow, Rostock: Hirnstorff 1978 [1937], S. 352]
Warum war Elisa nicht auch eine Dame aus fürstlichem Geblüt? [Courths-Mahler, Hedwig: Ich lasse dich nicht, Augsburg: Weltbild Verl. 1992 [1912], S. 45]
Zitationshilfe
„Geblüt“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gebl%C3%BCt>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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