Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Füller, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Füllers · Nominativ Plural: Füller
Aussprache  [ˈfʏlɐ]
Worttrennung Fül-ler
Wortzerlegung füllen 1-er
Wortbildung  mit ›Füller‹ als Erstglied: Füllertinte · Fülli  ·  mit ›Füller‹ als Letztglied: Fugenfüller · Kolbenfüller · Lückenfüller · Patronenfüller · Programmfüller
eWDG und ZDL

Bedeutung

umgangssprachlich
a)
Synonym zu Füllfederhalter
Kollokationen: ZDL
mit Adjektivattribut: ein edler, teurer, goldener Füller
als Akkusativobjekt: den Füller zücken; einen [teuren] Füller schenken
in Präpositionalgruppe/-objekt: zum Füller greifen
Beispiele:ZDL
Beim nächsten Eintrag ins Goldene Buch sollte – wie am 3. Oktober geschehen – statt des läppischen Kugelschreibers besser ein dem Anlass angemessener Füller verwendet werden. [Thüringer Allgemeine, 05.10.2021]
Über Schulsachen wie Buntstifte, Füller, Hefte, Spitzer, Radierer oder ein Zirkelset freuen sich die Kinder ebenso wie über Spielzeug, einen Ball oder ein Puzzle. [Südkurier, 12.11.2021]
Familien, die Grundsicherung ALG II, Wohngeld oder Kindergeldzuschlag erhalten und die entsprechenden Bescheide vorlegen, bekommen Verbrauchsmaterial, wie Hefte, Bleistifte oder Collegeblöcke[,] kostenlos und höherwertige Gegenstände, wie Füller oder Tornister[,] zu einem günstigen Preis. [Neue Westfälische, 31.05.2021]
Da Schüler oft mit Füller geschrieben haben, diente das auf die noch feuchte Tinte aufgedrückte Löschblatt dem schnelleren Trocknen und verhinderte so ein Verschmieren der Schrift. [Saarbrücker Zeitung, 26.05.2021]
Im […]Shop sind laut W[…] vor allem Schreibgeräte wie Füller und Kugelschreiber mit persönlicher Gravur der Renner. [Neue Osnabrücker Zeitung, 20.12.2019]
Ja mein Schatz, ich muß mit Bleistift weiterschreiben, mein Füller streikt. [Brief von Ernst G. an Irene G. vom 16. Januar 1941, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
b)
Medien Text in der Zeitung, der gedruckt wird, um eine Seite, Spalte auszufüllen
siehe auch Lückenfüller (2)ZDL
Beispiele:ZDL
Die Meldung aus dem Polizeirapport umfaßte gerade einmal elf Zeilen: Vier Vietnamesen am 21. August gegen ein Uhr morgens in der S‑Bahn von Jugendlichen zusammengeschlagen und ausgeraubt. Ein Füller für die Kurzmeldungsspalten der Zeitungen. [die tageszeitung, 28.08.1990]
4.900 Millimeter mussten gefüllt werden mit Anzeigen, oder es kam eben ein Füller rein, eine Werbung für die Zeitung. [Leipziger Volkszeitung, 29.11.2011]
Mit diesem Artikelservice wollen die »Macher« den Redakteuren von Vereinszeitschriften in Sportvereinen die Suche nach geeigneten Kommentaren, Artikeln und »Füllern« für ihre Vereinszeitschriften erleichtern. [Rhein-Zeitung, 14.08.1999]
Während des Lesens hatte er schon Überschriften ausgetüftelt; doch wann der Artikel erscheinen würde, hatte er nicht verraten können. »Versteh, Genossin, man weiß nie, ob nicht ein Plenum oder eine Chruschtschow‑Rede dazwischenkommt. Aber wenn ich Chefdienst habe, ich schmeiß einfach die Füller raus, den Wetterbericht und die Volkskunst …« [Neutsch, Erik: Spur der Steine. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1964 [1964], S. 685]
metonymisch Nessie, das sagenumwobene Ungeheuer aus dem schottischen See Loch Ness und Füller sommerlicher Zeitungsspalten, soll keine überdimensionale Schlange oder gar ein Ungeheuer, sondern ein alter fauliger Baumstamm sein. [Neues Deutschland, 06.08.1982]

letzte Änderung:

Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Fülle · füllig · Füllhorn · füllen · Füller · Füllfederhalter · Füllsel · Füllung
Fülle f. ‘Zustand des Vollseins, Menge, Umfang’, ahd. fullī, follī ‘Fülle, Sattheit, Sättigung’ (8. Jh.), mhd. mnd. vülle, aengl. fyllu, engl. fill, anord. fylli, got. (in der Zusammensetzung) ufarfullei ‘Überfülle’ ist Abstraktbildung (germ. *fullin-) zu dem unter voll (s. d.) abgehandelten Adjektiv. – füllig Adj. ‘beleibt, dick’, im 16. Jh. Übersetzung von lat. farsilis ‘gefüllt’. Füllhorn n. (Günther 1723), älter (17. Jh.) Horn der Fülle für lat. cornū cōpiae, ursprünglich ‘das Horn überreichen Segens’, bereits in antiker Darstellung ein mit Früchten und Blumen übervoll gefülltes Horn als Sinnbild des Überflusses und Reichtums. füllen Vb. ‘vollmachen’, ahd. fullen (8. Jh.), mhd. mnd. vüllen, asächs. fullian, mnl. nl. vullen, aengl. fyllan, engl. to fill, anord. schwed. fylla, got. fulljan ist eine faktitive Ableitung von dem unter voll (s. d.) behandelten Adjektiv. Füller m. ‘wer etw. füllt, vollmacht’, spätmhd. vüller ‘Fresser und Säufer, wer Mörtel einfüllt und den Maurern zuträgt, Schankwirt’; Kurzform (20. Jh.) für Füllfederhalter m. nach voraufgehenden Füllfeder, Füllhalter. Füllsel n. ‘zum Füllen Dienendes ohne besonderen Wert’ (15. Jh.), s. das Suffix -sal, -sel. Füllung f. ‘das Füllen, ausfüllender Inhalt’, spätmhd. vüllunge ‘Anfüllung, Völlerei’; heute auch Kurzwort für Zahnfüllung (20. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke


Geologie, Technik
Feinanteil · Füller · Gesteinsmehl · Gletschermehl · Mehlkorn · Steinmehl
Oberbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Füller‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Füller‹.

aufschrauben aussuchen benutzen Bleistift edel Feder für Festschrift für Sommerloch golden greifen zu Heft hochwertig klauen kratzen Kugelschreiber Kuli mit Feder mit Tinte schenken schreiben mit Schreibgerät Schreibmaschine silbern stehlen Stift teuer Tinte Tintenpatrone für unterschreiben mit zücken
Zitationshilfe
„Füller“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/F%C3%BCller>.

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selten häufig

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