leben
- Wortart: ⓘ
- schwaches Verb
Rechtschreibung
ⓘ- Worttrennung
- le|ben
Bedeutungen (7)
ⓘ-
-
am Leben, lebendig sein; nicht tot sein
- Beispiele
-
- seine Großeltern leben noch
- als der Arzt eintraf, lebte der Verunglückte schon nicht mehr
- lebt er?
- das Kind hat nur wenige Stunden gelebt
- sie wollte nicht mehr länger leben
- ohne dich kann ich nicht leben
- nicht mehr lange zu leben haben
- lass das Tier doch leben! (töte es nicht!)
- nicht leben und nicht sterben können (sich sehr krank und elend fühlen)
- (umgangssprachlich scherzhaft zu jemandem, der sehr lange nichts von sich hören ließ) lebst du noch?
- (umgangssprachliche Beteuerungsformel) es stimmt, so wahr ich lebe
- 〈1. Partizip:〉 die noch lebenden Nachkommen
- lebend gebärende (Zoologie; lebende Junge zur Welt bringende) Tiere
- (Rechtssprache) lebendes Inventar (Viehbestand)
- bring mir den Mörder meines Sohnes, tot oder lebend!
- 〈substantiviert:〉 die Lebenden und die Toten
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 die Bilder dieser Künstlerin leben (wirken lebendig)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 in den Menschen lebt die Hoffnung (sie hoffen) auf eine bessere Welt
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 lebende Sprachen (Sprachen, die in der Gegenwart gesprochen werden)
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- jemand, etwas lebe! (Wunschformel: es lebe die Freiheit!)
- es von den Lebenden nehmen (umgangssprachlich: sehr hohe, überhöhte Preise fordern; vielleicht zurückgehend auf den alten Rechtsbrauch, nach dem dem Lehnsherrn beim Tod seines Vasallen aus dessen Hinterlassenschaft das beste Stück Vieh zustand; ein sehr habgieriger Lehnsherr trachtete schon zu Lebzeiten des Vasallen nach dessen Besitz)
-
auf der Welt sein, (als Lebewesen) da sein, existieren
- Beispiele
-
- wie viele Menschen leben auf der Erde?
- Luther lebte im 16. Jahrhundert
- (umgangssprachlich) „Wie geht es dir?“ – „Man lebt!“ (es geht nicht gut, aber auch nicht übermäßig schlecht)
- er weiß zu leben (das Leben zu genießen)
- die lebenden (heutigen) Generationen
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- leben und leben lassen (man sollte jedem wie sich selbst seine eigene Existenz und Lebensart zugestehen)
- man lebt nur einmal (Aufforderung, eine günstige Gelegenheit zu nutzen)
-
fortbestehen, weiterleben
- Beispiele
-
- der Künstler lebt in seinen Werken
- sein Andenken lebt in uns
- der Name dieses Mannes wird für alle Zeiten leben
-
-
sein Leben in bestimmter Weise verbringen
- Beispiele
-
- gut, anständig, enthaltsam, flott, bürgerlich, armselig leben
- (veraltend) (formelhafter Abschiedsgruß) leb[e] wohl!
- er lebt wie ein Fürst
- hier lebt es sich gut
- sie lebt von ihrem Mann getrennt
- im Wohlstand, in glücklicher Ehe, in Scheidung leben
- er lebt in dem Wahn, dauernd verfolgt zu werden
- damit kann ich leben (das ist für mich [noch] akzeptabel)
- damit musst du leben (musst du dich abfinden)
- Wölfe leben in Rudeln
- allein, mit seinen Freunden, mit einer Frau leben
- nach seinem Glauben leben
- er hat über seine Verhältnisse gelebt (einen Lebensstil geführt, der seine finanziellen Möglichkeiten übersteigt)
- sie lebten unter falschem Namen
-
-
wohnen, seinen Wohnsitz haben
- Herkunft
- wohl unter Einfluss von englisch to live
- Beispiele
-
- er lebt in Hamburg
- sie hatten lange im Ausland gelebt
- auf dem Lande, in der Großstadt leben
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 er lebt in einer anderen Welt (ist ein Träumer)
-
seinen Lebensraum haben
- Herkunft
- wohl unter Einfluss von englisch to live
- Beispiele
-
- Affen leben auf Bäumen
- auf dem Land, im Wasser lebende Tiere
-
-
-
sich von etwas ernähren
- Beispiele
-
- gesund, fleischlos, Diät leben
- die Gefangenen mussten von Wasser und Brot leben
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
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- der Mensch lebt nicht vom Brot allein (hat nicht nur materielle Bedürfnisse; Matthäus 4, 4)
-
seinen Lebensunterhalt von etwas bestreiten
- Beispiele
-
- von seiner Hände Arbeit leben
- von diesem Gehalt kann man nicht leben
- von der Wohlfahrt, von jemandes Gnade und Barmherzigkeit leben
- er lebt von seinen Eltern (seine Eltern kommen für seinen Lebensunterhalt auf)
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- <substantiviert:> das ist zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel
-
-
-
verbringen, zubringen
- Grammatik
- mit einem Substantiv des gleichen Stammes als Objekt
- Beispiele
-
- ein glückliches, erfülltes Leben leben
- er lebt sein eigenes Leben
-
durchleben, vorleben, im Leben praktizieren
- Beispiel
-
- Demokratie, eine Weltanschauung, seinen Glauben leben
-
-
sich in einem bestimmten Verhältnis befinden
- Beispiel
-
- mit jemandem im/in Frieden, im/in Streit, in einem nachbarlichen Verhältnis leben
-
sich einer Sache widmen, hingeben
- Beispiele
-
- ganz für seine Familie/(veraltend:) seiner Familie leben
- er lebt nur für eine Idee/(veraltend:) seiner Musik
Synonyme zu leben
ⓘ- am Leben sein, lebendig sein, nicht tot sein; (verhüllend) unter den Lebenden sein/weilen
Herkunft
ⓘmittelhochdeutsch leben, althochdeutsch lebēn, eigentlich wohl = übrig bleiben (im Sinne von: überleben nach einem Kampf)
Grammatik
ⓘlebt, lebte, hat gelebt
Wussten Sie schon?
ⓘ- Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.
Typische Verbindungen (computergeneriert)
ⓘ
Anzeigen:
Sehr häufig in Verbindung mit leben | |
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Substantive | Mensch |
Verben | |
Adjektive | lang |
Häufig in Verbindung mit leben | |
Substantive | Jahr |
Verben | |
Adjektive | |
Seltener in Verbindung mit leben | |
Substantive | Familie |
Verben | |
Adjektive | gut |
Selten in Verbindung mit leben | |
Substantive | Deutschland Armutsgrenze Sozialhilfe Armut Verhältnis |
Verben | |
Adjektive | gefährlich ewig gesund friedlich selbstbestimmt enthaltsam |